Probleme mit der Schleppleine

  • Hallöchen liebe Hundefreunde,
    nach langer Zeit brauch ich mal wieder nen Rat in Sachen Erziehung meines Hundes.
    Kurze Vorgeschichte:
    Ich hab meinen Hund vor fast einem Jahr aus dem Tierheim geholt (damals ca. 10 Monate alt). Hab am Anfang ganz schön bei der Erziehung versagt und mir dann doch auf den Rat hier im Forum fachliche Hilfe geholt. ;) Ich trainiere seither sehr viel mit meinem Hund, und bin bis jetzt zufrieden mit dem Ergebnis. Leinenführigkeit klappt fast perfekt (außer wenn ein anderer Hund in Sicht kommt, da happerts noch ein bisschen), die Grundkommandos werden gut ausgeführt und Spaß machts zudem auchnoch mit dem Hund zu arbeiten (welch Wunder) :D . Ich muss zudem noch sagen, dass es mein erster Hund ist und die Vorgeschichte nicht bekannt ist, da es ein Fundhund ist.
    So nun zu meinem Problem:
    Wie gesagt klappt Alles wunderbar, bis auf eine Sache: Ich lauf jetzt schon seit Februar mit der Schleppleine. Mein Hund hört zwar wenn ich ihn rufe, auch unter Ableckung (wenn er mit anderen Hunden spielt,...). Allerdings weiß er bis heute noch nicht so richtig, wo die Schleppleine zu ende ist (ca. 8m). Anfangs habe ich ihn ganz normal an der Schleppleine laufen lassen und eben immer wieder "Komm" - Komando trainiert. Aber die Grenze der Schleppleine hielt er nicht ein, er zog und zog. Vorallem achtete er auch nicht auf mich, nahm also nicht war wo ich war und was ich machte, sondern machte eben sein "Sonderding". Seit Juni mach ich es so, dass ich immer wieder die Richtung ändere, sobald mich der Hund überholt oder auch ohne bestimmten Anlass. Jetzt läuft er meist an meiner Seite und achtet auf mich, wo ich hingehe und so. Das Problem ist nur, dass er immer wieder wenn er beim Schnüffeln stehen bleibt, erstmal den "Impuls" wenn ich weiter gehe kriegen muss um wieder an meine Seite zu rennen (mit Impuls mein ich jetzt keinen von mir ausgeführten Ruck eben nur das sich die Leine beim weitergehen strafft und ihn mitnimmt).
    Meine Frage ist jetzt, ob ich nun noch weiter so lange an der Schleppe trainieren soll bis mein Hund von selbst den Abstand einhält oder wie ich jetzt weiter verfahren soll. Also aufs ranrufen hört er wie gesagt zu 99% und er läuft auch größtenteils (außer wenn andere Hunde in Sicht sind) auch locker an der langen Leine (meist direkt links hinter mir). Was ich jetzt eigentlich noch weg trainieren wollte ist, dass der Hund immer nen "Impuls" brauch um zu merken das Herrchen weiter geht. Außerdem würd ich gern wissen wie ich dann die Schleppleine "abbauen" soll, ich kann die ja nicht von heute auf morgen einfach weg lassen. Wie gesagt, dass ist das einzige "Problemchen" was ich noch mit meinem Hund hab, der Rest läuft super.

    Ich hoffe der lange Text schreckt jetzt nicht alle ab :smile:
    Wenn ihr weitere Infos braucht dann fragt mich einfach oder wenn was unverständlich ist.

    Schon mal vielen Dank für die Antworten.

    Gruß Christian

  • Ich persönlich würd überhaupt keinen "Impuls" über die Leine geben, denn schließlich willst du damit den Freilauf simulieren.
    D. h. die SL sichert den Hund ab, und verhindert Ungehorsam ( zu anderen hinlaufen usw. ) aber Signale in dem Sinn würd ich nicht über die SL geben.
    Da würd ich nur über Körpersprache und Geräusche/ Wortkommandos arbeiten.
    Denk dir die Leine weg ! Arbeite gezielt so, als wäre sie gar nicht da.
    Denn dann machst du es so, als wär dein Hund im Freilauf.

    Um deinen Hund mitzunehmen, wenn du weiter willst, musst du mal schauen, worauf er anspricht. Ein Geräusch, ein motivierendes " Weiter", je nachdem.

    Ich würd auch einfach weiter gehen, ( da, wo es zu verantworten ist ), SL fallen lassen und Hund ignorieren.

    Hundi soll schließlich auf dich achten und darf sich deiner nicht zu sicher sein :gut:
    viel Erfolg weiterhin

  • Achso naja von der Seite hab ich das noch gar nicht betrachtet. Ich muss noch zusätzlich sagen, dass ich am Anfang als ich den Hund aus dem Tierheim geholt hab, ihn gleich nach 2 Wochen ohne Leine übers Feld seppeln lassen habe. Da ist er mir eben oft ausgebüchst in angrenzende Grundstücke und so. Nach 3 Monaten bin ich dann endlich mal aufgewacht und hab gemerkt das es so nicht geht.
    Ich hab das heute mal mit dem Leine liegen lassen und weitergehen probiert, am Waldrand, als mein Hund mal an der Seite stehen geblieben ist und wieder sehr intensiv den Boden inhaliert. :D Ich bin 50 Meter bis zum Ende des Weges zügig gegangen, bis dann die Straße kam. Was war mit meinem Hund? Der stand immernoch an der selben Stelle und suchte jeden Quadratmillimeter dort ab.^^ Also wieder zurück und Hund mitgenommen. Ich würd aber eigentlich schon sagen, dass ich eine gute Bindung zu meinem Hund hab und ihm nicht scheißegal bin. :| Er vertraut mir in sehr vielen Situationen und versteckt sich auch bei mir, wenn er mal Angst hat.
    Habs auch mit nem freundlichen "Weiter" probiert, da haben sich seine Flüstertüten gleich hoch gestellt und er kam mitgelaufen, hat allerdings aller 5 Meter in den Wald reingestarrt und gehorcht, woher nun das "Weiter" kam. :???:
    Noch irgendwelche Ideen? (Mist der Text ist schonwieder solang^^)

    Gruß Christian

  • Wieso sollte der Hund von selber den Leinenradius einhalten? Die Leine erinnert ihn ja daran, wenn's weiter geht...... Wenn du einen bestimmten Radius willst, der nicht dem natürlichen Radius des Hundes entspricht, musst du aktiv was tun dazu. Manche Hunde halten von selber einen engen Radius, manche lassen sich dazu konditionieren, andere werden immer wieder versuchen, ihren natürlichen Radius zu beanspruchen. Bring deinem Hund ein Signal für Weiter und eins für Wenden bei, dann kannst du den Abstand bedarfsgerecht regulieren, wenn nötig. Die SL sollte man höchstens punktuell benutzen, um beispielsweise ein Stoppsignal durchzusetzen, aber meist sollte sie nur der Sicherung dienen. Meine Meinung jedenfalls, ich weiss, da gibt es andere. :roll:

  • Ich mach es so, dass ich Mücke nur erinner, wenn er zu weit vorläuft.
    Das variiert aber je nach Gelände.
    Manchmal muss er näher bei mir bleiben ( vielleicht 5 Meter ), manchmal darf er vorlaufen, so weit er will.
    Kommt halt immer drauf an.

    In unserer Trainingsphase bin ich immer ganz unvorhergesehen für den Hund gelaufen und auch heute noch, wenn er meint, zu weit vorlaufen zu müssen, dann dreh ich einfach wortlos um.

    Das geht natürlich nur da, wo keinerlei Gefahren lauern oder wo nicht allzu viele Leute unterwegs sind, denn er soll ja nicht hinter meinem Rücken Quatsch machen.

    Im Prinzip kommt es immer auf die Umgebung und auf die Situation drauf an.
    Manchmal darf er sich auch zurück fallen lassen, auf mein Signal ( Pfiff kommt beim Hund besser an als Weiter ) MUSS er aber aufschließen.
    Das würd ich konsequent üben.

    Ich fahre am besten damit, dem Hund sein natürliches Bewegungsbedürfnis zu lassen, er darf dann auch mal vortraben ( meist gehts immer nur zum nächsten Markierungspunkt ) , andersherum verlange ich dann seine Mitarbeit.
    Bei uns klappt es super.
    Den Hund permanent in einem bestimmten Radius festzunageln find ich für beide Seiten sehr anstrengend.

  • Also ich übe jetzt immer das Kommando "Weiter" und wenn das ordentlich klappt werde ich dann langsam die Schleppleine abbauen. Ranrufen klappt ja wie gesagt sehr gut, dass muss ich also nicht mehr so trainieren. Bisschen problematisch ist eben nur, dass mir wie gesagt der Hund am Anfang öfters mal beim spazieren stiften gegegangen ist in angrenzende Gärten und so und ich jetzt ein bisschen Angst vor dem laufen ohne Schleppleine habe und desswegen auch so das Einhalten des Radius der Schleppleine trainiert habe.
    Naja ich hoffe mal, dass es jetzt langsam wird.
    :smile:
    Gruß Christian

  • Wenn du lernst, mit deinem Hund zu kommunizieren, dann braucht er nicht penibel einen bestimmten Radius einzuhalten.
    Wenn Hundi irgendeine Richtung einschlägt , die "falsch" ( in meinen Augen ) ist, dann hab ich ein Störgeräusch oder ein "Raus da", manchmal nur ein "Burschi ! ", das ist quasi eine Warnung.
    Reagiert der Hund darauf ( das erkennst du an der Ohrstellung z. B. ) und wendet sich in eine andere Richtung ist es wieder okay.

    Reagiert der Hund nicht darauf, dann muss ich deutlicher werden.

    Wichtig ist, dass ihr lernt, aufeinander zu achten.
    Solange du noch zu unsicher bist und dir selber und dem Hund nicht traust, lass die Leine dran :gut:
    Besser so, als wenn er wirklich stiften geht und Quatsch macht.

  • Naja ich lob ihn eben immer wenn er gut mit läuft.
    Mit Störgeräusch meinst du da was klapperndes oder so?
    Er achtet ja mittlerweile schon viel besser auf mich und dreht meist auch gleich mit um wenn ich die richtung ändere oder so. Nur wenn er eben mal an was ganz interessant riechendem vorbei kommt achtet er nicht mehr darauf wo ich hin gehe. er kommt dann nur wenn ich ihn ran rufe und eben jetzt auch ab und zu schon bei "weiter".
    Ich hab auf jedenfall schon jetzt immerhin so viel Vertrauen, dass ich wenns mal gut läuft wie z.B. heute die Leine nur noch schleifen lasse.

    Gruß Christian

  • Ja, guck, hört sich doch gut an :gut:

    Zitat

    Mit Störgeräusch meinst du da was klapperndes oder so?

    ne, damit mein ich meine Stimme :lachtot: , ich brauch nix Klapperndes, um auf mich aufmerksam zu machen.

    Wobei bei äußerst hartnäckiger Ignoranz meines Großen auch schonmal ne Leine oder nen Schlüssel geflogen sind :hust: , das ist aber eine sehr seltene Ausnahme und sollte nicht bei zartbesaiteten Hunden angewandt werden.

  • Wär ich Hund und du würdest mit mir rausgehn, mich dann aber nicht schnüffeln lassen, ich würd mir ja auch denken "Alter, dann dreht halt an der Leine deine Kreise um mich..."


    Entgegen weit verbreiteten Unfuges ist für einen Hund am Spaziergang nicht das Herumlaufen das dollste, sondern all die neuen und fremden Eindrücke - vornehmlich Gerüche.

    Wenn meine wo schnüffelt, dann bleib ich kurz stehn und lass sie machen. Nur wenn es kein Ende nimmt, erinner ich sie kurz dran, dass ich auch noch da bin.

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