Hund knurrt Krabbelbaby an

  • Ich mache mir zur Zeit große Sorgen. Ich habe einen AussieRüden im Alter von 2 Jahren. Er war bisher immer problemlos, aber seit ca. 2 Wochen zeigt er Veränderungen: er knurrt öfter mal fremde Rüden an und hat in der letzten Woche 3x unser Baby (10 Monate) angeknurrt. Bisher war er immer superlieb zum Baby, der Kleine krabbelt auch erst seit kurzem und hat ihm nie etwas getan. : Hund liegt mitten im Wohnzimmer, Baby krabbelt herum, ist aber bestimmt noch 2 Meter entfernt, und da knurrt der Hund schon.


    Wenn ich mit dem Baby auf demBoden sitze und spiele, legt er sich gerne dazu und knurrt auch nicht rum. Ebenso gibt es null Probleme, wenn ich den Kleinen auf dem Arm habe oder füttere. Dann wartet er geduldig, ob der Kleine ihm etwas gibt - er würde ihm auch nichts abnehmen und nimmt immer ganz vorsichtig aus seiner Hand.


    Ich habe gestern mit einem Bekannten drüber gesprochen, der meinte, ich solle ihn kastrieren lassen; auch wegen der Grummelei bei anderen Rüden.


    Ich muss noch erwähnen, dass vor vier Wochen unsere alte Hündin starb, die bisher immer Chef im Ring war. Unser Rüde ist auch insgesamt ein eher unsicherer Hund.
    Ich habe noch einen Sohn im Alter von sieben Jahren. Mit diesem hat der Hund überhaupt keine Probleme.


    Natürlich lasse ich die beiden nicht alleine: entweder nehme ich einen von beiden mit, wenn ich den Raum verlasse oder der Hund muss in den Garten oder das Baby in den Lauftall. Aber seit Beginn der Knurrerei habe ich ein ganz schlechtes Gefühl im Bauch und denke viel drüber nach. Ich möchte ja auch auf keinen Fall meinen Kleinen gefährden und wie schnell hat man mal eine Sekunde nicht aufgepaßt - der Kleine wird ja auch schneller und macht seine ersten Gehversuche mit dem entsprechenden Hingeplumpse.


    Ich bin wirklich fertig mit den Nerven; da hast du einen Hund von Welpe an und versuchst immer alles richtig zu machen (Welpenschule, Hundeschule, viel Sport und Spazieren und und und) und dan sowas.....


    Hat hier jemand Tipps, wie ich mich verhalten soll?

  • Hallo,


    das Kastrieren wird dir leider auch nicht weiter helfen.
    Dein Kleiner wird jetzt Erwachsen und vor allen Dingen sein Rudel
    ist auseinander gebrochen dadurch das die Chefin nicht mehr da ist.
    Er sucht momentan einen Platz bei euch wo er seine Ruhe hat.
    Sobald du siehst das er wieder im Wege liegt und dein kleiner Sohn
    durch die Gegend krabbelt schicke deinen Rüden auf die Decke und
    achte darauf das dein Krabbelkind ihn dort nicht stört.
    Das Knurren zeigt dir deutlich an das er jetzt gerade keinen Lust auf
    das Baby hat. Hole deinen Rüden aus dieser Situation heraus und zeige ihm so an das
    du alles regelst. Gib ihm feste Strukturen mit dem Umgang mit deinem
    Sohn.
    Die nächste Zeit wird etwas stressiger da du vermehrt darauf achten
    musst wo dein Krabbelkind unterwegs ist. Bei uns hat damals ein
    Laufstall gute Dienste geleistet damit keiner unserer Söhne unsere
    Sissi bedrängen konnte, wenn wir mal nicht auf beide achten konnten.
    Jetzt musst du die nächste Zeit aufpassen damit nichts ernstes passiert.


    Beim Spazieren gehen achte einfach vermehrt auf seine Körperhaltung
    und ab wann er sich schon anspannt.
    Sobald du diesen Punkt erkannt hast kannst du vorher schon ansetzen
    damit du seine Aufmerksamkeit hast. Ein zu Hause geübtes Schau
    kann dir in solchen Situationen super weiter helfen. Bei jeder Futtergabe
    gibt es vorher ein Schau und sobald er den Blickkontakt hält gibt
    es mit einem fertig dann den Freifahrtschein fürs Fressen.
    Das Schau kann man auch unterwegs üben, so lernt er das er auch unter Ablenkung
    und draussen dich anschaun soll. Für jedes Schau gibt es
    ein Leckerchen. Nach einiger Zeit wird er dich nicht mehr aus den
    Augen lassen, sobald das Schau kommt. ;)

  • Hallo,
    den Tipp mit der Kastration find ich völligen Quatsch. Ich finds absolut logisch, dass er nicht jeden anderen Rüden mag, je nachdem in welcher Situation sich die Hunde begegnen, meist besteht das Problem ja mit Leine, aber auch ohne Leine kann es sein, dass der eine dem anderen zu nah auf die Pelle rückt und dann muss man halt mal kurz "diskutieren".


    Ich sag dir mal ein Beispiel:Heute morgen hatte ich Mücke kurz an eine Bank gebunden, weil ich mit meiner Tochter ( 20 Monate ) auf so einem Hopp Hopp Pferd, wie man es auf den Spielplätze findet, beschäftigt war.
    Da kam eine Frau mit zwei Afghanen, von denen einer mit Sicherheit ein Rüde war, wahrscheinlich auch unkastriert, denn der Hund machte sofort Theater an der Leine ( Flexi....wie passend..) bellte, zog wie wild in unsere Richtung.
    Mücke knurrte. Klar, er konnte nicht weg und wurde auf einmal von zwei komisch laufenden Wuscheln, die hibbelig an der Flexi hin und her hüpften, "bedroht " .
    Ich ging dann zu ihm, stellte mich vor ihn und dann war gut, es wurde nur noch hinterher geguckt.
    Deshalb ist aber keiner der Hunde ein aggressives Monster. Blöde Situation halt, Mücke war unsicher, da die Umgebung auch neu war...und und und...viele Faktoren, die eine Rolle spielen.


    Ansonsten braucht dein Hund einfach klare Regeln, damit er seine Unsicherheit ablegen kann.
    Wenn dein Hund bereits auf das krabbelnde Baby reagiert,schau, dass du Situationen schaffst, in denen er sich nicht mehr "bedroht" fühlt.
    Kommt immer auch auf die Wohnsituation an. Du musst halt ganz besonders gut aufpassen, dass er seine Ruhe hat. Vielleicht kann er besser allein in einem anderen Raum entspannen, ohne , dass ein krabbelndes Baby seinen Weg keuzt.
    Oder verweíse ihn ganz konsequent auf seinen Platz und sorge dafür, dass das Baby ihn dort in Ruhe lässt, ruhiges Verhalten seinerseits kannst du ja dann auch belohnen.
    Wenn er mitten im Raum liegt, ist natürlich die Gefahr des Gestörtwerdens höher...aber das kannst du ja unterbinden.


    Viel Spaß weiterhin mit Baby und Hund ;)

  • Wie wärs mit einem Rangproblem?


    Nur eine spontane Idee von mir, wenn die alte Chefin nicht mehr da ist mischt sich das Hunderudel neu. Dein Rüde ist es gewohnt die unterste Position zu haben, vielleicht denkt er er ist der neue Chef und soll das Baby kontrollieren?
    Eventuell post er auch deshalb den anderen Rüden?
    In dem Fall müsstest Du Die Chefposition bestätigen oder übernehmen,
    dann kehrt Ruhe im Rudel ein.


    L.G. Babs

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