Frau Schmitt fiept

  • Ich habe Frau Schmitt (Zwergpinscher-Mix, 5 kg) mit 10 Monaten von privat bekommen. Vorgeschichte unbekannt. Frau Schmitt ist sehr gut sozialisiert und sehr freundlich zu Menschen und anderen Tieren. Sie hört gut und ist ein sehr eifriger Hund, der gefallen will und prima mitarbeitet.
    Ein rundum gelungenes Kerlchen. Wenn da nicht das fiepen wäre.


    Angefangen hat die Misere sobald man irgendwo auf der Straße stehengeblieben, in ein Cafe gegangen oder beim TA gesessen ist.Da hat sie damals aber nicht gefiept, sondern einfach die Leine durchgenagt um herumlaufen zu können, bzw. beim TA zu versuchen, abzuhauen. Frau Schmitt hasst untätiges Herumstehen oder -sitzen wie die Pest. Das Problem habe ich gelöst, indem ich einfach eine Kettenleine gekauft und die normale Leine in diesen Situationen ausgetauscht habe.
    So weit so gut, sie nagt nicht mehr an der Leine herum.
    Dass ich da jetzt ein neues Problem mit ihr habe, habe ich das erste mal bemerkt, als ich auf dem Nachhauseweg vom Gassi noch ein bisschen herumstand um zu klönen. Da hat Frau Schmitt dann gequengelt und genervt, wenn sie frei war, hat sie dann nur Blödsinn angestellt, ist Richtung Heimat geschlendert, einmal sogar alleine ganz bis nach Hause marschiert (ist nicht weit und nicht gefährlich). Also hab ich sie seitdem angebunden. Da fing dann das fiepen an. Das hab ich konsequent ignoriert, auch die Leute, mit denen ich rumgestanden bin, gebeten, sie nicht zu beachten. Das fiepen hat sie aber trotzdem nicht eingestellt. Sie fiept solange, bis es weitergeht.
    Ganz schlimm ist es seit kurzem, wenn ich im Auto meiner Freundin mitfahre. Deren Hund sitzt auf dem Rücksitz, meistens fahren wir nicht weit, Frau Schmitt nehme ich dann zu mir in den Fußraum des Beifahrersitzes. Das kennt sie, das ist normalerweise überhaupt kein Problem, zum Beispiel, wenn wir bei anderen Leute mitfahren, wo sie nicht auf den Rücksitz darf. Da ist sie mustergültig still und legt sich ab. Frau Schmitt fährt auch für's Leben gern Auto, ich muss immer aufpassen, dass sie nicht in fremde Autos steigt und mitfahren will.
    Jedenfalls sitzt sie dann da unten und fängt das fiepen an. Offenbar will sie zu ihrer Freundin auf en Rücksitz. Das geht aber nicht, weil die beiden dann da nur rumhampeln. Kommt keine Reaktion, steigert sie Intensität und Lautstärke. Das wird dann so ohrenbetäubend, dass meine Freundin sich kaum noch auf's Fahren konzentrieren kann und wir froh sind, wenn wir am Ziel sind.
    Jetzt war ich eine Woche in Urlaub. Da hab ich sie mitgenommen in die Bavaria Filmstudios. In jeder Kulisse das gleiche Theater: Die Gruppe bleibt stehen, Frau Schmitt legt los. Ich hätte sie ignoriert, wenn da nicht ein Film mit der Gruppe gedreht werden würde und Frau Schmitts lautes Gefiepe auf jeder Tonspur zu hören gewesen wäre. Nach vielen bösen Blicken und der schlussendlichen Bitte, das abzustellen, hab ich Frau Schmitt dann jedesmal auf den Arm genommen, etwas das ich sonst NIE NIE NIE mache. Da war sie dann ruhig.
    Die nächste Situation: Frau Schmitt geht mit meinem GG zum Bergwandern. Während der GG völlig erschöpft und durchgeschwitzt am Gipfel erst mal auf einer Bank abhängt, fängt Frau Schmitt an zu fiepen, zu nerven und zu quengeln, weil sie weiter gehen will. Egal wohin, nur weiter. Das war zwar nicht sehr störend (meint der GG), eher zum lachen (das Kerlchen ist auch nach stundenlangen Gewaltmärschen über Stock und Stein noch quietschfidel) aber so typisch und irgendwie ja auch nicht normal.


    Jetzt meine Frage: Wie stell ich das um Himmelwillen ab?
    Ich kann sie sonst ja nirgendwohin mehr mitnehmen, wenn ich sie hochnehme, weil die Mitmenschen völlig entnervt gucken und meckern, reagiere ich ja auf sie und das gefiepe und sie hat zu mindestens teilweise erreicht, was sie will: Erst mal Aufmerksamkeit. Ich bin auch strikt gegen das hochnehmen, Frau Schmitt ist ein Hund, die hat 4 Beine auf denen kann sie laufen und stehen. Kein Schmusetier.


    Hat da jemand einen Plan?

  • mmh... mir fällt nur ein dass du deinem hund zeigen solltest das du ein längeres durchhaltevermögen hast.
    also würde ich beim spazieren gehen immer wieder pausen einlegen, am besten wo du eben keine angst haben musst jmd. zu stören, und dann erst weitergehen wenn sie aufhört zu fiepen. also nimm dir am besten ein gutes buch mit, da du ja schon sagst sie ist sehr ausdauernd. wenn sie aufhört lob sie wie verrückt und gib ihr am besten ihr lieblingsleckerchen und dann gehts weiter. nach ner weile wieder ne pause, usw.
    so zeigst du ihr dass das gefiepe keinen erfolg bringt.
    liebe grüße an euch

  • Ich würde jeden Ansatz zum Fiepen sofort unterbinden mit einem klaren "nein" und dann sofort loben. Für "Ausdauertraining" wie oben beschrieben finde ich die Situation persönlich zu gravierend.

  • wenns was bringt ist das sicher die schnellere lösung.
    nur als beispiel: in der huschu dürfen die hunde sich zunächst ohne leine beschnuppern und spielen, beim theoretischen teil kommen sie dann an die leine um auch zu lernen mal still zu warten. shorty wollte dann immer weiterspielen und hat gebellt und getan ohne ende. so gings mir auch schon beim tierarzt, er hat das ganze wartezimmer zusammengebellt. war mir total unangenehm, weil ich immer dachte die denken alle: du meine güte die hat ihren hund ja überhaupt nicht im griff.
    ich hab das dann ignoriert, hat mich einiges an nerven gekostet, aber jetzt macht er es nicht mehr. und worauf ich hinauswollte, ich hatte auch schon versucht ihm das mit einem "nein" zu untersagen, er war dann aber schon so in rage das ihn das nicht mehr interessiert hat.

  • Zitat

    Ich würde jeden Ansatz zum Fiepen sofort unterbinden mit einem klaren "nein" und dann sofort loben. Für "Ausdauertraining" wie oben beschrieben finde ich die Situation persönlich zu gravierend.


    Nachdem "aussitzen" nichts gebracht hat, hab ich das anfänglich bereits probiert. Frau Schmitt hört kurz auf, wird belohnt und fiept weiter usw. usw., seitdem sitze ich eben wieder aus.


    ShortysMama
    Ja, das dachte ich mir auch. Ich hab einen mp3 Player, immer Hörbücher drauf, damit kann ich Stunden durchhalten. ;)
    Aber wie lange dauert sowas? Es geht mittlerweile ja schon Monate so. Und so kann ich ja nirgends mehr mit ihr hin wo sie mit mir warten muss. Immer wenn ihr langweilig ist (und das ist es auch nicht immr), legt sie los.


    Komischerweise klappt das Anbinden auf dem Hundeplatz ohne fiepen oder nagen hervorragend. Im Urlaub (Dorf) vor'm Bäckerladen morgens auch, vorbildliches Benehmen. Auch beim Essen im Gasthaus war alles gut (ich hatte ein Handtuch zum draufliegen dabei). Auch zuhause ist sie ruhig, wenn ich das möchte. Kein Problem, sie muss nicht dauerbespaßt werden.

  • Als letztes Mittel könntest du auch ein Abbruchsignal mit Trainingsdisks oder ähnlichem aufbauen. Aber dazu holst du dir wohl besser einen guten Trainer.

  • mmh... also ich würde sagen zieh das doch jetz mal eine woche konsequent durch. und nimm sie nicht mit wenn du nicht warten kannst bis sie aufhört, weil in dem moment hat sie ja dann gewonnen.
    also was ich meine ist das du absolut konsequent sein musst, und das fiepen in keiner situation durchgehen lässt.
    wenn das nichts bringt fällt mir nur noch ein mal darüber nachzudenken was in den situationen wo sie fiept und wo sieh es nicht tut anders ist...
    gehst du in ne huschu? die können das ganze bestimmt besser beurteilen wenn sie den hund kennenlernen.

  • Ich denke auch, dass du die Frusttoleranz von Frau Schmidt steigern mußt :D. Deswegen stimme ich dem Beitrag von ShortysMama zu. Frau Schmidt ist ja noch jung (weshalb ich nicht denke, dass man mit Discs oder solchen Scherzen arbeiten sollte) und muss noch lernen mit Frust umzugehen.


    Wir machen das auch, dass wir während des normalen Gassigangs einfach mal rumstehen und Max abhärten. Wir haben zwar kein Fiepproblem, würde es aber auftauchen, würden wir das rumstehen, rumsitzen einfach vertiefen (wie gesagt , es ist Sommer .. ein gutes Buch oder Musik auf die Ohren und alles ist toll).


    Wenn man es mit "nein" unterbindet, dann bricht man es zwar vorübergehend ab aber was lernt der Hund daraus? Er lernt, dass er wenigstens negative Aufmerksamkeit bekommt durch sein Verhalten. Wenn man sein Verhalten ignoriert, dann erarbeitet er sich selber eine Änderung der Situation. Finde ich deutlich positiver und dem Alter des Hundes angemessen.

  • Zitat

    mmh... also ich würde sagen zieh das doch jetz mal eine woche konsequent durch. und nimm sie nicht mit wenn du nicht warten kannst bis sie aufhört, weil in dem moment hat sie ja dann gewonnen.
    also was ich meine ist das du absolut konsequent sein musst, und das fiepen in keiner situation durchgehen lässt.
    wenn das nichts bringt fällt mir nur noch ein mal darüber nachzudenken was in den situationen wo sie fiept und wo sieh es nicht tut anders ist...
    gehst du in ne huschu? die können das ganze bestimmt besser beurteilen wenn sie den hund kennenlernen.


    Ja, ich gehe zum Trickdoggen auf einen Hundeplatz.
    Dort ist der Rat eindeutig: konsequent ignorieren.
    Frau Schmitt ist ja nicht mein erster Hund, ich weiss ja, dass Konsequenz das a und o ist und letztendlich zum Ziel führt. Ich habe gehofft, jemand hätte da einen Trick, wie ich das endlich zack-zack abstelle, langsam nervt es echt tierisch.
    Und dass das jetzt in den Bavaria-Studios so abgelaufen ist, hat mich wieder voll zurückgeworfen. :( :
    Das kleine Kerlchen manipuliert mich (oder versucht es), das kann ich nicht so lassen.


    Also mach ich mich mit Schmitti jetzt mal nächste Woche auf, zum rumstehen... :D
    Ich berichte, wie wir vorankommen. :smile:

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