Mein Hund ist ein chronischer "Schlecker"! Zu Hülf

  • Ich hab ein kleines "Problemchen" mit meinem Havaneser-Rüden Balou.
    Er ist eineinhalb Jahre alt und bei uns, seit er 9 Wochen alt ist.

    Grundgehorsam ist soweit ganz ok, wir üben natürlich noch, aber im Grunde bin ich zufrieden mit ihm.

    Das einzige, was mich (und alle anderen) wahnsinnig macht, ist seine irre Schleckerei.
    Wenn ich ihn streichle, dreht er den Kopf Richtung Hand und schlackert mich ab.
    Sitz ich irgendwo, geht er sofort an meine Füße und schleckt.

    Und das macht er bei jedem. Jeder Gast, der kommt, wird nach kurzer Zeit abgeschleckt, wenn wir z.B. am Tisch sitzen und Balou drunter liegt. Das nervt gewaltig.

    Er kann eine halbe Stunde still im Eckche liegen, irgendwann steht er auf, schleicht sich an und die Schleck-Attacke beginnt :hilfe:

    Er tut mir richtig leid, weil er immer nur von allen angeraunst wird, weil die Leute das halt nicht so mögen.

    Auch wenn ich auf der Couch liege, Fuß baumelt runter, dauert es keine 2 Minuten und es ist Schlacker-Alarm.

    Ich hab es am Anfang mit ignorieren versucht. Hat nichts geholfen.

    Dann hab ich es mit strengem NEIN versucht zu unterbinden. Er hört dann auch auf, aber nach höchstens 10 Sekunden will er weiterschlecken.

    Das einzige, was hilft, ist, wenn ich mir was ekliges an die Beine schmiere (Pfeffer oder so).
    Aber ich kann doch meine Gäste nicht mit einreiben, bevor sie die Wohnung betreten?

    Weiß von euch jemand Rat? Ich möchte meinen Hund ja nicht immer anleinen, wenn jemand kommt, damit er keine Möglichleit zum Schlecken hat.
    Ich wär total dankbar für Tips, wahrscheinlich überseh ich einfach etwas ganz grundlegendes und reagier entsprechend falsch.

    Wenn ihr noch Fragen habt: nur zu!

    Bin sehr gespannt auf eure Antworten und hoffe, daß ihr mir helfen könnt.
    Auf jeden Fall danke schonmal an alle!

  • Zitat

    Er tut mir richtig leid, weil er immer nur von allen angeraunst wird, weil die Leute das halt nicht so mögen.


    Mitleid ist da fehl am Platze. Er soll es nicht tun und damit basta. Da braucht er dir nicht leid tun. Bedenke es ist ein Hund und kein Mensch.

    Zitat

    Dann hab ich es mit strengem NEIN versucht zu unterbinden. Er hört dann auch auf, aber nach höchstens 10 Sekunden will er weiterschlecken.


    Wie lange hast du es durch gehalten? Ich meine, er tut dir ja eigentlich leid? Na? ;)

    Du musst konsequent beim Nein bleiben. Jedes Lecken sofort unterbinden. Hört er nicht auf, dann muss er eben von der Couch runter oder in seinen Korb Platz machen. Klare Grenzen musst du ziehen.

    PS: Ich reagiere sehr allergisch auf Hundespeichel und und ich musste meinem das unbedingt abgewöhnen.

  • Seit sicher 6 Monaten mach ich das mit dem Nein. Und es ist nicht so, daß ich vor Mitleid zerfließe :D , da hab ich mich sicher falsch ausgedrückt. Mich nervt es ja selber.

    Das Problem ist, es gibt auch Besuch (z.B. Schwigertigers), denen macht das nix aus. Selbst wenn ich sage, sie sollen das Lecken SOFORT mit NEIN unterbinden, lassen sie Balou unterm Tisch genüßlich ihre Füße lecken. Bis ich merke, hat der Hund sich ja schon selbst belohnt :headbash: Ich kann leider auch nicht JEDE Situation kontrollieren, der Hund ist auch mal bei meiner Mutter, die allerdings auch immer sofort NEIN ruft.

    Irgendwie hilft das alles nicht. Weiß echt nicht weiter...

    Aber ich bleib dran, wollt einfach mal wissen, ob ich was grundlegendes falsch mache...

    Ich muss wohl einfach NOCH konsequenter sein...

  • Jiep, ich würde auch auf Konsequenz setzen. Lecken = Nein und Hund ggf wegschieben. Und auf jeden Fall das Streicheln in dem Moment einstellen!

    Ich würde darauf achten, dass der Hund die Verknüpfung versteht: Streicheln ja - aber nur, wenn ich nicht lecke. Wenn ich lecke, hört das Streicheln auf.
    Ich denke, der Hund wird sich lieber fürs Gestreichelt werden - ohne Lecken . entscheiden. Aber den Zusammenhang muss er erst einmal begreifen und da hilft nur Konsequenz, ihn also NIE lecken lassen.

    Noch eine andere Anregung:
    Lecken kann auch Beschwichtigung sein. ZB wenn das Nein zu laut kommt, kann er erst recht lecken wollen, um zu beschwichtigen.
    Meine Hündin beginnt auch dann zu lecken, wenn ihr der Körperkontakt zu viel ist. Dann fühlt sie sich bedroht und will beschwichtigen.
    (Das trifft bei dir sicher nicht auf alle Situationen zu, zB nicht, wenn deine Füße vom Sofa baumeln, aber vielleicht in anderen Situationen?)

    Eine weitere Idee:
    Kann es sein, dass dein Kleiner mit dem Lecken auch aufmerksamkeitserheischendes Verhalten zeigt?
    Gibt es Situationen, in denen sich nicht alles um ihn dreht? ;) Die sollte es geben und sie sollten für ihn auch normal sein.
    Beim Begrüßen zB sollten sich erst die Menschen untereinander begrüßen, dann erst der Hund. Und wenn er dabei leckt, s.o., "nein" oder Hand weg und erst wieder Streicheln, wenn er nicht leckt.

  • Was für ein höflicher Hund - immernoch, wo ihr Höflichkeit ungehobelt zurückweist...

    Lecken ist ein Signal der Anerkennung, der Begrüßung, und der Versicherung, dass Dich mag, Dir vertraut, und sich darauf verläßt, dass Du ihn beschützt und Dich um ihn kümmerst.

    Bitte finde einen anderen Weg, ihm zu erläutern, dass ein kurzer BEgrüßungsschleck schön ist, aber dann auch reicht.
    Stell es unter Signal, belohne es (richtig gelesen!!), und frag das Verhalten ab, wenn Du nach hause kommst, oder in Situationen, wo Du es gerne hättest.
    Wenn Du es nicht magst (auch, dass er es bei anderen macht) lass ihn ein Alternativverhalten ausführen: auf seinem Platz bleiben und ein Kong auslutschen beispielsweise... das Passt zu seiner Motivation: lecken... Und zu Deiner: keine feuchte Hundezugen auf nackter Haut...

  • Zitat

    Lecken ist ein Signal der Anerkennung, der Begrüßung, und der Versicherung, dass Dich mag, Dir vertraut, und sich darauf verläßt, dass Du ihn beschützt und Dich um ihn kümmerst.

    Bitte finde einen anderen Weg, ihm zu erläutern, dass ein kurzer BEgrüßungsschleck schön ist, aber dann auch reicht.

    Das kann ich in dieser Grundsätzlichkeit nicht unterschreiben. Ich glaube, dass Lecken vielfältiger vom Hund eingesetzt wird - bis hin zum Ausdruck einer Respektlosigkeit. Nämlich dann, wenn er es nicht lässt, obwohl ich es nicht wünsche (Beschwichtigung außen vorgelassen).

    Mir persönlich wäre auch schon ein Begrüßungsschleck zu viel. Aber den Hinweis finde ich gut: Wenn du nämlich mal geschleckt werden willst und mal nicht, bedarf dies einem anderen Training als es immer "abzustellen".

    Wenn du es nicht willst, würde ich es auch bei Gästen, die es wollen, unterbinden. Dann wäre ein spätes Nein besser als gar kein Nein. Vielleicht solltest du den Hund aber auch mehr im Auge behalten, damit er sich eben nicht unterm Tisch ungesehen von dir an den Füßen zuschaffen machen kann.
    Dass andere es ihm erlauben, du aber nicht, sind sicher erschwerte Bedingungen. Dennoch ist es schaffbar - denn der Hund kann lernen, dass DU es nicht willst (ein Hund weiß zB auch, auf welches Bett er darf und auf welches nicht, da können sie durchaus "umschalten").

  • Hallo "Leidensgenosse",

    ich habe auch so ein Leckmonster hier.
    Es ist ein sardisches Stassenhündchen.

    Dieser Hund zeigte von Anfang an ein extremes Lecken ihrer Bezugspersonen.
    Ein "Nein" in dieser Situation bringt bei diesem Hund nichts bzw. nicht was ich mir wünsche.
    Kommentiere ich ihr Lecken mit "Nein" fällt sie in sich zusammen und ist am Boden zerstört.
    Ich bin mir sicher, dass sie es nicht aus "Respektlosigkeit" tut.

    Ich habe mich damit "abgefunden". Sie ist aber generell ein besonderer Fall :roll:

    Da sie keine Gäste ableckt, kann ich es akzeptieren.
    Das einzige was bei ihr wirksam ist, ist ihr eine Alternativhandlung aufzuzeigen.

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  • Stimmt, das war pauschal.

    NEIN ist aber Pauschaler, oder nicht?

    Mir geht es darum, dass der Hund ein Bedürfnis zu Schlecken hat. In den meisten Fällen, in denen daruaf mit lauten NEINs reagiert wird und es wirklich ein höflicher Hund ist, wird das Schlecken schlimmer, weil es ein Beschwichtigungssignal ist. Es ist ein Verhaltensrelikt aus der Welpenzeit...

    Ich würde das Nein aus der Situation streichen. Man kann doch so gut vorbeugen: bei BEsuchern, sorgt man dafür, dass er die Beine gar nicht erst erreichen kann, in anderen Situationen gibt man ein Signal für ein Alternativ verhalten, beschäftigt anderweitig oder fragt den Begrüßungskuß ab, bedankt sich und leitet dann ein anders Verhalten ein.

    Ich stell mir das gerade beim nach Hause kommenden Kind/Partner/Besuch vor: "Guten Tag" - "NEIN, lass das!!" wie nett!!

  • Zitat

    Stimmt, das war pauschal.

    NEIN ist aber Pauschaler, oder nicht?

    Mir geht es darum, dass der Hund ein Bedürfnis zu Schlecken hat. In den meisten Fällen, in denen daruaf mit lauten NEINs reagiert wird und es wirklich ein höflicher Hund ist, wird das Schlecken schlimmer, weil es ein Beschwichtigungssignal ist. Es ist ein Verhaltensrelikt aus der Welpenzeit...

    Ich würde das Nein aus der Situation streichen. Man kann doch so gut vorbeugen: bei BEsuchern, sorgt man dafür, dass er die Beine gar nicht erst erreichen kann, in anderen Situationen gibt man ein Signal für ein Alternativ verhalten, beschäftigt anderweitig oder fragt den Begrüßungskuß ab, bedankt sich und leitet dann ein anders Verhalten ein.

    Ich stell mir das gerade beim nach Hause kommenden Kind/Partner/Besuch vor: "Guten Tag" - "NEIN, lass das!!" wie nett!!


    :gut:

  • Danke schonmal für eure zahlreichen Antworten.

    Ich versuch mal, die Situationen näher zu beschreiben.
    Denn, ich denke mal, das Lecken ist weder Beschwichtigung (er geht ja von aus voller Freude auf alle zu und will sie lecken), noch Respektlosigkeit. Es ist eher ein Ausbruch wahnsinniger Freude. Juhuuuu, ich bin da, ich mag euch alle und will euch das zeigen. Wobei, ein wenig respektlos ist das ja schon, oder?

    So zumindest deute ich das.
    Aber den Zusammenhang: lecken-lautes Nein, weiterlecken zur Beschwichtigung find ich hochinteressant. So hab ich das noch nie gesehen und es könnte was Wahres dran sein. Aber wie unterbinde ich das dann? Ignorieren geht ja nicht, sonst kriegt er ja was er will.

    Charakterlich ist er im Prinzip ein ruhiges Wesen, in der Wohnung absolut unauffällig, er ist halt mein Schatten, fordert aber keine Aufmerksamkeit ein. Er legt sich halt dahin, wo ich auch bin und pennt.
    Am schlimmsten ist es echt, wenn wir Besuch haben. Heute mittag waren ca. 20 Leute bei uns im Hof wegen Geburtstag, ich hatte Balou an der Leine, eben wegen den Schlecken, und trotzdem hat er jede Gelegenheit genutzt, den Leuten an die Beine zu gehen :hilfe: Ich kann ihn doch nicht soooo kurz nehmen, daß er sich keinen Schritt bewegen kann, oder? Das ist ja auch keine Lösung. Sobald jemand an ihm vorbeigelaufen ist, zack, Züngchen raus und versucht, das Bein zu erwischen.

    Und jeder, der ihn gestreichelt hat, hat auch seine Zunge kennengelernt.

    Ich weiß echt nicht, was ich machen soll. das ist jetzt nicht das rieeeeesen Problem, ich sag mir immer, wenn ich genervt bin, ein bissiger HUnd wär schlimmer, aber ich möchte trotzdem was dagegen tun.

    Evtl. sollte ich einfach den Grundgehorsam mehr festigen? Daran arbeiten, daß er Besuch ignorieren muss? Das wär evtl. schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Denn er ist schon so n bissel penetrant aufdringlich und will Aufmerksamkeit :ops: (aber wirklich nur vom Besuch, bei mir daheim, wenn ich alleine mit ihm bin isser nicht so, da ist er die Ruhe in Person und ausgeglichen und friedlich)

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