(schein)angriff/leinenaggression

  • scheiße!
    heute ist mir was passiert und ich bin schuld.

    bin zu meinem freund gefahren und wir haben uns begrüßt. jamie stand neben mir, an der lockeren leine (allerdings recht lang das ding, gut 2 meter bestimmt), alls cool und entspannt. wir standen dabei an der straße, da parkten jede menge autos, wir standen halb vor einem anhänger und einem gepakten auto.
    ich begrüßte also meinen freund und hab mal eine sekunde nicht auf jamie und die umgebung geachtet (frische liebe eben...soll aber keine rechtfertigung sein) plötzlich schoss jamie wild bellen und knurrend auf die straße.
    da die leine locker war, kam er auch auf die straße, da kam gerade ein fahrradfahrer mit collie angefahren.
    hatte ich nicht gesehen und die uns sicherlich auch nicht (jamie war ja hinter den autos versteckt). ich zog ihn gleich zurück, jamie hat den collie nicht erreicht(aber viel fehlte nicht mehr), und der fahrradfahrer hat sich so erschreckt, das er fast vom fahrrad gefallen ist...
    GsD nur fast.

    ich hab mich gleich entschuldigt und jamie ziemlich rund gemacht.
    der typ fuhr weiter und hat nichts weiter gesagt.
    keine ahnung, ob der collie ihn vorher massiv angestaart hat (das hasst jamie wie die pest). normalerweise fängt jamie wild das bellen an, eh er zu den hunden will (anbei, ich hatte es schon, das er mir dann entwischt ist und mir die leine aus der hand gerissen hat, aber dann ist alles wieder cool, sobald die leine los ist oder am boden schleift, und er ist sofort ruhig und geht zum anderen hund zum kennenlernen hin). gleich ein angriff ohne warnen, das kenne ich von ihm nicht.

    hab eben gleich eine hunderainerin, die letztes jahr schon mal bei mir war, angeschrieben. ich bekomme die leinenaggression offenbar nicht in den griff. und in der stadt(wir beide leben eigentlich eher dörflich aber mein freund wohnt nunmal in einer größeren stadt und ende des jahres will ich da wahrscheinlich hinziehen) ist jamie unheimlich gestresst und sofort auf 180 bei anderen hunden.

    mir tuts so leid und ich bin froh, das nichts schlimmeres passiert ist.

    ich habe mir schon vor einiger zeit ein nylonmaulkorb zugelegt. sollte wohl anfangen, jamie dran zu gewöhnen...

    er ist nicht wirklich gefährlich, ich glaube nicht mal, das er ernsthaft zubeißen würde, aber dieser fastangriff war schon zuviel.


    musste mir das mal von der seele schreiben....

  • ich denke mit nem MAulkorb erreichst du nicht die Bekämpfung der Ursache, sondern verhinderst, das Schlimmeres passieren kann/könnte, was auch erstmal okay ist.
    Trotzdem würd ich mir evtl nen kompetenten Hundetrainer suchen, der dir bei solchen Situationen zur Seite stehen kann, mit Rat, Tips und dir vllt auch mal helfend zur Hand geht. Man muss einfach wissen, weshalb dein Hund so austickt- ein schiefer Blick soll/darf nicht reichen, dass er so ein Theater macht. dazu ist er einfach nicht berechtigt, wie ich finde. macht er das denn oft/öfter oder in welchen Situationen am Ehesten?!
    Vllt, wenn du siehst, dass er sich anspannt und gleich "austicken" will mal ne Rappeldose verwenden (Blechdose, gefüllt mit Kieselsteinen) und WENN er grad in dem Moment ansetzen will zum knurren/bellen/springen: Laut und kräftig rappeln und rasseln und der Hund wird erstmal total verdutzt sein und das Verhalten sofort abbrechen: Dann ein starkes Lob und ein Leckerchen und auf die Dauer kann das den gewünschten Efolg bringen. Trotzdem würd ich mir zusätzlich noch nen Hundetrainer zur Seite holen: Nicht das das eine echt doofe Angewohnheit deines Hundes wird- das is allzu nervig und kann auch echt mal bös ausgehen und ewig mit Maulkorb rumrennen ist doch auch total doof

  • meine tiertrainerin zu der wir zur normalen hundeschule gehen, gab mir den tipp, eine leckerliespur zu legen, wenn andere artgenossen kommen bzw man an ihnen vorbei muss. klappt aber nicht wenn er zu abgelenkt ist, da sind ihm leckerlies egal.

    versuche jetzt nochmal die andere trainerin, die vielleicht auch mal dabei ist. werde mir vielleicht nochmal ein paar einzelstunden "gönnen", also das sie uns mal einzeln hilft.

    und warum er das macht... nun da gehen die theorien auseinander.
    je nachdem welche trainerin man so fragt.
    eine sagte, es läge an mir, er wolle mich beschützen. eine andere, er habe eben schlechte erfahrungen gemacht, als er angekettet war und gehe jetzt eben sofort auf angriff, bevor die anderen ihm was tun.
    ich vermute, es ist eine kombi aus beidem.

    denn wenn ich nicht laufen muss, sondern wir beide stehen und er etwas sicheres im rücken hat(eine wand u.ä.) und ich stehe vor ihm und halte ihn kurz, eben hinter mir, dann klappt es oft, das er zwar guckt aber eben nicht so total ausrastet.
    dann lobe ich ihn natürlich über alle maßen.

    aber klappt auch nicht immer.

  • Hallo,

    ich habe gerade mal Deine ersten beiden Threads gelesen und da hast Du geschrieben, Dein Hund sei sozial verträglich.
    Also muss ja irgendetwas vorgefallen sein, dass er jetzt so reagiert.

    Kannst Du Dich an einen Vorfall erinnern, der ihn so irritiert haben könnte?

    Maulkorb :???: sehe ich wie Dorin, da die Ursache nicht bekämpft wird.

    Du musst sehr achtsam sein und versuchen, die Aufmerksamkeit Deines Hundes zu bekommen, wenn Euch fremde Hunde begegnen, doch das weißt Du sicherlich, oder?

    Versuche, Deinem Hund andere Hunde schön zu füttern.
    Heißt, ein Hund begegnet Euch und Du lobst Deinen Hund schon, wenn der andere Hund noch weit von Euch entfernt ist. Loben natürlich nur, wenn Deiner ruhig ist.
    Nicht erst das Leckerchen geben, wenn der fremde Hund bereits an Euch vorbeigegangen ist.
    Verstehst Du, wie ich das meine?

  • Max ist auch leinenagrssiv und wir wohnen in Hamburg, d.h. wir treffen oft Hunde.

    Wir arbeiten nach dem System aus dem Buch "Alter Angeber" (siehe Amazon). Das ist natürlich ein langer Weg und wir haben uns eine Zeitspanne von einem halben Jahr gesetzt, wo wir hoffen, dass wir positive Ergebnisse sehen.

    Ich bin überzeugt von diesem System und fühle mich wohl damit. Es läßt sich nicht ausschließen, dass es sich nicht vermeiden läßt an einem Hund vorbei zu gehen oder das wir einen "Rückfall", sprich Ausflipper, haben aber wir sind auf einen guten Weg.

    Bei dem Thema Leinenagression gibt es keine Wundermittel oder schnelle Lösungen denke ich. Wir hoffen einfach, dass langfristig unsere Bemühungen greifen und es entspannter wird. Betrifft ja im Endeffekt nur die Gassirunden, weshalb es nicht so dramatisch ist. Im Freilauf ist er verträglich mit allem und jedem und das macht ja die meiste Zeit aus.

    Ich kann dir das Buch nur empfehlen!

  • jamie ist absolut verträglich, ohne leine.
    ohne leine ist er ein absolut netter hund, der gern mit anderen hunden spielt, immer angepasst, dh mit kleineren hunden etwas vorsichtiger, mit größeren gern mal etwas wilder, bei zurückhaltenden hunden ist er auch erstmal vorsichtig, etc.
    nur an der leine mit fremden hunde, geht GAR nicht.

    hunde die er einigermaßen kennt(dh, 2-3 mal schon gesehen, beschnüffelt und gespielt), kein problem.

    das mit dem schönfüttern probiere ich nun seit..nun ja... 3 monaten bestimmt. das meine ich mit leckerliespur.
    ich sehe hunde auf uns zukommen und lege ihm kleine stücken leckerlies auf den boden und er frisst sie, während der andere hund vorbei geht.
    klappt auch manchmal, hier auf dem dorf geht das einigermaßen.
    hier fühlt er sich sichtlich wohl.
    in der stadt, gehts nicht.

    hätte ich den hund gesehen, hätte ich jamie hinter mich gepackt und dann wäre das alles vermutlich nicht ganz so dramatisch abgelaufen.
    obwohl er in der stadt schon heftiger reagiert als zuhause.

    naja, ich hoffe auf die tiertrainerin.

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