Depressiv während der Läufigkeit
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Hi.
Wir quälen uns schon seit langen mit dem Gedanken Liska kastrieren zu lassen... Ich möchte mal eure Meinung hören.
Liska ist 3 Jahre alt und sonst Top Fit. Sie ist nicht gerade die hyperaktive Variante eines Border Collies, aber dennoch immer hochmotiviert wenn wir zu Abenteuern aufbrechen.
Während ihrer Läufigkeit ist sie aber wie ausgewechselt. Jeder Spaziergang kostet sie scheinbar eine enorme Überwindung. Damit sie nicht die ganze Zeit hinter mir her schlendert (und dabei alle 10m stehen bleibt), muss ich sie ständig anspornen. Sogar auf Spielen, Laufen, Toben mit mir oder ihren Hundekumpels hat sie keine Lust. Wenn ich sie nicht zu etwas Bewegung motivieren würde, schliefe sie den ganzen Tag. Gestern waren es ganze 9h am Stück, bis ich zu einer kleinen Runde "überreden" konnte (dabei muss ich sie richtig aufwecken!)
Ihr Appetit ist etwas erhöht.
Ihre Blutung ist sehr schwach und was mich auch etwas irritiert ist, dass nicht alle Rüden sie als gut riechend empfinden. Der Husky von neben an z.B. ist nicht mal während der Standhitze an ihr interessiert.
Nach der Hitze war sie jedes Mal leicht Scheinträchtig, sie hat nichts gehortet, aber die Milchleiste war angeschwollen. Die Symptome waren dabei nur physischer Natur.Wir waren natürlich beim Arzt und haben sie komplett untersuchen lassen. Einmal während der Hitze und dann zur Kontrolle liesen wir zwischen den zwei Läufigkeiten ein großes Blutbild machen. Der Tierarzt konnte gesundheitliche Probleme ausschließen. Wir haben homoeopathische Mittel mitbekommen, die auch nicht sehr viel Besserung gebracht haben. EIn zweiter Arzt meinte, nach Schilderung der Symptome und Ansicht des Blutbilds, dass sie wegen der hormonellen Veränderung während der Hitze eben ein wenig depressiv sein kann. Auch er riet uns als Alternative zu Kastration zu stärkeren Medikamenten. ICh finde jetzt leider nicht mehr die Packung, um den Namen der Arznei sagen zu können. Liska hatte aber mit Durchfall und Unruhe darauf reagiert, so dass wir es schnell abgesetzt haben.
Ich versuche auf Anraten meiner Trainerin sie mehr zu fördern und einfach "abzulenken", statt sie zu betütteln.
Aber dennoch wirkt sie unglaublich leidend und unzufrieden mit der Gesamtsituation.
Jetzt sind wir natürlich am Hin und Her Überlegen und am Abwiegen, denn schließlich zieht sich diese Stimmung bei ihr fast über zwei Monate, in denen sie an einigen Tagen absolut neben der Spur ist. Die Tierärzte raten zur Kastration, ich habe jedoch etwas Angst vor diesem Endgültigen Schritt. Zu lange möchte ich das aber auch nicht hinauszögern, daher haben mein Freund und ich uns diese Läufigkeit als Ultimatum für eine Entscheidung gestellt.
Die Tage werde ich auch mal unsere Züchterin mit selbiger Frage anschreiben, vielleicht hat sie Tipps.Habt ihr damit irgendwelche Erfahrungswerte vorzuweisen?
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Ich habe leider nur eine einzige Erfahrung damit, und zwar mit meiner Hündin. Ich hatte anfangs - ich bekam sie als Welpen - keine Meinung dazu, ob ich sie kastrieren lasse oder nicht. Da sie ein Mehrrassenmix ist, war ich zwar nicht dafür, dass sie mal gedeckt wird, aber ansonsten war ich offen für alles.
Dann kam die erste Läufigkeit und die Kleine war genau so, wie du deine Hündin beschreibst. Es war herzzerreißend mit anzusehen, wie dieser fröhliche, an allen Menschen und Tieren interessierte Hund vor sich hin litt. Diese Erfahrung gemeinsam mit den o.g. Gedanken - keine Welpen, bitte - und dem verringerten Krebsrisiko nach Kastration haben mich dazu gebracht, nach langem Nachdenken selbige vornehmen zu lassen.
Meine Süßen geht es damit sehr gut, es gab keine Fell- oder Wesensveränderungen und was sonst so ins Feld geführt wird. Somit kann ich sagen, für UNS war es der richtige Schritt.
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Hi.
Danke für deine Antwort.
Es tut gut zu hören, dass man nicht alleine mit solch einem Problem ist.Wir haben auch keine züchterischen Ambitionen, das steht also nicht auf der Kontra Liste.
Was mir Sorgen bereitet, ist, dass der Tierarzt sagte, dass sie nach einer Kastration ruhiger werden kann. Unter den Border Collies ist sie eh eine "Schlaftablette"... daher habe ich Angst, dass der Schuss nach Hinten losgeht ;-)
Habt ihr es vorher mit Medikamenten ausprobiert? Wie lange hat es nach der OP gedauert, bis sie wieder "fit" war?
Dawn
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Nein, wir haben es vorher nicht mit Tabletten oder Spritzen probiert, sondern gleich - also im Hormontief ca. 3 Monate nach der ersten Läufigkeit - komplett machen lassen.
Am OP-Tag konnte ich sie abends wieder abholen, sie hat dann die Nacht durch geschlafen und auch viel am nächsten Tag, und am zweiten Tag nach der OP ist sie schon wieder fröhlich durchs Haus geflitzt. Ich habe sie ca. eine Woche geschont, und dann war alles wie vorher.
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Meine Hündin ist auch leicht depressiv während der Läufigkeit. Trotzdem würde ich sie nie kastrieren lassen. Ein gesunder Hund gehört einfach nicht unters Messer!
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Mali ist dann auch leicht neben der Spur, wenn sie läufig ist und dann nochmal ein paar Tage, während der Scheinträchtigkeit.
Aber für mich absolut kein Grund sie kastrieren zu lassen.
OT: schöner Avatar Alina_
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Hier sind interessante Threads dazu:
https://www.dogforum.de/ftopic3346.html
https://www.dogforum.de/ftopic5737-10.html -
Meine Hündin ist nicht während, sondern nach der Läufigkeit leicht depressiv. Ich mag es zwar nicht, wenn sie so auf Sparflamme durch die Gegend schleicht, aber es ist nicht schlimm genug, dass ein Leidensdruck entsteht (ausser bei mir, die versucht, den Hund zu motivieren).
Handlungsbedarf besteht bei uns aber wegen des Milcheinschusses und der Neigung zu Verhärtungen und Entzündungen im Gesäuge. Deshalb werden wir nun die chemische Kastration mit Implantat testen - nicht die Hormonspritzen, die simulieren eine Trächtigkeit.
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Hallo!
Erstmals vorweg eine Depression ist eine Krankheit!!! Eine psychische Erkrankung macht über Jahre gesehen den Körper kaputt, somit ist damit nicht zu spaßen und ich verstehe es sehr gut und finde es nur verantwortungsbewusst, wenn ein Tierbesitzer so etwas nicht abtut sondern nach einer Lösung sucht.
Meine Hündin wurde während der Läufigkeit Schizophren, sie bekam richtiggehende Persönlichkeitsstörungen. Naturheilkundliche Mittel halfen nicht und unter Psychopharmaka würde ich ein Tier niemals stellen. Die Kastration war eine gute Lösung für meine Hündin, sie hatte danach nie mehr Probleme dieses Art. Habe sie nach der Kastration homöopathisch begleitet um das Hormonsystem zu stabilisieren, dass hat ihr super gut getan (kann ich jedem nur empfehlen).
Ich habe den Schritt bis heute nie bereut, auch wurde meine Hündin weder ruhiger, noch veränderte sich ihr Wesen und auch körperlich hat sie keine Probleme davon getragen. Verstehe nicht warum viele hier die Kastration immer so verteufelt, sie kann absolut der richtige Weg sein. Vor allem wenn man sonst seinem Tier sein Leben lang chemische Arzneimittel geben müsste.
Viele Grüße
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Hi,
auch meine Hündin litt unter immensen Hormonschwankungen während und nach der Läufigkeit, sie war in keinster Weise wiederzuerkennen.
Da die Werte wirklich abnorm waren, haben wir uns zur Kastration entschlossen, da war sie 1,5 Jahre alt.
Ich habe jetzt einen ausgeglichenes Chimädchen, das mit allen vier Beinen glücklich im Leben steht und habe diesen Sch(n)ritt nie bereut.
LG von Julie -
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