Balljunkie - Therapie
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Ausserdem würde ich mir die Freude, die er beim Ballspielen hat, auch öfter mal bei der Arbeit wünschen!
Freude... mmh, wie mach ich fest, dass mein Hund sich freut?
Ich erlebe oft Hundebesitzer, die gar nicht unterscheiden können, ob ihr Hund gerade total aufgekratzt ist (- lassen wir hier mal den Begriff positiv oder negativ weg) oder ob er wirklich freudig ist.
Die Mimik und Gestik eines aufgekratzten (gestressten) Hundes scheint bei den meisten Menschen auf Freude zu deuten. Es könnte an den zurückgezogenen Lefzen liegen, die damit dem menschlichen Grinsen nah kommen. Die glänzenden, großen Augen. Das Herumgehüpfe. Und für die meisten Menschen entsteht ein freudiges Gefühl, weil der Hund die volle Aufmerksamkeit auf seinen Menschen (
Ball) richtet.
ZitatWenn ich einer äusserst befriedigenden Tätigkeit nachgehe, die ich wirklich toll finde bin ich nicht entspannt, ich bin high!
Täglich? Morgens und abends?
Nee, das wär nix für mich. Da braucht man dann ja ewig bis man wieder runterkommt. Ich finde sowas auch mal ganz nett, aber jeden Tag - nein danke. Damit könnte ich nicht umgehen. Das wär mir zu stressig.
Viele Grüße
Corinna -
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Zitat
1.) Ist es wirklich befriedigend hinter einem Gegenstand herzulaufen und diesen zu bringen ? Ist der Hund danach entspannter ?
2.) Gäbe es da nicht zig passendere Möglichkeiten ?Hallo,
dann zähl doch mal passendere Möglichkeiten auf Staffy!
Ich bin sehr gespannt auf Deine Vorschläge.
So bekommt der ein oder andere evtl. noch eine gute Idee!LG Regine
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Ich habe meinen Hund mehrere Tage mit dem Ball beschäftigt, weil unser Grosser nach einer schweren OP nicht viel und lang laufen konnte.
Danach war Chandro noch getsresster als vorher, und ja, er ist ein Balljunkee.Ich nehme einen Ball nur noch als Belohnung in die Tasche. Nach Übungsbetrieb und getaner Arbeit wird 2-3 Mal geworfen.
Ansonsten Ball holen mit Impulskontrolle.
Im Wasser schmeisse ich ihn noch mal, ich habe nun mal zwei Wasser- Apportierhunde.Aber alles nur sparsam eingesetzt.
Ich mache zum Ausgleich viel, was weniger aufputschend ist -
Zitat
dann zähl doch mal passendere Möglichkeiten auf
Ja, darüber würde ich mich auch freuen!
Denn schließlich möchte ich in diesem Thread ja wissen, was man tun kann, wenn man einen Balljunkie auf "Entzug" setzen möchte! Natürlich geht es nicht um allgemeine Beschäftigunsmöglichkeite, da gibt es weißgott zu Hauf. Sondern darum, wie ich konkret einen Ballverrückten zeigen kann, dass auch andere Dinge Spaß machen - wenn möglich, was sinnvolles. Wenn möglich, MIT Einsatz des Balls in anderer Form??
Auch ich bin allerdings bei der allgemeinen Diskussion Ball ja/nein unentschlossen. Bisher dachte ich immer, ihn relativ vernünftig eingesetzt zu haben, eben mit Kontrollübungen, nicht immer nur werfen sondern weitere Übungen mit dem Ball, als Superbelohnung (hat z.B. bei der Leinenaggression geholfen - ist eben ein starker Anreiz, erst als Bestechung, dann als Belohnung). Das einzige Anzeichen einer beginnenden Ballsucht war ja auch "nur", dass er bei einem verminderten Balleinsatz über mehrere Tage in seinem sonstigen Verhalten unausgeglichen wird. Wenn ich wieder öfter werfe, ist eigtl. alles perfekt... ich glaube auch nicht, dass da irgendwann mal irgendwas "ausbricht", er ist nicht gestresst wenn Schluß ist und nimmt normal an seiner Umwelt (z.B. Hundekontakte) teil. Dennoch kommt es mir irgendwie falsch vor.
Lg
~Felis -
..oh ich wäre mal froh wenn meiner draußen nen Ball angucken würde... *grummel* ...in der Wohnung ja... den langen Flur entlang, natürlich auch mit absitzen... aber draußen............................ ich hab schon alles probiert... selber 10 min Ball spielen, den interessant machen... selbst nen Dummy mit den leckersten Käsestücken... nix!!!... draußen heißt rennen und schnüffeln und neuerdings Mäuse buddeln... darum kann ich auch nicht viel machen als UO beim laufen... schade schade... aber es soll ja Hunde geben die nicht ständige Bespaßung brauchen und meiner ist immer alle... denke aber eher von seiner "Nase auf dem Boden"... zwinka
PS... sorry ging ja eigentlich um Entzug...
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1.) Befriedigung des Hetztriebs nach fliehender, beweglicher Beute
Dieser wird allerdings auch erst durch die fliehende, bewegliche Beute (den fliegenden Ball) ausgelöst.
Es gibt so viele schöne Alternativen zum Bällchenwerfen. Kontrolliertes Dummytraining, Mantrailing, ZOS und andere Suchspiele - alles wunderbare Dinge, die der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund weitaus förderlicher sind, als ein mehr oder weniger stupides Ball werfen - holen - werfen - holen - ...
Kein Hund braucht einen Ball, um glücklich oder ausgelastet zu sein, oder wird ihn gar "vermissen", wenn er anderweitig beschäftigt wird oder wenn er Ruhe gelernt hat.
Gewiss wird nicht jeder Hund, der mal einem Ball hinterherhetzen darf, zum gestressten Junkie. Es kommt wie so oft auf Maß und Art des Einsatzes an, häufig ist es aber eine Gratwanderung.
LG, Caro
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Täglich? Morgens und abends?
Nee, das wär nix für mich. Da braucht man dann ja ewig bis man wieder runterkommt. Ich finde sowas auch mal ganz nett, aber jeden Tag - nein danke. Damit könnte ich nicht umgehen. Das wär mir zu stressig.
Ok, ich muss mich korrigieren. Es gibt befriedigende Tätigkeiten, die entspannend wirken. Es gibt aber auch solche, die euphorisierend wirken. Man weiss da recht gut, was im Körper passiert. Und dann gibt es das alles in verschiedenen Abstufungen, das ist nicht Alles oder Nichts.Und da es Abstufungen gibt, bin ich auch nicht täglich auf dem Gipfel der Glückseligkeit. Aber Freude empfinde ich schon fast täglich, und das ist kein Stress für mich, selbst wenn es mir mal ausnahmsweise eine Stunde Schlaf raubt. Es stört mich auch nicht, wenn Euphorie länger anhält, im Gegenteil: nie geht mir eine Aufgabe so leicht von der Hand wie dann, ohne jede Anstrengung ist die Balance zwischen Anspannung und Entspannung perfekt, und ich fühle mich lieber gut als indifferent.
Aber wer Freude bestenfalls als ganz nett empfindet ist vermutlich besser beraten, den Gleichmut zu pflegen und befindet sich dabei in bester philosophischer Gesellschaft. Mir wär's zu fad, ich bin eh ein ausgeglichener Mensch und ohne Highlights wäre es mir zu gleichförmig.
Heute bin ich übrigens tatsächlich richtig high gewesen und es wirkt noch nach - geniales Gefühl!
Werde sehr gut schlafen - es lebe der Eustress!
PS: Zurück zum Hund, eine Frage an die Hund-hat-keine-Freude-am-Ball-jagen-Fraktion: Warum tut er es dann (und ich rede nicht vom Balljunkie)? Es gibt ja Hunde, die tun es nicht, finden es doof. Andere tun es, ohne Aufforderung, ohne Belohnung irgendeiner Art. Freude sollen sie ja in eurer Sicht nicht haben daran. Warum setzen sie dann soviel Energie ein dazu? Warum bringt so mancher Hund lieber einen Ball als den hochbelohnten Dummy? Warum haben Hunde überhaupt Präferenzen? Woran macht ihr "Freude" bzw. ihr Fehlen überhaupt fest?
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Ok, ich muss mich korrigieren. Es gibt befriedigende Tätigkeiten, die entspannend wirken. Es gibt aber auch solche, die euphorisierend wirken. Man weiss da recht gut, was im Körper passiert. Und dann gibt es das alles in verschiedenen Abstufungen, das ist nicht Alles oder Nichts.Meine Rede.
Zitatnie geht mir eine Aufgabe so leicht von der Hand wie dann, ohne jede Anstrengung ist die Balance zwischen Anspannung und Entspannung perfekt, und ich fühle mich lieber gut als indifferent.
Daher liebe ich die Hütearbeit mit meinen Hunden so sehr.
ZitatPS: Zurück zum Hund, eine Frage an die Hund-hat-keine-Freude-am-Ball-jagen-Fraktion: Warum tut er es dann (und ich rede nicht vom Balljunkie)? Es gibt ja Hunde, die tun es nicht, finden es doof. Andere tun es, ohne Aufforderung, ohne Belohnung irgendeiner Art. Freude sollen sie ja in eurer Sicht nicht haben daran. Warum setzen sie dann soviel Energie ein dazu? Warum bringt so mancher Hund lieber einen Ball als den hochbelohnten Dummy? Warum haben Hunde überhaupt Präferenzen? Woran macht ihr "Freude" bzw. ihr Fehlen überhaupt fest?
Das habe ich schon einige Male in diversen Threads geschrieben. Daher zitiere ich mich gerne immer wieder selbst
ZitatBallspiele werden besonders von Hunden, die recht "hochtriebig" sind, übertrieben. Meist handelt es sich dabei um Rassen, die in einem bestimmten Bereich echte Workaholics sind. Dies begünstigt natürlich die Entstehung einer Sucht. Aber es gibt einen ganz einfachen Grund, warum es ausgrechnet das Bällchen- bzw. Stöckchenspiel ist.
Dazu muss man sich einfach mal das komplette Jagdverhalten von Hunden/Wölfen in "Einzelteile" zerlegen. Ich tue das jetzt hier nicht, weil das ziemlich aufwändig ist. Nur den Teil, um den es hier geht: Nämlich um das Simulieren des Beute nachhetzen und Erlegens, manche Hunde "töten" danach sogar ihren Ball/das Stöckchen noch. Da bei dieser Jagdsequenz der Erfolg sozusagen direkt greifbar ist, stellt der Körper dafür sämtliche Energien plötzlich frei. Der Hund bekommt einen Hormoncocktail-Kick, der ihn alles vergessen lässt - außer den Ball. Das führt soweit, dass diese Hunde plötzlich z.B. "Erzfeinde", die vorbeilaufen ausschalten können und vor allem auch dazu, dass das Schmerzempfinden enorm herabgesetzt ist. Das ist ja auch sinnvoll, denn - nehmen wir mal an es wäre echte Beute - der Hund kann nur erfolgreich beim Jagen sein, wenn er sich jetzt von nichts (!) beeinflussen lässt.
Normalerweise findet eine solche Hetzjagd recht selten statt - sie dient ja der Ernährung. Der Hund/Wolf bekommt seine Hormone, fängt das Tier in der Regel erfolgreich und ist dann ersteinmal mit Heimtragen und/oder Fressen beschäftigt. Es kommt dabei selten bzw. gar nicht vor, dass er eine solche Hetzjagd zig mal hintereinander macht.
Wenn man das nun mal beim Ballspielen betrachtet, dann bekommt der Hund einen Dauerbeschuss mit einer ganzen Masse an Hormonen, die eine Menge Energie bereit stellen und andere Körperfunktionen runterschrauben. Wird der Hund dem ständig ausgesetzt, wird er süchtig danach. Dazu kommt noch, dass der Hund keinen normalen Hormonstatus mehr erreicht und dadurch zig Körperfunktionen nicht mehr normal laufen. Alles ist im Ungleichgewicht...
Deshalb sollte man sich gut überlegen, ob und wann man seinem Hund einen Ball wirft.
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Danke!
Also du sagst doch, der Hund kriegt seinen Freudenkick - dann sind wir uns ja einig.
Dass ein Dauerbeschuss nicht gut ist, wurde ja auch von niemandem bestritten, ebensowenig, dass der Süchtige grossen Stress hat. Aber es wurde ja angezweifelt, dass der Hund irgendwas davon hat, mal ein wohldosiertes Bällchen zu jagen.
Ich wage übrigens zu bezweifeln, dass Hetzjäger nur einmal hetzen müssen, um Beute zu machen. Genau deshalb hat sich ja dieser Kick überhaupt entwickelt: Tiere, die ihn haben geben nicht so schnell auf und versuchen es immer wieder.
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Aber es wurde ja angezweifelt, dass der Hund irgendwas davon hat, mal ein wohldosiertes Bällchen zu jagen.
Bei einem echten Junkie gibt es kein wohldosiertes Bällchen.
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