Collies - Temperament?
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Hallo!
Wie schon im "Überlegungen vor dem Kauf"-Forum geschrieben, wollen wir uns einen Hund in die Familien holen. Nach vielen Recherchen, Züchtergesprächen und Ideen hier haben wir uns quasi für einen Collie entschieden, und zwar eher aus der amerikanischen Linie, weil wir zu viel Fell nicht mögen und die Hunde als etwas sportlicher gelten.
Eigentlich ist das einzige, was mich/uns noch ein klein wenig verunsichert, die Frage nach dem Temperament von (amerikanischen) Collies. Ich vermute, dass viele Züchteraussagen relativ sind, also dass ein "ruhiger" Collie ein Hund ist, der für einen Collie ruhig ist. Andersrum ist ein lebhafter Hund eben für einen Collie lebhaft, wäre aber z.B. im Vergleich mit einer anderen Rasse eher "ruhig" zu nennen. Wisst ihr, was ich meine?
Noch mal kurz zusammengefasst, was wir unserem Hund machen wollen:
- Familienhund (später auch Kinder)
- tägliche Spaziergänge
- Übungen, Spiele, "Kunststückchen" beibringen
- am WE lange Spaziergänge/Wanderungen
- ab und an einige Kilometer Radfahren
- etwas Agility (nicht jedes WE auf ein Turnier, also nicht "professionell")
- vielfältige Dinge probieren (z.B. Dogdance)Was ziemlich klar zu sein scheint ist, dass Collies sehr anpassungsfähig sind, also z.B. den lieben langen Tag ausgeglichen in der Wohnung verbringen/verschlafen, aber draußen oder beim Spielen voll aufdrehen kann.
Mir wäre jetzt eine neutrale Meinung sehr lieb, also am besten von Leuten, die zwar Collies kennen/halten, aber eben nicht mehr oder weniger ausschließlich Collie-Erfahrung haben.
Unsere Collie-Mix-Dame Senta war im Haus total ausgeglichen, lief aber beispielsweise beim Spaziergang immer vorneraus, blieb mal stehen, jagte dann wieder hinter uns her usw. Beim Spielen im Garten konnte sie ebenfalls kaum genug bekommen, ebenso beim Toben mit anderen Hunden. Also ziemlich temperamentvoll, dabei aber nicht nervös, unausgeglichen oder so. Bis ca. 2 Jahre vor ihrem Tod (mit 16,5 Jahren) musste man sie auch nie auffordern aufzuschließen oder schneller zu gehen. Ich meine damit, dass sie nie aus Langsamkeit, Müdigkeit o.ä. zurückblieb (ok, außer beim Joggen irgendwann nach 10 Kilometern ;)).
Ist das bei reinen (eher am. ) Collies ähnlich? Oder sind die von Grund auf weniger lebhaft? Ich glaube, dieses Temperament wäre etwas, das ich vermissen würde...
Wir suchen keinen "verkappten Border Collie" (zu Bordern und Aussies haben wir beschlossen, dass wir ihrem Arbeitstrieb nicht gerecht werden können), aber etwas "Feuer" darf unsere zukünftige Hundedame schon haben
Außerdem befürchte ich, dass uns Agility und vielleicht auch andere Hundesportarten soviel Spaß machen werden (wie mit Senta schon), dass wir es womöglich häufiger betreiben werden, als wir jetzt so denken...
Danke für alle Tipps!
Christiane -
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Hallo Christiane,
wir hatten als ersten Hund eine Colliehündin. Sie kam zu uns in die Familie als ich 12 Jahre alt war.
Lady war ruhig im Haus, aber sehr wachsam im Hof. Fahrradfahren fand sie persönlich nicht sonderlich toll, sondern liebte mehr die langen Spaziergänge. Dafür tobte sie mit uns Kindern durch den Garten.Alles in allem war sie eine sehr ruhige, ausgeglichene Hündin, die aber auch etwas distanzierter war wie später meine Bordercolliehündin und der jetzige Tibetterrier meiner Mutter. Sie war auch gerne mal für sich alleine und brauchte auch ihre Auszeit.
Sie hatte uns Kindern gegenüber einen Schutztrieb was Fremde anging. Wurden wir auf der Straße von einem Betrunkenen angepöbelt, konnte sie durchaus knurren und stellte sich vor uns.
Sie war ein toller Hund, der lange Wanderungen, Hindernislauf im Garten, Kaninchen zusammentreiben und mit Kindern spielen, liebte.
Für Hundesport konnte sie sich jetzt nicht begeistern, aber das ist ja auch typabhängig.Liebe Grüße
Steffi
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Hallo,
bei uns hat eine Familie 2 Collies, einen aus normaler Zuchtlinie und den "Ziehsohn" aus amerikanischer Linie. Deren Nachbarn haben den Bruder von dem Ziehsohn.
Ich persönlich kann keine gravierenden Unterschiede bei den drei Hunden feststellen. Sie sind nicht übermäßig temperamentvoll aber auch keine Schlafttabletten. Nicht nervös aber aufgeweckt und intelligent. Verträglich mit allen sich normal verhaltenden Hunden.
Für mich und meine Hunde sehr angenehme Hunde. -
Hallo, ihr zwei, danke für eure Antworten.
Anlass für meine Frage war u.a., dass ich letztens einen Collie im Park sah, der immer nur hinter seinem Herrchen hertrottete. Ok, der Hund war schon 9 Jahre alt, aber in dem Alter tobte unsere noch herum wie ein junger Welpe...
Unsere Hündin war auch bis zuletzt immer an allem interessiert. Es wäre undenkbar gewesen, dass sie beim Spaziergang nur monoton vor sich hingelaufen wäre, die war immer dabei, das Umfeld im Blick zu behalten, bloß nichts zu verpassen, Leute zu mustern, nach anderen Hundis Ausschau zu halten usw. Selbst als ihr Hinterlauf nicht mehr so wollte wie sie, war sie vom Kopf her immer noch voll dabei und hellwach.Uns ist schon klar, dass wir keine zweite Senta finden (die war ja auch einmalig ;)), wir versuchen einfach, grundlegende Eigenschaften in unserem neuen Hund wiederzufinden, also Anhänglichkeit, engste Familieneinbindung, Intelligenz, "Mitdenken", Temperament wie geschildert, aber ohne "Arbeitswut", und das alles vereint in einem mittelgroßen Hund mit (mittel-)langem Fell, ohne ein Fellmonster zu sein
Vielleicht mache ich mir da auch viel zu viele Gedanken, und unser Hund wird sowieso der tollste Hund der Welt werden, einfach weil das immer so ist
Und einiges beim Verhalten des Hundes liegt sicher auch daran, wie er aufwächst, was man mit ihm macht, wie man in einbindet, welche Eigenschaften/Verhaltensarten man verstärkt usw.
Trotzdem würde ich mich sehr über weitere Erfahrungen, Vergleiche, Einschätzung usw. freuen!
Viele Grüße,
Christiane -
Bei mir war ein Collie-Rüde auf dem Hupla. Er hat Schutzdienst machen sollen, aber er hatte dazu nicht so richtig Lust, obwohl er sehr bellfreudig war. So richtig in Ruhe mit ihm arbeiten ging eher nicht.
Er hat dann die BH gemacht und war noch zum Trainieren da. Also eine Schlaftablette war er eher nicht, mehr das Gegenteil.
Ich denke, es kommt immer drauf an.
Da fällt mir ein, daß hier jemand von seinem Collierüden berichtet hat, der sozusagen zur Sportskanone wird.
Habs gefunden:
https://www.dogforum.de/ftopic76381.html -
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Huhu Azalee!
Tolle Entscheidung!
Nachdem ich selbst die Collies so toll finde, kenne ich einige. Wir haben zum Beispiel eine Familie bei uns in der Nachbarschaft, die einen 13-jährigen englischen Collie-Rüden hat, der tatsächlich nur mehr eine Schlaftablette ist. War beim Golden meines Onkels aber nicht anders in dem Alter.
Vor einer Weile haben sie sich ein amerikanisches Collie-Welpchen dazu geholt. Die Kleine ist inzwischen 1,5 Jahre alt und da meine Ivy häufiger mal mit ihr tobt etc, kann ich ja mal ein bisschen über Bernadette
berichten.
Berny ist ein wahrer Traumhund!!
Ich verliebe mich jedes mal aufs Neue in sie, wenn wir uns begegnen.
Ihr Fell Collie-typisch, allerdings wesentlich weniger voluminös als das ihres "großen Bruders". Mir wird bei Hundegeruch schlecht, aber bei ihr kann ich meine Nase in die Mähne stecken und hinterher gehts mir noch gut. :^^:
Ohne, dass ihre Leute mit ihr jemals in der HuSchu waren, hört sie ziemlich gut! Sie läuft bereits immer ohne Leine und ist sehr interessiert an der Umwelt und allen Menschen. Sie liebt einfach alles und jeden! Nachts bellt sie zur Zeit, aber das könnte am Alter liegen oder einfach daran, dass sie ein Collie ist.
Auf Spaziergängen sucht sie immer wieder den Kontakt zu ihren Menschen. Wenn ich mitlaufe, dann sogar zu mir. Sie fordert mich dann zum Spielen auf, wenn Ivy mal gerade keine Zeit hat. Von der Intelligenz her ist sie Ivy überlegen. Sie versteht quasi mit einem Blick, was man von ihr möchte. Im Haus ist sie quasi Luft, unterwegs ist sie die reinste Lebensfreude.
Bei ihren Leuten ist sie zwar scheinbar zufrieden, aber ich wünschte mir dennoch, sie würde mehr als 3x täglich 30 Minuten Ausgang hier um die Häuserblocks bekommen. Das würde ihr viel Freude bereiten.
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Ich denke man kann sich einen Hund auch ein Stück weit selbst zurechterziehen
Ein älterer Mann wird von sich aus eher gemütliche Spaziergänge machen und zuhause wird auch wenig Trubel herrschen - so ein Collie wird immer etwas gemütlicher und ruhiger sein, als einer, der in einem Haushalt mit viel Action Besuch, Hundespielbegegnungen und Agility aufwächst.
Ein Hund passt sich vom Verhalten halt auch oft seinem Besitzer an
Euer Hund wird schon zu euch passen und da ihr ihm immer neue Anreize bietet, braucht ihr keine Angst zu haben, dass er bald zu einer gelangweilten Couchpotatoe mutiert, sondern immer geistig fit bleibt und offen für Neues ist
LG Jana
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Hi und danke für alle weiteren Antworten!
Je länger ich drüber nachdenke, um so mehr glaube ich, dass ich so richtig Lust auf Hundesport bekommen werde (bzw. schon habe, aber noch ist ja nix mit Hund und dann auch viele Monate erstmal nicht). Ich möchte einfach selbst Spaß daran haben, mit dem Hund rauszugehen, also nicht [Übertreibung] nur lange Spaziergänge machen [Übertreibung], sondern eben selbst arbeiten müssen, etwas lernen, mich selbst anstrengen müssen usw.
So ein bisschen Agility täte mir wahrscheinlich auch ganz gut! Ich möchte quasi genauso Spaß haben wie mein Hund. Also: Unser Hund soll auf jeden Fall sportlich werden
Daher hab' ich noch zwei Fragen:
1. Ist es sinnvoll, aus einem Wurf von vornherein einen eher lebhaften Welpen auszusuchen? Mal hört man, dass man es Welpen schon nach ein paar Wochen anmerkt, wie ihr Gemüt sich entwickeln wird, andere meinen, dass sich die Hunde trotzdem komplett anders entwickeln können.
2. Macht hier jemand (außer in dem verlinkten Beitrag, danke dafür!) Agility mit seinem Collie? Ich würde mich über ein paar Berichte freuen
Danke und viele Grüße,
Christiane -
Der Collie passt sich sehr an seinen Besitzer an und ist im Prinzip für alles außer absolutem Gehorsam (wenn nicht viel Wurst im Spiel ist) zu begeistern, zumindest nach meiner Erfahrung.
Also macht einfach (im angemessenen Alter) viel Sport, Spiel und Spaß mit ihm, dann wird er auch sportlich.
Carlys Züchterin betreibt mit allen ihren Hunden auch wettkampfmäßig Agility, allerdings sagt sie selbst, dass die Hunde erst "warmwerden" müssen mit dem Sport.
Im Übrigen sind gerade die amerikanischen aber ganz tolle, friedfertige Hunde, man kann nur Werbung machen
Außerdem würde ich zwar nicht die Schlaftablette des Wurfes nehmen, aber auch nicht den Hampelmann. Durchschnitt ist eigentlich immer gut und sollte ausreichen.
Bei Interesse kann ich euch gerne die Adresse eines (meiner Meinung nach vorzüglichen) Zwingers für Amerikaner geben, war letztes Jahr auf der Ausstellung und absolut begeistert.
Lg
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Hi,
na, das klingt ja richtig gut
Die Adresse bzw. der Zwingername würde mich sehr interessieren. Wir stehen mit mehreren Züchtern in Kontakt, die vorwiegen amerikanische Collies züchten (einige auch Mischungen, z.B. englisch/amerikanische Mutter, amerikanischer Vater), vielleicht ist der Zwinger ja sogar dabei
Wenn du magst, gerne per mail: azalee[at]email.de
Gruß,
Christiane -
- Vor einem Moment
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