Er bellt andere Hunde an

  • Hallo Zusammen!!!
    Hatte zwar schon einmal einen ähnlichen Beitrag, aber so wirklich hat mir das nicht weitergeholfen.


    Ganz direkt gefragt: Was tun wenn Hund aufgeregt andere Hunde oder Menschen anbellt? (er bäumt sich auf, stemmt sich in die Leine, bellen, knurren, Haare stehen hoch)
    Kommandos wie "Sitz" einbauen und dann belohnen geht nicht, weil er in dem Moment null auf mich reagiert.
    Heute habe ich einfach versucht ihn mit Leckerli "vorbei zu ziehen" an dem anderen Hund, war auch nicht wirklich ein Erfolg. Außerdem ist doch mit Belohnung arbeiten in diesem Moment sehr schwierig, weil man nie genau weiss ob der Hund das eventuell falsch deutet, nach dem Motto "gut gemacht das du den Hund da angebellt hast"...
    Fragwürdig finde ich auch ihn zu Bestechen, weil das wird ja an dem Grundproblem nichts ändern. Ich will ja nicht mein Leben lang mit Leckerlis um mich werfen wenn von irgendwo ein Hund kommt :/


    Jeden Tag den er älter wird, wird es schlimmer. Will nicht wissen wie es abgeht wenn er zu markieren anfängt....

  • Hallo,


    wie alt ist Dein Hund?
    wie ist sein Grundgehorsam?
    Hat es einen Auslöser für dieses Verhalten gegeben?


    Gehst Du mit ihm in eine Hundeschule? Diese Frage stellt sich mir, wegen der Sozialisierung.


    Wie reagierst Du, wenn der Hund an der Leine die Welle macht?
    Wie sieht es im Freilauf aus?

  • Mein Trainer hat mir geraten, einfach zügig weiterzugehen und ihm gar keine Aufmerksamkeit zu geben. Höchstens mal ein konsequentes "Nein" oder "Aus", sofern er das schon kennt. Am Besten die Leckerchen ganz weglassen, damit man nichts Falsches konditioniert. Mittlerweile geb ich ihm Leckerchen, wenn er nur schaut und sonst ruhig ist und keinerlei Theater macht. Heute hat das wunderbar funktioniert *freu*


    Mein Hund ist jetzt ein halbes Jahr und es ist wohl nur eine Phase.


    LG


    Kerstin

  • @ Joco und Co
    - 6 Monate
    - Grundgehorsam? weiss nicht genau was Du meinst, also er weiss schon was "aus" oder "pfui" bedeutet, kann "sitz", "platz", "bleib" und läuft so einigermaßen gut an der Leine.


    - Einen Auslöser kann es geben, dadurch das er leider schon 2 mal in seinem kurzen Leben operiert wurde und teils starke schmerzen hatte und er deswegen auch das spielen mit anderen Hunde verweigerte.
    Allerdings war er bis er 4 Monate war mit 6 anderen Hunden (von meinen Eltern) zusammen insofern dachten wir natürlich das er soweit sozialisiert ist. Es gibt auch einen Hund mit dem er zusammen spielt, aber nur diesen einen!!! Weiss nicht was der so tolles an sich hat ;)


    - Hundeschule, fehlt uns momentan leider die Zeit. Natürlich haben wir Zeit, sonst hätten wir keinen Hund geholt, aber meine Freundin und ich haben Schichtdienst und deswegen haben wir nie zu bestimmten Zeiten die möglichkeit teilzunehmen, zB. jeden Mittwoch um 19:00 etc. geht leider nicht...


    - Also wie gesagt, ich versuche die Taktik, selbst völlig entspannt zu wirken und einfach weiterzugehen wenn er durchdreht. Ich nehme ihn dann schon eng ander Leine und versuche in einfach ohne agressiv oder hektisch zu wirken seinen Namen zu sagen, damit er sich zu mir dreht. Hat sogar einmal geklappt.


    - Freilauf, wir haben das Glück, das es in unserer Umgebung nur so von großen Wiesen wimmelt :gut: deswegen hat er eigentlich bei jedem Gassigehen auch Freilauf. Er bleibt eigentlich immer in unserer Nähe und ist wenn sich ein Hund nähert eher ängstlich und bellt aber versteckt sich dann hinter uns. Wir haben ihn vom ersten Tag an beigebracht, dass wenn wir pfeifen (Hundepfeife) er sofort kommen muss, nur dann bekommt er Fleischwurst was er liebt und sonst nie bekommt. So lässt er alles stehen und liegen und steht innerhalb von sekunden kerzengrade vor mir.

  • Hallo,
    der Hund ist erst 6 mon. alt und schon aufgrund seines Alters solltest Du mit ihm eine Hundeschule besuchen.
    Er scheint sehr unsicher zu sein, sonst würde er sich nicht hinter Euch stellen, wenn ein anderer Hund kommt.


    Du schreibst, Du nimmst ihn eng an die Leine, wenn Euch ein Hund begegnet. Allein das, verursacht bei Deinem Hund schon Stress, da eine stramme Leine dem Hund signalisiert "Oh, gleich passiert was", denn Du spannst Dich in diesem Moment an.


    Kerstins Vorschlag unterschreibe ich. Gehe zügig weiter, ohne dem Hund Deine Aufmerksamkeit zu geben, denn so lernt er, dass es völlig normal ist, wenn Euch ein anderer Hund begegnet.


    Wenn Du nicht die Möglichkeit hast, eine Hundeschule zu besuchen, gucke Dich mal nach einem Verein um. Dort werden oft mehrmals wöchentlich traininsstunden angeboten, sodass auch Berufstätige dorthin können

  • ok, habe versucht die Leine ganz locker zu lassen, und Ihn bewusst angesprochen damit er zu mir guckt...sobald er aber den anderen Hund bemerkt zieht sich die Leine ja automatisch stramm!!! Da ist es einfach gesagt, weiterzugehen als wäre nichts, und mit einem "nein" oder "aus" wie Kerstin es beschreibt ist dann nicht getan irgendwie. Also werde ich wohl die Leckerchen Methode versuchen müssen um ihn vorbeizulocken.

  • Nicht den Hund ansprechen - schon gar nicht ganz ruhig und nett - wenn der die Welle macht!


    Der Hund kann nicht unterscheiden zwischen "beruhigend", "neutral" und "lobend" - der denkt, du findest das prima, was er da treibt..


    Jetzt das ganze noch mit Leckerchen verstärken und du hast eine 1a konditionierte Leinenrakete.



    Natürlich zieht sich die Leine stramm, wenn er reinrennt - aber das ist dann sein Problem und nicht deins. Gemeint war, dass du nicht präventiv die Leine stramm ziehst, weil der Hund sonst nur alarmiert wird.




    Im Grunde ist es ganz simpel. Entweder du ignorierst ihn komplett - das kann helfen, muss aber nicht. Oder du machst klar, dass er Hunde, die er nicht leiden kann, zu ignorieren hat, so lang sie ihm nicht zu nahe kommen. Dann musst du das Verhalten unterbinden, indem du es unterbrichst. Ob das ein deutliches "NEIN" ist, (Einmal.. nicht wiederholen, klar, nicht rumschreien, sonst pushst du ihn nur auf..) oder irgendwas das Krach macht, das du neben ihn werfen kannst, wenn er mit sowas anfängt... kommt auf den Hund an.


    "Aus" hat in dem Kontext übrigens gar nix zu suchen, "Aus" ist "gib her was du im fang hast"...

  • das alles sagt sich immer so leicht wenn man selbst nicht das Problem hat...meint ihr etwa er hört auf ein einfaches"nein" wenn er in Action ist ??? Ignorieren habe ich ja schon mehrfach versucht, für keine schlechte Idee halte ich das man Z.B. eine Glocke oder so neben ihn wirft damit er sich erschreckt. Allerdings kann das den entgegenkommenden Hund & Halter auch erschrecken oder eventuell sogar verärgern.
    Im übrigen haben anscheinend viele Halter das Problem, denn oft wird meiner zuerst angebellt bevor er selber loslegt.
    Haben solche Disc´s im Schrank die etwas Krach machen wenn man sie auf den Boden fallen lässt, da wir die noch NIE benutzt haben könnte es Erfolg haben, weil er das garnicht kennt.

  • Zitat


    "Aus" hat in dem Kontext übrigens gar nix zu suchen, "Aus" ist "gib her was du im fang hast"...


    Woher willst du wissen wofür der TE das Kommando "aus" verwendet???



    charlieharper:


    Also mit Leckerlie ablenken und "nein" klappt das in den wenigsten Fällen.
    Ein "schau" antrainieren ist eigentlich eine gute Variante, wie ich finde, allerdings muß das sehr sehr genau und stabil aufgebaut werden. Schon allein das "schau"-training wird dich ziemlich viel Zeit kosten, geschweige denn der Einsatz davon bei der Leinenaggression.
    Allerdings, schnelle Lösungen gibt es dafür nicht. Viele HH arbeiten daran um einiges länger als dein Hund alt ist ;)


    Für dich würde ich empfehlen Bögen zu gehen und dem Hund seine Individualdistanz zu lassen. Jedesmal wenn du weit genug an einem anderen Hund vorbeigegangen bist und dein Hund sich nicht aufgeregt hat, gibt´s eine Belohnung. Dann kann man ganz langsam die Abstände der Bögen verringern. Aber auch das dauert eben seine Zeit.
    Für den Fall, dass es nicht möglich ist auszuweichen, kannst du entweder eine Kehrtwende üben oder du nimmst den Hund kurz und führst ihn kommentarlos vorbei. Ohne schimpfen, ohne Beruhigung, ohne Ablenkung.
    Es tut mir zwar leid für dich, aber Leinenaggression ist kein Problem, dass mit einem "Wundertrick" zu beheben ist, sondern braucht einfach viel Arbeit.

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