Verfolgt Spur / dann nicht mehr ansprechbar...

  • Unsere Emily ist eine Jägerin. Sie läuft daher - außer in Hundeauslaufgebieten im Spiel mit anderen Hunden - IMMER an der Schleppleine.

    Wir haben mittlerweile über Futtersuchspiele und Dummytraining gute Fortschritte gemacht. Auch das "Kehr um" - unser Abbruchkommando, wenn sie Hasen & Co. fixiert und losgehen will - klappt an der Schleppe schon gut und wir feiern dann auch immer eine Riesenparty, wenn sie im Schweinsgalopp auf uns zurast. Manchmal scheint sie schon auf das Kommando zu warten (wenn ich wohl zu lahm bin) ;) So weit so gut.

    Aber: wenn sie im Feld, auf einem Wiesenweg, auf einem Waldweg oder oder oder die Spur eines Kaninchens findet, sprintet sie schnüffelnd von A nach B und ist dann nicht mehr ansprechbar. Null, nada, niente. Also, bei "nur" einer Spur ist es schwerer als bei Sichtkontakt auf 20, 30 Meter Entfernung.

    Wie würdet Ihr dann reagieren?

    Ich stehe dann wie ein Fels in der Brandung (bei Richtungswechsel müsste ich sie nämlich hinter mir her ziehen, was ich nicht will), bleibe stur und warte bis sie Blickkontakt zu mir aufnimmt, weil es vorne nicht weitergeht. Nimmt sie Kontakt auf, bestätige ich, rufe ggf. noch einmal säuselnd, bewege mich dabei von ihr weg, dann kommt sie in der Regel hinterher. Manchmal kommt sie zwar in meine Richtung, biegt dann aber wieder ab und schnüffelt erneut.

    Habt Ihr hier noch Tipps für mich, wie ich es besser/anders machen kann?

  • Hallo,

    wir handhaben es so das unsere Mädels ein Signal bekommen wann
    sie schnüffeln dürfen und wenn sie es nicht dürfen haben sie bei uns zu sein.
    Zur Beendigung der Schnüffelzeit gibt es auch immer einen
    Befehl und sie sind dann bei uns. Sollten sie mal wirklich vom Kopf
    her nicht mitbekommen das wir sie rufen holen wir sie ab und es geht
    dann weiter. Im Notfall dann eben an der Leine. ;)

  • Emily kriegt auch ein "Ok", wenn sie vorlaufen darf, wir sie freigeben. Natürlich darf sie dann auch schnüffeln. Aber wenn es "sie packt", hüpft sie hin und her und springt dann auch mal ins Feld, sie ist dann nicht mehr ansprechbar und springt auch in die Schleppleine. Das soll natürlich nicht sein.

    Die Frage ist halt, bleibe ich dann stehen, warte, bis sie nicht mehr rechts und links in die Leine hopst, sondern merkt "so komme ich nicht weiter"? Oder wechsel ich die Richtung, mit der Gefahr, dass ich sie ein Stück hinter mir herziehen muss - was ich ja vermeiden will? Gehe ich sie abholen und dann da: wie hole ich sie ab? Schließe ich zu ihr auf (sie läuft ja dann wenn schnüffeln erlaubt ist, meist vor), dränge ich sie ggf. körperlich ab, wenn sie das Tun nicht unterbricht und mich nicht beachtet? Nehme ich sie am Geschirr aus der Situation? Wechsel ich die Richtung, wenn ich sie erreicht habe? Versuche ich es mit Locken und Begeisterung? Laufe ich, wenn ich bei ihr bin, los und ziehe dadurch die Aufmerksamkeit auf mich? Wie kriege ich sie wieder ansprechbar?

  • Hallo,

    sie ist jetzt in einem Alter wo dieses Verhalten ganz normal ist. Als unsere
    in dem Alter waren habe ich die Schleppleine einfach weg gelassen und
    bin mit der normalen Leine mit den beiden gelaufen.
    Vor allen Dingen geht es jetzt darum das du ihre Aufmerksamkeit bekommst wenn du es möchtest.
    Eine Schleppleine finde ich zu lang für diese Zeit, denn du musst jedes mal diese z.B.
    5m Distanz abarbeiten damit du an sie heran kommst. Gerade wenn
    sie meint jetzt bekomme ich meine dollen 5 Minuten kann für dich nicht
    so gut enden. Durch solch eine Aktion von Sky hat es mir mal ganz
    fürchterlich die Finger verbrannt. :roll:

    Sobald ich merke das eine der zwei sich in Gerüche vertieft gehe ich auf
    sie zu sobald ich ihre Aufmerksamkeit habe gibt es ein Leckerchen und
    dann gehe ich rückwärts. Meistens reicht es das sie mir dann folgen, sollte
    ich dennoch mal ignoriert werden gehe ich auch mal genau über die
    Stelle wo sie schnüffeln. Sie müssen dann aufschauen und ab da kannst
    du genau ansetzen.
    Es geht darum ihre Aufmerksamkeit zu bekommen
    und zu halten. Für diese Übungseinheit würde ich besonders tolle
    Leckerchen bereit halten. Gerufen sind sie bis dahin einmal vielleicht
    zweimal, sollte es allerdings vorkommen das unsere zwei vollkommen
    abgeschaltet haben dann gehe ich hin und hole sie ohne Worte
    ab und sie werden angeleint. Dann ist der Freilauf allerdings auch erst
    einmal gestrichen. Freilauf müssen sie sich hier erarbeiten.

    Die nächsten Wochen heißt es nun wirklich sie darf nur schnüffeln wenn
    du es ihr erlaubst. Lasse sie sich gar nicht erst hineinsteigern. Das dauert
    nun eine Zeit, aber in ein paar Wochen wird sie sobald du auf sie
    zukommst wissen das du etwas von ihr willst. Lege unterwegs auch
    tolle Spieleinheiten ein, so ist dir ihre Aufmerksamkeit auch sicher.
    Es könnte ja immer mal wieder etwas tolles bei dir losgehen. ;)

  • Zitat

    Lege unterwegs auch
    tolle Spieleinheiten ein, so ist dir ihre Aufmerksamkeit auch sicher.
    Es könnte ja immer mal wieder etwas tolles bei dir losgehen. ;)

    Das machen wir natürlich schon ;) Macht MIR ja auch Spaß!

    Ich werde das mit der normalen Leine mal umsetzen. Leider kann sie im Moment nirgends von der Leine, da sie läufig ist und mir das zu gefährlich ist. Ich wollte ihr daher zumindest mit der Schleppe etwas mehr Bewegung lassen. Werden wir dann wohl eher über Kopfarbeit wieder vermehrt auf die Auslastung hinarbeiten. Schade wäre dabei natürlich die Dummy-Geschichte, denn das ist für sie gerade jetzt bei Leinenknast eine tolle Abwechslung zum Freilauf und Dummy holen ist ja an der kurzen Leine eher unspaßig...

  • Nimm sie von der Spur, wenn sie nicht mehr ansprechbar ist, hol sie aus der Situation raus, mit der sie überfordert ist. Geschirrgriff, notfalls wegtragen. Der Geschirrgriff kann vorgängig positiv konditioniert werden mit Markerwort und Leckerli.

    Wenn sie dann weg ist von der Spur kannst du sie runterholen, dass sie wieder ansprechbar und empfänglich ist für ein Alternativverhalten, beispielsweise ein Sitz.

    Hast du den Eindruck, dass sie tatsächlich gezielt eine Spur verfolgt, oder stöbert sie nur eifrig rum? Wenn sie tatsächlich so auf die Fährte abfährt, solltest du dir überlegen, das auf harmlosere Gerüche umzulenken und sie so auszulasten. An einer Pansenschleppe könnte sie lernen, dass sie die kontrolliert arbeiten darf und am Ende sogar leckere Beute findet.

    Du musst auch lernen, den Moment zu bemerken wo sie Witterung bekommt und die Fährte prüft, bevor sie abgeht - da hast du noch Chancen, sie zu stoppen.

  • naijra: danke für den Beitrag!

    Nein, sie stöbert (meistens) nicht nur eifrig. Wenn sie eine Spur hat, dann geht´s gezielt hinterher.

    Nach unserem Urlaub wollen wir auch gerne einen Fährtenkurs machen - eine befreundete Trainerin meint, das könne durchaus das Richtige für Emily sein. Sie will sich unsere Kleene persönlich anschauen, um richtig beurteilen zu können, wie "schlimm" es wirklich ist. Da sie auch Antijagdtraining anbietet, denke ich, wir werden dort sicher gut aufgehoben sein. Emily ist unser erster Hund und ich will mir da auch nichts versauen oder falsch machen...

    Bis Läufigkeit und Urlaub rum sind und wir mit der Trainerin richtig einsteigen können, brauche ich allerdings gute Tipps - die hier ja bekomme. Danke nochmal dafür!

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