Mal wieder Rüpelphase, 10 Monate und täglich ein neuer Hund

  • beller,


    ganz, ganz ehrlich:


    Die Rüdenstänkerei habe ich nicht wirklich im Griff, ich habe gelernt, damit umzugehen.
    Den Kontakt unkastrierten Rüden versuche ich zu vermeiden, ab an die Leine, Bogen laufen, bei ruhigem Verhalten belohnen.
    Bei zwei Rüden, die sich gerne gegenseitig hochschaukeln, ist es nicht so einfach.
    Bin froh, dass wir alle anderen Probleme in den Griff bekommen haben.
    Vielleicht schaffe ich das auch noch ;-)


    Gruß


    Leo

  • Danke für die lieben Komplimente... :ops:


    Mein Kleiner stänkert zur Zeit auch mal gerne an der Leine rum. Aber wenn ich zur Seite gehe, mit meinem Körper davor, dann können die anderen Hunde vorbei, ohne daß meine zwei nen Mucks von sich geben. Die sitzen dann vor mir, warten auf ihre Leckerlis, die es dann auch zu Hauf gibt.. Klappt ziemlich gut. Aber auf dem Platz ist er während dem Training schon ein paar mal abgepest zu anderen Hunden hin und hat die blöd angestänkert. Bleiben die cool, verliert er sofort die Lust und kommt wieder, aber wehe die stänkern zurück, dann läuft er zur Höchstform auf: Springt drum rum, kläfft und knurrt wie blöd, macht sich groß, volles Programm, aber er traut sich (noch) nicht ran, bleibt auf zwei Meter Abstand. Ich muß ihn dann abpflücken gehen. Kam aber glücklicherweise erst dreimal vor, ich versuche es schon im Voraus zu verhindern...


    Dann will er niemand in meine Wohnung lassen, ist dann richtig stinkig, schnappt sowieso mal gerne aus der Aufregung heraus, ob positiv oder negativ.. Wir sind am Üben...
    Er muß dann in die Küche, die am weitesten von der Haustür entfernt ist, muß dort warten, bis ich ihm erlaube zum Besuch zu gehen, von dem er dann Kekse kriegt. Klappt soweit auch ganz gut, aber manchmal meint er doch testen zu müssen, wer da so sitzt und schnäppelt dann doch mal in die Jacke und kläfft, dabei guckt er mich dann herausfordernd an: Was machst Du jetzt???
    Es ist nicht leicht...


    Ich weiß wirklich nicht, was ich tun würde, wenn mein Großer nicht so toll wäre. Der bleibt echt immer ruhig, egal was für nen Terz der Kleine macht. Das einzige was manchmal etwas anstrengend ist: Mein Großer freut sich mit jedem, der uns anspricht, mein Kleiner regt sich da mal gerne drüber auf. Beide ziehen dann aber zum Objekt der Begierde, da ich den Kleinen dann ja beruhigen und korrigieren muß, kann ich nicht auf Bluey reagieren, der ja aber "nur" zieht. Aber das wissen die Leute dann ja nicht... Genauso wenn Jogger kommen: Ich gucke dann nur nach dem Kleinen, der Große ist ja super... Aber die Leute sind dann schon mal irritiert...


    Beide reagieren aber total gestreßt (nicht mal mit Mega-Terz) wenn sie fixiert werden. Mein Großer wurde ja schon paar mal böse und übel attackiert und erträgt es gar nicht mehr, wenn er fixiert wird. Er will dann weg, versteckt sich hinter mir, knurrt und winselt gleichzeitig, ist es sehr eng, geht er auch schon mal nach vorne, aber minimal, ein "hey" genügt eigentlich immer, er hält sich immer lieber hinter mir, weicht aus... Aber der Kleine ist halt unsicher und geht darauf aber total nach vorne an der Leine. Ich versuche solche Dinge ja zu vermeiden, aber leider ist nicht jeder andere Hundehalter so rücksichtsvoll... Wie oft stehen Hunde fixierend vor uns, die Halter hilflos oder gleichgültig wenn ich drum bitte, ihren Hund fern zu halten... Naja, wir schaffen das sicher auch noch....

  • hallo fräuleinwolle,


    hab mit meinem das problem anders herum, er will zu allen hunden hin und sie begrüssen, egal ob die knurren, wedeln, ängstlich sind, gross, klein, zickig, freundlich....also bin ich ganz stark am üben an der leine, ihm klar zu machen, dass es


    a) nur kontakt gibt, wenn ich das ok finde (sprich mit vorher mit dem anderen hundehalter abgesprochen habe)


    b) er langsam auf die anderen zugehen kann und soll


    das klappt langsam immer besser, aber eigentlich habe ich mindestens paarmal am tag die nummer (in der stadt) dass ein anderer hund ohne leine im vollgalopp auf uns zukommt, und ich gar nicht mehr ausweichen kann. nützt auch nix, wenn ich meinen hinter mich nehme, weil die anderen dann rumwuseln. oft sprintet der andere hund dann auch einfach mal über die strasse, hh einen block entfernt. ist noch nix passiert, aber ist natürlich klasse für mein monster zu checken, dass wir eben nicht auf die anderen hunde losstürmen....wenn die anderen das ja auch machen. ist kein vorwurf an die anderen hh, ich mach mir nur manchmal echt sorgen, wenn hunde so über die strasse fetzen ohne auf die autos nur zu achten. meiner würde ohne leine auch losstürmen.


    kann mir vorstellen, dass es mit zweien dann auch kritisch wird, vor allem, weil das gegenüber ja nicht weiss, dass dein grosser brav ist, wenn du mit dem anderen beschäftigt bist....


    wünsch alles gute und dass es langsam aber sicher besser wird....

  • Auch ich bin Halterin zweier Hütehunde. Beide kommen aus dem Tierschutz. Chico aus der Ungarischen Sopron-Katastrophe .http://www.mudi-in-not.de/sbilder.html .


    Bei mir war es auch so. Mein Großer (Chico) stand kurz vor der BH-Prüfung als ich mich überreden lies, eine unvermittelbare, angstpanische Hündin direkt aus Ungarn zu übernehmen. Sie wohnte bereits 3 Monate bei einer ungarischen Tierschützerin, lies sich aber bis dato noch nicht einmal anfassen.


    Seither ist Chico der immer sehr lieb und souverän war, leicht rüpelig (muss sein Weibchen ja verteidigen) und mann muss eben immer Augen bei zwei Hunden haben. Meine Hündin Shy ist sehr Menschenscheu aber zu anderen Hunden voll die Dominanztante. Jeder andere Hund (selbst wenn er 3 Köpfe grösser ist) wird angezickt, versklavt untergebuttert oder einfach nur angezickt. :D Meine Hündin ist Kniehoch und schlägt jeden Dobermann, Rottweiler oder Riesenschnauzer in die Flucht, das ist echt anstrengend. Solange ich also zusehe das ich "Madame" im Auge habe, trabt mein Rüde ins Feld und frißt Kuhscheisse o.ä.


    Die wecheln sich beide echt ab - mir meinen letzten Nerv zu rauben. Wenn man dann aber Morgens um 7 Uhr auf einem Feld steht - und seinen zwei Hunden beim ausgelassenen Spielen zusieht, weiss man - warum man sich den Stress antut :D

  • Zitat

    das klappt langsam immer besser, aber eigentlich habe ich mindestens paarmal am tag die nummer (in der stadt) dass ein anderer hund ohne leine im vollgalopp auf uns zukommt, und ich gar nicht mehr ausweichen kann. nützt auch nix, wenn ich meinen hinter mich nehme, weil die anderen dann rumwuseln. oft sprintet der andere hund dann auch einfach mal über die strasse, hh einen block entfernt. ist noch nix passiert, aber ist natürlich klasse für mein monster zu checken, dass wir eben nicht auf die anderen hunde losstürmen....wenn die anderen das ja auch machen. ist kein vorwurf an die anderen hh, ich mach mir nur manchmal echt sorgen, wenn hunde so über die strasse fetzen ohne auf die autos nur zu achten. meiner würde ohne leine auch losstürmen.


    Naja, ich finde schon, dass man da den anderen HH einen Vorwurf machen kann, denn die wissen ja auch nicht wie dein Hund reagiert, dass ist mir nämlich auch schon häufiger passiert und meine hat angst vor anderen Hunden und ich bin ihr am beibringen, dass sie an der Leine sicher ist und ihr da nichts passiert, also auch kein anderer Hund zu ihr kommt, und wenn dann so einer auf uns zu kommt, na toll.
    Ich habe angefangen auf uns zustürmende Hunde anzuschreien, also so richtig in die vollen gehen und schreien "verschwinde", die meisten bekommen angst und drehen um, wenn das nichts nützt eine Hand voll Leckerle anschmeissen, dannn ist der ne weile beschäftigt und ich kann mich aus dem Staub machen. Und beim nächstenmal wird der Hund angeleint wenn HH mich sieht, denn welcher HH mag schon, dass sein Hund von jemand anderem gefüttert wird?

  • zwei Hütehunde unterschiedlichen Alters, au weia. Ich hatte das vor kurzem, allerdings nur für drei Wochen. Molly, 9 Jahre, Ferien-Aussie war bei uns zu Besuch und ich bin fast wahnsinnig geworden mit den beiden.


    der kleine hört noch nicht richtig gut
    die große hört nicht mehr richtig gut


    zudem hat sie sich immer gleich verkrochen, wenn ich den kleinen maßregeln musste. Das ging so weit, dass sie nach dem Spaziergang das Haus nicht betreten hat, einfach vor der Türe sitzen blieb, weil ich leicht angesäuert wegen des kleinen Stinkers war, der mal wieder alle Passanten verbellt hat. Oder sie blieb einfach im Aufzug sitzen, ich gucke aber auf den Kleinen und bemerke das nicht, sodass sie noch ein paar Extrarunden dreht :irre:


    Beim Spazierengehen ganz schlimm: Belas eh schon wackelige Leinenführigkeit komplett im Arsch, weil die Grand Dame immer ohne Leine laufen darf (sie hat gar keine) und somit schon mal vorausläuft, Bela hinterherzieht wie irre. Im Park geht Molly massivst andere Hündinnen an, mit denen Bela spielen will. Das totale Chaos. Aber schön war wirklich, wie Molly, die Omi, im Spiel mit dem Kleinen aufgeblüht ist und man sie wirklich für einen jungen Hund halten hätte können.


    Ich war froh, als die 3 Wochen vorbei waren, denn in dieser Zeit bin ich mit Bela kein Stück weitergekommen (obwohl ich auf das positive Vorbild von Molly gehofft hatte), eher im Gegenteil (wir schnell sowas geht). Aber jetzt vermisse ich es wieder. Wenn mein bela abends auf Mollys altem Platz liegt, sag ich manchmal: gell, ohne die Molly is auch langweilig! Er würde wohl nicken, wenn er könnte...

  • hallo joy,


    das mit dem wegschicken der anderen hunde hat mir meine trainerin auch schon gesagt, ich tu mir da ein bisschen schwer, die anderen hunde laut anzusprechen und wegzuschicken. ich übe...


    ich kenne das dann aus der anderen warte - mein hund will zu allen anderen hunden hin vor neugier, und wenn wir einen anderen hh treffen, dessen hund angst hat, nehm ich meinen zu mir und halt ihn fest, damit er eben nicht zum anderen hund kommt. weitergehen geht dann nur mit ziehen (auch nicht gut), also üb ich nun, mich vor ihn zu stellen, kurz zu nehmen und die anderen vorbei zu lassen. klappt noch nicht immer, aber ich versteh das total, wenn andere keinen kontakt wünschen.


    es wird langsam besser, aber noch ein weiter weg...


    ich würde definitiv zwei hunde nicht schaffen, ganz ehrlich, also hut ab!!!

  • beller


    Ja anfangs hatte ich auch meine Hemmungen, aber es geht immerhin um deinen Hund und ich habe mir immer gesagt, lieber mache ich mich zum Affen, als das Joy angst haben muss.


    Da bei meiner das vorbeilaufen an Hunden lange auch nur mit Bellen oder ziehen geklappt hat, bin ich eben in sicherem abstand stehen geblieben, habe Joy gesagt sie soll sitzen und hab gewartet bis die weg waren, das war für mich am einfachsten und mittlerweile konnte ich schon ein paarmal an einem Hund sehr nahe vorbeigehen, ohne ziehen oder bellen, nur ein leichtes grummeln war zu hören. :)

  • Hallo,


    ich habe ja auch zwei Hunde, meine 10jährige völlig unkomplizierte Bordercolliehündin und unseren jetzt ca 14 Monate alten spanischen Mischlingsrüden (auch ein Bordermix).


    Probleme:
    Filou war absolut panisch was Menschen, Hunde, Fahrräder, Motorräder, Inliner usw....
    Er unterwarf sich mir bei bloßer Ansprache
    Er litt extrem unter Trennungsangst und Besucher waren ganz schlimm.
    Mit zunehmendem Alter hat er angefangen andere Hunde anzupöbeln.
    Meine Hündin fing nach 8 Jahren das Jagen wieder an und Menschen wurden.
    Bei Filou kam ein "Futternapftrauma" hoch, ich frage mich wirklich was man mit dem Hund gemacht hat???
    Er bellte im Haus wegen jeder Kleinigkeit.
    Er zog an der Leine wie ein irrer.


    Heute:
    an Menschen läuft er ohne Beachtung vorbei. Mittlerweile dürfen sie auch stehen bleiben und sich mit uns unterhalten.
    Trennungsangst hat er keine mehr, er kann gut alleine bleiben. Ob mit Ronja oder ohne.
    Leute die er kennt werden freudig begrüßt.
    Bei Leuten die er nicht kennt, paß ich auf und er muss erstmal in den Korb. Ist er dann freundlich darf er die Menschen auch begrüßen. Sind ihm Menschen unheimlich, dann geht er seit einer Woche einfach wieder weg oder hinter mich und nicht mehr nach vorne. *jubel*(ich hoffe das bleibt so)
    Bellen tut er nur noch wenn es klingelt oder sonstige ungewöhnliche Geräusche in unmittelbarer Nähe zum Haus ertönen.
    An anderen Hunden komme ich mittlerweile zu 80% vorbei ohne Gepöbel, da er gelernt hat nich an der Leine zu ziehen und dann in einen Konflikt kommt. Er entscheidet sich immer öfter einfach neben mir weiterzulaufen, was natürlich belohnt wird.


    Das Futterproblem haben wir immer noch, allerdings machen wir große Fortschritte und es kam zu keinen Zwischenfällen mehr. Mittlerweile kann ich ihn auch alleine füttern. Das ist ein Megaerfolg!


    Wir müssen noch an Restaurant- und Stadtbesuchen arbeiten, aber das ist im Vergleich zu den obigen Problemen ein Miniproblem.


    Ich kann nun mit zwei Hunden relativ entspannt laufen und es wird immer besser. Davor bin ich wochenlang getrennt gelaufen, was sehr zeitaufwändig war, aber Megaerfolge brachte.


    Ronja jagt nicht mehr und Filou orientiert sich immer mehr an mir.


    Soviel zu meinen Problemen...


    Ich wollte auch verzweifeln und hatte Tage, da dachte ich es geht nicht weiter und ich bin einfach überfordert. An diesen Tagen halte ich mir Filou bei seiner Ankunft und heute vor Augen. Allein diese Vorstellung macht mich unheimlich stolz und gibt mir Kraft.


    Glaube mir, es wird alles gut, dauert halt ein bisschen...


    Liebe Grüße und nicht verzagen


    Steffi

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