Hund und ich werden nicht warm miteinander.....

  • Vielen vielen Dank für eure Antworten!Es ist wirklich beruhigend, dass es vielen am Anfang so geht!
    Ich hoffe natürlich auch ganz doll, dass es in der nächsten Zeit besser wird.
    Hab auch gerade schon in einer Hundeschule angerufen.


    @LittleSnowwhite: Unsere Zora ist jetzt ca. 11 Wochen alt (auf den Tag genau wissen wir es nicht). Sie ist ein Mischling, was genau alles drin steckt weiß keiner. Die Mutter war ein Pekinese Mischling und der Vater vermutlich irgendwas mit Labrador drin. Also sie sieht auch überhaupt nicht aus wie die Mutter. Sie wird wahrscheinlich eher mittelgroß, ist schwarz mit ein paar weißen Stellen an der Brust, an einer Pfote und auf dem Kopf.


    Sie sieht sehr knuffig aus und ist wenn sie nicht ihre dollen 5 Minuten hat, sehr verschmust.


    Also, ich weiß ja nicht, ob ich sie jetzt noch daran gewöhnen kann, dass sie in ner Box oder so schlafen soll. ich denke mal, da würde sie ordentlich winseln... ;)
    Aber vielleicht sollte ich es noch versuchen.
    Was meinst du denn mit ner Gehschule?

  • Du hast einen Satz vorne geschrieben, der mich stark an mich ab und an erinnerte "wenn ich die anderen Hundehalter so entspannt laufen sehe".


    Meine Eltern haben einen Hund, der passt zu meinem Vater wie die Faust aufs Auge. Jeder dappelt durch den Wald, guckt mal hier, guckt mal da, bleibt stehen, eine Seele von Hund, lässt sich durch nix aus der Ruhe bringen, liebt meine Eltern abgöttisch und uns Kinder genauso, ab und an vergisst mein Vater sogar die Leine wenn er Gassi geht, weil er eh fast nie an der Leine läuft. Dazu kommen die Hundehalter hier in meiner Nachbarschaft, die ihren Hund am ersten Grashalm ableinen und dann schwätzend, in den Himmel guckend Gassi gehen.


    Und dann hat man einen Hund, wie ich, aus dem Tierheim, der erst total verschüchtert ist, und dann mit steigendem Selbstvertrauenen einen Jagttrieb entwickelt, der nicht von schlechten Eltern ist. Und man übt, mit Schleppleine, arbeitet daran, dass der Hund nicht alle und auch einen selber nicht mehr anspringt, steht bei Wind und Wetter draußen und wird von allen belächelt.


    Und man findet mit der Zeit raus, dass ganz viele Hunde in meiner Nachbarschaft jagen. Dass die Hundehalter aber einfach keinen Bock haben, was dran zu ändern. Sie gehen mit den Augen in der Landschaft um die Felder und es ist ihnen egal, solange der Hund nach 2 Minuten wiederkommt. Und man stellt fest, die andere Hündin im gleichen Alter wie dein Hund springt heute noch (die sind mittlerweile fast 2 Jahre) jeden 3. Passanten an, stöbert durch die Vorgärten der Nachbarn (gab wohl schon richtig Ärger deshalb) oder die Besitzer klagen einem im Vertrauen ihr Leid, dass der Hund nie alleine sein darf, weil er alles zerkaut, nur am Bellen ist, den Garten umgräbt etc.


    Dann stellt man fest, dass nicht alles Gold ist was glänzt, und dass man auf seine kleinen Erfolge stolz sein kann.


    Und heute, nach etwas mehr als 1 Jahr echt harter Arbeit hab ich einen Hund, der noch nicht perfekt ist, der immer ein Hibbel sein wird, aber um dessen Gehorsam (und sie ist kein Engel und es sitzt vieles noch nicht 100%ig) immer wieder beneidet werde.


    Du schaffst das. Setzte dir kleine Ziele, nimm dir nicht den typischen "neben dem Kinderwagen herschlurfenden Golden Retriver" als Vorbild. Arbeite an dem, was dir im Moment am wichtigsten ist, und lege dir sowohl ein dickes Fell zu und lerne andere Leute draußen mit ihren Sprüchen zu ignorieren.


    Eine Hundeschule ist sicher nicht verkehrt, gerade wenn du unsicher bist. Dort wirst du auf noch mehr Leute treffen, die mit ähnlichen Problemen kämpfen wie du und wenn man nicht mehr alleine ist, ist alles nur noch halb so wild.


    Du schaffst das!

  • Zitat


    Pepino: Das negative Gefühl bezieht sich zur Zeit eher auf die ganze Situation, dass jetzt ein Hund in der Familie ist! Es ist irgendwie das Gefühl, dass ich denke ein Hund passt nicht zu mir... :|
    Auf der anderen Seite war es ja auch mein Wunsch einen Hund zu haben...deshalb bin ich ja so durcheinander.


    Ok, wenn es sich nicht speziell auf den Hund ansich bezieht, dann wirst Du es schaffen. Hundeschule wurde Dir ja schon empfohlen. Du wirst mal sehen; in zwei Jahren wirst Du Dich fragen, wie Du jemals ohne Hund leben konntest :smile:.

  • Also Gehschule ist das wo du die kleinkinder reinsetzt damit sie in deiner Nähe sind wenn man zb aufräumt oder sonst was macht, das gefährlich sein kann für kinder.
    Die haben in der Regel einen Plastikboden und einen Netzrand, das ganze habe ich neben mein Bett gestellt und somit auch verhindert, dass ich Arko im Bett zu schlafen angewöhne :D

    das zb is ne Gehschule ^^ die ist aus Holz. Da hab ich Arko auch bei seinen Schläfchen zwischendurch reingesetzt. Er hat auch teilweise darin gespielt und eben angefangen sich zu melden wenn er musste :)

  • Okay, ich kannte das jetzt nur unter Laufstall :D .
    Mal sehen, ob ich sowas auch ausprobiere.
    Vielen dank auf jeden Fall für alle Tips und Antworten.


    Muss jetzt mal weg, werd mich aber bestimmt bald wieder hier melden :smile:

  • Das kenne ich unter Laufstall :)


    Zu deiner Frage mit der Box: Kauf eine und lass sie einfach offen stehen. Leg ihr was tolles zum Knabbern da rein oder füttere sie da drin. Damit sie die Box mit was ganz tollem verbindet. Wenn sie sich zum schlafen oder auch so reinlegt, kannst du anfangen, die Türe zu schließen. Erst für ein paar Sekunden, dann länger. Wenn du sie daran langsam gewöhnst, wird dürfte sie nicht winseln in der Box.

  • Fraesa, das hast du toll geschrieben und du hast so recht.
    Eine Bekannte von mir hat einen Hund aus dem Tierheim geholt, er ist so unerzogen, hat aber irre viel Potential. Die haben noch einen kleinen wadelbeißer, die darf alles! Auf dem Sessel am Tisch sitzen, klaut Essen vom Tisch, ist der Liebling daheim und der Tierheim Hund ist etwas größer, besteht aber natürlich auf die selben Rechte wie der Zwerg und darf nicht.
    Hinzu kommt, dass Denise nicht genügend mit ihm unterwegs ist und er permanent unausgelastet ist. Ich hab sie schon probiert zu animieren, ihr ein Erziehungsbuch gekauft und sie zu Spaziergängen überredet aber das macht alles keinen Spaß wenn man auf Widerwillen stößt.


    Ich freue mich für deinen Racker, dass er (?) so eine geduldige Besitzerin gefunden hat. Wenn doch nur mehrere Leute so gewissenhaft mit ihren Hunden umgehn würden...

  • Zitat


    Wenn ich andere Hundebesitzer sehe mit Hunden, die ganz entspannt neben ihnen laufen, dann kann ich mir noch gar nicht vorstellen, dass wir das auch irgendwann hinkriegen...


    Schöner Satz, hinter dem soviel Arbeit steckt.
    Jeder Hundehalter hat mal angefangen und das Schöne an dem Zusammenleben mit Hund, man entwickelt sich gemeinsam. Es ist eine Partnerschaft, in der man zusammenwächst.
    Jede Seite Mensch und Hund wird sich anpassen. Und wie in jeder Partnerschaft gibt es Höhen und Tiefen.
    Im Laufe der Jahre wird man zu dem eingespielten Team. Man braucht kaum oder gar keine Worte mehr, man versteht sich blind. Das geht nicht von Heute auf Morgen aber es passiert und das ist so ein wundervolles Geschenk. Ich möchte keinen Tag missen.
    Jeder Anfang ist schwer aber glaub mir, wenn du dran bleibst und dich – was du ja durch dein Post hier schon zeigst – mit dem Thema auseinandersetzt, dann wirst auch du dahin kommen.

  • Hallo,


    Inuschka kam zu als Pflegehund uns. Wir hatten vorher schon drei Hunde, die wir leider alle innerhalb weniger Monate einschläfern lassen mußten. Es war klar, dass es irgendwann wieder einen Hund geben wird, aber der Zeitpunkt war noch nicht gekommen. Die Dame von der Nothilfe bat uns Inuschka sehr kurzfristig als Pflegehund aufzunehmen, weil sie ganz dringend von ihren Zuhause weg mußte und es damals keinen freien Pflegeplatz gegeben hat.
    Okay, man hilft ja gerne :smile:


    In der ersten Zeit sind Inuschka und mir Dinge passiert, die kannte ich von unseren anderen Hunden gar nicht. Sie ging auf andere Hunde los, kleine Hunde waren nur Beute und sie ging fremde Menschen an. Ich fand zu ihr überhaupt keinen Draht. Meine Kommandos hat sie komplett ignoriert, es war einfach nur ätzend.
    Inuschka kommt aus Portugal. Ist wahrscheinlich nur an der Kette gehalten worden und hat mit anderen Menschen sicherlich keine so guten Erfahrungen gemacht.
    Wir haben dann mit unserer Hundetrainern gesprochen und sie hat mittels einiger "Tests" den Hund eingeschätzt und hat uns gesagt, wo Inuschka ihre Schwächen hat. Sie meinte auch, dass sie einige ihrer Verhaltenweisen wahrscheinlich auch nie ändern wird, dass man es aber mit viel Arbeit schafft, diese Eigenarten zu händeln.
    Für mich stand fest, dass sie unter diesen Umständen kein Hund für uns ist und das sie so schnell wie möglich endgültig vermittelt werden muss.


    Es kam der Tag, an dem sie zusammen mit anderen Hunden Richtung WDR geschafft werden sollte, um sie zur Vermittlung im TV vorzustellen.
    Ich habe das mit meinem Mann besprochen (er hatte übrigens nicht soviele Probleme mit ihr, wie ich). Und während des Gesprächs kam Inuschka immer näher, setzte sich auf den Teppich und hat sich ganz klein gemacht. Die Ohren angelegt, der Schwanz eingekniffen und die Augen haben 1000 Worte gesprochen.
    Das hat mein Herz echt berührt und ich habe spontan entschieden, sie bleibt bei uns.
    Ich habe umgehend mit ihr die Hundeschule besucht und habe hart mit Inuschka gearbeitet. Es hat eine Weile gedauert, bis wir mit einander klar kamen, aber das lag eindeutig an meiner eigenen Einstellung und daran, dass ich damals einfach überfordert gewesen bin.
    Inzwischen lebt Inuschka seit gut 2 Jahren bei uns. Sie ist kein einfacher Hund und ich sage Dir, ich könnte sie oft genug auf den Mond schießen. ;)


    Wir haben eine prima Bindung zueinander, die ich mit festen Ritualen aufgebaut habe. Diese Rituale gehören nur uns. Bei meinem Mann klappen die gar nicht :D
    Ich beneide auch andere Hundehalter, die ganz entspannt mit ihren (angeblich) nicht jagenden Hunden immer ohne Leine durch die Weltgeschichte gehen, ohne das es sichtliche Probleme gibt.
    Ich weiß inzwischen, dass ich sowas mit Inuschka nie erreichen werde und ich habe mich damit arrangiert. Dafür hat sie andere Vorzüge, die ich sehr zu schätzen weiß. Dieser Hund ist mir ans Herz gewachsen. Und wenn sie sich nicht gerade in Rehmist gewälzt hat, dann kuscheln wir zusammen vor dem TV.


    Du siehst, es kann einem auch so ergehen, wenn man einen erwachsenen Hund übernimmt.


    Kein Hundehalter ist als solcher geboren. Wir haben alle mal anfangen, die einen besser, die anderen schlechter. Der Besuch einer Hundeschule wird Dir helfen, vorallem wenn Du eher der Typ bist, der mit praktischen Übungen besser lernt, als aus Büchern.


    Viele Grüße aus HH
    Silke

  • Eure Freundschaft wird wachsen. Mit den gemeinsamen Erlebnissen, sei es ein Hoch oder aber auch ein Tief, wird eure Bindung sich immer mehr festigen.


    Ich glaube, es ist nicht jeder Hund, mit den man zusammenlebt, ein Seelenhund. ABER deswegen ist er trotzdem ein sehr sehr guter Freund und man möchte ihn nicht mehr missen.


    Gib euch Zeit! Lernt euch gegenseitig kennen und du wirst sehen, es kommt der Tag, wo du sagen kannst: Das ist MEIN Hund! ;)

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