er hört unter dem Tisch nicht auf zu bellen

  • Huhu Zusammen,
    das Thema wurde bestimmt schon x mal aufgegriffen - aber ich weiß mir nicht zu helfen.
    Wenn ich mit Sammy z.B. in einem Lokal bin liegt er am Anfang brav auf seiner Decke unter dem Tisch und kaut an seinem Knochen oder Schweinsohr rum. Wenn der Herr dann allerdings keine Lust mehr hat - gibt's diverse Stimmchen unter dem Tisch. Das Kerlchen dann zu ignorieren bringt es auch nicht, eilderweil die anderen Gäste sich dann aufregen, wenns Hundi bellt.
    Bei meinen anderen zwei Hunden war dieses nie ein Problem und deswegen bin ich auch so ratlos :help: . Meistens gehen wir am Wochenende nach einem langen Spaziergang (wo er eigentlich dann erschossen sein müßte) was essen und es ist ja nicht immer der Heimatort wo man sich aufhält (Zuhause lassen ist also nicht sooo praktisch) Ich habe meine Hunde immer und überall (nach Möglichkeit) mitgeschleppt und das will ich bei Sammy halt genauso halten...
    Habt Ihr einen Rat für uns ????
    Liebe Grüße aus Ffm
    Sammy - das Stimmenwunder & die ratlose Samisan

  • Hallo!
    Ich glaube es gibt keine andere Möglichkeit als ihn zu ignorieren! Denn egal was du sonst tust, auch wenn du negativ auf ihn einwirkst, bestärkst du ihn in seinem Verhalten und schenkst ihm Aufmerksamkeit.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass man damit manchmal in peinliche Situationen kommt, aber da musst du durch!
    Wie verhälst du dich denn im Moment in diesen Situationen?
    Bedenke bitte, wenn du ihn ignorierst musst du ihn konsequent und ohne Ausnahme immer ignorieren, d.h. kein Wort, kein Körperkontakt und auch keinen Blickkontakt! Wenn du das manchmal nicht durchhälst und doch irgendwie auf ihn einwirkst begibst du dich auf das weite Feld der variablen Verstärkung, die sich beim Hund am dauerhaftesten einprägt!
    Gerade am Anfang kann sich das Ignorieren unerwünschter Verhaltensweisen als durchaus schwierig darstellen, denn die Löschung eines Verhaltens hat einen sehr typischen Verlauf. Nach einer kurzen Verblüffungsphase setzt der sogenannte Löschungstrotz ein. Das Verhalten (bei euch also das Winseln, Bellen etc.) wird intensiviert und oft mehrfach hintereinander ausgeführt, obwohl - oder gerade weil- keine Bestärkung (mehr) erfolgt. Dein Hund wird alles mögliche versuchen um an deine Aufmerksamkeit zu gelangen, die du ihm (in dieser Situation) keinesfalls geben darfst! Erst wenn er wirklich kapiert hat, dass es für sein Fehlverhalten NIE mehr eine Bestärkung gibt, wird dieses Verhalten seltener werden und irgendwann wahrscheinlich ganz verschwinden!
    Ich weiß, dass ist ein langer Weg, aber glaub mir es lohnt sich!
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

  • Ich bins nochmal, hab noch was vergessen!
    Parallel zum Obengeschriebenen solltest du deinen Hund natürlich für gutes Verhalten (ruhig unter dem Tisch liegen!) bestärken! In solchen Situationen, in denen er sich wunschgemäss verhält bekommt er natürlich deine Aufmerksamkeit. Schritt für Schritt verlängerst du dann die Zeitspannen, die er sich ruhig verhalten soll bis du ihn bestärkst! Das ganze kann man natürlich ganz toll clickern!
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

  • Hallo Sleipnir,
    zuerst hab ich mit Sammy immer geschimpft und "Schluß" gesagt. Dann wurde er ignoriert. Als sein Gemaule dann immer noch nicht aufgehört hat, habe ich ihn dann ins Auto gesperrt bis ich mit dem Essen fertig war. Ich will ihn aber nicht ins Auto sperren!!! aber ich wußte mir halt keinen Rat mehr :flehan: Jetzt gilt es ein "Hundefreundliches Lokal" zu suchen, wo ich mit ihm üben kann. Zu meiner Schande muß ich auch gestehen daß das ignorieren mir sehr sehr schwer fällt. Am besten schlepp ich noch ein Buch und Ohrenstopfen mit. Dann gehts wahrscheinlich besser :lol:
    LG
    Samisan

  • Hallo!


    Zitat


    Zu meiner Schande muß ich auch gestehen daß das ignorieren mir sehr sehr schwer fällt.


    Das kann ich gut nachvollziehen. Ging mir mit Janosch ähnlich, der am Anfang auch ständig gewinselt hat wenn er keine Aufmerksamkeit bekommen hat, ganz besonders in der Strassenbahn. Besonders toll ist es dann natürlich auch noch, wenn sich fremde Personen einmischen:" Ja was hat der Kleine denn? Och, komm doch mal her du Armer!" Ganz toll!!!
    Aber was soll ich sagen, ich habe es genauso gemacht wie ich es hier beschrieben habe und heute winselt er fast gar nicht mehr, da er die Lernerfahrung gemacht hat, dass er damit nicht weiterkommt!
    Und auch wenn es dir schwer fällt, verkneif es dir mit deinem Hund zu schimpfen, dass bringt gar nichts - sondern verstärkt das Verhalten eher noch!
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

  • Hallo samisan!


    Ich finde es total cool, dass du deinen Hund überall mit ´hinschleppst´! Das macht bei weitem nicht jeder, obwohl es so wichtig (und eigentlich selbstverständlich) ist, dass der Hund eben einfach dazugehört!


    Das mit dem ignorieren ist wichtig. Genauso wichtig ist es aber auch, dass du dem Hund Aufmerksamkeit schenkst, wenn er mal ruhig ist. Selbst wenn es nur ein paar Sekunden sind, da reicht es schon, wenn du ihm mal kurz über den Rücken streichelst.


    An deiner Stelle würde ich ihn nicht direkt unter dem Tisch sitzen lassen. Dort sitzt er ´mitten im Geschehen´, d.h. er kriegt den Eindruck, alles dreht sich nur um ihn. Setze den Hund doch einfach etwas abseits, so ein, zwei Meter von euch entfernt hin. Lass ihn Platz machen (da hat er eine Aufgabe), und gib ihm in der Zeit nichts zu fressen (was er dann offensichtlich verteidigt).


    Wünsche euch noch viel Spaß bei euren Ausflügen!
    Gruß/Esmeralda

  • Hallo!


    Ich setze mich jetzt in die Nesseln: Ich als Mit-Restaurant-Besucher würde auf die Barrikaden gehen. Wir hatten auch schon einen Hund, der dann eben im Auto warten mußte, weil auch er den Streß der vielen Gerüche und Eindrücke nicht gut vertragen konnte. Was ist daran schlimm (außer bei 30 Grad im Sommer)?


    Ich würde mich garantiert nicht in ein Restaurant setzen und das Kläffen meines Hundes ignrieren. Solche Sachen sind nämlich dann der Grund dafür warum in die meisten Restaurants schon heute keine Hunde mehr mit rein dürfen.


    Wenn überhaupt würde ich im Sommer mal in einem großen Gartenrestaurant kurz üben, OHNE etwas zu verzehren. Die Zeit bis man isst usw. ist doch ganz schön lang und wenn cih mir vorstelle ich habe als Gast 1 1/2 Std. einen bellenden Hund neben mir... Das Restaurant hätte mich zum letzten Mal gesehen.

  • Ich stimme Silvia voll zu, nicht von ungefähr gibt es immer mehr Lokale mit Hundeverbot.


    Kannst Du nicht zu Hause üben, daß Dein Hund beim Essen unter dem Tisch auf seiner Decke liegt? Später, wenn das gut klappt, die Decke mal mit ins Lokal nehmen und ihn da liegen lassen. So haben wirs zumindest geübt. Irgendwann war die Decke nicht mehr nötig.


    @ Esmeralda, in einem vollen Lokal kannst Du den Hund schlecht 2 m neben dem Tisch liegen lassen. Jeder muß drübersteigen. Geht vielleicht im Biergarten, aber wenn Tisch an Tisch steht, wie soll da ein Kellner durchkommen?


    Und bevor ich mit hochrotem Kopf dasitze und warte, daß das Theater unterm Tisch wieder losgeht, käme der Hund bei mir ins Auto. Nach einem langen Spaziergang nimmt er das sicher nicht übel. Vielleicht hat er damit weniger Streß als in einem lauten, verqualmten Lokal.


    Viel Spaß beim Üben wünscht Christine

  • :winken: Hallo Zusammen,
    vielen lieben Dank für die Tips. Das mit Zuhause üben - auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Eilderweil warum soll ich den Hund an die Leine nehmen und unter dem Tisch "Platz"machen lassen??? Finde ich aber ne super Idee. Er hat zwar die Welt nicht mehr verstanden und mich mit großen Äugleins angeguckt - aber siehe da - es ging (Jedenfalls 3 Minuten lang, dann habe ich ihn wieder erlöst) Werde aber brav weiter üben. Seine Knochen tut er nicht verteidigen - da würde er auch Ärger mit mir bekommen! Knurren wenn ich an sein Futter will - gibts net!
    Einige von Euch haben ja recht, es ist schon nervig wenns Hundi unter dem Tisch mault (ich finde es auch nicht gerade prickelnd- aber lernen muß er es doch! und Lokale wo keine Hunde erlaubt sind - die habe ich schon immer boykottiert. Sammy ist jetzt 4 Monate alt und das läßt mich hoffen. Er wird es schon noch kapieren. Mit dem ins Auto sperren hab ich so meine Probleme (obwohl ich es schon gemacht habe). Ich habe einfach Angst das er daraus geklaut wird - hätte also auch keine Ruhe. Da nehm ich schon lieber den "hochroten Kopf" in Kauf...
    Drückt mir die Daumen und nochmal Daaaanke
    LG
    Samisan

  • Hallo Samisan,


    mal ganz ehrlich: Bellen-lassen-und-ignorieren finde ich eine Zumutung den anderen Gästen gegenüber. Das geht nicht! Ein Hund, der sich dort nicht benehmen kann, gehört nicht ins Restaurant, Schluss.


    Wenn ich dich richtig verstanden habe, fängt er mit dem Bellen an, wenn er seine Kausachen aufgefressen hat? Dann würde ich - sofern ich ein Lokal finde, in dem ich nach Absprache üben darf - dem Hund ab sofort im Lokal nichts mehr geben. Schließlich soll er lernen, dort ruhig zu warten und mit der Langeweile zurecht zu kommen. Die ersten Mal würde ich mich nur ganz kurz an einen Tisch setzen (deswegen nur nach Absprache mit dem Inhaber), und die Tisch-sitz-Zeit dann nach und nach verlängern.


    Manchmal ist es für den Hund wirklich sinnvoller, wenn er nicht unter, sondern neben dem Tisch seinen Platz hat, weil er sich da weniger im Mittelpunkt des Geschehens fühlt. In Restaurants geht das am ehesten mit Ecktischen. Vielleicht kannst du deinem Wautz für den Anfang eine Decke mitnehmen, auf der er bleiben soll? Für viele Hunde ist es damit leichter, das Restaurant quasi als "Wohnzimmer" zu verstehen (und zu Hause steht der Hund ja hoffentlich auch nicht immer im Mittelpunkt und hat mal ruhig irgendwo zu liegen).


    Ich wünsch dir viel Erfolg.


    Gruß :) Wiebke

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