Hab die Nerven total verloren

  • Hallo zusammen,
    ich brauch jetzt grade mal wirklich aufbauende Worte....denn was eben passiert ist, war wirklich nicht schön!
    Wie vielleicht einige wissen, habe ich einen Mix, der für mich einfach der tollste ist, jedoch ein Manko hat - und zwar sein "Feind" unser Nachbarshund (im gleichen Haus in der Apotheke) ist buchstäblich ein rotes Tuch für ihn und seit dieser 2x Chancenlos auf unseren losgegangen ist, ist unsrer immer ziemlich aufgebracht, wenn wir die Haustür verlassen oder wieder heimkommen und rein wollen. Das ganze hat sich dann auch noch auf Menschen übertragen, die uns nunmal immer wieder begegnen - allerdings habe ich ihn hier mit einem scharfen NEIN unter kontrolle unter er unterlässt erst jeden Versuch anzugreifen und zu kläffen! Auch im Hausflur (trotz gekläffe von dem anderen) konnte ich ihn ganz gut ruhig halten. Aber seit einer Woche ist er echt Katastrophe - er greift JEDEN Mensch an und rund ums Haus ist es noch schlimmer als vorher - habe ja die ganze Zeit schon über Ablenkung gearbeitet - sprich hat er gebellt ging die Tür wieder zu und das Spiel wieder von vorne und bei ruhig sein gab es Leckerlie, Lob usw - hat auch alles geklappt - aber wie gesagt, seit etwas über einer Woche hilft NIX mehr - er tut mir dabei auch richtig weh, in seiner Rage! Nunja heute morgen hat er im Hof erst massiv eine Frau verbellt und versuchte dann über kratzen usw ins Haus reinzukommen - mir ging es eh nichtz gut und da hab ich was getan, was ich von mir nie gedacht hätte, ich hab mit der Leine geruckt und gerüttelt und teilweise ihn damit auch getroffen, bis er endlich ruhig war und sich neben mich gesetzt hatte - geholfen hat es nix, außer dass er mich völig verstört angesehen hat und ständig gezuckt hat, als wir hoch sind - gekläfft und rebelliert hat er trotzdem. Ich weiß, es war das schlimmste, was ich hätte machen können, aber es ist mittlerweile echt ein Drama, mit ihm rauszugehen, da er momentan total durchdreht - was kann ich noch tun?
    völlig fertige Grüsse
    Nina

  • Hallo!
    Das was dir heute morgen passiert ist war sicher nicht schön und sollte auch keine Erziehungsmethode werden, aber ich glaube nicht das unsere Hunde so sensible Pflänzchen sind, dass sie gleich einen psychischen Knacks bekommen wenn wir mal die Nerven verlieren. Also mach dir über diesen Vorfall nicht so viele Gedanken - ist halt passiert!
    Nun zu deinem eigentlichen Problem:
    Hat sich in der letzten Woche irgendwas für deinen Hund geändert? Vielleicht auch nur eine klitzekleine Veränderung eures Tagesablauf, eurer Beziehung etc. die Auslöser für seine verstärkte Aggressivität sein kann?
    Du schreibst, dass er versucht Menschen anzugreifen, würde er sie wirklich angreifen oder nur verbellen?
    Hast du schonmal versucht ihn an einen leichten Maulkorb zu gewöhnen?
    Ich glaub das wäre eine gute Idee für den Übergang, denn es könnte dir Sicherheit geben, da die Verletzungsgefahr für andere Menschen und Hunde deutlich gesenkt ist! So könntest du auch viel entspannter mit ihm arbeiten?
    Wie verhält er sich denn sonst fremden Menschen und Hunden gegenüber?
    Wie ist eure Beziehung zueinander?
    Wie gut steht er im Grundgehorsam?
    Ich muss zugeben, dass ich im Moment eher Fragen als Antworten habe und seine gesteigerte Aggressivität nicht ganz verstehen kann!
    Vor allem ist mir nicht ganz klar warum er seine Abneigung gegen den Nachbarshund auf Menschen übertragen hat?
    Vielleicht kannst du einfach noch ein bisschen erzählen damit es klarer wird!
    Liebe Grüsse,
    Björn

  • Ich bins nochmal!


    Was ist es überhaupt für ein Hund?
    Wie alt ist er?
    Habt ihr ihn als Welpen zu euch genommen oder erst später?
    Wenn später, was weißt du über seine Vorgeschichte?


    Liebe Grüsse,
    Björn

  • Hallo Sleipnir,
    danke für deine schnelle Antwort.
    Ja, leider ist es so passiert und ich kann es jetzt eh nicht mehr ändern, sondern muss einfach für die Zukunft vorbauen. Ein Sensibelchen ist er zwar, aber er liegt nun nach einigen Stunden abstand zu mir, wieder neben mir und schläft :)


    Zu deinen Fragen:
    Billy ist ein 16 Monate alter Mix (Mama: Pudel-Schnauzer Papa: Schäferhund (evtl. Mix) Er ist 50cm hoch und 17kg schwer. Ich habe ihn als Welpe im Alter von 10 Wochen bekommen. Er durfte bei den Besitzern der Hündin etwas länger bleiben, weil bei uns zum Abgabetermin ein Umzug anstand und wir ihm das nicht zumuten wollten. Er verträgt sich super mit anderen Hunden, egal ob Rüde oder Hündin, egal ob groß oder klein. Streit geht er da eher aus dem Weg und will einfach nur mit anderen spielen.
    Zu deiner Frage wieso er den Streß mit dem "Apothekenhund" mit Menschen verknüpft und überträgt kann ich nur darauf schließen, dass es am Anfang wirklich nur die Besitzerin des Hundes war, dann sich auf die anderen Mitarbeiter ausgeweitet hat - wobei ich dass noch nachvollziehen konnte - weil er ja "denken" muss " "gleich kommt der Feind" dann waren es Leute die am Haus vorbei gingen und mittlerweile ist es fast schon willkürlich, aber ich kann es teilweise gut anhand seiner Körperhaltung und seinem fixieren vorher abschätzen und versuche eben anderen Leuten mit ihm an der Leine aus dem Weg zu gehen. Es ist bei ihm eigentlich ein Angstverhalten - was ich daran festmache, da er, wenn mal jemand mutig ist und einfach auf ihn zugeht, er sofort flüchten möchte. Jedoch schnappt er auch in Bedrängnissituationen zu (was einmal passiert ist). Bei Leuten die er kennt ist das alles kein Problem, die können wirklich alles mit ihm machen, aber bei Fremden oder Menschen die ihm nicht geheuer sind, da rastet er aus. Klar, mache ich meist den Fehler (grade auf engen Gehwegen, wo ich keine Ausweichmöglichkeit mehr habe) und nehme ihn kurz, damit er die Leute nicht anspringen kann - da diese ja dann Angst haben, was ich verstehen kann, er sieht dann aus wie ein Lamm was zum Wolf mutiert ist. Und dass wiederum bedeutet für ihn scheinbar, Frauchen hat Angst, es passiert gleich etwas. Ohne Leine zeigt er dieses Verhalten zu 99% NICHT! Wenn wir auf dem Feld spazieren und uns kommt ein Jogger entgegen, kann ich ihn problemlos ablegen und er lässt die Leute passieren. Er steht an sich sehr gut im Gehorsam, bereite ihn auch grade auf die BH-Prüfung vor und da zeigt er sich größtenteils als Musterschüler. Auch zu Hause, wenn jemand kommt, geht er freiwillig in seinen Korb und legt sich ins Platz bis ich ihm das OK gebe. Er lässt mich auch zuerst Türen passieren usw. man kann ihn auch mit in Cafe´s nehmen, da legt er sich dann unter den Tisch usw. also Anstand hat er schon ;-)
    Die Sache mit dem Maulkorb habe ich mir auch schon überlegt...wusste aber nicht, ob das wirklich förderlich für ihn ist, da er ja eh zu unsicherheit neigt. Habe ihn einige Zeit am Halti geführt, was am Anfang sehr gut ging nur nach einiger Zeit, wurde es dadurch nur noch schlimmer und ich habe es weggelassen - danach war es auch ok, nur jetzt fängt er wieder an, obwohl in den letzten Wochen bei uns keine Vorkommnisse waren und auch sonst sich nichts verändert hatte.

  • ich bin es wieder...
    wegen dem Maulkorb: da bin ich mir etwas unsicher, ob ich damit ihn nicht noch unsicherer mache, da er ja dann seine einzige "Gegenwehr" nicht mehr hat und nicht dadurch noch unsicherer wird. Habe ihn einige Zeit auf das Halti konditioniert und damit auch eine Zeitlang geführt - am Anfang zeigte es eine beeindruckende Wirkung, jedoch nach einige Zeit hat er nur noch wild damit "gekämpft"..deshalb traue ich mich ehrlich gesagt, an einen Maulkorb nicht dran...nicht, dass ich damit mehr zerstöre, als gut mache.
    Grüsse
    Nina

  • Hallo Nina,
    wäre mir mit dem Maulkorb auch unsicher. Aber versuch es doch nochmal mit dem Halti. Vielleicht ziehst Du ihm es erst nochmal minutenweise an, mit vielen Leckerchen. Meiner kämpft auch oft damit und zieht es sich sogar nach hinten über den Kopf. Ich hab jetzt Gott sei Dank das Glück, das ich es nur noch ab und zu benutzen muß.
    Habt Ihr keinen guten Hundetrainer in der Nähe, der zu Dir ins Haus kommen kann und sich das Problem Vorort ansieht?? Es ist wirklich sehr schwierig aus der Ferne einen Rat zu geben; nicht dass es hinterher noch schlimmer ist.
    Ich drücke Dir auf jeden Fall gaaanz feste die Daumen, dass Du jemanden findest, der Dir wirklich weiterhelfen kann!!!


    Liebe Grüße
    Franzi

  • ..ja, das mit dem neu konditionieren habe ich auch schon versucht - ihm beim Füttern angezogen, einfach nur mal so - ohne dass die Leine dran ist usw - aber er hasst dieses Ding und sobald ich auch nur mit der Leine dann in seine Nähe komme, wehrt er sich. Er ruckt dann dran rum und tut sich dabei natürlich selbst weh, was das ganze noch mehr verschlimmert.
    Bei Hundetrainern und Schulen war ich mit ihm schon zu genüge, aber entweder arbeiten die mit Gewalt oder wiederum so zaghaft und vorsichtig, dass er die Situation nicht ernst nimmt. Habe nach langem Suchen einen Verein gefunden, bei dem wir uns beide gut aufgehoben fühlen. Mir ist da auch schon viel Geholfen worden. Also muss ich es irgendwie so in den Griff kriegen, mit viel viel üben üben üben...

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