Pflegehund / Angstbeißer / Angsthund...brauche Hilfe!!!
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Hallo ihr Lieben!
wir haben letzte Woche einen Hund in Pflege genommen. Die Hündin ist anderthalb Jahre alt und vor 5 Wochen kastriert worden. In der vorherigen Pflegestelle hat sie mit 5 anderen Hunden auf einem 3000qm großen Grundstück gelebt, aber auch drin. Jedenfalls hat sich niemand um sie gekümmert. Sie hört auf Sitz, Platz, Hier, Pfötchen, fährt super gerne Auto, kann prima alleine bleiben und läuft super ohne Leine. Andere Hunde mag sie sehr. Das Problem sind eher die Menschen...
Die erste Woche lief es ganz gut mir ihr. Am Anfang war sie noch sehr ängstlich, doch wir machten Fortschritte. Doch diese haben leider aufgehört. Nach einer Woche versuchten wir (sonntags!!!) ein Stück in der Fußgängerzone spazieren zu gehen. Ich dachte, der Hund kriegt gleich nen Herzinfarkt. Sie zieht dann wie bescheuert, schnürt sich die Luft ab, läuft fast nur noch auf den Hinterbeinen (weil sie eben so zieht) und zieht die Rute bis weit unter den Bauch.
Wenn es an der Haustür klingelt, bellt und knurrt sie wie verrückt und hat schreckliche Angst. Wenn wir andere Spaziergänger draußen treffen, zB mit Hund, ist es nicht so schlimm. Da ist sie zwar ängstlich und versteckt sich hinter mir, aber sie kläfft nicht. Wenn man sie anfassen will, knurrt sie.
Am Donnerstag habe ich meinen Mann mit ihr (sie heißt übrigens Lexi) vom Fußballtraining abgeholt. Wir haben die letzten Minuten am Spielfeldrand gewartet und zugeschaut. Da ging es noch. Als das Training fertig war und wir zu meinem Mann gingen, freute sie sich auch riesig, ihn zu sehen. Sooo viel los war auch nicht. Vielleicht 20 Männer und die waren weit verteilt. Als ein jüngerer Mann an ihr vorbeiging, ohne sie zu beachten, rannte sie auf ihn los, kläffte, knurrte und schnappte dabei nach seiner Hand.
Heute nahm ich Lexi mit zu meinen Eltern. Da darf sie nicht rein. Tut aber hier nichts zur Sache. Wir saßen bei den Nachbarn im Hof. Ich band Lexi etwa 30m weiter auf einer schönen großen Wiese an einem riesigen Baum an einer 15m Leine fest. Dort lag sie brav im Schatten und konnte mich die ganze Zeit sehen. Ab und zu bin ich zu ihr und habe sie gestreichelt. Ich hätte sie nicht mit zu den Menschen nehmen können. Da wäre sie wieder ausgerastet. Es waren auch zwei Kinder da. Kamen die näher, ging das Kläffen und Knurren wieder los. Die ältere Dame des Hauses (hatte früher auch immer Hunde...Dackel halt), fragte mich, ob sie mal zu ihm gehen könne. Ich meinte, sie solle es lieber lassen, aber sie ging doch hin, weil sie keine Angst hat. Ich bin aber mitgegangen. Sie blieb ein Stück weit entfernt stehen und schwatzte wie ein Wasserfall mit einer quäkenden Stimme los. Lexi bekam wieder Panik. Dann beruhigte sie sich erst und ging auf sie zu, ganz langsam. Doch die Frau war scheinbar zu laut und zu hektisch für sie. Also fing sie kurz vor ihr wieder an zu bellen, zu knurren und schnappte schon wieder nach ihr.
Das war also heute das zweite Mal, dass sie nach Fremden schnappte. Außerdem versuchte ich ein kleines Stück an der Straße mit ihr spazieren zu gehen (Hauptstraße, aber nicht zu stark befahren). Mit Autos hat sie keine Probleme. Doch dort waren einige Fahrräder und Fußgänger. Ich hatte das Gefühl, der Hund wäre in dem Moment lieber tot gewesen. Wieder ziehen wie verrückt, total geduckt, Schwanz eingezogen und eben totalen Stress gehabt.
Lexi ist unser erster Hund, allerdings ein Pflegehund und soll weiter vermittelt werden. Morgen will ich mit ihr in die Hundeschule gehen. Vielleicht haben die dort Erfahrungen mit Angsthunden. Ich jedenfalls habe tierisch Angst, dass sie mal jemanden richtig beißt oder es noch schlimmer wird. Meine Schwester meint, ich solle jeden Tag ein kleines Stück mehr mit ihr an einer Straße spazieren gehen, damit sie merkt, dass ihr nichts passiert. Eben nicht zu lange. Je nachdem, wie stark ihre Panik ist.
Im Wald, auf Wiesen, mit anderen Hunden, daheim klappt es echt super und da ist Lexi ein echter Traumhund. Sie zerstört nichts, bellt nicht einfach ohne Grund und ist einfach nur lieb und verschmust. Sie spielt auch gerne Bällchen oder mit Stöckchen und tut fast alles für Leckerlis.
Ich will ja auch, dass Lexi eine schöne Familie findet und das möglichst bald. Das ganze Pflegestellengewechsel hat ihr wohl nicht gut getan.
Kurz noch was zu Lexi. Sie ist ein Mischling. Eventuell Podenco mit drin. Ich sag immer: reinrassige Spanierin
Sie kam wohl mit 4 Monaten als Welpe aus Spanien und kam dann in eine Pflegestelle zu einer ganz jungen Frau. Leider habe ich nicht viele Informationen dazu. Sie wollte sie wohl auch behalten, aber dann rief ihre Tante wohl beim Tierschutz an und erzählte, dass sie den Hund den ganzen Tag allein lassen würden. Auf der anderen Seite hörte ich, dass sie in einer Mall (riesen Einkaufszentrum) gearbeitet hat und den Hund wohl auch manchmal oder oft mitgenommen hat. Wer weiß...vielleicht ist sie so panisch, weil sie vor Geschäften unter vielen Menschen festgebunden war.
Habt ihr ein paar Tipps für mich? Meine Nachbarin meinte, ich solle es mit Bachblüten probieren. Was haltet ihr davon? Manche schwören ja darauf. Da gibt es sicher kontroverse Meinungen. Klar ist mir zumindest, dass ich den Hund in einer Angstsituation nicht beruhigen darf. Weder streicheln, noch gut zureden, weil sie dann glaubt, sie werde in ihrer Angst bestätigt. Ich habe ja schon sehr viel gelesen. Aber trotzdem ist so ein Angsthund als Ersthund ganz schöne Arbeit. Bitte bitte helft mir!!! Das wäre echt lieb.
Was ich schon gemacht habe, ist dass ich mir so Doggy Trainings Discs gekauft hab. Das sind so 5 kleine runter Metallscheiben, wie an einem Schlüsselanhänger. Wenn es nun an der Haustür klingelt und Lexi wieder völlig ausrastet, werfe ich sie ihr neben die Füße (nicht auf sie). Bis jetzt erst zwei Mal gemacht, aber es hat glaube ich ein wenig geholfen. Habt ihr Erfahrungen damit. Natürlich bin ich nicht für Bestrafung, aber was kann man denn tun, außer einen Hund anzuschreinen (was ich auch nicht tue, geschweige denn gut finde), worauf er in so einer Situation eh nicht hört...
Nun ja...für heute erst mal genug. Ich bin gespannt auf eure Antworten. Ich stell noch ein Foto von Lexi rein. Also Profilbild hab ichs noch nich hinbekommen, aber ich arbeite gleich dran. Ansonsten schau ich mal, ob ich eins in ein Fotoalbum auf meiner Nickpage hochladen kann.
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Hi
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Einen wunderschönen guten Abend Jeasse..
Innerhalb kürzester Zeit soviel erlebt.. Heimatwechsel.. Kastration ( ist da alles gut verheilt.. ?) .. und wer weiss was sie vorher erlebt hat.So einen Hund würde ich erstmal in Ruhe ankommen lassen.. und Menschen würde ich erstmal für die nächste Zeit meiden.. denn so kann man diesen Hund erst recht nicht in eine Familie vermitteln.. Wahrscheinlich würde der Vierbeiner noch schneller zurück kommen.
Vielleicht helfen Euch ein paar Ratschläge:
Da der Hund Angst vor uns hat.. müssen nun die Menschlein erst mal positiv belagert werden..( sofern das mit dem Erlebten möglich ist.. ). Das kostet Zeit.. Vertrauen muss aufgebaut werden.Den Hund aus der Hand füttern..
Wenn Menschen auch aus einer grossen Entfernung in Sicht sind.. Belohnen.
Die Entfernung zu einer grösseren Anzahl von Menschen nach und nach erhöhen..
Gib Instruktionen wie man sich dem Hund ( wenn überhaupt :/ ) nähern sollte..Nicht nur ein direkter Blick kann provozieren.. auch die Körper. bzw. Kopfhaltung..
Versuche rauszufinden, was sie am liebsten oder super gerne frisst..Die Discscheibe würde ich generell nicht verwenden.. Und vor allem nicht bei einem ängstlichen Hund.. damit verlagert ..verschiebt man das Problem nur zeitlich.
Du kannst dafür sorgen, dass bei Besuch der Hund trotzdem die nötige Ruhe bekommt. Sei es in einem anderen Zimmer, Körbchen.. Weise Deine Gäste darauf hin, dass sie auf jeden Fall den Hund in Ruhe lassen sollen.Es ist Dein erster Hund ?
Konntest Du im Vorfeld schon Erfahrungen sammeln?
Also wenn ich ehrlich bin.. wenn das wirklich Euer erster Hund ist.. ohne Erfahrung? Also solche problematischen Erinnerungen gehören in erfahrene Hände.Da sind einige Schwierigkeiten an die gearbeitet werden muss..
Aber der Hund muss erstmal ankommen.. Und dann sollte am eigentlichen Problem gearbeitet werden.Bekam der Hund eigentlich einen gründlichen Check-up? Also völlig gesund ?
Ich drück Euch die Daumen.. Zumal auch die Hundeschule auch gut ausgewählt sein sollte..
LG Tatjana
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hallo Jeasse,
der hund muß sich erst mal einleben und euch vertrauen. das dauert je nach hund auch etwas länger.ihr macht viel zu viel mit ihr. bringe sie nicht in situationen, in denen sie angst hat und so reagiert. wenn jemand auf euch zu kommt, stelle dich zwischen den hund den den fremden menschen. sorge dafür, dass ein abstand eingehalten wird, dass der hund sich noch wohlfühlen kann.
wenn dein hund ruhig bei dir steht/sitzt, oder liegt, dann danz doll loben.
bei einem angsthund solltest du nicht mit erschrecken arbeiten, denn dadurch wird alles noch schlimmer. also keine schütteldose, keine anderen dinge in der art.
gruß marion
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Hui, da ist ja viel los gewesen in der ersten Woche.
Mach jetzt erst mal eine ganze Weile gar nichts weiter, bis sie sich richtig bei Euch eingelebt hat.
Was ich Dir unbedingt ans Herz legen möchte ist das Buch "Der ängstliche Hund" von Nicole Wilde. Da steht im Prinzip alles drinn was man erst mal wissen muß - vor allen Dingen weißt Du dann, nach welchen Gesichtspunkten Du einen kompetenten Trainer findest - will sagen, verschieb deinen Hundeschulbesuch bis Du wirklich kompetent entscheiden kannst, ob Trainer XY der richtige für Euch ist.
Bis Du das Buch hast, g**glest Du erst mal nach den Begriffen systematische Desensibilisierung, Gegenkonditionierung, Entspannungssignal.
Was ich in den nächsten Tagen machen würde: als aller erstes: Anfangen ein Entspannungssignal zu konditionieren. Als nächstes würde ich einen Fingertouch einüben und dann tie üblichen Verdächtigen, wie Sitz, Lockere Leine, Platz. Alles natürlich nur mit positiver Bestärkung.
Erst wenn Du da eine gute Basis hast, kannst Du anfangen, sie irgendwo mit hinzunehmen.
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Ja, es ist unser erster Hund. Ich habe schon Erfahrungen mit Hunden gesammelt, aber eben nur, dass ich mit einigen aus der Nachbarschaft spazieren gegangen bin. Als Kind bin ich aber mit 5 Hunden in der Nachbarschaft aufgewachsen. Kenne mich also ein bisschen aus. Aber eben bei weitem nicht genug.
Lexi wurde vor 5 Wochen kastriert. Als sie zu uns kam, war die Naht noch nicht ganz verheilt. Es wurde nur innen genäht, sodass die Fäden sich auflösen. Am Ender der Naht ist sie allerdings aufgegangen. Sie hatte ein kleines Loch, an dem sie sich immer geleckt hat. Ich war deswegen beim Tierarzt. Ich sollte ein paar Mal am Tag ein in Retterspitz getränktes Tuch drauf legen und anschließend ein wenig von der Wunde entfernt Teebaumöl träufeln. Danach hat sie sich dort nicht mehr geleckt und es ist innerhalb von ein paar Tagen prima zugeheilt.
Nun ja, ich werde morgen in die Hundeschule gehen und mich mal mit denen unterhalten.
Was meinst du mit gründlichem Check-up? Also die Hunde kommen ja nur gesund aus Spanien hierher. Bisher hat kein Tierarzt was zu ihr gesagt. Außer, dass sie starken Zahnstein hat. Habe Kaustreifen vom Tierarzt bekommen. Sonst geht es ihr wohl gut...
was meinst du zb mit findertouch??? was für ein entspannungssignal? ich brauche konkrete anweisungen, wie ich mich dem hund gegenüber verhalten soll. also erst mal nicht zu vielen menschen mit hinnehmen? was ist wenn besuch kommt? wegsperren? ich habe öfters schüler hier, die dann auch angst haben. wie soll ich mich da verhalten?
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Was ich mit einem Check-up meinte..
Blutwerte in Ordnung; keine Auffälligkeiten im Bewegungsablauf.. sowas ?Ich freue mich sehr, dass auch die anderen Meinungen erstmal auf Ruhe aus sind..
Les Dich in Sachen Körpersprache , Beschwichtigung , Angst, Stressverhalten. u.s.w. ein..Der Hund braucht nun Schutz.. da bin ich eindeutig Rotti-Frauchens Meinung.
Und stell Dich darauf ein, dass Du recht rigeros mit manchen Menschen umgehen musst.. es gibt schon viele menschliche
"Och, der Hund sieht so süss aus.. den kann man bestimmt streicheln.. geh ruhig hin , liebes Töchterlein.. !
Sowas erleben wir ständig...Noch einen ganz grossen Ratschlag.. man könnte es auch als eine grosse Herzensangelegenheit nennen.. Verbiete ihr nicht das Knurren.. Es ist ein sehr wichtiges Warnzeichen.. :/
LG Tatjana
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Sie wurde von mehreren Tierärzten gecheckt und sie ist gesund.
Wie soll ich mich verhalten, wenn sie Besuch anbellt und anknurrt? Mir ist ja klar, dass sie dann nur Angst hat. Soll ich es ignorieren, sie in ihr Körbchen schicken, wegsperren, AUS sagen oder laut schimpfen??????
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Kannst Du sie auf ihren vertrauten Platz schicken..?
Doch sie muss vielleicht auch erst dafür Vertrauen entwickeln.. dass ihr dort niemand nachstellt..
Nicht schimpfen.. nicht AUS rufen.. sondern.. den Hund nach hinten nehmen.
Sie zeigt an, dass sie mit irgendetwas nicht klar kommt.. und du als Rudelführer solltest für Schutz sorgen.
Auch damit es nicht zu einem Drama ( zB. mit Kindern kommt.. )Wie sieht es mit Leckerchen aus?.. Nimmt sie diese.?
Vielleicht liebt sie ja Kauknochen, Falls ja, dann könnte es eine Möglichkeit sein.. Besuch kommt.. Hund bekommt Kauknochen..
Kauen verursacht eine gewisse Zufriedenheit / Endorphine werde ausgeschüttet.. Stress wird abgebaut..
Auch Leckerchen auf dem Boden.. Kopf nach unten entspannt.. Aber das halte ich jetzt noch zu früh..
Als erstes solltest Du wirklich für Ruhe und Vertrautheit.. Vertrauen sorgen.. Und das muss sich der Halter vom Hund erstmal verdienen..LG Tatjana
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heißt das, dass man nie AUS rufen oder sagen soll? wie lernt der hund dann, dass dieses verhalten nicht erwünscht ist?
in ihr körbchen kann ich sie schon schicken und sie bleibt auch dort. allerdings nur ein paar sekunden
sobald ich weggehe, rennt sie mir hinterher. sie ist sehr auf mich fixiert und tappelt mir immer hinterher. nur wenn ich wie jetzt länger am pc sitze oder abends ins bett gehe, watschelt sie mal kurz durch die wohnung, trinkt oder frisst was, schnuppert mal hier und da und kommt dann wieder.
was meinst du mit, den hund nach hinten nehmen? mich vor ihn stellen? würde ich sie dann nicht in ihrer angst bestärken, weil ich sie in schutz nehme? muss sie sich nicht ihrer angst stellen und merken, dass ihr nichts passiert?
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Zitat
Wie soll ich mich verhalten, wenn sie Besuch anbellt und anknurrt?als erstes mal ruhig bleiben, wenn du mit ihr schimpfst, denkt sie, dass ihr theater ok ist und sie dir hilft, oder du ihr hilfst.
wenn es geht, schick sie auf ihren platz, wenn nciht, lasse sie im zimmer, wenn der besuch reinkommt. der besuch sollte sie auf jeden fall ignorieren, auch nicht anschauen! das solltest du mit dem besuch vorher besprechen. laß den besuch ins wozi. sie sollten sich hinsetzen und dann kannst du deinen hund reinlassen. laß sie in ruhe schüffeln, aber der besuch muß sie ignorieren.
sie wird sich beruhigen, wenn sie merkt, dass alles ok ist.das wäre eine möglichkeit.
gruß marion
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