Lernbehinderte Hunde?

  • Bailey meint anscheinend mit 12 Wochen wäre sie nciht mehr gewachsen. Da passte sie unter alle Tische und Bänke und versucht sich heute noch da rein zu quetschen, so dass wir sie hinterher irgendwie rausoperieren müssen. Außerdem spielt sie lieber mit kleinen Hunden als mit großen, ich sage immer, ein JRT wäre "ihre" Größe (Bailey hat 60cm).


    Sie jagt auch auffallend oft ihren Schwanz..


    Aber: sie ist in der Wohnung eine seeehr ruhige Hündin und braucht kaum Beschäfftigung...

  • Ich merk sowas auch bei einem von meinen Jungs.
    Nun gelten Windhunde ja eh nicht als Lerngranaten und auch der "wachere" von meinen beiden hat nicht grenzenlos Spaß an Tricks, "Arbeit", "Auslastung" usw.


    Aber der schlauere (Lawrence) hat in wenigen Minuten verstanden, wie das mit dem Klicker geht, brauchte ungefähr 3 Wiederholungen um zu kapieren, dass es nach Pfiff mit der Hundepfeife SOFORT was TOLLES gibt, lernt auch leicht durch abgucken von anderen, achtet extrem auf Körpersprache bzw kommuniziert sehr viel mit mir.
    Hat sehr schnell kapiert, dass ich seinem Blick folge, wenn er wohin starrt, und wenn er was möchte, (Futter, Spielie, Spazierengehen) kommt er angedackelt, winselt, bis ich ihn bemerke und guckt dann intensiv den Gegenstand an (bzw die Schranktür, hinter der das Lecker ist), von dem er will, dass ich ihn ihm gebe/was damit mache, dann wieder mich, dann wieder den Napf auf dem Regal usw.
    Da würde der andere (Robin) im Leben nicht drauf kommen, mit irgendwelchen Wünschen zu mir zu kommen, er hat die Verknüpfung "Frauchen öffnet den Schrank und füllt den Napf, also geh ich zu Frauchen und bettel sie an" gar nicht, sondern eher "Essen ist im Schrank, also glotz ich den Schrank an. Davon kommt das Futter nicht raus. Schade. Leg ich mich halt wieder hin".
    Lawrence hat auch schnell gelernt, auf Fingerzeig irgendwo hin zu gehen, auf Kommando die Wegseite zu wechseln etc.
    Man kann auch mal länger mit ihm üben, normal halt...


    Robin dagegen lernt Abläufe und Routinen sehr sehr schnell, ein echtes Gewohnheitstier und er fühlt sich auch am wohlsten, wenn jeder Tag gleich verläuft.
    Troubel oder Routinestörungen mag er gar nicht, in den Urlaub fahren findet er glaub ich eher stressig - Lawrence liebt Aufregung, dabeisein ist alles... er ist da deutlich flexibeler und irgendwie geistig beweglicher.
    Robin hat super wenig Eigeninitiative, eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne und irgendwie auch eine sehr geringe Frustrationstoleranz.
    Das mit dem klickern hat er bis heut noch nicht kapiert. Also das es klickt und dann Lecker gibt schon, aber er zeigt auch nach sorgfältigem Aufbau nicht die geringste Initiative.
    Er ist zwar verfresen, aber wenns kein Futter gibt - schade, aber Schicksal... bei anderen Übungen, Intelligenzspielen etc das gleiche, gibt es keinen sofortigen Erfolg, gibt er auf der Stelle auf.
    Das macht das Arbeiten echt schwieriger, als mit einem Hund, der auch bei Misserfolg noch ein paar Versuche macht.
    Wobei auch mein "Dummchen" so Sachen wie Sitz und Platz schnell und zuverlässig(!)gelernt hat, aber vom Platz ins Sitz? Ne, das ist schon wieder zu hoch.
    Auch stößt er ständig an der Tischkante an, steht immer im Weg, läuft einem vor die Füße, versucht sich in Lücken zu quetschen, in die er nicht reinpasst - schätzt seine Größe falsch ein?
    Dafür ist er aber ein Gemütstier, sehr freunlich, immer gut aufgelegt ohne Zicken und Launen.



    Bei ihm hab ich aber ganz klar den Verdacht, dass es einfach an seiner Aufzucht und seinem Vorleben liegt.
    Als ehemaliger Rennhund aus Irland ist er nicht mit soooo engem Menschenkontakt aufgewachsen, er ist umgänglich, aber ist nie gefördert worden.
    Die Anforderungen sind klar und einfach, der Hund muss eigentlich nur brav und gut zu händeln sein, gut an der Leine gehen und schnell sein/starken Trieb haben.
    Da besteht keine Notwendigkeit, kommunizieren zu lernen.
    So Sachen, die mancher Haushund automatisch schon früh lernt, z.B dem Blick/Fingerzeig von Herrchen folgen (könnte ja interessant sein), zu bettel, zu manipulieren, Mimik von Menschen zu lesen, waren die ersten 5 Jahre seines Zwingerlebens für Robin völlig irrelevant.
    Auch das lernen an sich zu lernen war nicht gefordert, das Futter kam in den Zwinger, es gibt keine Privilegien, für die sich geistige Anstrengeung oder Eigeninitiative lohnt...
    Nicht alle Hunde aus solcher Haltung reagieren so, aber ich denke bei ihm ist es so, weil er innerhalb des Jahres, das ich ihn schon hab, einiges in der Richtung gelernt hat. Das zeigt ja, dass es nicht vollständig angeboren ist.


    Der andere, "schlauere" Hund gleicher Rasse war hingegen erst Jagdhund (was ja ein bisschen mehr Kombinationsgabe erfordert als das hetzen eines Kunsthasen, der eh immer nur im Oval gegen der Uhrzeigersinn läuft) und musste sich dann auf der Straße durchschlagen. Das fördert eigenständiges Denken ganz ungemein und wenn man gut betteln kann, schadet es auch nicht...
    Außerdem reagiert er derart positiv auf Menschen, dass ich denke, dass sich in seiner Jugend irgendwer mal intensiv und liebevoll mit ihm beschäftigt haben muss.
    Ich denk bis zu einem gewissen Grad sind die Unterschiede angeboren, aber wer weiß, was aus meinem Großen hätte werden können, wenn man ihn als Welpen schon gefördert hätte. Insofern würd ich ihn auch nicht lernbehindert nennen...

  • Angst hat Benny so keine, nur vor Treppen.........die geht er partout nicht hoch oder runter, was allerdings nicht schlimm ist, eher ein Vorteil.
    Ansonsten ist er unerschrocken, geht auf jeden und alles zu......macht er dabei negative Erfahrung, lernt er aber auch nichts draus.


    Mit Ängsten kämpfen wir bei meiner Hündin.........und die lernt, wie schon erwähnt recht schnell und setzt auch schnell neu gelerntes um.


    Wie dem auch sei, ich mag beide Hunde so wie sie sind, stell mcih drauf ein und gehe entsprechend damit um.

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