Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man einem Hund bestimmte Dinge auch schmackhaft machen kann, indem man sich selbst (zumindest dem Anschein nach) irre dafür interessiert und es für sich beansprucht.
Man wirft das Spielzeug in die Luft und fängt es und freut sich, ohne überhaupt auf den Hund zu achten. Wenn man ne gute Show abliefert, hat man gute Chancen, dass der Hund irgendwann wissen will, was man da Tolles hat.
Und wenn er Anstalten macht, es haben zu wollen, lässt man ihn ran, aber nur, wenn er sich wenigstens ein bisschen Mühe gibt. Und beim Zerren lässt man ihn genau in dem Moment gewinnen, wenn er gerade doller zieht, als er es im Durchschnitt so tut.
Spielzeug an sich kann endslangweilig sein, spannend ist gewinnen nach Einsatz, sehen, wie Frauchen schlapp macht, gefeiert werden, eine Ehrenrunde laufen dürfen, sich präsentieren dürfen.
Es ist schwierig, die Balance zwischen langweilen, weil zu einfach machen und frustrieren, weil zu schwer machen, zu halten.
Wenn unsere Hunde etwas liegenlassen, dann breche ich das Spiel übrigens von meiner Warte aus ab und geh weg. Wenn der Hund dann mitkommt, aber ohne das Teil, dann freu ich mich im ersten Augenblick, tu so als wollte ich ihn fürstlich belohnen und dann erst merken, das er mit leeren Schnauze kommt. Dann frage ich (furchtbar enttäuscht mit trauriger Stimme ... Schmierenkomödie halt...) "Wo ist das Bällchen?" und fange selbst an zu suchen. Unsere Große hat längst kapiert, dass sie nur knapp am leckeren Lob vorbeigeschlittert ist und holt es dann meistens selbst.
Etwas erstmal vorenthalten kann auch bei anderen Sachen fruchten: z.B. funktioniert das "Komm" bei unseren Hunden nach einem "Bleib" besser, weil sie darauf warten mussten.
Zu der Frage, ob man immer den Affen macht: nö, ich nicht, ich habe auch mal einen schlechten Tag, Kopfschmerzen oder so... Manchmal mach ich auch mal 2 Wochen etwas nicht, z.B Zerrspiele - umso schöner, wenn man's dann wieder macht.
LG,
Toki