Club der Altenpfleger & Altenpflegerinnen

  • Zitat

    Mich macht es immer öfter traurig und ich muß oft dran denken, dass die längste Zeit unseres gemeinsamen Lebens hinter uns liegt :sad2: Und manchmal - und das immer öfter - schau ich mein Monster an und muß weinen, weil ich mir dessen sehr bewußt bin. Aber dann denke ich wieder daran, dass vielen anderen ein so langes gemeinsames Leben nicht vergönnt war und es vielen Hunden in dem Alter wirklich schlecht geht und bin einfach nur für jeden Tag dankbar, den wir gemeinsam verbringen können.

    Meine Omi ist ja nun schon ein paar Jahre richtig alt und noch länger krank. Ich habe sie schon zweimal wieder bekommen, zweimal schon eine Situation gehabt, wo es knapp war.

    Beim ersten Mal konnte ich sie danach nicht aus den Augen lassen, konnte nicht mehr richtig schlafen, wochenlang nicht. Ich musste mir damals bewusst machen, dass der Tag kommen wird. Und dass ich ihn nicht aufhalten kann dadurch, dass ich mir Sorgen mache und meine Gesundheit ramponiere, indem ich die ganze Nacht lausche, ob sie noch atmet. Seitdem habe ich angefangen, sie einerseits zu verwöhnen, mir bewusst, dass die gemeinsame Zeit begrenzt ist.

    Auf der anderen Seite sie ein Stück weit jetzt schon gehen zu lassen. Emotional ein bisschen abzukoppeln. Natürlich liebe ich sie immer noch sehr und der Gedanke, dass sie nicht mehr da sein könnte, ist schrecklich. Aber ich kann sie nicht festhalten im Leben und es macht keinen Sinn, mir schon jetzt Sorgen darüber zu machen anstatt die letzte Zeit zu genießen. Wenn es dran ist, ist es immer noch rechtzeitig genug für Trauer. Hätte ich es nicht so gemacht, ich wäre jetzt schon 6 Jahre am Vortrauern um einen Hund, der immer noch jeden Tag das Beste aus seinem Leben macht. Und immer noch Spaß am Leben hat.

  • Hallo Ihr Lieben

    Das Thema Abschiednehmen schieb ich immer weit weg.
    Es ist unendlich schwer...für uns Menschen den geliebten Hund loszulassen.

    Wenn man sich so einen Welpen ins Haus holt denkt man ja noch nicht ans Abschiednehmen.Aber dann gehen die Jahre ins Land und irgendwann realisiert man ...Meeensch schon 8 Jahre .Ich möchte nicht einen Tag missen und hoffe,es werden noch ein paar Jahre.
    Aber wann der Tag da ist ...ich weiss, Laila zeigt mir wenn sie nicht mehr kann .

    Ute als ich von Dir gelesen habe sind mir die Tränen gekommen.
    Ich denke an Euch und wünsch Euch ganz viel Kraft wann immer Ihr Euch für den letzten Schritt entscheidet.
    Ich bin ganz sicher alle hier sind in Gedanken bei Euch.

    Traurige Grüße

  • Hallo, ich lese hier schon länger mit und möchte diesem schönen Club auch gerne beitreten.

    Ich habe eigentlich 2 Senioren. Rocko (Schäferhund-Podenco-Mix) ist 7 oder 8 Jahre alt, hat seine Krankheiten, die ihn bis an sein Lebensende begleiten werden, wirkt und benimmt sich aber nicht wie ein Senior.

    Timmy (kleinerer Schäferhund-Mix, evtl. mit Husky-Einschlag) ist vom Tierschutz auf 9 Jahre geschätzt, wirkt aber älter. Er ist mein Sorgenkind, da er mit hochgradiger Hüftgelenks-Arthrose, Spondylose, Cauda Equina Syndrom und starkem Muskelabbau in den Hinterläufen sich beim Laufen auf hartem Untergrund schon sehr quält. Auf Feld- und Waldwegen läuft er aber besser. Also findet die große Runde meistens dort statt.

    Die letzten Beiträge von euch fand ich wirklich anrührend. Sie heben sich wirklich wohltuend von einigen anderen Threads in diesem Forum ab!

    Ich musste bisher noch nicht von einem geliebten Tier Abschied nehmen und wenn ich manchmal daran denke, muss ich auch schon mal mit den Tränen kämpfen. Das wird sicherlich für alle von uns irgendwann einmal sehr schwer werden. Ein wenig Trost kann da eigentlich nur der Gedanke geben, dass man mit seinem Hund eine schöne gemeinsame Zeit verleben durfte und ihm einen schönen Lebensabend bereitet hat.

  • Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen Elke,

    vielen Dank für eure lieben Worte! Tut mir unendlich gut. Ich weiß tatsächlich nicht, was ich machen soll. Das ist schon eine ganze Weile so und macht mich fix und fertig. Ich hatte ja schon mal einen Thread gestartet deswegen. Danach ging es etwas besser, aber der Hund baut eben immer mehr ab. Ich habe schon oft gelesen, dass der Hund es mir zeigen wird und ich es an seinen Augen sehe. Genau da liegt mein Problem. Andor schaut mit wachen Augen durch die Welt, laufen kann er aber nicht mehr gut und das wird immer schlimmer. Vielleicht bin aber auch nur ICH nicht in der Lage, in seinen Augen zu lesen. Das zerrt an mir. :sad2: Ich möchte es für ihn richtig machen, ihn aber auch nicht zu früh aus seinem Leben holen, da ich eben nicht sicher bin, ob es noch ein Leben für ihn ist, oder eben nicht. Viele die den Hund kennen und sehen, raten uns ihn zu erlösen. Sie sehen ihn mit Sicherheit mit anderen Augen, aber sie sehen ihn eben auch nicht, wenn er auf seiner Wiese liegt und seine Augen förmlich strahlen, auch wenn er nicht von allein wieder aufstehen kann. Dann spielt er mit Blättern, beißt hinein, schüttelt sich das Laub um die Ohren und ist nur mit "Überreden" und in die Richtung zu leiten und davon zu überzeugen, das wir nun wieder nach Hause gehen. Danach schläft er meist recht erschöpft. Am Freitag haben wir mit ihm in einem riesigen Laubhaufen getobt. Der Hund war förmlich drin versteckt. Findet er toll. Irgendwann haben wir dann abgebrochen, weil es zuviel wird, ihn auf die Füsse gestellt und sind in Richtung Haus gelaufen. Da wäre er am liebsten noch weiter und ich musste ihn regelrecht in die Richtung (nach Hause) drängen. Er ist dann regelrecht widerborstig und wäre am liebsten noch weiter gelaufen, was er aber definitiv vom körperlichen her nicht mehr kann.

    Wenn er im Haus liegt, kann er eben nur über fiepen anzeigen, dass er etwas möchte. Was, das herauszufinden, liegt dann an uns. Nur bei ganz großer Anspannung, schafft er es aufzustehen und das nur mit einem enormen Kraftaufwand.

    Ich möchte es einfach richtig machen und weiß nicht wie. :sad2:

    LG Ute

  • Erst einmal herzlich willkommen Elke! Du hast Recht, der Altenpflegethread ist eine wohltuende Insel hier.

    Ute: lass dich nicht verunsichern, wenn andere Leute dir raten, was zu tun ist. Weißt du, ich denke, um eine Entscheidung treffen zu können, muss man den Hund nicht nur sehen, sondern auch fühlen. Man muss mit ihm leben.

    Bei meiner Omi, die ja nun auch so ein echtes Altertümchen ist (seit einigen Tagen wieder nonstop Windel, weil hier sonst überall alles vollgesaut ist), haben schon viele gesagt, das ist doch nichts mehr und ob ich sie nicht erlösen will. Aber sie sehen sie nicht morgens voller Ungeduld in den Garten flitzen. Sie hat im hohen Alter gelernt, mit der Pfote nachzuhelfen, damit die Tür schneller aufgeht. Und dabei findet sie es nicht einfach, dabei auf 3 Beinen das Gleichgewicht zu halten. Wenn ich sehe, wie aufgeregt sie noch sein kann, wenns endlich was zu futtern gibt. Wie sie strahlen kann, wenn sie sich im Gras wälzt (und das ist z.T. eine recht schwerfällige Angelegenheit). Und wie sie bei Sturm die Nase in den Wind hebt, ganz aufgeregt, was da wohl alles für Gerüche ankommen. Wie sie Streicheleinheiten genießt und sich freut, wenn Besuch kommt. Wie sie vor dem Kamin in meinem Arm schläft. Wie sie die Zuckertüten aus dem Altpapier klaut.... to be continued.

    Wenn ich das alles sehe, dann muss ich sagen: es ist noch nicht soweit. Wenn sie Schmerzen hat, bekommt sie was dagegen. Notfalls eine zweite oder dritte Dosis, bis es eben hilft. Und ansonsten sehe ich zu, dass sie ihr Leben genießen kann so gut es eben geht. Und das tut sie. Wenn sie das nicht mehr kann. Wenn ich merke, dass sie keine Freude mehr hat. Dann lasse ich sie gehen. Aber vorher nicht. Und ich glaube, ich werde das fühlen. Und du sicherlich auch, solange du bereit bist, deinen Hund da wahrzunehmen. Natürlich kann es sein, dass man Hinweise nicht sieht, weil man den Hund selbst nicht loslassen möchte. Deswegen habe ich einen Teil von ihr losgelassen. Einfach um da klarer sehen zu können.

  • Hallo Muggel,
    danke, so ist es! Meine emotionale Bindung, die eben andere Menschen nicht haben, ermöglicht es mir, ihn mit anderen Augen zu sehen. Ich liebe diesen Hund und ich lebe mit ihm und nicht die Menschen, die ihn nur ab und zu sehen. Vielleicht auch mehrmals am Tag, beim Gassigehen (oder besser holpern), aber sie leben nicht mit ihm. Heute beim Frühstück hat er sich auf seiner Decker geaalt und hin und her gedreht. So wie es für ihn noch machbar ist. Ich denke, das ist ein Zeichen von Wohlfühlen.

    Er verändert sich aber auch. Gestern morgen hat er auf einmal unsere Nachbarshündin gemauschelt. Der Grund war für mich nicht ersichtlich. Er wird einen gehabt haben, aber für mich kam es aus dem Nichts heraus. So kenne ich ihn gar nicht. :/ Passiert ist gar nichts, aber die Hündin ist 7 Monate alt und total lieb. Ich denke mal, er weiß, dass er nicht sehr stabil steht und fühlte sich bedrängt. Ist die einzige Erklärung, die ich für sein Verhalten habe. Mein Dicker wird komisch. Er frisst nach wie vor nicht aus seinem Napf, wohl aber vom Boden. :???: (manchmal auch gar nicht)

    Ich kann verstehen was du meinst...auch ich versuche einen Teil von ihm loszulassen, mich gedanklich vorzubereiten. Ob es gelingt? Mal schauen!

  • Zitat

    Er verändert sich aber auch. Gestern morgen hat er auf einmal unsere Nachbarshündin gemauschelt. Der Grund war für mich nicht ersichtlich. Er wird einen gehabt haben, aber für mich kam es aus dem Nichts heraus. So kenne ich ihn gar nicht. :/ Passiert ist gar nichts, aber die Hündin ist 7 Monate alt und total lieb. Ich denke mal, er weiß, dass er nicht sehr stabil steht und fühlte sich bedrängt. Ist die einzige Erklärung, die ich für sein Verhalten habe. Mein Dicker wird komisch. Er frisst nach wie vor nicht aus seinem Napf, wohl aber vom Boden. :???: (manchmal auch gar nicht)

    Bekommt er denn jetzt regelmäßig Schmerzmedis? Meine Omi ist auch wunderlich geworden. Früher fand sie es okay, wenn andere Hunde hier herein kamen. Heute ist es ihr zu viel, eine Zeitlang zeigte sie sogar die Zähne, was ich so überhaupt nicht von ihr kannte, da sie immer ein äußerst defensiver Hund war.

    Dass dein Senior keine Lust auf junges Gehopse hat, ist völlig normal. Nimm ihn einfach aus der Schusslinie und guck erst einmal, ob er selbst den Kontakt sucht. Meine Omi ist inzwischen auch wieder easy mit Besuch, seit ich das Management verändert habe. Sie darf auf ihrem Kissen liegen und da darf kein anderer Hund und überhaupt keiner, der sie stören könnte, in die Nähe. Dann ist alles okay. Sie will einfach nur ihre Ruhe.

    Du hast übrigens Post von mir auf der normaler Mail.

  • Huhu Muggel,
    die kleine Hündin hat gar nichts gemacht, stand nur so einen halben Meter von ihm weg. Ich werde auf jeden Fall in Zukunft drauf achten, das ich andere Hunde bißchen auf Abstand halte. Ihm wird das wohl tatsächlich zuviel. Die "Attacke" kam total aus heiterem Himmel.

    Hab deine Mail heute Mittag erst gelesen und auch geantwortet. :smile:

  • huhu...
    also das find ich richtig klasse!!!
    hab zwar selber keinen alten hund, sondern einen jungspunt von 1 1/2 jahren... aber ich bin sozusagen im "Abulanten Pflegedienst" tätig.
    Denn die Hünding meiner Eltern ...irgendwie ja auch noch mein hund ;) ... wird im Dezember 16 Jahre alt. Die gute alte Husky-Dame wird halt irgendwie immer fauler und regenscheuer ;) aber eigentlich geht es ihr hervorragend!
    Bis auf das kleine problem dass sie hin und wieder mit ihrem - zugestanden dicken Popo- nciht mehr auf anhieb hoch kommt und schonmal einen 2ten und 3ten anlauf braucht...
    aber laut TA alles noch im rahmen und absolut altersgerecht... 16 jahre ist ja auch ein stadtliches alter für die Ronja!!!

    LG Sarah

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