• Hallo,

    da mein kleiner Stinkehund (7 1/2Monate) immernoch ziemliche Probleme damit hat alleine zu bleiben und auch sonst sehr anhänglich ist (wechsle ich den Raum springt er zu 95% auf und dackelt mir hinterher oder hockt sich vor die Badezimemrtür, wenn ich dusche) habe ich darüber nachgedacht mir hier ( http://www.vitadacani.de/index.htm ) Einzelstunden zu holen, um dies zu trainieren, da wir nun in einem Haus mit 6 weiteren Mietparteien leben und ich ungerne Streitigkeiten deswegen haben möchte..

    Nun wollte ich fragen, ob

    a) jemand noch irgendeine Idee hätte, wie ich das Ganze selbst in den Griff bekommen kann, denn das gängige "kurz rausgehn, wenn er ruhig is wieder reinkommen, nicht überhäufen mit Lob etc. und dann immer weiter steigern" klappt überhaupt nicht..Er scheint dagegen gänzlich immun zu sein.
    Ich habe es auch schon mit einem gut gefüllten Futterball probiert als ich kürzlich einkaufen war, das hat wohl funktioniert laut meinem Freund (der noch im Bett lag und schlief :roll: ) bis er dann wohl leer war oder nichtsmehr ausgespuckt hat, dann ging die Jaulerei nämlich los und das nicht zu knapp.
    (kurze Erklärung: mein Freund und ich lebten vorher gemeinsam mit seiner Mutter in einem Haus und sind nun vor einem Monat nach Dortmund gezogen..
    Hier hat er stricktes Schlafzimmerverbot, d.h. er schläft nachts im Wohnzimmer, was meistens auch gut funktioniert.. ab und an quietscht er dann mal oder bellt leise auf, ich vermute, dass er damit bezwecken möchte, dass jemand rüberkommt, aber das versuchen wir zu vermeiden und zeigen ihm das durch ein deutliches "Nein!".. Auf die Couch darf er nur mit Zustimmung von uns und daran hält er sich auch.. nur nachts, ist es ihm freigestellt, ob er nun im Körbchen oder auf der Couch schläft.)

    b) schonmal jemand Erfahrungen mit Einzelstunden und dem Thema "Alleinbleiben" gemacht hat und wenn ja, welche das wären.

    c) mir jemand vielleicht eine andere Hundeschule o.ä. empfehlen könnte, die vll nicht so teuer ist, aber trotzdem gut (ich weiß, dass das oft der gängige Preis ist, aber 35 Euro pro Stunde zu zahlen ist für mich nicht gerade leicht, vor allem so kurz nach dem Umzug) oder einfach eine die eventuell sogar noch besser ist für den selben Preis.

    Ich hoffe auf hilfreiche Ratschläge,
    Lela

  • Hallo,

    ich würde das erst einmal noch selber versuchen.

    Wieviel Aufmerksamkeit bekommt er am Tag?
    Wie sieht der Tagesablauf aus?

    Ich würde mal an der Frusttrations-Toleranz arbeiten, denn wenn das Alleinesein, trotz üben, nicht klappen will, wäre es möglich, dass euer Hund mit Frust nicht umgehen kann.

    Es klingt jetzt hart, aber es könnte durchaus helfen:

    Stellt den Hund mal etwas zurück, das bedeutet, ignoriert ihn bitte einfach mehr im alltäglichen Leben, stellt die üblichen Rituale mal um.
    Futter zu einem anderen Zeitpunkt geben, binde ihn draußen mal an einen Zaun, Baum etc. und gehe weiter ohne dich umzudrehen, kehre zurück und hole ihn ohne Worte ab.
    Begrüße ihn nicht, wenn du nach Hause kommst, erst wesentlich später kannst du ihm "hallo" sagen.
    Gehe nicht auf seine Forderungen ein, er wird nicht mehr gestreichelt oder bespielt, wenn er es einfordert. Reagiere überhaupt nicht, wenn der dich anstupst. Drehe den Kopf weg und sprich nicht mit ihm.
    Schicke ihn öfter aus dem Raum, in dem du dich aufhälst. Schließe die Tür hinter dir, beachte ihn nicht, wenn du zurückkommst.
    Fülle seinen Napf und lasse ihn warten, bis er fressen darf, notfalls den Napf mal 5 Minuten hochstellen.
    Wenn er nachts bellt und fiept, Decke über den Kopf ziehen und überhaupt nicht reagieren, auch kein "nein" oder "aus" sagen.
    Auch "negative" Ansprache, ist eine positive Verstärkung für den Hund.
    Es klingt alles sehr hart und rigoros, aber oft liegt es daran, dass Hunde nicht mit Frust umgehen können, weil sie unsere ständige Aufmerksamkeit erhalten.
    Hier ein Streichler, da ein nettes Wort, dann mal ein Leckerlie oder Kauknochen, schöne Spielchen, große Begrüßungszeremonien, seine ständiges Verfolgen hinter seinem Menschen her... etc.
    Stelle das alles mal zurück.
    Dann verlasse die Wohnung ohne große Worte und Blicke, bei der Wiederkehr den Hund überhaupt nicht beachten.

    Viel Erfolg!
    Sei geduldig und konsequent, auch wenn's schwerfällt (ich weiß das, muss es zurzeit auch, aus anderen Gründen, durchziehen)
    Rede mit deinen Nachbarn, teile ihnen mit, dass du an diesem Problem nun arbeiten wirst und bitte sie um etwas Geduld.

    Gruß
    Leo

  • Danke schonmal für die Antworten.. :)

    Also ich versuche schon sehr ihn etwas auszubremsen.
    D.h. angefangen beim Futter, welches ich ihm hinstelle, aber ihm mit "Nein!" signalisiere, sobald er draufstürzt, dass er nich darf. Dann mach ich erstmal seinen Trinknapf voll oder mache mir mein Essen und irgendwann kommt dann "Bitte." und er darf futtern.
    Wenn er sich provokativ vor mich hockt, frei nach dem Motto "Ich mag jetzt schmusen und Aufmerksamkeit" ignoriere ich ihn komplett bis er in sein Körbchen abdackelt.
    Genauso handhabe ich es, wenn er mit seinem Schweinchen ankommt (welches hier einfach immer rumliegt, andere Spielsachen werden eben weggepackt) und es mir ans Bein drückt, weil er nun gerne mit mir spielen möchte.
    Komme ich beispielsweise vom Einkaufen zurück schenke ich ihm erstmal keine Aufmerksamkeit auch wenn er versucht an mir hochzuhüpfen, um mich zu begrüßen. Erst stelle ich die Einkäufe ab und räume sie weg, ziehe meine Schuhe & Jacke aus und dann, wenn er eigentlich schon garnichtmehr weiß, dass ich gerade wiedergekommen bin sag ich ihm "Hallo!" kribbel ihn ein wenig und lasse ihn dann wieder links liegen..

    Also, wie man sieht, ich versuche wirklich ihm nicht die Aufmerksamkeit zu schenken, die er eigentlich verlangt.. was mir am Rande gesagt echt schwer fällt. Ich versuche es jedoch trotzdem, weil mir schonmal dazu geraten wurde und hoffe, dass es irgendwann Früchte trägt..

    Beim nächsten Spaziergang im Park werde ich das Anleinen mal versuchen und schaun wie es funktioniert.

    Ich hoffe einfach, dass wir das in den Griff bekommen bevor die Uni startet und wir beide (mein Freund und ich) ihn für wenige Stunden alleine lassen müssen.
    Gut ist an unserer Wohnsituation einfach, dass eigentlich das gesamte Haus berufstätig und von daher vormittags & mittags nicht zuhause ist, bis auf eine sehr nette Omi, die mir ein wenig schwerhörig zu sein scheint. :P
    Daher denke und hoffe ich, dass es auf Dauer möglich ist, dass Muffin alleine bleibt und wir trotzdem ein gutes Klima hier im Haus haben.

    Für weitere Denkanstöße bin ich trotzdem dankbar! :)

  • du machst doch schon die richtigen Dinge, bleib dabei.!!!

    Kleine Ergänzung:
    Bevor du ihn in der Wohnung allein lässt, gewöhn ihn daran, dass er toleriert, dass du in einem anderen Zimmer bist:
    Öfter mal die Tür vor der Nase zumachen, die Zeit, die du in einem anderen Raum bist, langsam ausdehnen,
    Öfter mal zur Tür gehen, dich anziehen, aber stattdessen in der Wohnung sitzen bleiben, dann auch mal den Raum wechseln, Tür zu, usw.

    und diese o.g. Übungen mindestens 20 Mal am Tag machen!!!


    Wenn der Hund hinter dir herläuft, immer wieder auf seinen Platz bringen.
    Bewegungseinschränkung ist einer der wesentlichen Maßnahmen um dem Hund zu zeigen, dass DU ihn reglementierst und nicht umgekehrt.

    Dein Wuffel kontrolliert zzt. nämlich dich ;)

  • So, also der bisherige Stand der Dinge ist folgender:

    Ich schließe nun immer wieder die Tür hinter mir, wenn ich den Raum verlasse.. dann quietscht er ein wenig rum, aber irgendwann ist gut.
    Auch hab ich das mit dem anbinden und weggehn versucht, aber das geht garnicht.. Er jault so ausdauernd, dass es unmöglich ist ihm zu zeigen, dass es gut ist, wenn er mal ruhig ist..
    Abgesehen davon kamen, dann natürlich auch noch Fußgänger und Radfahrer um die Ecke.. Haben die geschaut.. als wollt ich meinen Hund einfach dalassen.. Irgendwie peinlich.. :headbash:

  • Also anbinden würde ich auch nicht! Halte das für keine gute Idee.
    Mein Jomi folgt(e) mir auch überall hin, allerdings nicht, weil er nicht alleine bleiben kann, sondern das resultiert aus seiner Kontrollmacke (an der wir gerade schwer arbeiten).
    Wie ist eure Bindung zueinander? Er ist jetzt in einer etwas schwierigen Phase und muss seinen Platz kennen lernen. Ich finde es, genau wie meine Vorredner, wichtig, dass du ihm nicht allzu viel Zuwendung gibst. Schau zu, dass er einen strategisch uninteressanten Liegeplatz bekommt und schicke ihn dort immer mal wieder hin, auch wenn du im Zimmer bist. Arbeite an der Leinenführigkeit. Auch wenn dies im ersten Moment nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun zu haben scheint, wirst du damit deine Position für deinen Stinkehund klarer machen. Und je klarer diese für ihn ist, desto entspannter kann er auch sein - glaube ich :smile:

    lg bbina

  • Nunja, die Bindung ist ziemlich eng an und für sich..
    Natürlich versuche ich ihm Grenzen zu zeigen und auszubremsen wo es geht..
    Trotzdem weiß ich ganz genau, dass ich momentan für ihn das Wichtigste in seiner kleinen Hundewelt bin..
    Ist irgendwie ganz schön, aber auch schwer.. :/
    Das mit dem Anbinden werd ich wohl auch nichtmehr machen.. Schon allein, weil es einfach unmöglich ist ihm zu zeigen worum es mir eigentlich geht, da er kontinuierlich jault und bellt..
    Sein Körbchen steht momentan neben der Couch, sodass er, wenn wir darauf sitzen uns nicht beobachten kann und schräg gegenüber von unserer Arbeitsecke, wo er dan nauch nicht dirkt mittendrin ist und eigentlich nur Stühle von hinten sieht..
    Leider wüsste ich nicht wo wir es sonst unterbringen könnten, da wir uns auch häufig in der Küche aufhalten und unser Flur zu wenig Platz bietet.. Küche und Wohnzimmer sind eben die größten Räumlichkeiten hier..

  • das mit dem Anbinden und Weggehen ist noch viel zu früh!!
    Nicht den 10. Schritt vor dem ersten machen!!
    Ist gut, dass du das aufgegeben hast.
    Bleib mal bei den Vorübungen, wie gehabt. Wie du siehst, wird das immer mehr zur Normalität: Einfach in der Wohnung Tür vor der Nase zu machen.
    Jetzt die Zeiten, die du in dem anderen Raum bist, immer mehr ausdehnen.
    Auch mal die normalen Ausgehsachen überziehen, aber in der Wohnung bleiben, statt zu gehen. So wird das zur Normalität.

    Das Körbchen steht doch gut. Das kannst da lassen. Schick ihn immer wieder konsequent da hin. Auch hier mit kurzer Verweildaue anfangen, ihn doll belohnen, dann das Kommando wieder auflösen.
    Langsam die Verweildauer ausdehnen.


    P.S.
    In einem anderen Thread hab ich noch ein zusätzlich nette Idee gelesen: der hat seinen Hund auf die Klingel konditioniert: Immer wenn es klingelt, verschwindet Wuffel jetzt "automatisch" im Körbchen und bleibt da, bis Herrchen ihn wieder freigibt :lol:

  • Hi,

    ich hatte auch mal Einzelstunden wegen dem Alleine-Bleiben. Vor der Stunde hab ich meinen Hund mit einer Webcam aufgezeichnet, um dem Trainer zu zeigen, wie mein Hund sich verhält bzw. wie ich mich verhalte beim Gehen und Wiederkommen.

    Bei uns war das Ergebnis ganz interessant, da laut Trainer keine Trennungsangst die Ursache war sondern eher Langeweile und "Trotz", denn mein Hund hat erst sein Schweineohr gefressen, dann ist er ein bißchen im Zmmer rumgetapst auf der Suche nach was Interessantem und erst dann fing er irgendwann an zu kläffen.

    Vielleicht ist es bei Dir ähnlich, denn Du sagtest ja, das Dein Hund auch erstmal was gefressen hat. Laut Trainer würde aber ein Hund mit richtiger Trennungsangst vor lauter Panik jedes Schweineohr und Futterball liegen lassen, sobald er sich verlassen fühlt, was mir auch logisch erscheint.

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