Warum sind auch viele sanfte Hilfsmittel hier so verpönt?

  • Du weißt mit Deinen netten Hunden wohl nicht, von was wir hier sprechen...


    Es gibt Hunde, die haben durch gesundheitliche Probleme oder das Fehlverhalten anderer vorheriger Hundehalter schlimmste Verhaltensprobleme... Sollen diese Hunde ein Leben lang weggesperrt werden, nur damit nie ein Halti dran kommt??? Und ob ein Hund ein Halti trägt, damit sich die Hundehalterin sicherer fühlt, oder ob man es nonstop benutzt sind zwei verschiedene paar Schuhe...


    Ich selbst hatte einen schlimmst schlimmen Hund, wie ich ihn meinem ärgsten Erzfeind nicht wünschen würde. Dieser Hund hatte eine Gehirnanomalie, was sich erst nach Odyssee bei mehreren Tierärzten herausgestellt hatte. Dieser Hund hatte ein Aggressionsproblem, wie es sich hier wohl keiner vorstellen kann und auch nicht möchte... Auch dieser Hund trug ein Halti, zusätzlich zum Geschirr, zusätzlich zum Halsband. Wenn dieser Hund ausgeflippt ist, hätte ihn niemand auf der Welt zur Räson bringen können. Und da ist es nun mal hilfreich, wenn man die Schnauze und somit die Zähne eines solchen Hundes im Falle eines Falles gesichert weiß..... Warum er keinen Maulkorb trug? Weil er trotz bester Gewöhnungsversuche weder Maulkorb noch Maulschlaufe duldete, was sicherlich auch mit seiner Krankheit zu tun hatte.... Halti ging gerade noch so, wenn er auch das nur schwer ertragen konnte und immer wieder mal in sich selbst zusammen fiel, wenn er es doch tragen mußte....


    ICH kann also sehr gut nach empfinden, wie man sich fühlt, wenn man in einer Spirale der Hilflosigkeit und Angst bis nahe an Panik versinkt...
    Wir sprechen hier sicher nicht von normalem Pöbelndem Verhalten.. Es geht um schwer gestörte Hundeseelen und Menschen, die sich solcher Seelen annehmen... Denen sei doch ein Hilfsmittel zugestanden, um die Blockade zu durchbrechen...


    Und noch Mal: Tragen Deine Hunde kein Halsband? Keine Leine? Kein Geschirr? Du sagst niemals ein Kommando? Schimpfst nie????


    Das ALLES ist Zwang...
    Und manchen Hund kann mit Schimpfen mehr verstören als einen anderen mit der schlimmsten Prügel....


    Und um situationsbedingt handeln zu können, müssen die Voraussetzungen dazu gegeben sein... Wenn ich auf die Jagd gehe und weiß, daß mir ein Reh unterkommen könnte, sollte ich ein Gewehr dabei haben. Wenn ich Angeln gehe, sollte ich eine Rute dabei haben, um situationsbedingt handeln zu können. Wenn ich mit einem wie auch immer problematischen Hund üben/spazieren gehe, sollte ich Handwerkszeug dabei haben, damit niemand zu schaden kommt. Damit ist sicherlich Hund wie Hundehalter, wie Umwelt gemeint....

  • Ich möchte gerne mal was in die Runde werfen:


    - Warum werden diverse "Hilfsmittel" gleich mit Strafreiz gleichgestellt? z.B. Wurfkette... eine Wurfkette soll nicht als Strafe dienen, sondern einen Zugang zum Hund ermöglichen. Wenn ein lautes "Ey" nicht mehr ausreicht, kann eine Wurfkette oder Rappeldose den Hund u.U. für einen Moment ablenken um einen Zugang zu bekommen. Wenn hierdurch der hund traumatisiert werden sollte, dann wird er es vermutlich auch wenn mal zufällig ein Ast vom Baum abbricht und krachend neben dem Hund einschlägt. Dann hat er aber grundsätzlich ein Wesensproblem.


    -Das Halti: Oh Gott... ein Unwort. Wenn man mit einem Hund, der sich bei jeder Gelegenheit voll in die Leine hängt (egal ob im geschirr oder Halsband) und der nicht mehr zugänglich ist, ein Halti ZUSÄTZLICH zum Geschirr mit 2. Leine eine Möglichkeit schafft, den Hund zu sich zu wenden... why not? Wo ist hier der Strafreiz?


    Hier könnte man jetzt weitermachen...


    Clicker, Schleppleine usw. sind genauso Hilfsmittel die bei falscher Anwendung Fehlverknüpfungen auslösen können oder Schaden anrichten. Was ich hier schon über Schleppleinen gelesen habe lässt es mir kalt über den Rücken laufen. Aber über Clicker, Schleppleine wird kein schlechtes Wort verpasst. Im Gegenteil, wenn einer ein Problem mit dem wegrennen seines Hundes schildert, kommt sofort der Hinweis auf die Schleppe. Wäre vorher mal angebracht denjenigen zu fragen ob er überhaupt weioß wie man damit arbeitet...


    Warum ist es so schwer zu akzeptieren, das Tiere, in unserem Fall Hunde, nach einem Try and Error Prinzip lernen? Der Hund ist neugierig, sieht etwas und will da hin. Im Freien beißt ihn vielleicht eine Ratte in die Nase oder eine Biene sticht ihn. Der Hund hat dabei etwas gelernt. Bei uns geht der Hund in die Küche und will etwas vom Tisch ziehen... wie erklären wir nun unserem Hund dass dies nicht gewünscht ist? In dem wir ihm ein Leckerli geben wenn er wieder vom Tisch runtergeht?


    Man kann wunderbar ohne Hilfsmittel auskommen... solange es der Hund, der Mensch und die Umstände zulassen. Wenn es die Umstände erfordert, dann sollte man sich nicht scheuen auch mal diverse Hilfsmittel in Erwägung ziehen. Dabei muss man allerdings gewisse Dinge beachten. z.B. das man dieses Hilfsmittel nicht als Ersatz für die weitere Erziehung nutzt, oder nur um das Sypthom zu bekämpfen. Manchmal muss man leider zuerst das Sypthom bekämpfen, ehe man nach der Ursache forscht. Es sei denn man möchte tatsächlich mit dem Hund nachts um drei rausgehen wenn keiner mehr auf der Straße ist.


    Was mich am meisten hier im Forum verblüfft ist die Tatsache, das es so viele HH gibt, die sich anmaßen anderen, die eine Frage über ein bestimmtes "Hilfsmittel" stellen, vorzuschreiben oder vorzuhalten das sie doch gar nicht in der Lage sind mit entsprechenden Tips sich ihre eigene Vorstellung davon zu machen.

  • Danke Jörg.....
    Und ich dachte schon, ich bin (fast) alleine....

  • Zitat

    Danke Jörg.....
    Und ich dachte schon, ich bin (fast) alleine....


    Ich denke es gibt hier noch mehr hier, die etwas globaler und differenzierter über dieses Thema denken, sich aber nicht trauen dies auch kundzutun, da sie wissen das alles was sie schreiben zerpflückt wird. ;)

  • Zitat

    Ich selbst hatte einen schlimmst schlimmen Hund, wie ich ihn meinem ärgsten Erzfeind nicht wünschen würde. Dieser Hund hatte eine Gehirnanomalie, was sich erst nach Odyssee bei mehreren Tierärzten herausgestellt hatte. Dieser Hund hatte ein Aggressionsproblem, wie es sich hier wohl keiner vorstellen kann und auch nicht möchte... Auch dieser Hund trug ein Halti, zusätzlich zum Geschirr, zusätzlich zum Halsband. Wenn dieser Hund ausgeflippt ist, hätte ihn niemand auf der Welt zur Räson bringen können.


    Nun ich kenne solche Hunde auch, aber das hat ja nun nichts damit zu tun, ob man die Handhabung in einem Forum erklärt oder ob man jemanden mit einem solchen Hund zu einem Trainer schickt.


    Was ist wohl der bessere Weg, wenn man so einem Fall in einem Forum geschildert bekommt? Dem User zu sagen: "versuche das mit dem und dies mit jenem" oder "wende dich bitte an einen Trainer, der dir vor Ort hilft und dir den Umgang und die Möglichkeiten erklärt"


    Wie schon oft erwähnt, ich habe nichts gegen Hilfsmittel, aber sie müssen halt richtig eingesetzt werden und nicht mal eben aus einer Laune heraus oder weil es gerade so schön einfach ist.
    Um beim Thema Halti zu bleiben: Wenn ich dem Hund immer nur ein Halti aufziehe, weil ich ihn dann besser halten kann, aber nicht an seinem Problem arbeite und darauf hintrainiere, das man das Halti nicht mehr braucht, dann ist es nicht der Sinn der Verwendung des Haltis.


    Kette, Rappeldose, Schellen, Disc´s: Wenn ein Hund dadurch eine Fehlverknüpfung bekommt, weil er sich erschrickt, heißt das nicht, das er deswegen ein grundsätzliches Wesensproblem hat. Das gleiche, wenn ein Ast krachend neben dem Hund landet. Wobei ich bei dem Ast wahrscheinlich genauso springen würde wie mein Hund und dann auch erst mal einige Zeit bräuchte, bis ich wieder ohne Probleme unter Bäumen laufen kann. Deswegen habe ich kein Wesensproblem.
    Wenn ich diese Mittel brauche, um zu meinem Hund durchzukommen, habe ich direkt etwas falsch gemacht und dann sollte ich mir diese Dinge vor die Füße werfen und nicht meinen Hunden.
    Erinnern wir uns an die Aussage zu dem Thema von dem Herrn Rütter: "Diese Dinge sind kein Scherz/Spaß, wir traumatisieren damit den Hund. Zwar nicht so schlimm, das wir ein Häufchen Elend hier haben, das Wochen braucht um sich wieder zu beruhige, aber das ist schon hart".


    Ich arbeite seit einiger Zeit mit einem Hund aus dem Tierheim. Ein hübscher Leinenpöbler, der auch nicht gerade leicht zu halten ist, wenn er ausrastet und er rastet täglich einige male aus. Wir haben über Halti gesprochen - ganz besonders für die Frau, weil sie Angst hatte, den Hund nicht halten zu können. Sie war so unsicher, das sie sofort die Leine ihrem Mann in die Hand drückte. Ich machte den Vorschlag, das sie doch mit zwei Leinen laufen sollten, wenn sie zusammen gehen. Sie an der kurzen Leine und er an einer Schlepp oder einer anderen längeren Leine. So hatte die Frau die Sicherheit, das ihr Mann da ist und den Hund sichern kann, wenn sie ihn nicht halten könnte und siehe da, die Frau war sicherer im Umgang mit ihrem Hund.
    Wir haben nach einiger Zeit haben wir dann Möglichkeiten gefunden, wie man die Ausraster reduzieren kann und wie man die Hund am besten händelt und dabei dann alles positiv aufzubauen.


    Ich glaube auch nicht, das man hier anmassend ist oder das hier jemand etwas vorschreibt oder vorhält, etwas zu machen. Aber es ist nun mal ein Forum, in dem es um die eigene Meinung geht und auch um das, was jemand nach seinem Gewissen sagen oder erklären möchte.
    Es steht doch jedem frei, nach solchen Dingen zu fragen, es steht auch jedem frei. darauf zu antworten oder Anleitungen zu posten. Aber genauso steht es jedem frei, auf die Gefahren, Schwachstellen und Risiken hinzuweisen.

  • @ Cerridwen: Da hast Du ja recht, und darum geht es mir auch nicht.. Natürlich müssen die Risiken dargestellt werden.. Das ist ganz klar, und genau danach fragen die Leute doch auch...


    Nun sind hier leider viele Menschen, die ein Halti nur deshalb ablehnen, weil sie selber noch keines brauchten und es nicht gut finden... Sie verleugnen sozusagen das "Gute" dieses Hilfsmittels, wenn es denn richtig angewandt wird. Und dann diese Doppelzüngigkeiten: Schleppe super, Halti sch....
    Mit beidem kann man schlimmste Schäden am Hund anrichten...
    Ebenso mit einer normalen Leine, einem normalen Halsband, sogar einem Geschirr...


    Man muß alles erklären und auf Risiken hinweisen, aber gleich von vorneherein zu sagen, übers net geht das nicht und Hilfsmittel beweisen die Unzulänglichkeiten des Halters finde ich nun mal anmaßend...


    Und mit meinem Hund hätte mir auch kein Trainer helfen können, denn der war nun mal krank....
    Klar, das sind die wenigsten Hunde, aber deswegen fühlen sich ihre Halter nicht weniger hilflos als ich in der damaligen Zeit (damals wußte ich ja auch noch nicht, warum er so war)...


    Wir arbeiten hier im Verein auch nach vielen individuellen Lösungen.. Auch die mit Doppelabsicherung durch den Trainer haben wir schon gemacht, wenn es angebracht war...
    Nur hat ja nicht jeder einen eigenen Mann oder Helfer, der bei jedem Spaziergang dabei sein kann.. So gibt es immer wieder Dinge, die die Lösungen bestimmen helfen..


    Und zur Rappeldose und co: ich denke, das kommt sehr stark auf den Hund an... Meine sind alle möglichen Krachmacher gewöhnt, einfach weil ich ein sehr tolpatschiger Mensch bin, mir oft was runterfällt. Zusätzlich haben sie ein riesiges Vertrauen in mich und wenn ich was nach ihnen werfe, sogar wenn es ne Wurfkette ist, kann ich damit ihr Verhalten in der Regel unterbrechen, aber beide freuen sich, daß ich mich um sie kümmere, suchen angestrengt das geworfene Objekt, um es mir schwanzwedelnd zu einem neuen Wurf zu bringen.... :D Wo die da traumatisiert sein sollen, will sich mir nicht erschließen, aber nur weil meine so sind, würde ich das keinem empfehlen... weil das in der Tat bei den meisten Hunden zu Fehlverknüpfungen und Vertrauensverlust führt...


    Aber ein Halti gut erklärt ist ebenso hilfreich wie eine Schleppe...

  • Zitat

    Aber ein Halti gut erklärt ist ebenso hilfreich wie eine Schleppe...


    Ich denke, das es den wenigsten darum geht, das es nicht hilfreich ist, sondern eher, das es wirklich angebracht und der Situation angemessen ist. Und dann halt der Punkt, das man es sich genau erklären und zeigen lässt - zumindest beim Halti finde ich es sehr sehr wichtig. Ich kann es noch so gut erklären und mit Bildern oder ähnlichem zeigen, aber das ist doch immer noch etwas anderes, als wenn ich es dem Menschen ganz genau Schritt für Schritt zeige und dann sage, in der Wochen machen wir nur Gewöhnung und nichts anderes und nächste Woche zeige ich euch, wie es richtig eingesetzt wird.


    Ähnlich sehe ich es auch mit der Schleppleine, denn auch diese erkläre und zeige ich meinen Kunden ganz genau und mache mit denen sogar Trockenübungen. Wie erwähnt, ich habe es mit einem Kunden getestet und denen das Buch "Mit 10m zum Erfolg" in die Hand gedrückt und sie haben mir dann gesagt, das es in der Theorie sehr schön ist, aber die es praktisch nicht unbedingt umsetzen können.


    Aber wo ist denn das Problem? Es gibt halt Menschen die noch kein Halti brauchten und selbst wenn sie eines gebraucht hätten, es nicht genutzt haben und einen anderen Weg gesucht und gefunden haben, weil sie das Halti nicht mögen und damit auf keinen Fall arbeiten möchten. Das kann ich sehr gut verstehen und ich akzeptiere auch die Meinung, das es von einigen kategorische abgelehnt wird.
    Aus der Praxis kann ich sagen, das von allen Hunden, für die die Halter ein Halti (um bei dem Beispiel zu bleiben) einsetzen wollten, nur vielleicht 2 % es wirklich gebraucht haben. Sei es um das Kräfteverhältnis auszugleichen oder um den Hund wirklich besser händeln zu können.


    Genauso, wie diese Leute eben solche Sachen kategorisch ablehnen, lehne ich andere Dinge kategorisch ab.

  • Jörg: Gut geschrieben. Ich sehe das genauso. Was mich bei vielen Diskussionen stört, ist das zu sehr verallgemeinert wird. Es ist doch immer situations- und vor allem hundeabhängig, welches unser Verhalten auslöst. Und kein Mensch ist fehlerfrei. Ich denke, selbst die, die Hilfsmittel verteufeln machen nicht alles richtig bei ihren Hunden. Außerdem, es sind Hunde. Ich liebe meine beiden Langnasen sehr, aber die Sicherheit der Menschen, Tiere und des Umfelds stehen an erster Stelle. Wenn ich einen Hund habe, den ich ohne Halti nicht in den Griff bekomme, weil er vielleicht von seiner Genetik oder seinem bisher erlernten schwierig "gestrickt" ist, dann muss ich zur Sicherheit meines Umfeldes mit Halti arbeiten. Außerdem sollte ein Halti nicht immer negativ
    behaftet sein. Es gibt Angsthunde, denen gibt das Halti ein Stück Sicherheit. Weil sie sich bei der richtigen Handhabung "geborgen" fühlen. Ich persönlich arbeite nicht mit Halti habe es mir aber durchaus schon überlegt, da ein normaler Spaziergang mit meiner Hündin ohne Panik in einer Stadt nicht möglich ist. Natürlich MUSS ich sie ja auch nicht in die Stadt mitnehmen, aber ab und an gibt es eben Situationen in denen ich den Hund weder zu Hause noch im Auto lassen kann. Natürlich haben es die Hundebesitzer, die einen kleinen Fifi oder einen Hund ohne negative Erfahrungen zu sich holen wesentlich einfacher. Bei einem kleinen Fifi macht es oft nicht viel, wenn er mal auf einen Menschen oder einen anderen Hunden losstürmt. Aber bei einem großen sieht die Sache schon anders aus. Natürlich gibt es viele Menschen, die sich wenig Gedanken um Erziehung machen. Aber die gibt es auch im menschlichen Bereich. Man schaue sich nur die Super-Nanny an, wie viele bei der eigenen Kindererziehung schon versagen.
    Grüße

  • Zitat

    Danke Jörg.....
    Und ich dachte schon, ich bin (fast) alleine....


    Ne, du bist hier nicht alleine, keine Angst! Es gibt durchaus Hunde, wo man Hilfsmittel braucht. Nur diese Hunde kennen hier manche vielleicht gar nicht und können sich nicht im geringsten vorstellen, dass es solche tatsächlich gibt.


    Vielleicht sind gerade die Hunde derjenigen, die so völlig gegen Hilfsmittel sind, am Ende in Wirklichkeit unerzogen und manipulieren ihre Besitzer, nur die merkens gar nicht. :???:


    Was ist denn das Ziel? Das Ziel ist doch einen gesellschaftsfähigen Hund zu bekommen, der souverän mich im Leben begleiten kann. Der weiß, was man tun muss, wenn er Radfahrer und Jogger sieht, der im Drogeriemarkt brav sitzt macht, der tapfer durch den Weihnachtsmarkt geht, glücklich über die Wiesen rennt, der im Gasthaus brav unterm Tisch verschwindet ohne, dass jemand merkt, dass er je da war, der kkeine Hunde anpöbelt, keine Menschen anpöbelt, sich fast immer abrufen lässt.....


    Das aber braucht Arbeit, viel Arbeit und bei einem schwierigen, evtl. nichtsozialisertem Hund oder auch Secondhandhund noch mehr Arbeit und viel Geduld. Nur das Leben eines Hundes kann sehr kurz sein, ich kann also nicht warten bis er mir zufällig das gewünschte Verhalten zeigt und ich ihn loben kann. Mit Leckerchen bringe ich ihn dazu, das alles zu erlernen. Bei manchen dauerts länger, bei anderen kürzer.


    Bei Fehlverhalten brauche ich aber auch ab und an ein Hilfsmittel um den Hund aus seiner Situation lenken zu können. Ich mache keine Schmerzen, aber ich erreiche ein Meideverhalten, das schlichtweg auch gewünscht ist. Ob das jetzt ein Nein ist oder die Schellen kommt auf den Hund an. Ich kann z.Bsp. den Hund nicht alles unterwegs fressen lassen, was er findet. Das kann schlichtweg gefährlich sein.


    Wenn ein Hund am Tisch ständig was klaut, kann ich ihn nicht loben, wenn er runtergeht, denn sonst lernt er nur: Hochgehen, klauen, loben. ne diese Handlungskette ist Quatsch. ich kann ihn nur loben, wenn er nicht hochgeht. Hierzu kann ich ihn locken, aber auch mal was werfen. Behindertenhunden stellt man dann Dosen auf, die furchtbar scheppern, in der Hoffnung, dass sie es nie mehr tun werden.


    Wer Hilfsmittel nicht akzeptieren will, sollte aber dann wirklich auch die Leine abschaffen, das Halsband, Leckerchen, Spielzeug, Schleppleine, jegliches Kommando, denn alles ist Zwang. Es ist alles Zwang, was wir mit unseren Hunden machen. Nur der Witz ist, der Hund braucht und will klare Regeln. Er will seinen Platz und einen Hundeführer, der ihm sagt, was er zu tun hat. Und wir wollen einen gesellschaftsfähigen Hund.


    Nur was versteht jeder einzelne unter gesellschaftsfähig. Meine Hündin hasst aufdringliche hUnde und mahnt sie deutlich ab. amnche Besitzer meinen ihr hUnd will spielen. Nein, wollen sie nicht. Und plötzlich ist das Verhalten meines Hundes aggressiv, oder was wir hier oft lesen: Hilfe mein Hund wurde gebissen. Oder mein Hund wird gemobbt. Nein, es sind meistens typische, normale Hundeverhalten und wir Menschen haben begonnen den Hund nicht mehr als Hund , sondern als Kleinkind zu betrachten. Welch ein fataler Fehler.


    Auch Kinder brauchen klare Regeln und manchmal einen deutlichen Hinweis. Da kann auch mal ein nasser Lappen fliegen, bevor sich das Kind am Backofen verbrennt. Es ist manchmal schlichtweg lebensnotwendig.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!