kompetente meinungen zum erziehungsstil gefragt

  • Hallo!

    Ich glaube, dass du eigentlich auf einem guten Weg bist. Jedoch solltest du vielleicht das ein oder andere noch einmal überdenken. Natürlich muss man in gewissen Situation schon mal ein bisschen schärfer reagieren. Gerade ich Gefahrenlagen muss der Hund wissen, was verlangt wird. Dennoch sind Schnautzgriffe und im Nacken packen Uraltmethoden und nicht Hundegericht.

    Ich will dein Beispiel mal aufgreifen. Ich würde es einfach so machen, dass ich den aufdringlichen Hund am Halsband oder Geschirr mit einer strenegn Stimme vom anderen "abflücke" und ihn zum bleiben auffordere. Sollte er dennoch wieder aufstehen kommt die Leine dran und ich setzte das bleiben noch einmal durch. Meinen Hunden habe ich beigebracht, dass so ein Gehabe mit dem Wort "Schluss" zu beenden ist. Hören sie daraufhin nicht auf, kommt die Leine dran und der Kontakt ist beendet. Mein Motto: in der Ruhe liegt die Kraft!

    Bitte fühle dich nicht direkt angegriffen. Ich versuche nur ein bisschen Kritik zu äußern. Sollte ich dabei zu sehr in die emuzionele Ebende kommen, dann verzeih bitte. Es ist nur so, dass ich leider sehr häufig auf Hundebesitzer stoße, die meinen sie müssten ihre Hunde regelmäßig auf links drehen. Und das meist nur, weil der Hund sich erlaubt beim Fußlaufen mal einen halben Schritt vor oder zurück zu bleiben. Da wird man dann äußerst sensibel.

  • Hallo Christian,

    erst einmal lieben Dank für deine Ausführung zu meiner Frage, denn jetzt zeigt sich eben ein kompletteres Bild von dir und deinem Jungspunt und ich denke, so mache sanfte Kritik wie z.B. Unpersönlich klingen, bzw. dem Hund gegenüber verhalten ... jetzt schon wieder relativiert sind, das hatte ich eben auch damit bezweckt.

    Kritik über Schnauzgriff und Nackenpacken, hast du ja schon zu genüge gehört, wurde hier auf dem Forum auch schon in diversen teilweise auch recht hitzig geführten Diskussionen besprochen. Schnauzgriff selbst hab ich noch nie benutzt, Nacken packen ist immer so ne Sache ... ich mach das auch mal im Spiel, dann aber auch passiert es eben, dass ich reflexartig danach greife, weil Jungspunt auf die Strasse tendiert und auf Durchzug schaltet ... und ich ihn damit zurückziehe und ins vorher geforderten Sitz drücke ... das ist aber von mir jetzt nicht bösartig gemeint, oder dass ich dem Hund jetzt irgendwie ans Leder will ... oder ihn bestrafe damit ...

    Ich arbeite sehr viel über meine Tonlage und meine Hunde wissen, die verschiedenen Komandos und auch den jeweiligen Tonfall sehr gut zu lesen ... in der Regel rede ich sehr leise mit ihnen, werde ich lauter ... manchmal reicht auch nur eine Tonlage tiefer, wissen sie beide, Polen ist offen sozusagen ;)

    Wie gesagt ich bin ein Spezi was Jacks betrifft, kenne nur einige Halter und die Hunde dazu, teils erzogen, teils sind die Halter der Meinung, so Minififis muss man nicht erziehen ... oder sind gar nicht erziehbar ... Gestern auf der Hunderunde bin ich einer Halterin begegnen, die ihren Jack sehr gut erzogen hat, der sehr gut folgt und auch gut abrufbar ist ... und sie hat mir auch bestätigt, dass Jacks schon eine straffe, aber sanfte Erziehung und vorallem eine sehr klare Linie brauchen. Was manche Rassen auch mal Hü oder Hott durchgehen lassen, nutzt ein Jack gnadenlos aus ... und sie ist auch sehr klar und deutlich in ihren Kommandos und setzt das auch durch, lässt ihrem jack gar nicht erst die Möglichkeit praktisch zu hinterfragen oder zu testen ...

    Witzigerweiser hat sie mir gebeichtet, dass sie mal übelst von ihrem Jack getestet wurde als er in die Flegelzeit kam, totaler Durchzug auf beiden Ohren und Jagen was das Zeug hält und da hat sie sich eben auch mal mit dem Nackengriff verirrt, Ende vom Lied waren vier getackerte Löcher in ihrer Hand, weils ihren Hund nur noch mehr gepuscht hat und sie es selbst verschuldet hat. Ausgehend von ihrem Charakterhund ist sie ebenso wie ich der Meinung, diese Rasse ist sehr selbstbewusst und braucht eine klare Linie in der Erziehung ohne Kompromisse, sobald ein Hauch von Unsicherheit im Halter erkennbar ist für den Hund, nutzt er es schamlos aus und hinterfragt ... wie gesagt ich bin kein Spezialist für Jack Russel, ich habs eher mit der größeren Hundesorte ;)

    Also im Grunde bin ich der Meinung, du bist auf einem guten Weg, vielleicht lässt sich manches durch die Stimme und deine Konseqenz eher und auch dauerhaft erreichen als den Nackengriff oder Schnauzgriff ... und zwischen den Zeilen liest man eigentlich recht deutlich raus, dass du weder unpersönlich deinem Hund gegenüber bist, noch zu distanziert mit ihm umgehst ... vielleicht denkt dein Umfeld das auch nur, weil sie dich meist eher in der Erziehungsrolle sehen und selten die verspielten und balgenden Momente eben mitbekommen.

    Liebe Grüsse
    Pandora

  • Punkt Erziehung: Ich denke auch, dass es einerseits jede Menge an Theorie und Theorien gibt zur Hundeerziehung, verschiedene Ansätze, Meinungen. Die einzige richtige Methode ist die auf Deinen Hund abgestimmte Methode und das kann dann durchaus ein Mix verschiedener Theorieansätze sein. Manche Hunde hören, weil sie wie es einige schon geschrieben haben Angst haben, weil sie wisssen, dass sie nichts gutes erwartet, wenn sie eine bestimmte Sache ein gefordertes Verhalten, nicht gleich bilderbuchmäßig zeigen. Solche Hunde laufen zum Teil auch geduckt, ihre Freude ist oft eher verhalten, wenn Herrchen kommt, zeigen Meideverhalten.

    Dann gibt es Hunde, die wirklich freudig mit ihrem Herrchen/Frauchen zusammenarbeiten, die auf den leisesten Wink gehorchen, weil sie wissen, dass sie gutes erwartet, dass sich das Verhalten lohnt, wenn sie es zeigen. Ein Hund wird kein Verhalten zeigen, dass sich für ihn nicht irgendwie lohnt, sei es durch Zuneigung des Herrchens, Leckerli, Spiel...

    Punkt Bindung: Ein Hund, der eine enge Bindung zu Dir hat, eine enge Beziehung wird irgendwann quasi fast Deine Gedanken lesen können, zumindest kommt es einem manchmal so vor. Er nimmt Deine Stimmungen war, ihr seid dann ein echtes Team.

    Punkt Vertrauen: Ein ganz wictiger Punkt ist das Vertrauen. Man muss dem Hund auch einfach mal zutrauen/vertrauen, dass er z.B. bestimmte Kommandos ausführen wird. Dass er sich in einer bestimmten Situation wie erwartet verhält, dass er mit Dir durch unbekannte Situationen geht, ohne Angst zu zeigen. Er vertraut Dir dann, dass Du das schon meisterst. Als es Darko mal im Wald so einen kleinen Stock aufgesammelt hatte (soll sie eigentlich nicht) und der ihr quer im Baul stecken blieb, war es kein Problem, sie zu uns zu rufen und diesen Stock wieder zu entfernen. Sie hatte sicher Anghst in dieser Situation, ist aber nicht panisch davon gerannt, sondern zu uns gekommen. Genau so, alös sie mal etwas nict verragen hat und sich übergeben musste, kam sie zu uns...Sie sucht in solöchen Situationen eine Art Schutz bei uns und das hat auch mit Vertrauen zu tun.

    Punkt Freuen über die Anwesenheit von Frauchen und Herrchen: Wenn wir Darko auf dem Hundeplatz anbinden, weg gehen und eine Weile fern bleiben, dann wieder zu ihr gehen, freut sie sich enorm (möglicherweise auch im Hinblick auf eine wartende Aufgabe). Da wackelt der ganze Hund, das ganze Hinterteil. Andere Hunde bleiben einfach liegen, wedeln höchstens ngedeutet und oft sind das Hunde die eher "hart" erzogen werden.

    Wir sind mit Darko konsequent, arbeiten gezielt und Darko hat sicher auch ihre Ecken und Kanten, ist nicht perfekt. Aber das erste Ziel für uns ist es, ein Team zu sein.

    Darkosworld

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