Was sind veraltete Erziehungsmethoden?

  • Zitat

    Die Hunde sind nicht aus Glas. In so einem Rudel geht es auch nicht immer fein zu. Da wird auch gemeckert, geschnappt usw.


    Das Rechtfertigt ja aber nicht zu Maßnahmen die der Hund eh nicht versteht. Bei einem Klaps auf den Hintern würden meine Hunde sich freuen das ich "mitspiele > such den Maulwurf".


    Solange es Hundgerecht ist (also vom Hund auch verstanden werden kann) ist es ja ok. Alles Andere ist nur damit der Mensche sich dann Wohler fühlt (nehme mich da gar nicht aus).

  • Veraltet oder modern, gibt es das überhaupt? :???: Mir ist nur wichtig
    meinen Hund fair und gut zu erziehen und wenn ich sehe wie auf vielen
    Plätzen noch gearbeitet wird, dann sind die brachialen Methoden noch nicht veraltet, sondern immer noch aktuell. Sie sind nur einfach Sch..ße. :headbash:
    Der besterzogene Hund den ich kenne ist ein Hütehund. Nicht weil er seine Arbeit so gut erledigt, das macht er wohl auch, aber er ist im Alltag einfach superklasse. Ging alles ohne Schnauzengriff oder ähnliches,
    aber dafür mit richtigem Timing und viel Stimme. :gut:

  • Zitat

    Ich glaube nicht, dass das was die Leute schon über 100 Jahre an Erziehung an Hunden gemacht haben alles falsch ist.


    Alles nicht, aber sehr viel. Vergleich das doch mal mit dem Bereich Medizin. Ich glaube da wird es deutlich, dass Neuerungen, und damit Verbesserungen angebracht und sinnvoll sind.


    Zitat


    Man sollte es zwar nicht vergleichen, aber auch in der Kindererziehung ist ja jetzt alles „Anti-Autoritär“


    Sehe ich anders. "Nicht mehr gewalttätig" darfst du nicht mit antiautoritär verwechseln. ;) Man kann auch Autorität zeigen, ohne körperlich zu werden, ohne die Stimme zu erheben, und ohne psychischen Druck auszuüben.


    Zitat


    Und später haben dann die Lehrer in der Schule Angst vor den Kindern.


    Kommt immer drauf an, wie sie sich präsentieren. Ob sie souverän auftreten, und sich damit den Respekt verdienen, oder ob sie den Respekt einfordern mit Hilfe von drohen und strafen.


    Zitat


    Da hatten Lehrer noch keine Angst in den Schulen.


    Nein, da war es umgekehrt. xD :( :


    Zitat


    Ein gesunder Mittelweg aus Härte und Zuwendung.


    Bloß dass der sogenannte Mittelweg recht oft unverhältnismäßig stark in eine Richtung tendiert. ;)


    Zitat


    den Kopf schon in der Erde am buddeln. Soll ich das ignorieren? Nee da bekommen Beide einen Klaps auf den Hintern.


    Man könnte natürlich auch von vornherein beibringen, dass sie das nich dürfen.

  • Nun ja, veraltete Erziehungsmethoden. Früher (ca. 40 Jahre zurück, vorher hatte ich mich da noch nicht wirklich interessiert) wurde nicht erzogen. Da wurde gelebt. Der Hund hat eine deutliche Ansage bekommen (nö, war sicherlich nicht immer Wattebauschwerfen :hust: ) aber die Fronten waren geklärt, Hunde hatte verstanden und gut wars.


    Dafür wurde auch kein Drama gemacht wenn Hund auf Trebe ging, wenn er sich prügelte. Die HH welche die Erziehung dann so langsam anfingen und gelernt bekamen, wo hatten sie dieses Wissen, was sie umsetzen wollten, her? Das kam überwiegend (oder nur?) aus der Politzei- und Jagdhundeausbildung. Nur dort wurden Hunde "erzogen" (Konditioniert, Dressiert).


    Das ist bis heute erhalten geblieben. Die Umsetzung hat sich nur etwas verändert (ob wirklich immer zum Vorteil?). Kann ein Hund heute nicht Fuß, Sitz, Steh, Platz auf Befehl wird ja oft genug noch unterstellt der Hund ist nicht erzogen. Im Definitionssinne stimmt dies sogar (Definition Erziehung). Aber die Erkenntnis das sich auch ausserhalb dessen, was sich vor weiß ich wieviel Jahren (Jahrzehnten) mal jemand ausgedacht hat, etwas anderes befindet mit dem man durch den Alltag kommt, setzt sich erst langsam durch.


    Die gesunde Mischung ist sicherlich die geschickteste. Angepasst auf Mensch und Hund.

  • Zitat

    ...
    Man könnte natürlich auch von vornherein beibringen, dass sie das nich dürfen.


    Frau Schmitt darf das auch nicht und das weiß sie ganz genau. Trotzdem buddelt sie immer mal wieder mitten in SchmiMus gepflegtem Rasen.
    Renn ich kreischend hin und schmipfe, dann hüpft sie so vor mir hin und her, auf und ab und rennt dann übermütig um mich rum.
    Wenn sie dazu noch "äääätsch" schreien würde, würde mich das nicht mal wundern...
    Will heißen: Die Kerlchen machen halt als mal was, obwohl's verboten ist... Und sei es nur, um einem wie ein kleines freches Kind zu ärgern.

  • Zitat

    Früher (ca. 40 Jahre zurück, vorher hatte ich mich da noch nicht wirklich interessiert) wurde nicht erzogen. Da wurde gelebt.
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    Dafür wurde auch kein Drama gemacht wenn Hund auf Trebe ging, wenn er sich prügelte. Die HH welche die Erziehung dann so langsam anfingen und gelernt bekamen, wo hatten sie dieses Wissen, was sie umsetzen wollten, her? Das kam überwiegend (oder nur?) aus der Politzei- und Jagdhundeausbildung. Nur dort wurden Hunde "erzogen" (Konditioniert, Dressiert).


    Stimmt, ich denke, es hat auch was mit den Lebensumständen zu tun. Heute gehen die Leute mit den Hunden Gassi. Früher hingen sie einfach nur an der Kette. Zum Gassigehen muss der Hund erzogen sein, an der Kette war es egal. Deshalb wohl das verstärkte Interesse heutzutage.

  • Zitat

    Früher hingen sie einfach nur an der Kette. Zum Gassigehen muss der Hund erzogen sein, an der Kette war es egal.


    Wirklich wunderbar wie hartnäckig sich Gerüchte halten. Und auch hier: hast du es gesehen Alina_? Glaube eher nicht (auf dein Alter schiel).


    So ein Quatsch. Früher waren genauso viele Hunde an der Kette oder im Zwinger wie heute.


    Früher hat man nicht so ein Gewese gemacht und die Hunde sind mir ihren Menschen mit auf die Felder gegangen, haben den Hof, mit offenem Tor! aus dem sie nicht rausgekommen sind, bewacht. Das alles mit Anschluss an ihre Familie. Oder man ist in den Städten halt Gassi gegangen und hat sich nicht ins Hemd gemacht wenn Hund nicht so wollte wie der Mensch. Dann gabs Zoff unter den HH, Zoff unter den Hunden, man ist auseinander gegangen und gut wars. Keine Polizei, kein OA.


    Das änderte sich rapide als ich älter wurde und die moderne Hundeerziehung begann. Sie hat viele gute Seiten, aber es ist nicht alles Gold was glänzt. Der Hund nahm immer mehr eine andere Stellung ein. Und ich glaube nicht immer zu seinen Gunsten. Und natürlich gab es schon die Menschen (wie heute auch) die ihre Hunde als Sportgerät oder Gegenstand (Arbeitsgerät) sehen und auch so behandeln. Das wird sich nicht ändern.



    Zitat

    Frau Schmitt darf das auch nicht und das weiß sie ganz genau. Trotzdem buddelt sie immer mal wieder mitten in SchmiMus gepflegtem Rasen.
    Renn ich kreischend hin und schmipfe, dann hüpft sie so vor mir hin und her, auf und ab und rennt dann übermütig um mich rum.
    Wenn sie dazu noch "äääätsch" schreien würde, würde mich das nicht mal wundern...
    Will heißen: Die Kerlchen machen halt als mal was, obwohl's verboten ist... Und sei es nur, um einem wie ein kleines freches Kind zu ärgern.


    Vermenschlichung pur. Der Hund hat dieses schöne Spiel von dir gelernt. Um deine Botschaft umsetzen zu können, muss schon was anderes her als eine Spielaufforderung :D .

  • Zitat

    ...
    Vermenschlichung pur. Der Hund hat dieses schöne Spiel von dir gelernt. Um deine Botschaft umsetzen zu können, muss schon was anderes her als eine Spielaufforderung :D .


    Ach, ich glaub nicht, dass ich da vermenschliche. Die weiss schon genau, wo sie buddeln darf und wo nicht. Und so rumhüpfen macht sie auch nicht immer, nur wenn sie gerade ein bisschen schalkhaft drauf ist. Ich glaub schon, dass auch Hunde ihre 5 Minuten haben.

  • Das ist auch bei uns ein "Problem". Ich überlege oftmals, ob Paula vllt einiges auch "extra" macht bzw bei manchen Sachen genau weiß, was sie da tut. Es wirkt manchmal wie ein Ärgern oder Blödeln.


    Ich weiß aber nie, ob ich da vllt. vermenschliche oder ob es tatsächlich so ist. Es wirkt in manchen Momenten einfach sooo offensichtlich.

  • Für mich sind alle Methoden veraltet, bei welchem für den Hund ein nennenswertes Verletzungsrisiko besteht wie z.B.:

    Wurfketten, Vogelschrot zur Distanzkontrolle, Schleppleinen etc.pp.


    oder bei welchen ein Hund an menschlichen Maßstäben gemessen wird und danach für Fehlverhalten bestraft wird, wie z.B.:


    Schlagen, treten, nicht beachten usw.


    Ansonsten gibt es für mich nur funktionierende und nicht funktionierende Erziehungs-/Ausbildungs-/Dressurmethoden. Wobei das natürlich auch vom individuellen Anspruch an die Verhaltenskontrolle abhängig ist.


    Schmerzreize im Korrektur- oder Meidetraining, partiell auch zum Aktivieren sind m.E. nach legithim.


    Hieran sind aber zwei Grundbedingungen geknüpft: 1. der Hund muss etwas dabei lernen, 2. es muss angemessen und in niedrigstmöglicher Intensität erfolgen.


    Die Ergebnisse von rein positivverstärkender Ausbildung halte ich in einem hohen Prozentsatz der Hunde im Ergebnis für unbefriedigend. Kommt allerdings individuell auf daas Tier an.


    Freundliche Grüße

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