Warum Kommando erst nach ausgeführtem Befehl?
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Verzeiht die komische Überschrift, wusste nicht wie ich es passender hätte formulieren können.
Ich lese hier ständig, dass man beim Üben mit dem jungen Wuff das Kommando erst sagen soll, wenn der Hund es grade macht. Zbsp. Sitz oder Aus erst sagen, wenn er sitzt oder Aus gemacht hat.
Wieso ist das so besser? Damit der Hund nicht auf die tausende "Aus" und "Nein's" abstumpft, wenn man ihn damit vollspammt, bis er's mal macht?
Oder verknüpft er dann sein "Nicht-Tun" mit dem Begriff "Aus" etc?Ich hatte bisher immer das Gefühl, dass wenn ich zbsp. Sitz verlange, ihm das regelmäßig und langsam vorsage, während ich im das Leckerli vor die Nase halte und er sitzt dann aufeinmal, worauf freudiges Lob folgt, er es auch verknüpft.
Wäre super, wenn mir das mal jemand logisch erläutern könnte, was es damit auf sich hat. Ich lese und höre es öfter, nur wird es nie begründet.
Vielen Dank euch
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Hallo,
Also wenn ich Deine Frage richtig verstehe, dann ist es so...
Wenn ich einen Welpen habe, der von "Sitz" bis "Aus" noch nichts kennt, dann kann ich ihm diese Befehle tausendmal um die Ohren schlackern, er wird es nicht begreifen.
Wenn Dein Hund sich aber grade mal von alleine hinsetzt und Du dann "Sitz" sagst, wird er nach einigem Üben, irgendwann einen Zusammenhang erkennen und sich im Bestfall merken
so das Du später nur noch den Befehl geben mußt und er ihn dann ausführt.
Hoffe ich habe Dich richtig verstanden....und Du mich
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So wie ich es verstanden habe nutzt man damit die Dinge aus, die der Hund von alleine macht, ohne dass man ihm etwas beibringen musste.
Er soll ja nur lernen eine Handlung mit einem Wort oder einer Geste zu verbinden. Wenn er sich eh ständig hinsetzt nutz ich das und erklär ihm, dass genau das SITZ bedeutet und was ganz tolles ist.
AUS genauso, dein Welpe läßt sein Spielzeug eh nach sehr kurzer Zeit fallen, einfach indem Moment AUS sagen und er verknüpft das (hoffentlich richtig)
Ich habe zb immer wenn er gepullert habe "Fein Pipi gemacht" gesagt, das hat er sich so gut gemerkt, dass ich ihn mit "fein Pipi machen" dazu bringe ein 2. mal zu pullern wenn wir vom Gassigehen wieder zuhause sind. Jetzt versuch ich das mit Häufchen machen
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So, ich versuche mich mal.
Der Hund verknüpft die Handlung die er gerade tut mit dem Kommando das zeitgleich gegeben wird. Durch die positive Verstärkung danach (Freude, Leckerli, ...) soll ihm zum Einen gezeigt werden das es toll war was er gemacht hat, zum Anderen wird der Anreiz geschaffen diese Handlung zu wiederholen.
Gibst du das Kommando vor der Handlung mehrmals bis der Hund es ausführt ist es für den Hund schwieriger die richtige Handlung mit dem Kommando zu verknüpfen, da der Hund ja quasi mehrer Handlungen auf das Kommando hin ausgeführt hat. (Leckerli anschauen, anderen Hund anschauen, ...)
Genauso wenn das Kommando zu spät kommt und der Hund schon in der nächsten Handlung (z.B. schon wieder beim Aufstehen ist).Natürlich lernen die Hunde die Kommandos trotzdem, ich würde mal behaupten eben etwas langsamer und evtl. unsicherer als Hunde die im richtigen Zeitpunkt Kommando und Bestätigung erhalten.
Meine Theorie.
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Ok, alles klar. Und ja ihr habt das richtig verstanden. Dann ist das quasi mit dem Clicker zu vergleichen, wo man ja sozusagen auch jedes, vom Hund als gut ausgeführte Verhalten, sofort clickert. Und das eben prompt in dem richtigen Moment.
Gut gut, dann werde ich da mal drauf achten und versuchen, die vielen "zufälligen" Angebote seinerseits auch gleich mitzukonditionieren.
Bisher hab ich es immer so gemacht, dass ich, wenn er ein Leckerli haben sollte und mir dabei um die Hand hampelte und hochsprang, ich sitz gesagt hab, mit der Hand über seiner Nase und sobald er kurz richtig auf seinem Popöchen saß, die Hand sich öffnete und er das Leckeri bekam.
Das geht mittlerweile (nach 2 Tagen) auch schon im Stehen, dass ich Sitz sage und während ich mich runterbeuge er brav sitzen bleibt. -
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Sitz wird von der Mutter schon "vorkonditioniert". die Welpen gehen noch oft an die "Bar" wenn sie schon größer sind, also rumwuseln. Dabei steht die Hündin. Die Welpen setzen sich dann oft und trinken (wers eilige hat auch im stehen).
Darum macht Welpi ganz schnell sitz wenn man was Essbares in der Hand hat. Und darum klappt das auch wenn du das Kommando mehrmals sagt. Der Welpe probiert das was er schon kann und bekommt sein Leckerli.
Versuch das mal mit Platz
. Bevor der Hund Platz gemacht hat, hat er schon alles mögliche versucht. Dann kann er schwer bis gar nicht herausfiltern, für welche Handlung das Wort sein soll.
Die Welpen müssen erst einmal eine Verknüpfung bilden können. Ich konditioniere erst einmal völlig ohne Kommando (wenn ich denn mal als Spiel ein wenig experimentiere). Erst wenn der Hund eine Handlung sicher ausführt kommt das Wort hinzu.
Beispiel: Ashkii legt sich von allein hin, es gibt ein Click und ein Leckerli. Das wird mehrere Male wiederholt. Da ich mit Konditionieren nichts am Hut habe, habe ich es im März nur 3 oder 4 Mal wiederholt und beim 5ten Mal kam das Wort "down" dazu. Dann hatte ich keine Lust mehr zu dem Spiel (lege eh keinen Wert auf das Kommando) und habe Ende April mal einfach aus Spaß das Kommando "Down" gegeben. Und siehe da, Ashkii wusste immer noch was ein Down ist und ich konnte mich auch entfernen, er ist liegen geblieben.
Je mehr der Hund also sein Verhalten erst einmal festigen kann und das Wort erst dazu kommt wenn er es schon richtig kann (Anfangs durch Handzeichen untersützt) umso sicherer sitzt es dann. Nach meiner Erfahrung jedenfalls.
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Das mit den Handzeichen find ich auch sehr wichtig, aber eher aus einem subjektivem Grund. Schwiegerpapa hatte Lungekrebs und ihm wurde der Kehlkopf entfernt, er trägt jetzt so eine Protese.
Er hat sich gefreut wie ein Kullerkeks als Syk nur über handzeichen Sitz und Platz gemacht. Ich hab ihn noch nie so glücklich gesehen wie an dem Tag, deshalb arbeiten wir jetzt auch verstärkt mit den Handzeichen.
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Zitat
Sitz wird von der Mutter schon "vorkonditioniert". die Welpen gehen noch oft an die "Bar" wenn sie schon größer sind, also rumwuseln. Dabei steht die Hündin. Die Welpen setzen sich dann oft und trinken (wers eilige hat auch im stehen).
Darum macht Welpi ganz schnell sitz wenn man was Essbares in der Hand hat. Und darum klappt das auch wenn du das Kommando mehrmals sagt. Der Welpe probiert das was er schon kann und bekommt sein Leckerli.
Das war mir bekannt, daher halt ich es ihm auch immer schön über die Nase
Mit Platz ist das weitaus schwieriger, das hab ich schon gemerkt. Vernachlässige es aber ziemlich, weil ich das Gefühl habe, ich brauche es nicht. Vieleicht ändert sich das später noch, aber aktuell hab ich das Gefühl dass ein Hund der entspannt ist, sich in den richtigen Situationen automatisch hinlegt, wenn es für ihn nix zu tun gibt.ZitatDie Welpen müssen erst einmal eine Verknüpfung bilden können. Ich konditioniere erst einmal völlig ohne Kommando (wenn ich denn mal als Spiel ein wenig experimentiere). Erst wenn der Hund eine Handlung sicher ausführt kommt das Wort hinzu.
Wie führt er denn eine Handlung sicher aus, wenn er kein Zeichen bekommt, welches? Machst du es nur über Handzeichen? Wie ich es verstanden habe, clickerst jedes gute Verhalten. Nur wie weiß dein Hund welches davon du gerade meinst? Wie gibst du ihm den Impuls dazu?
Ich würde auch gern viel mehr auf Körpersprache gehen bei den Kommandos. Rede jetzt schon extrem leise mit meinem Kleinen und rede mit ihm nur wenn es wirklich nötig ist. (Gut, beim Kuscheln texte und blubber ich ihn voll, aber beim Trainieren nach Möglichkeit nicht
)
Nur da fehlt mir halt noch die Erfahrung. Aber das wird schon werden, ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen
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Zitat
Mit Platz ist das weitaus schwieriger, das hab ich schon gemerkt. Vernachlässige es aber ziemlich, weil ich das Gefühl habe, ich brauche es nicht. Vieleicht ändert sich das später noch, aber aktuell hab ich das Gefühl dass ein Hund der entspannt ist, sich in den richtigen Situationen automatisch hinlegt, wenn es für ihn nix zu tun gibt.
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Beim Sitz brauchste ihm das Leckerchen nicht über den Kopf zu halten. Du brauchst ihn nur anschauen und abwarten. Er setzt sich eh von allein. Welpis müssen um uns in die Augen schauen zu können ganz schön "verrenken". Darum setzen sich die meisten Welpen von allein, wenn wir sie einfach nur anschauen und dicht vor ihnen stehen.
ZitatWie führt er denn eine Handlung sicher aus, wenn er kein Zeichen bekommt, welches? Machst du es nur über Handzeichen? Wie ich es verstanden habe, clickerst jedes gute Verhalten. Nur wie weiß dein Hund welches davon du gerade meinst? Wie gibst du ihm den Impuls dazu?
Ich arbeite für den Alltag gar nicht mit Kommandos. Die kennt Ashkii theoretisch gar nicht. Praktisch sieht es so aus, daß ich jedes gewünschte Verhalten, was er von allein anbietet mit ruhiger leister Stimme kommentiert habe (super machst du das). Ohne ihn überschwenglich zu loben. Er weiß dadurch das er ein toller Kerl ist und wiederholt es natürlich.Das bezog sich aber auf: von allein bei mir bleiben; von allein etwas ausspucken; von allein zurückkommen. Sitz und Platz und Abruf gab es bei mir nicht. Wenn ich wollte das er zu mir kommt, habe ich, sobald er in meine Richtung geschaut hat mich hingehockt, Arme ausgebreitet und dann Indianergeheul
. Später reichte ein kurzer Laut damit er herumwirbelt.
Heute beschäftige ich ihn ab und an und bringe ihn Tricks über den Clicker bei (Sitz und Platz). Brauche ich zwar nicht aber vielleicht überkommt es mich doch einmal mit ihm eine Sportart zu machen.
Das Sitz hat er früher ja bei jeder Gelegenheit von allein angeboten. Das wurde dann freundlich, ruhig kommentiert und später habe ich es mit einem Click "untermalt". Ebenso das Platz. Das war eine Mischung aus Angebot und Konditionierung durch Leckerli in geschlossener Hand und sobald er dann lag Hand öffnen.
Wenn du das Sitz gern ausbauen möchtest wäre mein Tipp des Aufbaues:
vor den Hund stellen, Leckerli in der geschlossenen Hand vor dem Bauch und warten das er sich setzt. Sobald er sitzt gibt es L(Leckerli). Kein Lob, kein Jubeln (dann steht er wieder auf). Einmal kurz wegschauen, Hund anschauen, dann wieder L. Kurz wegschauen, Hund anschauen, L. Dann weggehen und ihn mit "Komm" mitnehmen.
Pause.
Dann an einer anderen Stelle wiederholen. Jetzt wieder von vorne und zu dem L noch ein leises, ruhiges "Super". Auf 4 mal ausdehnen. Steht Hund zu früh auf, den Platz wechseln und wieder von vorn.
Erst wenn dein Hund sich sicher und ohne zu zögern hinsetzt und du die Phase des Wegschauens auf wenigstens 10 Sekunden erweitern konntest, dann kannst du das Wort dazunehmen und zwar nachdem er sich gesetzt hat. Den weiteren Weg könntest du dann ein wenig ausprobieren. Schauen wann du das erste mal ihm Sitz sagst bevor er sich gesetzt hat.
Wenn es nicht klappt, kann man jederzeit wieder ein paar Schritte zurückgehen.
Warum wegschauen? Gibst du ein Kommando und schaust deinen Hund dabei weiter an, könnte er annehmen du erwartest etwas anderes und er wird etwas anbieten. Angeschaut wird nur wenn das Kommando gegeben wird. Also Augenkontakt und abwarten oder "Sitz", wenn Hund sitzt wegschauen. Nur den Hund anschauen wenn man etwas von ihm will (also Kommando ändern oder Kommando wiederholen weil Hund aufgestanden z.B.).
Warum nicht loben?
Die Leckerligabe ist Belohnung. Jedes "Partymachen" würde den Hund veranlassen aufzustehen. Das ist aber nicht Sinn der Sache. Denn er soll ja lernen sitzen zu bleiben bis aufgelöst wird (mit dem "Komm").Je langsamer du vorgehst, umso mehr kann der Hund es verinnerlichen. Ist bei jedem Kommandoaufbau so.
Vielleicht kannst du ja damit etwas anfangen.
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Terry Super Idee mit dem Sitz-Training, das werd ich mal ausprobieren.
Das mit dem Leckerchen auf den Bauch halten funzt auch toll, heut vormittag schon paarmal probiert.
Auch auf das Hinhocken zum Heranholen, noch unterstützt mit Clicker, spricht er gut an, sogar im Spiel mit anderen Hunden oder wenn wer grad duziduzi mit ihm macht.Ich finde deine Art mit Hunden umzugehen sehr ansprechend. Es wirkt so "hündisch", natürlich und aus dem Bauch raus.
So würd ich das auch gern praktizieren, würde gern einen möglichst stillen, körpersprachenbetonten Umgang mit meinem Hund haben. Und da er noch Welpe ist stehen mir da ja auch noch alle Türen offen, was seine Sensibilität auf unsere Kommunikation angeht. Er ist auch sehr aufmerksam und schaut oft zu mir. Das clickere ich wann immer es geht und belohne ihn dafür.Das mit dem Wegschauen mache ich irgendwie automatisch schon oft in vielen Situationen. Wenn er mich erwartungsvoll ankuckt, ich aber grad nix von ihm will, schau ich einfach wieder weg oder wende mich ab.
Ach, ich bin in vielen Situationen noch recht planlos, bzw. erkenne sie oft nicht rechtzeitig, kann meinen Hund noch nicht so gut lesen. Aber ich denke das kommt mit der Zeit.
Ist dein Hundeumgang autodidaktisch oder gibt es da Bücher, welche ich mir mal reinziehen kann?
Erstmal lieben Dank für deine Tips, finde ich superinteressant!
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