
Erstbesuch in der Hundeschule
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17. März 2009 um 23:13
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Hunde ziehen an der Leine, weil es für sie funktioniert: Sie kommen da hin, wo sie hin wollen, WEIL WIR UNS ZIEHEN LASSEN.
Kein Hund würde an der Leine ziehen, wenn der Mennsch sich nicht ziehen liesse.
Jeder Hund lernt an lockerer Leine zu gehen, wenn sich das für ihn lohnt.
Der Leinenruck ist aus vielen Gründen schlecht:
Zunächst den physiologischen Gründen, wegen dem, was er mit dem Hundehals, -rücken, Augeninnendruck, Schilddrüse, Luftröhre und allem anderen Anstellt, was sich im/am Hals befindet, sprich, dem gesamten Hund.
Leinenrucke sind aversive Stimuli, sprich Positive Strafen, die dazu dienen sollen ein Verhalten zu verringern (das an der Leine ziehen).
Aversive Reize haben so viele Nachteile und Nebenwirkungen, dass ich nicht verstehe, warum man sie immer noch anwenden möchte, warum sie immer noch gelehrt werden, und warum einige Trainer sie nicht nur unerlässlich finden, sondern ihre Kunden nicht mal auf diese Nebenwirkungen hinweisen.
Hunde lernen durch Verknüpfen, leider kann kein Mensch genau sagen, was ein Hund mit einem Schmerzreiz verknüpft. Allerdings mehren sich die Anzeichen das folgende Dinge auf der "Gerne wird verknüpft"-Liste stehen:
Dinge, die der Hund gerade ansieht (Super, gell, wenn das gerade ein Kind, Hund, Katze, was auch immer ist - und er danach diese "Reize" total scheiße findet, weil sie "Hals zut weh" machen...)Denjenigen, der die Strafe ausführt, das wärst Du!!! (Möchtest Du WIRKLICH, dass Dein Hund Dich mit "Hals tut weh" verknüpft)
Die Situation, in der er sich befindet (oh, Stadtspatziergänge sind doof, Busfahren ist doof, Radfahrer sind doof, an der Leine sein ist doof...)
Das was der Hund gerade am deutlichsten wahrnimmt - Geruch von Peperonipizza, den Duft der Straßenlaterne mit der Visitenkarte von Lieblingsfeind Anton von Gegenüber... Man stelle sich vor, Hunde haben sich noch NIE gesehen, und finden sich beim erstenmal riechen spontan scheiße - kann es daran liegen, dass einer den Geruch des anderen mit "Hals tut weh" verknüpft hat??
All diese Verknüpfungen haben je nach Temperament des Hundes verschiedene unangenehme Verhaltensauswirkungen:
- wenn er sich leicht hemmen läßt, wirst Du zwei drei mal rucken müßen und schreibst dann "hat funktioniert". Dann hätten andere, positivere Trainingsmethoden mit ebensogutem Timing Deinerseits ebensogut funktioniert.
- Er ist nicht gehemmt... dann hast Du einen Hund der trotz rucken zieht, und später "unerklärlicherweise" irgendwelche gesundheitliche Symptome zeigt, wie Rückenverspannungen, damit einhergehende Gelenkerkrankungen, Arthrose...- er lernt "Vermeiden" kann dazu führen, dass er eben das ziehen "vermeidet" und auch anderes, von Dir gewünschtes Verhalten, weil, man kann ja nie sicher sein, wofür man so einen Leinenruck erhält.
- er lernt zu unterscheiden: ist die Leine dran, habe ich Pech, ist die Leine ab, mach ich was ich will, einschließlich vermeiden (zu meinem Menschen zurück zu kehren, weil der leint mich an, und das macht Aua am Hals...)
- er wird ängstlich von den Dingen, die er zuvor mit dem "Aua" verknüpft hat.
- er wird aggressiv gegen die Dinge, die er zuvor mit dem "Aua" verknüpft hat, denn die Kündigen an, dass es gleich wieder "Auja" macht.
- er wird aggressiv gegen den Strafenden...
Was auf der Liste fehlt? Der Hund verknüpft sein Verhalten "an der Leine ziehen" mit dem aversiven Reiz. Kommt so oft vor, dass es kaum ausszuhalten ist. Anders ist es einfach nicht erklärbar, warum Hunde ziehen, geruckt werden, drei schritte ohne Ziehen, dann wieder ziehen, rucken, den ganzen lieben langen Spatziergang, Tag für Tag, ein ganzes Hundeleben lang und mit dem nächsten geht das Gerucke wieder von vorne los.Ach ja, bitte lesen "Rückenprobleme beim Hund" von Anders Hallgren...
Haben die Trainer Deiner Hundeschule dich über diese (damit längst nicht vollständig aufgelisteten) Nebenwirkungen aufgeklärt, und was diese Nebenwirkungen für Auswirkungen für das Zusammenleben von Dir und Deinem Hund haben können?
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Hi,
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Ich verstehe das was du schreibst und das trifft auch sicher von Fall zu Fall zu.
ZitatHaben die Trainer Deiner Hundeschule dich über diese (damit längst nicht vollständig aufgelisteten) Nebenwirkungen aufgeklärt, und was diese Nebenwirkungen für Auswirkungen für das Zusammenleben von Dir und Deinem Hund haben können?
Nein, natürlich nicht.
ZitatAnders ist es einfach nicht erklärbar, warum Hunde ziehen, geruckt werden, drei schritte ohne Ziehen, dann wieder ziehen, rucken, den ganzen lieben langen Spatziergang, Tag für Tag, ein ganzes Hundeleben lang und mit dem nächsten geht das Gerucke wieder von vorne los.
Genau das ist sicher nicht das wohin die Sache laufen wird - das ist ja auch nicht so gewollt. Der Hund soll kurz spüren das dass Verhalten was er bringt nicht richtig ist. Wie schon gesagt ich hab bereits einige Methoden für die Leinenführigkeit durch und das ist nun die die funktioniert.
Es ist klar das ich nicht mit meinem Hund spazieren gehe und er alle Meter einen Ruck spürt. Wenn sie sich in die Leine hängt gibt es einen Ruck und dann ist auch meist gut, der weitere Spaziergang verläuft dann so das ich mich neugierig ihr gegenüber mache und sie bei mir halte, lobe wenn sie richtig läuft.
Wie gesagt ob dus glaubst oder nicht, nach dem Besuch in der Hundeschule (das war Dienstag) ist es ein entspanntes Spaziergehen und seit dem wurde der Hund vielleicht 5-6 geruckt.
Ich sehs ein das dies auf Langzeit klar zu Schäden führen kann, aber wir üben ja auch das Laufen mit positiver Bestätigung und das soll sicherlich kein Dauerzustand werden.
Jeder hat seine eigene Meinung dazu (und wie verschieden die Meinungen sind sieht man hier im Forum ganz gut, finde ich
) - ich kenne nun auch deine, werde das allerdings in der Hundeschule erstmal durchziehen und mir noch 1-2 Wochen anschauen.
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Zitat
Wie gesagt ob dus glaubst oder nicht, nach dem Besuch in der Hundeschule (das war Dienstag) ist es ein entspanntes Spaziergehen und seit dem wurde der Hund vielleicht 5-6 geruckt.
Es ist nicht wichtig, ob ich das glaube.
Es ist nur wichtig, dass das die letzten rucke gewesen sein sollten, denn wenn noch weitere nötig wären, finktioniert die Mehtode eben nicht... -
Hast du vielleicht mal an Einzeltraining gedacht? So wie du da deine Hundeschule beschreibst, läuft es bei uns im Verein auch in etwa (von den Aufgaben die gestellt werden her) und dafür bezahle nicht massenhaft Geld.
Wir hatten auch Einzelstunden, meine Hundeschule bietet aus Überzeugung auch gar keine Gruppenstunden an, und ich fand es super. Ich wurde wirklich sofort auf jeden Fehler hingewiesen...und das Ergebnis war super.
Bei Einzelstunden kann der Trainer auch individuell auf deine Wünsche eingehen...
Lg, Jule -
Training geht auch über Motivation, positive Verstärkung gewünschten Verhaltens. Am besten fängt man in ganz kleinen Schritten an und man kann auch erst Mal zu Hause üben in ganz kleinen Schritten. Ich trainiere mit Darko über positive Verstärkung gewünschten Verhaltens und werde mich wohl auch noch mal intensiv mit der Obedience DVD von Imke Niewöhner befassen, die ich zu Hause habe, mit ihrem Obedience-Buch.
Ich glaube daran, dass es so funktioniert, weil ich entsprechende Erfolge bei Darko sehe. Im Gegensatz zu manchen anderen Hunden auf dem Platz kommt sie freudig zu mir gerannt (nicht geduckt, langsam trabend), sie arbeitet freudig mit und genau das ist es was ich haben möchte, (nahezu) Perfektion mit Freude für beide als Team, ohne Zwang. Ich baue das ohne (Zeit)druck auf, lasse ihr die Zeit, die sie braucht. Ich sehe in ihr eine Sportpartnerin, Begleiterin.
Sicher funktioniert nicht jede Methode bei jedem Hund und man muss eben auch rausfinden, was den Hund motiviert, welche Methode für ihn gut ist. Der eine Hund macht für seinen Ball alles, der nächste ist verfressen. Man kann Belohnung auch variieren.
Ich würde mir das in der Hundeschule anschauen und im Zweifelsfall das für mich rausziehen, was zu meinem Hund passt. Ist am Anfang sicher nicht so einfach, das einzuschätzen. Aber wenn ich z.B. merke, dass sie zu langes Trainieren am Stück langweilt, lockere ich das ganze mit einem kurzen Spiel, Lob, Belohnung auf. Ich höre dann eben auch auf, auch wenn andere vielleicht noch trainieren. Ich trainiere lieber kurz und präzise, als endlos. Das ist effektiv und der Hund bleibt motiviert. Außerdem schließe ich jedes Training mit einem Erfolg für sie ab.
Eine Hundeschule kann eine gute Unterstützung sein, ebenso ein Hundeverein und das Training dort.
Darkosworld
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Zitat
Hast du vielleicht mal an Einzeltraining gedacht? So wie du da deine Hundeschule beschreibst, läuft es bei uns im Verein auch in etwa (von den Aufgaben die gestellt werden her) und dafür bezahle nicht massenhaft Geld.
Wir hatten auch Einzelstunden, meine Hundeschule bietet aus Überzeugung auch gar keine Gruppenstunden an, und ich fand es super. Ich wurde wirklich sofort auf jeden Fehler hingewiesen...und das Ergebnis war super.
Bei Einzelstunden kann der Trainer auch individuell auf deine Wünsche eingehen...
Lg, JuleHä - die Einzelstunde kostet 35 € - das Gruppentraining momentan 10.
Wenn Einzeltraining notwendig wäre, hätte der Trainer das doch empfohlen?!
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Zitat
Hä - die Einzelstunde kostet 35 € - das Gruppentraining momentan 10.
Wenn Einzeltraining notwendig wäre, hätte der Trainer das doch empfohlen?!
Ich hab nirgendwo gelesen was das bei ihr kostet...
Also bei mir kostet die Einzelstunde 25€, und der Verein, wo das Training ja abläuft wie bei ihrer Hundeschule, + Agility und Dogdance 55€ pro Jahr.
Und selbst bei 35€/10€ würde ich noch die Einzelstunde bevorzugen.
Lg, Jule -
Find ich klasse, dass du den Schritt gewagt hast !!
Gibts bei dir in der Umgebung noch andere Hundeschulen? Dann schau dir die doch mal unverbindlich an, ohne Hund... evtl findest du eine, in der du dich besser aufgehoben fühlst.
Ansonsten ist Einzeltraining natürlich klasse, aber das Gruppentraining ist auch unersetzbar. Wir machen beides, die Wesenstestvorbereitung ist Einzelunterricht, der Rest Gruppe. Klar wird in der Einzelstunde mehr auf einen selbst eingegangen, aber in den Gruppenstunden ist es einfach genial, dass die Ablenkung ständig gegeben ist... ich möchte beides nicht missen und auch nach dem Wesenstest wird mindestens einmal im Monat eine Stunde dran sein, einfach zur Analyse konkreter Probleme. Zur Grundausbildung finde ich allerdings Gruppenstunden mit einer begrenzten Anzahl von hunden echt klasse.
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Die Gruppenstunde war halt auch dementsprechend gut um mal zu sehen das andere auch Probleme haben und das auch in den Griff bekommen haben.
Ne Einzelstunde ist vom Geld her momentan auch gar nicht drin - ggf. nächsten Monat, aber ich glaub einfach das wir das mit der Paula nicht brauchen weil so ein Sorgenkind ist sie nun auch wieder nicht.
Heute hat das "Platz" lernen und alles super im Alleintraining geklappt und mit dem Dummy hab ich heute auch mit ihr geübt.
Wie gesagt ich schau mir das dort noch 1-2 mal an.
Ich habe noch von einer anderen Hundeschule hier in der Gegend gehört, aber naja dort hat ein Bekannter für seinen ängstlichen Hund nen Halti bekommen und sowas - damit kann ich mich dann nicht anfreunden.
Wartens wir mal ab
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Zitat
Ich muss aber eindeutige sagen das es "funktioniert". Wer weiß was es ist, aber seit dem wir aus der Hundeschule draußen sind klappt das "an der Leine gehen super". Sobald Paula sich in die Leine hängt erfolgt ein kurzer schlagartiger Ruck und sie läuft einwandfrei bei mir mit. Und das ganze nicht 2 m sondern wirklich auf dem ganzen Spaziergang.
natürlich klappt das ! Aber nun mal nicht "freiwillig". Der Hund läuft nicht weil er auf ein Kommando hört, sondern weil er eine Situation vermeiden will -> das Leine ziehen.
anderes Beispiel:
ein Bekannter hat einen JRT, der super auf ihn hört wenn es darum geht auf seinen Platz zu gehen. Beigebracht durch hintragen, runterdrücken, anschreien...und es funktioniert !!
Der Hund liegt zwar total verkrampft und hat Streß...aber es funktioniert - Vor einem Moment
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