Unser Hund hat leider ungewollt gedeckt....

  • Hallo zusammen!


    Erstmal hoffen wir das wir mit diesem Thema hier richtig sind!


    Wir haben ein doofes Problem! Unser Collie-Labrador Mischling ist im September leider über den Zaun gesprungen und hat eine 11 jährige Schäferhündin aus der Nachbarschaft gedeckt. Wir konnten gar nicht so schnell hinterher laufen um das zu verhindern. Der Nachbar hatte die Hündin auf dem eigenen und absolut frei zugänglichen Grundstück kurz alleine gelassen. Erst als wir vor Ort waren und versucht haben die Hunde zu trennen kam er aus dem Haus gelaufen. Die beiden konnten nur mit einem Wasserschlauch voneinander getrennt werden, was der Besitzer der Hündin übernahm. Der Schäferhund lief auf diesem Grundstück unbeaufsichtigt und nicht angeleint herum!


    Zunächst hatten wir uns geeinigt, dass wir gemeinsam versuchen die Welpen zu verteilen, bzw. das jeder von uns auch eine Welpe behält. Eine Abtreibung sollte auf beidseitigem Einverständnis nicht erfolgen. Doch leider kam dann alles anders. Zu diesem Zeitpunkt war der Versicherung noch nichts gemeldet.


    Als die Geburt so langsam begann, wurden weheneinleitende Hilfen vom TA der Hündin verabreicht, doch zum Schluss wurde in der Tierklinik, nachdem die Hündin einfach nicht werfen wollte, ein toter Welpe per Kaiserschnitt geboren. In diesem Moment hat der Schäferhundbesitzer auch gleich noch die Gebärmutter mit entfernen lassen.


    Natürlich waren wir entsetzt über das was passiert ist und waren froh das es wenigstens der Hündin einigermassen gut geht.


    Zwei Tage später kamen dann per Brief die Rechnungen vom Schäferhundbesitzer. 377 EUR für die OP in der Tierklinik und 140 EUR für Nachuntersuchungen und Fäden ziehen beim TA. Das Entfernen der Gebärmutter soll in dieser Rechnung nicht mit drin gewesen sein. Das können wir aber nicht kontrollieren. Um Nachbarschaftsprobleme aus dem Weg zu gehen, haben wir diese Rechnungen erstmal bezahlt und uns mit der Versicherung (Bruderhilfe) in Verbindung gesetzt. Doch die will nichts erstatten, da für die die Schuld nur beim Besitzer der Hündin liegt.


    OK, dachten wir, dann werden wir wohl gar nichts wiederbekommen und haben alles ruhen lassen da wir keinen Rechtsstreit haben wollten. (Auch wenn uns das missfiel!!) Zu den ersten beiden Rechnungen hat uns der Besitzer der Hündin auch gleich Rechtsurteile mit Paragraphen gegeben, die natürlich zu seinen Gunsten ausgelegt sind.


    Und heute gab es die nächste Überraschung. Von unserem Nachbarn haben wir eine weitere Rechnung in Höhe von 529 EUR erhalten. Hier geht es um insgesamt 9 weitere Nachuntersuchungen und diverse Blutabnahmen, Blutzuckerbestimmungen, Röntgen und Medikamente, da die Wunde anscheinend nicht verheilt. Wir können nicht kontrollieren, ob es sich um Nachuntersuchungen bezüglich der Gebärmutterentfernung handelt, oder ob es um den Kaiserschnitt geht. Wenn wir ihn darauf ansprechen, können wir uns aber sehr gut denken, dass es nur um den Kaiserschnitt geht. Sonst hätten er uns ja auch nicht die komplette Rechnung überreicht. Auf jeden Fall ist ja aber ein und dieselbe Wunde, davon gehen wir aus!


    Wir wissen jetzt überhaupt nicht wie wir uns verhalten sollen und wie wir weiter vorgehen können! Habt ihr vielleicht einen Tipp für uns?
    Lieben Dank im voraus......


    jomich

  • So paradox es klingt, aber es liegt wohl durch den ungewollten Deckakt eine Sachbeschädigung vor, die grundsätzlich zum Schadenersatz verpflichtet. Aber den Halter der Hündin trifft eine Schadenminderungspflicht in der Form, dass eine Abtreibung vorgenommen werden muss. Die Kosten hierfür würde eure Versicherung übernehmen.
    Ich halte es nicht für gerechtfertigt, weitere Kosten nun von euch erstattet zu verlangen und würde sie nicht bezahlen. Trotz Nachbarschaft.


    LG.

  • Hallo,
    einen richtigen Rat kann ich Euch leider nicht geben, aber ich würde nochmal versuchen, mit dem Besitzer zu sprechen.
    Erklärt ihm, daß die Versicherung keine Kosten übernimmt, da die Hündin nicht auf einem abgezäunten Grundstück war und beide Hunde nicht angeleint waren.
    Die Hälfte der Kosten habt ihr ja bereits übernommen, vielleicht könnt ihr Euch mit ihm einigen =)

  • Hallo,


    eine Haftpflichtversicherung ist nicht nur dazu da, verursachte Schäden zu übernehmen, sondern auch ungerechtfertigte Forderungen abzuwenden.
    Teilt dem Gegner mit, dass die Versicherung eine Schadeneratzpflicht eurerseits verneint und ihr den ersten Teil der Rechnung nur aus reiner Freundlichkeit, ohne Anerkennung einer rechtlichen Verpflichtung, übernommen habt, weitere Ansprüche aber nicht übernehmen könnt.
    Gebt ihm dazu noch Anschrift und Versicherungsnummer eurer Haftpflicht und fordert ihn auf seine Ansprüche dort geltend zu machen.


    Gruß
    Nele mit Labbi Athos

  • Also wenn er während der Stehtage seine Hündin unbeaufsichtugt im Garten lässt dann hat ja er die Shuld....
    In meinen Augen hättet ihr nicht mal die erste Rechnung zahlen müssen...

  • Erstmal vielen Dank für eure Beiträge!


    Wahrscheinlich ist es wirklich am Besten, unrerem Nachbarn einen netten Brief ausfzusetzen und ihm die Daten zu unserer Versicherung zur Verfügung zu stellen mit der er sich bitte in Verbindung setzen soll.


    Nur weiß ich einfach nicht wie das rechtlich ist! Ein Informationsgespräch bei einem sich auskennenden Anwalt wäre selbstverständlich auch ratsam. Man vermisst eine Rechtsschutzversicherung halt immer dann wenn man sie nicht hat..... Unsere Schuld!


    Danke nochmal!!


    jomich

  • Wie bereits geschrieben, ihr habt mit der Haftpflichtversicherung eine "kleine" Rechtsschutzversicherung.
    Wenn ihr den Fall sofort gemeldet hätte, hätte eure Versicherung nur einen Abbruch bezahlt. Komplikationen wegen dem Abbruch bereits nicht mehr.
    Ich finde es moralisch sehr gut, dass ihr euch an den Kosten beteiligt habt. Seine Hündin war ungesichert, euer Zaun war offensichtlich nicht hoch genug. Das ist rechtlich zwar nicht unbedingt so, aber eben menschlich ok.
    Dass der Nachbar eine elfjährige Hündin hat werfen lassen, war unverantwortlich. DAS war seine Entscheidung. Jetzt ist es mit eurer Verantwortung echt genug.
    Da finde ich diesen Weg wirklich richtig und würde es auch so machen:

    Zitat

    Teilt dem Gegner mit, dass die Versicherung eine Schadeneratzpflicht eurerseits verneint und ihr den ersten Teil der Rechnung nur aus reiner Freundlichkeit, ohne Anerkennung einer rechtlichen Verpflichtung, übernommen habt, weitere Ansprüche aber nicht übernehmen könnt.
    Gebt ihm dazu noch Anschrift und Versicherungsnummer eurer Haftpflicht und fordert ihn auf seine Ansprüche dort geltend zu machen.


    LG
    das Schnauzermädel

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