Heute war es endlich soweit:
Bei klirrenden -6 Grad und strahlendem Sonnenschein habe ich mich auf zum hiesigen Tierheim gemacht, mit dem Ziel vor AUgen erstmal nur bekannschaft mit Mensch und Tier zu machen. Das ich beinahe mit 20 Hunden und 30 Katzen nach Hause gegangen waere hatte ich schon gedacht.
DOch von Anfang an:
Um 12 Uhr mittags, puenktlich zur oeffnung des Tierheimes "Het Dierentehuis" (das Tierzuhause) stand ich ausgeruestet mit schmutzigen Turnschuehen, alter Jacke und nem Beutel LEckerlies fuer Hund und Katze vor der Tuere und stellte mich vor als jemand der gerne ab und an zur Hand gehen moechte. Weil gerade eine neue feste Mitarbeiterin eigearbeitet wurde, war meine Einfuehrung eher chaotisch und hektisch, wovon sich aber die 2 Kantinenhunde und der Kantinenkater nicht im geringsten haben beeindrucken lassen. Schneller als ich dachte wurde ich schon rund gefuehrt und den HUnden und Katzen vorgestellt.
Seit Kindheit an hatte ich schon immer gewissen "respekt" von grossen Hunden die eher enthusiastisch auf MEnschen reagieren und so war die BEgruessung von Barendt (BErnhardiner, 2 Jahre alt) Atje (Dobermann, 9 Monate alt) und Co erstmal recht verhalten. Nur Happy hatte ich sofort mitnehmen koennen. Schuechtern hatte sich die kleine in ihrem Zwinger in die HInterste Ecke verkrochen als sie gehoert hatte das jemand auf dem Weg zu ihr war, doch mit liebevollem ZUspruch kam sie gerne zu einer kleinen Streicheleinheit vorbei. Wie mir die Pflegerin dann gestand hatte sie sich wohl noch nie so schnell von jemand fremden streicheln lassen Maenner kann sie garnicht ab, genauso wie andere Hunde was spaeter eher lautstark deutlich werden sollte. Nach einer HErzerweichenden Runde durch das Katzenhaus wurde ich erstmal den anderen Menschen vorgestellt, alles bis auf eine aeltere Dame Praktikanten. 2 Voluntaere sind eher eine magere Ausbeute.
Nun ja, frisch ans Werk, 15 Hunde wollten alle ihren AUslauf. Die erste Runde erfolgte noch unter Aufsicht mit der Neufundlaenderin Balou und Jack Russel Jacky. DOch die Zweite Runde durfte ich endlich "wie mit dem eignen Hund" machen. Stolz wie Kind CUrrywurst marschierte ich also los, und siehe da: Trotz blutigem ANfaenger gab es keinerlei Katastrophen, abgesehen davon das Balou auf der spiegelglatten STrasse ausgerutscht ist. Doch mit vielen Streicheleien war der Schock schnell ueberwunden. Leider konnte ich nur 10 Minuten von Balou geniessen dahe noch andere auf ihre Runde warteten. Die schwierigen Faelle, vor allem die Bullmastiff (2 rueden) Barendt und Atje kamen in den Auslauf weil Alle anscheinend alles was kleiner ist als sie als pure Beute ansehen und sich selbst von den staerksten beeindrucken lassen.
Nun ja, nach und nach kam jeder an seine Runde.
Schade fand ich nur das ich Happy nicht ausfuehren konnte dahe sich schon jemand anderes fuer sie eingetragen hatte.
Und dann ist da noch Sandor, Schaeferhund Mix und ein Schatz von einem Welpen. 6 Monate alt ist er der Youngster in der Gruppe und derjenige der mich neben Happy am meisten beruehrt hat.
Er heisst wie einer der Polizeihunde von meinem Ex-Schwiegervater. Er hatte sich damals einen 8 wochen alten Schaeferhundwelpen geholt um ihn zum TOp-Polizeihund zu trainieren. Doch eine Fehlbildung seiner Pfoten hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anscheinend sind Hunde in dieser Umgebung "nur" ein Sportgeraet, und bei jedem Anzeichen von Schwaeche entledigt man sich des kleinen anstatt die 1000 Euro zu investieren oder zumindest eine Familie zu suchen die bereit ist den kleinen auf zu nehmen. Denn als Familienhund haette er ein langes schoenes Leben gehabt laut Tierarzt.
Sandor wurde mit 9 Wochen eingeschlafert, gegen den Rat des Tierarztes.
Und jetzt? Nach einem Tag abgefrorener Zehen bin ich mir ueber 3 Dinge im klaren: Gummistiefel und dicke Socken sind keine Fehlinvestition, Ich komme sicher wieder zurueck UND ich werde mein ZIel eine gute Hundemamma zu werden weiterhin verfolgen!!!!!!!!