Bellen aus Angst und Unsicherheit

  • Huhu,


    also unsere beiden Süßen sind sich ja sehr ähnlich!


    Eigentlich logisch, die Flasche erstmal hinzulegen... Glaub ich erwarte manchmal zu viel... =(


    Wir haben Kira jetzt ca 1 Jahr und 9 Monate, von einer Besitzerin, deren Hündin ungewollt schwanger wurde. Kira war von Anfang an scheu und ängstlich, warum weiß ich nicht. Es sah mir aber nicht danach aus, dass die Vorbesitzerin grobe Fehler gemacht hätte. Ist es vielleicht einfach der grundsätzliche Charackter des Hundes?


    Wie bist du zu Ronja gekommen und wie erklärst du dir ihre Ängste?


    ganz lieben Gruß

  • Versuch mal, ihr nicht alle Ängste gleichzeitig nehmen zu wollen.
    Ist es zB so wichtig, dass sie keine Angst hat vor Plastikflaschen?
    Klar ist es nervig, aber schlimmer ist doch, dass sie draußen fremde Leute anbellt.
    Mach dir dochmal ne Liste wo du alles aufschreibst was dich an ihr stört, bzw wo du handlungsbedarf siehst. und dann suchst du dir das schlimmst raus und arbeitest erstmal daran. wenn das gut ist, dann nimmst du dir das nächste vor.
    ganz langsam ihr habt doch alle zeit der welt.
    und das die plastikflasche umkipen kann, ja damit muss man rechnen.
    du hättest die plastikflasche in die hand nehmen können und in die andere ein leckerlie, dann holt sie sich das leckerlie und dann verkleinerst du den abstand zeischen flasche und leckerlie immer mehr. dadruch dass du die flasche in der hand hast merkt sie shconmal, dass die nicht ganz so böse sein kann, denn du fässt sie ja an ;)

  • Hallo,


    Ronja kam auch mit 3 Monaten zu uns. Sie ist in einem kleinen Hunderudel auf einem Dorf bei Hamburg aufgewachsen. Sie hatte nur eine "Hundemama", hatte also überwiegend Kontakt zu einer weiblichen Person.


    Wir gehen davon aus, daß sie durch die ländliche und eher menschenarme Gegend nicht ausreichend sozialisiert ist. Das ist nicht gegen die Halterin gerichtet. Sie ist sehr liebevoll mit ihren Hunden und den Welpen umgegangen, hat sie an Dinge wie z.B. Staubsauger gewöhnt (der läßt Ronja völlig kalt) und war auch mit den kleinen bereits spazieren. Von der Aufzucht her mache ich da keinen Vorwurf, aber die Lebensumstände waren eben eher ländlich, ruhig und der Kontakt zu Männern im Welpenalter eher wenig bis gar nicht vorhanden. Ronja's Geschwister sind im übrigen gar nicht so. Habe noch Kontakt zu der "Hundemama", wir telefonieren regelmäßig. Es ist bestimmt auch ein Stück Veranlagung dabei.


    Wir wohnen jetzt nicht in der Großstadt, aber hier ist doch ein wenig mehr los als dort auf dem Dorf. Mit Hunden hat Ronja übrigens überhaupt kein Problem. Da verhält sie sich supersozial, sie spricht sehr gut "hündisch" und ich übe mich momentan darin, ebenfalls "hündisch" zu lernen, also meinen Hund lesen und verstehen zu lernen.


    Kann Dir die Lektüre Patricia B. McConnell empfehlen. "Das andere Ende der Leine" und ein kleines Büchlein "Trau nie einem Fremden"


    Und wegen der Flasche...: Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht...!


    Und ich gebe Leela recht, mach Dir eine Liste mit ihren Ängsten und arbeite einzeln an den Dingen. Bau es Stück für Stück auf und immer eins nach dem anderen. Grade ängstliche, unsichere Hunde sind schnell überfordert.


    Noch ein Tip, wenn Ihr auf Fremde trefft, die sie verbellen könnte. Versuch, Dich hündisch zu verhalten. Laufe wenn möglich einen Bogen um den Entgegenkommenden, also nicht frontal drauf zu. Und splitte zwischen Kira und dem Fremden, geh also zwischen Hund und Spaziergänger. Bei manchen Hunden hilft es auch, demonstrativ und ausgiebig zu gähnen (wird unter Hunden zur Beschwichtigung eingesetzt).


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Huhu,


    Habe heute wieder ein bisschen Training mit der Flasche gemacht. Obwohl es an sich unwichtig ist, da hat leela schon recht... Aber ich dachte mir, ich fange einfach mal bei total unwesentlichen, alltäglichen Dingen an, bei denen die Angst absolut unbegründet ist. Ich könnte mir vorstellen, dass sie das im Allgemeinen stärken könnte und ich dann so zu den schwerwiegenden Sachen übergehen kann.


    Wie auch immer, ich kann es kaum glauben!!! Kira hat die Flasche, wenn auch nur ganz kurz, freiwillig beschnüffelt und angestubst. Flasche hinlegen und festhalten hat funktioniert! Hab sie für ihren Mut auch ganz dolle gelobt!


    Und noch ein großes Erfolgserlebnis:


    Mein Freund und ich haben mal Steffi´s Rat, was das Geräuschebellen angeht, befolgt. Wenn Kira knurrt oder bellt, weil im Haus ein Geräusch war, haben wir nicht mehr verbal("Nein") oder körperlich(Fanggriff) reagiert, sondern sind aufgestanden und an die Wohnungstür gegangen.


    Kira war sofort viel entspannter und ist uns(mit erhobenem, fast wedelndem Schwanz) gefolgt. Wir sagen "ist ok" und setzen uns wieder hin. Normalerweise knurrt Kira manchmal minutenlang.... Jetzt ist Ruhe! Sie knurrt kurz, wir stehen auf, schauen nach und fertig ist! Ich bin echt baff!!!! Die Angst ist in dem Moment schon wie weggeblasen, wenn wir aufstehen!


    Vielen vielen Dank für diese Ratschläge!!!


    :D Bin total happy!!!

  • Na, das hört sich ja super an!


    Und deine Theorie ist natürlich auch richtig, dass der Hund durch diese kleinen Sachen Selbstbewusstsein bekommt.
    Ich würde halt aus meiner Menschensicht mit dem größten Problem anfangen, aber an welcher Baustelle man nun beginnt ist ziemlich schnuppe, hauptsache eins nach dem anderen.


    Ich freu mich sehr für euch und berichte mal weiter wie es so läuft! Und lass dich durch Rückschläge nicht entmutigen, die werden sicherlich kommen, aber wenn ihr kosequent weitermacht auch schnell wieder weg sein :)

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