Aufmerksamkeit und Motivation ?!?
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Hallo zusammen,
ich bin eine frisch gebackende Hundehalterin und habe ein paar Fragen zum Thema Aufmerksamkeit und Motivation.
Chivas ist 7 Monate alt, ein Mix aus Herdenschutzhunden ( wird vermutet) und lebt jetzt seit 5 Wochen bei mir.
Chivas kommt aus Rumänien daher ist seine Vorgeschichte unbekannt. Mit 5 Monaten kam er nach Deutschland ins TH.
Die ersten Wochen liefen sehr gut, die Stubenreinheit haben wir fast erreicht. Die Grundkomandos wie : Sitz, Platz, Bleib, Komm -laufen perfekt ohne Ablenkung und befriedigend mit Ablenkung.Chivas ist nur sehr schwer zu motivieren, im Moment greift es nur wenn ich Pansen bei mir habe. Sonst interessiert er sich nicht für mich auf dem Hundeplatz. Die Aufmerksamkeit bei Ablenkung ist oft bei Null.
Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Tipps habt- wie ich es schaffe das Chivas mit mir Blickkontakt aufnimmt ( öfter oder ihn auch hält).
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Du legst ja ein ganz schönes Tempo vor, wenn er nach 5 Wochen bei dir schon nahezu alle Grundkommandos beherrschen soll
Dass das unter Ablenkung noch nicht sauber hinhaut ist vollkommen normal. Ich würde behaupten bei tatsächlicher Ablenkung - auf der Straße zum Beispiel - klappt es gar nicht mehr. Das ist eben der Unterschied zwischen tatsächlich sitzenden und nicht sitzenden Kommandos.
Dass du Futter (Pansen) zum Treiben brauchst ist am Anfang auch vollkommen normal. Mit irgendwas musst du den Hund ja erst mal entsprechend führen, da bietet sich bei den meisten Futter an. Mittelfristig baust du das ab resp. steigst auf ein Bällchen o.ä. um und dann baust du das ab - abhängig davon, wo du am Ende hinwillst.. Hausgebrauch oder BH oder Obedience etc.
Blickkontakt aufbaun lässt sich imho am simpelsten über entsprechende Bestätigung und wahlweise mit Futterspucken.
Nimm dir halt mal kleine Pansenstückchen oder Wurststückchen - deine Hammerleckerchen der Wahl eben - in die Hand und die hälst du geschlossen. Wenn der Hund begriffen hat, was da drin ist und eine Weile ergebnislos versucht hat, ranzukommen, guckt er dich irgendwann an nach dem Motto "eh, das geht nicht!". Und in dem Moment sofort bestätigen. Ich mach es mit Lautkommando und Leckerchen, damit ich nachher eine Brücke hab.
Wenn die Grundidee klar ist, der Hund also das Angucken mit etwas positivem verbunden hat, kannst du das auch auf´s Spielen übertragen. So dass du z.B. sein Spielzeug erst dann wegwirfst, wenn er zu dir guckt und nicht zum spielzeug. Die meisten wuffs kapieren das ziemlich schnell.
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Vielen Dank für deine Antwort. Ich finde es sehr interessant was Du da schreibst. Auch nimmst Du mir ein bissi den Druck, da alle in meinem Umfeld mir sagen was er schon alles können muss/sollte.
Chivas lernt sehr schnell, daher waren die Kommandos wie Sitz, Platz und Bleib sehr schnell drin.
Was genau meinst Du mit: Futterspucken ? ( nehme ich sein Futterstück in den Mund und wenn er mich anschaut spucke ich ihm das vor die Füsse ? *grusel* da nehm ich lieber Bananen statt Pansen*würg*)Heute werde ich in jedem Fall mal das Futter in die Hand nehmen und erst freigeben wenn er mich ansieht. ( werde berichten wie es läuft).
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Lass dir nix von andren Leuten erzählen
4 Leute, 5 Meinungen. Und das ist selbst unter Experten so. Du kennst deinen Hund am besten und siehst und erlebst, wie er mit Neuem umgehen kann und damit zurechtkommt.
Zudem man nicht einfach eine Ansage machen kann, was ein Hund mit X Monaten zu können hat. Das hängt von viel zu vielen Faktoren ab.
Was du erreichst, wenn du zu schnell zu viel anfängst, ist eben genau dieser Effekt, den du beschreibst, dass es klappt, wenn nichts, aber auch gar nichts ablenkt und bei Ablenkung isses pustekuchen. Dann sitzen die Kommandos einfach nicht. Mach langsam!
Das mit dem Futterspucken ist genau das, was du beschreibst - wobei es schon besonders nett ist, wenn du es schaffst, es ihm so hinzuspucken, dass er es aus der Luft fangen kann
Mit Pansen würd ich das auch nicht machen wollen, keine Frage..
Aber ob dein Hund derart auf Banane steht, dass er dann sauber drauf anspringt? Beim Lernen solltest du immer auf "würde ich für sterben"-Leckerchen zurückgreifen. Und nur da. Die gibt´s dann einfach nur beim Lernen.
Meine kriegt zum Beispiel Geflügelfleischwurst.
Wenn du eher in Richtung BARF gehst, kanns ja auch rohes Fleisch sein - wenn du das in den Mund nehmen kannst/willst. Oder du kochst halt Hühnchen ohne Gewürze und schnibbelst dir das entsprechend klein.
Ich denke, auf einschlägigen Videoplattformen findest du sicher auch Videos zum Futterspucken.
LG
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Werde mir das gleich mal ansehen. Chivas liebt Bananen, daher bau ich die ab und an gern mal ein.
Deine Einstellung / deinen Rat finde ich sehr gut und ich werde es auch langsamer angehen. Die Kommandos werden wir jetzt festigen und mit dem Futterspucken fang ich gleich heute mittag an. -
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Herdenschutzhunde sind an und für sich schon nicht so einfach zu händelnde Rassen. In ihrem Ursprungsgebiet war es ihre Aufgabe Herden zu bewachen, ohne dass Herrchen in der Nähe ist. Sie mussten selber entscheiden, ob eine Situation gefährlich ist für die Herde oder nicht. Sie schätzen ein, ob Fremde, die sich der Herde nähern gefährlich sind, oder nicht. Ich denke, dass Du, je nachdem welcher Rasseanteil bei Deinem Hund durchkommt unterschiedlich ran gehen musst.
Ich denke nicht, dass Du von einem Herdenschutzhund die Menschenbezogenheit z.B. eines Border Collies erwarten kannst.
Außerdem würde ich mich durch andere nicht "verrückt" machen lassen, was der Hund dann und dann können sollte. Jeder Hund ist anders, vom Charakter, der Lernfähigkeit, Mitarbeitsbereitschaft.
Wir haben auf einer Begleithundeprüfung mal einen Herdenschutzhund gesehen, der die Prüfung lief und bestanden hat. Auch dort wurde explizit gesagt, dass es sehr schwierig ist, diese Hunde zu lenken. Ist man zu lasch, machen sie selber ihr Ding, ist man zu hart, schalten sie auch auf Durchzug. Es erfordert sehr viel Spitzengefühl. Aber wie man sieht, kann es gehen.
Im Grunde, so wurde es dort gesagt, musst Du den Hund davon überzeugen, dass das was Du in dem Moment möchtest, auch das ist, was er gerade möchte.
Motivation bei Herdenschutzhunden halte ich für nicht so einfach. Leckerli ist sicher eine Methode oder, wenn er ein Spielzeug mag, das Spielzeug.
Vergleiche Dich nicht unbedingt mit Leuten, die einen Golden Retriever haben z.B. Erwarte nicht zu viel und lasse Euch Zeit.
Darkosworld
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Danke Dir Darkosworld für deinen Beitrag.
Ob 100% ein Herdenschutzhund drin ist weiß ich nicht. Der TA und der Hundetrainer sind sich da sehr einig. Wenn man ihn sieht sagt jeder auf Anhieb es wäre ein Husky drin. Das wird nur schnell wieder verworfen.
Mit kleinen Schritten bin ich sehr zufrieden, auch seine Entwicklung bis jetzt freut mich sehr. In meinen Augen haben wir schon riesen Erfolge, nur dem ein oder anderem geht es wohl nicht schnell genug.
Durch das "zu mir schauen" möchte ich einfach erreichen, dass die Konzentration bei mir liegt. Kommandos laufen immer klasse wenn er mich ansieht. Er muss keine Wettbewerbe gewinnen oder als Vorzeigehund darstehen, mir ist es schlicht wichtig das ich ihm/ und er mir vertrauen kann.
Oft sinkt die eigene Motivation wenn man die Erfolge der anderen sieht und die eigenen Erfolge aussen vor bleiben. So geht es mir nach einigen Hundeschulstunden. Daran muß ich eben noch arbeiten
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Na, so sollte es aber nicht sein, wenn du alle Umstände berücksichtigst.
Das fängt, wie erwähnt wurde, bei der Individualität jedes Hundes an, geht über dessen Vorgeschichte und auch Vorbildung(!) und endet bei der Trainingsmethodik.
Jemand der z.B. mit einem Hund vom Welpenalter an in der Hundeschule war hat leicht reden. Ja, dessen Hund kann vermutlich Sitz und Platz.
Einen Junghund an diese Sachen heranzuführen, der sie einfach noch gar nicht kennt und - altersbedingt - bei weitem nicht mehr so auf seinen Menschen fixiert ist wie ein Welpe, zudem auch durch Gewicht und Kraft nicht mehr so simpel zu lenken ist, ist doch eine komplett andere Geschichte.
Zudem hat dieser Junghund schon gewisse Erfahrungen gemacht - positive, negative, richtige oder falsche - die du alle mit berücksichtigen musst, weil sie das Lernverhalten beeinflussen. Bei einem Welpen kann da nicht arg viel an Altlasten sein...
*nuschel* Einen Welpen erziehen, kann doch jeder
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Du bist echt eine Wucht
Danke !
Ich habe heute mittag seine Mahlzeit über Handfütterung und "Schau" gemacht. Hat wirklich Spass gemacht und man merkt, dass es bei ihm arbeitet *fg
Mit dem Futterspucken tue ich mir schwer, habe ein Stück Banane genommen- schau gerufen- er schaut- ich spucke- Banane landet erst auf der Schnautze dann am Boden. Er schnappt nicht danach.Macht die Übung Sinn, wenn das Futter auf dem Boden landet ?
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Nope
Es muss nicht das spucken sein. Wenn er auf "Schau" belohnt wird, dann lernt er das auch wenn das Futter nich aus deinem Gesicht fällt.
- Vor einem Moment
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