Hund lebt in seiner eigener Welt....

  • Keine Angst, das kenn ich von vielen Hunden, sie sind oft schon so viele Besitzerwechsel durch und immer mit unterschiedlichen Gassigängern raus, irgendwann geben sie es auf eine Bindung aufzubauen, weil sie ja sowieso bald wieder zerstört wird, es geht ihnen dann nur noch darum raus zu können und Abwechslung zu haben.
    Ich hatte einen Gassitierheimhund, der erst anfing sich etwas an mir (und nicht nur an meinen Leckerlies ;)) zu orientieren, nachdem ich 10 Tage lang jeden Tag vier Std. mit ihm draussen war.


    Du musst dich in den Hund einfühlen :
    Er saß tage/monate oder vielleicht sogar tagelang in einem kleinen Zwinger ohne Beschäftigung oder Zuwendung.
    Vielleicht war seine einzige Abwechslung vorbeigehende Artgenossen anzukläffen...
    Dann kommt eine Person schenkt dir ein neues Zuhause, gibt dir eine zweite Chance.
    Du bekommst Zuwendung und Lob, allerdings hast du die Erfahrung gemacht, dass auch das für dich nur ein kurzer Höhepunkt sein und bald ein Ende finden wird.
    Draußen versuchst du dir selbst Abwechslung und Auslastung zu beschaffen, da du gelernt hast, dass du eigenständig sein musst, um überleben zu können, dich nicht zu stark binden darfst, weil das Vertrauen in Menschen einfach weg ist.


    DU bist dafür verantwontlich, dass dieser Hund vom Gegenteil überzeugt wird, wenn er sich an dir orientiert, muss er Erfolge erleben und in seinem Verhalten bestätigt werden.


    Nach eminer Erfahrung ist es besonders bei solchen Hunden sehr hilfreich eine Schleppleine zu benutzen, an der der Hund etwas mehr Handlungsfreiheit hat und nicht unter "Dauerzug" steht, und an der du plötzlich für ihn mehr Beachtung findest und im Mittelpunkt seines Interesses stehst.
    Lass ihn an der Schleppe laufen und wechsel ständig die Richtung und Beschleunigung, zB. der Hund läuft geradeaus seinen Weg weiter und du biegst vorher ab, der Hund sprürt den Druck am Geschirr und guckt sich um, du lobst ihn dafür oder bückst dich, lege ein Leckerlie auf den Boden und wühl ganz interessiert am Boden. Der Hund sieht :AHA mein Rudelführer hat was interessantes entdeckt, kommt an, frisst das Leckerlie und achtet bald mehr auf dich, weil du immer die besseren Sachen findest und er bei dir die "Jagderfolge" macht.
    Üb Grundgehorsam mit viel Lob und Leckerchen und am Besten wäre es natürlich eine gute!!! Hundeschule zu besuchen :)


    LG jana

  • Du musst geduldig sein. Eine Bindung vom Hund baut sich nicht schnell auf und braucht Zeit. Außerdem muss er erstmal verstehen, wer hier jetzt das sagen hat und im Moment hat er das.


    Dass er Kommandos nicht kennt, nun dann hat man sie auch nicht mit ihm geübt.


    Kann sein, dass er verlernt hat auf seinen Namen zu hören, weil er viel unnütz gebraucht wurde oder gar nicht. Der Gedanke, dass er nicht gut hört, ist gar nicht so schlecht.


    Wenn der Hund an der Leine zieht, dann dürft ihr einfach nicht weitergehen. Versucht es mal mit einem Geschirr, das drückt nicht so am Hals. Stehen bleiben bis er euch anguckt ist die Devise und wenn es ewig dauert. Nur dann geht es weiter.


    Oder ihr wechselt die Richtung immer dann, wenn er zieht, blitzschell und kommentarlos. Das geht auch mit der kurzen Leine.


    Spielt er? Vielleicht könnt ihr ihn ja damit motivieren.


    Frißt nicht Leckerchen? Wie hungrig ist er, wenn ihr übt? Was nehmt ihr als Leckerchen? Vielleicht schmecken sie ihm nicht. Käse oder Wienerwürstchen ziehen bei den meisten Hunden.


    Kommandos muss der Hund erst lernen, das ist wie wenn ihr chinesisch lernen müsstet.


    Vielleicht wäre ja eine Hundeschule hilfreich. Oft lernt man da gute Tipps. Frag mal, ob euch das TH jemanden nennen kann.


    LG Schopenhauer

  • Ich kann mich den anderen nur anschließen.
    Vor fast zwei Jahren haben wir jetzt unsere Hündin aus dem Tierheim. Was ich dir raten kann ist abzuwarten. Fordere ihn nicht zuviel, lass ihn zu dir kommen und so baut sich das mit der Zeit auf. Ich muss sagen, dass unsere Hündin sich recht schnell eingelebt hat und immer mehr den Kontakt zu uns gesucht hat. Das Wichtigste ist jetzt, dass du ihm Zeit lässt sich an seine neue Umgebung und was sie alles mit sich bringt zu gewöhnen. Erwarte erst einmal nicht zuviel von ihm und lass ihn auch erstmal in seiner eigenen Welt leben. Wenn er es für den rechten Zeitpunkt erachtet wird er von ganz alleine zu dir kommen und wenn du nicht zu viel von ihm erwartest wird das schneller kommen als man denkt. Wenn er sich dann richtig eingelebt hat kannst du anfangen mit ihm zu trainieren und ihn zu erziehen.


    Was allerdings noch wichtig ist, ist dass ihr ihm nicht alles durchgehen lasst. Auch wenn ihr in der Anfangszeit erst einmal alles langsam angehen lassen solltet muss das nicht heissen, dass der Hund sich alles erlauben darf. Stecke ihm klare Grenzen ab und mache ihm klar was er darf und was nicht. Alles andere passiert dann von alleine.
    Daumen hoch für euch zwei ;)

  • Was eure Bindung fördern kann: fütter ihn mal ein bis zwei Wochen nur aus Deiner Hand. Nichts aus dem Napf und wenn Du draussen mit ihm an der Leine übst, führe jedes Leckeri erst mal an Deinen Mund bevor er es bekommt. Damit erreichst du, das er dich erwartungsvoll ansieht :D

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