Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Malouk findet Hündinnen auch interessant und möchte wenn sie gut riechen auch aufsteigen. Das machen auch kastrierte rüden :)

    Ich wuerde mir da jetzt keinen Kopf machen, sonden das abrufen in solchen Situationen üben!

  • Zitat

    Sagt mal, bei einigen wurde es ja nach dem Chipsetzen erstmal schlimmer. Kann dies schon nach einer knappen Woche der Fall sein?
    Finnuel ist schlimmer als sonst oO


    ..vom Handy getippt

    Ich hätte Malouk nach zwei Tagen den Chip am liebsten wieder rausgerissen. Der war so krass schlimm, aber dann ging das vorbei nach guten drei wochen war er wieder total ansprechbar und naja jetzt hat er den zweiten!

  • Name, Alter: Zissou, ca. 2 1/4 Jahre
    Größe, Gewicht: 60cm, 22kg, Mischling (griechischer Straßenhund)
    Wirkung eingetreten: bis jetzt noch nix (Chip wurde letzten Donnerstag gesetzt)
    Rebound: bis jetzt noch nix
    Zukunftspläne: keine Ahnung!!

    Vorab: Ich bin weder pauschal FÜR noch GEGEN Kastration! Es gibt auf beiden Seiten vernünftige Argumente und eine Entscheidung sollte niemals leichtfertig getroffen werden. Es sollte aber auch niemand für seine Entscheidung verurteilt werden!


    Hallo zusammen!

    nachdem ich mich nun schon seit tagen durch Foren durchlese und mich immer mehr mit meiner Entscheidung quäle, habe ich mich entschlossen nun auch einen Beitrag zu schreiben:

    Wir haben Zissou vom Tierschutz bekommen und damals beschlossen ihn nicht gleich (noch in Griechenland) kastrieren zu lassen. Der Tierschutzverein hat uns auch nicht vertraglich dazu verpflichtet dies jemals zu tun (darf er ja eigentlich auch gar nicht, aber das ist ein anderes Thema). Jedenfalls wollten wir unseren Hund erst mal kennenlernen, ihm die Zeit geben sich hier einzugewöhnen und ihn auch nur dann kastrieren, wenn wirklich ein driftiger Grund besteht.

    Ich habe von anfang an sehr viel mit ihm trainiert, viiiiiel die Schleppe dran gehabt - mit unterschiedlichen Trainern, aber auch viel alleine. Bin inzwischen bei einer ganz tollen Hundetrainerin und eigentlich läuft auch alles prima. Er war anfangs sehr unsicher und ängstlich bis panisch (Jogger, Fahrradfahrer...), hat sich aber relativ schnell ganz gut entwickelt. Mit Hunden kam er eingentlich schon immer gut aus - er scheint sogar ein regelrechter Charmeur zu sein, so wie ihm die Damen z.T. zu Füßen liegen ;)

    Geschnuppert und markiert hat er schon immer recht viel und da war kamen wir dann auch regelmäßig an die Grenzen des Gehorsams, wenn es ums Abrufen ging. Aber ich fand das OK - gewisse Dinge brauchen ja auch ihre Zeit und er soll ja auch mal einfach nur Hund sein dürfen. Geübt haben wir natürlich trotzdem fleißig.

    Schwierig war es dann nur, als ich phasenweise wirklich kaum Zugang zu ihm fand, weil er so in seiner eigenen Welt war. Dazu kommt, dass vermutich ein bisschen Herdenschutzhund in seinen Genen steckt und er somit auch ein sehr selbstständiger, weitläufiger Hund ist. Irgendwann wurde entpuppte sich also mein unsicherer kleiner Mann zu einem recht selbstbewusstem, eigenständigen Kerlchen. Aber das hat mich ja eigentilch sehr gefreut!

    Als dann diesen Herbst wieder die große Läufigkeitswelle losging, hat er allerdings zum erstem mal zuhause "geweint" und schlecht gefressen. Draußen war er völlig durch den Wind und taub auf beiden Ohren. Da ist es dann auch zum ersten mal passiert, dass er mir im Wald zu ner Hündin abgezischt ist, die wir grad getroffen hatten....

    Gut. Pubertät halt. Da muss man durch. Kein Grund gleich an Kastration zu denken. Hab mir dann halt vorgenommen, besser aufzupassen und das Training mal bisschen runtergefahren (war draußen eh fast nix mit ihm möglich) und meinen Kleinen beim Erwachsen werden so gut wie mögilch zu unterstützen. Bei Rüdenbegegnungen musste ich nun auch besser aufpassen, denn wenn ne Hündin dabei war, hätte er sie nun auch umkämpft. Aber auch das finde ich lässt sich managen.

    So und jetzt komme ich zum Punkt: Was mir dann doch große Sorgen bereitet hat, war das Abhauen. Einmal ist er nem Jogger mit seiner Hündin hinterher, der hat dann zum Glück auf mich gewartet bevor er über die Straße gegangen ist. Das andere mal (letzte Woche) ist er mir dann aber über die Hauptstraße gerannt und hat mich auf der Wiese stehen lassen !!!!!!! Ich war echt fix und fertig, der war so schnell weg, ich hab ihn gar nicht mehr gesehen, wusste aber wo er hin rennt... bin ihm hinterher gerannt und hab schier einen Herzinfarkt bekommen, als er dann vor unserm Haus auf mich gewartet hat. Ich weiß nicht wie viele Schutzengel er an diesem Tag gehabt hat, aber so einen Schrecken wollte ich auf keinen Fall nochmal erleben. Ich hatte immer gesagt, wenn er mit so etwas anfängt, dann werde ich den Chip ausprobieren uns so bin ich am nächsten Tag zu Tierarzt. Das war letzten Donnerstag.

    Das Problem ist nur irgendwie, dass mir die Entscheidung immer noch so schwer im Magen liegt :sad2:
    Ich habe einfach so große Angst, dass er sich dolle verändert und dass ich doch zu schnell gehandelt habe....
    Ich mache mir Vorwürfe, dass ich als Rüdenbesitzter versagt habe, weil ich besser aufpassen hätte müssen....
    Ich habe Angst, dass seine Unsicherheiten wieder mehr werden und er etwas von seinem tollen Wesen verliert...

    Auf der anderen Seite hatte ich schon das Gefühl, dass er sehr unter Strom stand, wenn wir eine gut duftende Hündin trafen (oder auch nur ihre Duftmarke im Gebüsch). Ich konnte ihn dann manchmal nur mühevoll einsammeln und danach hat er erst mal nur gewinselt. Ich müsste ihn in Zukunft sehr eng an mich binden und würde ihn inzwischen niemals (!) mehr ableinen, wenn wir ne Hündin getroffen haben. Damit ist der Rest des Spaziergangs dann allerdings ziemlich doof für uns beide...und noch ist ja nur wegen Hündinnen abgehaune, die wir getroffen haben, aber die nächste Stufe wäre ja dann, dass er auch mal nur ihrem Duft hinterher rennt... zutrauen würde ich es ihm inzwichen :verzweifelt:
    wenn ich jedoch wüsste, dass ich ihn sicher abrufen kann - und zwar immer! - könnte ich ihm auch guten Gewissens mehr Freiraum geben.


    Oh ich mach mir einfach solche Sorgen, das meine Entscheidung falsch war... Ich will doch nur das Beste für meinen Hund :sad2:

    Mach ich mir zu viele Sorgen? Muss ich die Wirkung des Chips einfach abwarten und dann in einem halben Jahr entscheiden wie es weiter geht? Kennt ihr jemanden, der den Chip wieder hat entfernen lassen?

  • Zitat

    Mach ich mir zu viele Sorgen? Muss ich die Wirkung des Chips einfach abwarten und dann in einem halben Jahr entscheiden wie es weiter geht? Kennt ihr jemanden, der den Chip wieder hat entfernen lassen?

    Ich würde schon sagen, dass du dir zu viele Sorgen machst, wobei ich es verstehen kann. Ich hatte teilweise auch Zweifel, gerade wenn ich in der Reboundphase mal wieder vorm Nervenzusammenbruch war, weil es unerträglich war. Für mich wäre dieses Verhalten definitiv ein Grund für den Chip gewesen, so schlimm war es ja bei uns nicht mal. Warte doch einfach ab, wie er sich entwickelt. Und nicht täuschen lassen vom Anfang.

    Unserer ist auch unsicher, bzw. teilweise wirklich ängstlich, daran selbst hat sich nichts verändert. Weder im positiven noch im negativen. Mit dem großen Unterschied, dass er sich draußen jetzt wesentlich mehr auf mich konzentrieren kann und wir so an seiner Angst arbeiten können. Es wurde bei uns also eher besser als schlechter.

  • Vielen lieben Dank Camillo09! Vermutlich hast du recht. Es ist nur manchmal so schwierig objektiv zu bleiben. Ich denke dann immer, andere Rüden sind doch viel extremer als er und die Besitzer kriegen es (scheinbar) ja auch irgendwie hin... meiner kann nämlich echt sooo toll sein - also er ist immer toll, aber ich meine im Umgang mit anderen Hunden und auch wenn wir üben, aber er kann eben auch einfach mal losrennen und weg ist er... jetzt hoffe ich mal es wird nicht ganz so schlimm die nächsten Wochen! Werde berichten.

  • Zitat

    Name, Alter: Loui,11 Monate beim Setzen nun 2 Jahre alt
    Wirkung eingetreten: Ja, nach 3-4 Wochen
    Rebound: Ja, eine Woche nach setzen, insg. 1 Wochen lang
    Zukunftspläne: er wird höchstwahrscheinlich nicht kastriert, Wirkung ist durchwachsen
    60cm Rückenhöhe, 23kg
    gehalten hat der Chip ca. 1 Jahr

    Wie es aussieht werde ich nach Silvester nochmal einen Chip setzen lassen. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Wenn die Wirkung besser ist als die Situation jetzt wird er kastriert werden, während der Chip noch wirkt.

    Mit Chip hat er gefressen was ihm vor die Nase kam und war "langweiliger" irgendwie vom Gemüt her. Aber hier ist einfach immer eine Hündin läufig oder kurz davor/kurz danach. Es ist einfach mega stressig, sowohl für ihn als auch für mich. Ich bin nur am Hund einsammeln.

    Bei unkastrierten Rüden: Prollen und Prügeln
    Bei kastrierten Rüden: Besteigen - entweder weil sie lecker riechen oder um ihnen zu zeigen wo der Hammer hängt je nach Situation (Das Wort Dominanz möchte ich gar nicht in den Mund nehmen ;) )
    Bei intakten Hündinnen: Die sind wenns nach meinem Hund geht immer entweder vor, in, oder nach der Läufigkeit :roll: -> Besteigen und Babys machen (denkt er :headbash: )
    Bei kastrierten Hündinnen: Juhu endlich jemanden zum Spielen und toben, die anderen sind ja immer alle so gemein zu mir :muede:

    Ich meine im Prinzip ist es ja völlig natürliches Verhalten, dass er da zeigt, aber hier in der Stadt wird das langsam aber sicher richtig nervig und anstrengend. Und ist eben Stress pur für ihn. Der arme Kerl ist ständig am Gegend auschecken/ Bürste stellen, sabbern, klappern, schäumen und fiepen. Das kann ja kein Dauerzustand sein

  • Zitat

    Wie es aussieht werde ich nach Silvester nochmal einen Chip setzen lassen. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Wenn die Wirkung besser ist als die Situation jetzt wird er kastriert werden, während der Chip noch wirkt.

    kannst du mich kurz aufklären: du hast bereits einen Chip drin (seit einem Jahr ?!?), aber die Situation ist nicht wirklich besser und du möchtest nochmal einen setzten und ihn dann evtl. kastrieren lassen?! Hab ich da was falsch verstanden... :???: warum lässt du ihn nicht nach dem ersten Chip kastrieren? oder eben nicht kastrieren?

    Meist du, dass der Chip beim zweiten mal "besser" wirkt und willst es deswegen nochmal probieren?

    War der Rebound bei euch eigentlich schlimm? Bei uns ist jetzt die erste Woche rum und ich "warte" nun auf die "große Überraschung"... hoffe mal es wird bei uns nicht ganz so dramatisch, wie manche es geschildert haben :/

    Zitat

    Ich meine im Prinzip ist es ja völlig natürliches Verhalten, dass er da zeigt, aber hier in der Stadt wird das langsam aber sicher richtig nervig und anstrengend.

    Das kann ich sehr gut verstehen - wohn ja auch in der Stadt - und vor allem ist es auch saumäßig gefährlich!
    Das macht die Entscheidung nur so viel schwerer, weil man das Gefühl hat einen ganz normalen intakten und aus hundesicht eigentlich anständigen :hust: Rüden etwas nimmt... aber vielleicht nehmen wir ihnen ja tatsächlich nur den ganzen Stress, der damit eben auch verbunden ist - er darf ja doch nie ran :roll:

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