Kastration mit 6 Jahren?

  • Hallo!
    Mein Rüde Jesse wird jetzt 6 Jahre alt. Bisher hatte ich keinen Grund ihn Kastrieren zu lassen; doch jetzt ist was passiert. Er ist immer freundlich anderen Hunden entgegengetreten, ob Rüde oder Hündin. Er ist immer vorsichtig, stürmt also auf keinen zu und wartet, wie sein gegenüber drauf ist. Hat der andere keine Lust, und knurrt, geht meiner. Doch jetzt hat so ein toller Hundebesitzer sich einen "Spaß" daraus gemacht, seine frechen Dackel auf meine Rüden loszujagen (ärgere mich auch über mich selber, da ich zwar gebeten hatte, das zu unterlassen, aber wohl nicht deutlich genug war). Aufjedenfall, hat mein Rüde auch hier sich zuerst zurückgezogen und ich hab eben nicht damit gerechnet, das ihm doch mal die Hutschnur platzen könnte, jedoch ging dann alles ganz schnell und Jesse hat ihn dann an der Schnauze gepackt. Seitdem ist er nun eher in der Habachtstellung und geht nicht mehr so offen auf andere Hunde zu; im Gegenteil, er stellt nun schon mal die Nackenhaare und hebt die Lefzen; ich hab auch das Gefühl, er markiert mehr und verhält sich auch besitzergreifender in Bezug auf meine Hündin, die er sonst eigentlich nur als Spielgefährten und Rudelmitglied gesehen hat. Es wird besser, aber jetzt meinte jemand zu mir ich solle ihn doch kastrieren lassen. Bin mir aber nicht sicher, ob das in dem Alter noch was an seinen eigentlich nicht stark ausgeprägten Rüdenmanieren ändert.
    Bin echt etwas ratlos, denn das eine hat ja mit dem anderen nicht direkt was zu tun, doch er hat sich irgendwie durch die Sache zu einem Rüden entwickelt, und ich kenne ihn manchmal nicht wieder. Er hat sogar letztens nach einer Hündin geschnappt. Würde mich echt über eure Meinung freuen!
    Danke, LG, Isabel

  • Hallo Isi,
    wir haben unseren Tibet-Terrier (Hassan)auch im Alter von fast 7 Jahren kastrieren gelassen. Er war ja, bevor er zu uns kam (mit 6 Jahren), als Deckrüde im Einsatz. Es war echt schlimm, wenn irgendwo im umkreis von 2km eine Hündin läufig war, hat er komplett abgeschaltet und war auf und davon.
    Bei ihm hats was gebracht, war aber auch ein anderer Grund.
    Er wurde auch vor 1,5 Jahren von einem Appenzellersennenhund gebissen, war echt übel, obwohl Hassan sich auf den Rücken gelegt hat und sich ergeben hat, ließ die Hündin nicht nach. Ich mußte sie unter Aus-geschrei (hat sonst nicht reagiert) von ihm wegziehen. Ihr Frauchen hat sie dann geholt und ist einfach weggegangen.
    Seit dem ist er auch mißtrauisch gegenüber anderen Hunden und beißt schon eher mal ab. Ist aber schon nicht mehr so schlimm wie direkt nach der Beißerei. Er ist jetzt halt vorsichtiger.


    Liebe Grüße
    Franzi

  • soweit ich weiß ist eine kastration keine garantie für verhaltensänderung!
    kann also klappen, muss aber nicht.


    viele grüße tanja

  • Hallo Franci!
    Danke für Deine Antwort. Ein besonderes Kriterium für eine Kastration soll ja wohl auch ein gesundheitlicher Grund sein. Mir hat man auch erzählt, das unkastrierte Rüden gerne Probleme mit der Prostata (?) bekommen; speziell dann, wenn sie nicht decken. Kann man das denn so pauschalisieren oder gibt`s da irgendwelche Vorsorgetips oder sowas?
    Denn sollte es für die Gesundheit meines Hundes besser sein, kastriert zu sein, tu ich das natürlich. Ewig viele pro und contras! Da soll sich noch einer auskennen.
    Gruß, Isi.

  • Hallo Isi16,


    ich kann mir nicht vorstellen was eine Kastration bringen soll. Dein Hund reagiert ja auf Grund eines Erlebnisses so. Das hat mit den Hormonen nichts zu tun.
    Übertragen wir die Situation doch mal auf den Menschen. Du wirst im Park oder im Wald Opfer eines gewaltätigen Angriffs. Selbstverständlich wärst Du zukünftig vorsichtiger, misstrauischer, vielleicht auch ängstlich. Das würde sich nicht dadurch ändern das Du die Pille nimmst, Dich sterilisieren lässt oder in die Wechseljahre kommst.

  • Hallo Isi16!


    Was eine Verhaltensänderung nach der Kastrstion angeht,sehe ich es auch so wie Wakan.


    Das unkastrierte Rüden gerne Probleme mit der Prostata bekommen,stimmt schon.Aber deswegen mußt du ihn jetzt nicht dringend kastrieren lassen.Das kannst du auch noch machen lassen,wenn es wirklich dazu kommen sollte,dann hilft die Kastration auch noch.


    lLiebe Grüße,Tamora

  • Hallo Wakan,
    ja, Du hast schon recht, hab ich ja auch selbst geschrieben, das ja das eine nicht viel mit dem anderen zu tun hat. Doch ist mein Problem, das er jetzt die Grenze seiner Beißhemmung einmal überschritten hat und nun eben auch in, naja, Rüdensituationen agressiver reagiert als früher, da dachte ich, die Hormone auszuschalten, würde helfen, ihm wieder mehr Vertrauen zu geben, da er dann z.B. wenn es um "seine" Hündin geht, nicht wie ein Rüde, sondern wie ein Rudelmitglied reagieren könnte; so wie früher. Ist schwierig den Zusammenhang den ich sehe, für andere verständlich darzustellen. Die Frage der Kastration lag eben schon vor diesem Vorfall im Raum, nur jetzt kommen eben immer mehr Stimmen auf, von Menschen die meinen Hund vorher kannten und eben jetzt in den gleichen Situationen wie vorher anders erleben.
    Gruß, Isi

  • Den Dackel/die Dackel gibt es doch noch. Oder? So wie ich das sehe reagiert Dein Hund völlig normal. Er hat weder seine Beisshemmung verloren, noch ist er besonders aggressiv. So wie er sich jetzt benimmt ist es sein gutes Recht. Vielleicht hat es ihm zuvor nur etwas an Selbstbewusstsein gemangelt.
    Bei Hunden ist es wie bei den Menschen, man mag nicht jeden und muss auch nicht jeden mögen. Die Individualdistanz ist abhängig von der Symphatie.


    LG
    Wakan

  • Hi Wakan,
    klar, den Dackel gibt es noch, und das sogar regelmäßig. das ganze passierte nämlich bei uns im Reitstall. Aber der macht uns jetzt nur noch aus sicherer entfernung an. Wahrscheinlich reagier ich da wirklich was überspitzt. Aber als Hundebesitzer hatte ich eben voher noch nie das Problem, das ich mir Gedanken machen mußte, wenn ich meinen Hund frei laufen lies und andere Hunde kamen. Ja, er hat aufjedenfall das Recht, sich sein Gegenüber anzusehen, und zu entscheiden ob er ihn mag oder nicht. Aber das Problem sind wohl weniger die fremden Hunde als deren Besitzer! Vor diesem Vorfall war jeder bgeistert von meinem Rüden und wie unkompliziert ich mit ihm und fremden Hunden umgehenkonnte.ja, und jetzt hat er einen kleineren Hund gebißen. Plötzlich sind sie sich gar nicht mehr so sicher ob sie ihre Hunde auch wirklich laufen lassen sollen, wenn meiner da ist. Ich lass mich da nicht in die Ecke drängen, da ja mein Rüde sowieso immer an meiner Seite ist. Aber ärgerlich ist das ganze schon, obwohl jeder die ganze Geschichte kennt und sich alle "Tierversteher" nennen, steht nur noch der Fakt im Raum. Und da gehört auch das Thema Kastration dazu, das mir immer wieder nahe gelegt wird.

  • Lass sie labern. Sonntagshundchen hat ne große Klappe gehabt, Sonntagshundchen hat Prügel bezogen und Dein Hund ist völlig OK.


    Meine Hunde haben schon so manch anderen verprügelt, große und kleine. "Natürlich" hatten meine die Schuld und natürlich waren meine Hunde gefährlich und natürlich haben sie jeden fremden Hund angefallen.
    Das ich immer mal wieder weitere Hunde, wieder große und kleine dabei hatte war nie jemandem aufgefallen.
    Versuche einfach den Vorteil zu sehen wenn die Sonntagskynologen ihre Sonntagshündchen im auto oder zu Hause lassen: Du hast mehr Platz und Deine Ruhe.

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