Borreliose

  • Mein Hund hat vor einem halben Jahr plötzlich seine Hinterläufe nicht mehr bewegen können. Nach einem harten Abstoppen im Spiel schrie er auf und konnte die Hinterläufe nicht mehr bewegen. Es war Donnerstag Abend. Wir sind mit ihm sofort in die Tierklinik gefahren. Es war natürlich ausserhalb der Sprechzeiten, sodass nur die Notversorgung stattfand. Der Hund bekam Muskelentspanner, Antiobiotika, Cortison. Eine Woche blieb er in der Klinik. Beim Röntgen konnte nichts festgestellt werden. Die Blutwerte wurden überprüft. Organwerte etc. alle in Ordnung. Immer wieder die ungeklärte Diagnose: Bandscheibenvorfall. Am Montag morgen war unser Haustierarzt da, der ihn vor Ort akupunktierte und mir sagte, dass der Hund total verschoben sei und deswegen die Beine nicht bewegen könne. Er schloss einen Bandscheibenvorfall aus. Bis dahin von der Klinik immernoch keine klare Diagnose. Nach 5 Tagen!!! stellte sich heraus das er einen leicht erhöhten Borreliosetiter hat und damit war klar: die Lähmung wurde durch die extrem heftige Muskelentzündung in der Rückenmuskulatur verursacht die die Borrelien hervorgerufen haben.
    Durch die Akupunktur konnte unser Hund 48 Stunden später wieder langsam aufstehen und wir konnten ihn nach einer Woche wieder mit nach Hause nehmen. Das Bewegungsprogramm begann. Im Schneckentempo wurde er bewegt. Er bekam 4 Wochen lang Antibiotika etc. davon auch noch 1 Woche Muskelentspanner, die ich als völlig destruktiv empfand, da er ja laufen sollte um die Reflexe zu bekommen, aber aufgrund der breitmachenden Wirkung selbst kleinster Mengen überhaupt nicht in der Lage war gerade aus zu laufen. Also brach ich das ab. Wir akupunktierten weiter. Dazu bekam er 2x die Woche Physiotherapie mit Dorntherapie auf die er sehr gut ansprach. Nach den 4 Wochen Antibiotika wurde noch mal eine Hautbiopsie gemacht. Das war jedoch meiner Meinung nur Geldmacherei, denn da die Entzündung in der Muskulatur auftrat war es höchst unwahrscheinlich das Borrelien in der Haut zu finden sind. Das erfuhr ich jedoch erst 70,00 € später. Meine Frage nun an Euch. Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und welche Behandlungen oder Untersuchungen sind in der Folgezeit, auch langfristig gesehen, sinnvoll um ein wieder aufflackern der Borreliose zu verhindern. Er wird regelmäßig weiterhin mit Physiotherapie und Akupunktur sowie homöopatisch (TCM durch so arbeitenen Tierarzt) behandelt, wobei er heute wieder ziemlich gut laufen kann. Man sieht es nur noch im "Schritt" und daran dass er nicht mehr auf 3 Beinen pinkelt, das eine Hinterhandschwäche im LWS vorliegt. Die Entzündung ist weg. Ich weiss natürlich das die Borreliose keine Fiktion ist, dennoch frage ich mich ob nicht mittlerweile bei jedem ungelösten Fall gern die Borreliose mit in Betracht gezogen wird. Wenn es wirklich so ist das 70 % der Hunde mit dem Erreger in Berührung gekommen sind aber nur 3% wirklich erkranken gibts mittlerweile ziemlich viele "3%´s". Seit einiger Zeit haben sich an den Hinterläufen zwei Stellen gebildet an denen er häufig leckt. Wir vermuten das es Auswirkungen u.a. der Medikamente sind. Über viele Antworten freue ich mich schon jetzt. Danke. Wenn Unklarheiten bestehen - einfach nachfragen. Es ist nicht so ganz einfach eine so lange Zeit gerafft richtig darzustellen.

    • Neu

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    • Hallo,


      bei Borreliose bei Hunden kenne ich mich nicht so gut aus, aber ich weiß von den Menschen, dass eine heftige Antibiotikabehandlung die Borreliose je nach Stadium stoppen kann. Zur Kontrolle werden Blutuntersuchungen gemacht. Hat man bei deinem Hund nochmals Blut abgenommen? Ich kenne nur einen Hund bis jetzt, der Borreliose bekam und wieder nach kurzer Zeit top fit wurde. Ist die Borreliose aber schon älter, kann man glaube ich nicht mehr ganz gesund werden. Und wenn man Pech hat, kann man sich auch erneut infizieren. Es tut mir wirklich leid für euch, aber wie wäre es mit einem TA-Wechsel?

    • Hallo,


      also, Borrelien sind nicht so selten wie man denkt. Ich kenne das aus dem humanmedizinischen Bereich und die Fälle haben sich in den letzten Jahren massiv gehäuft. Mit ein Grund, warum ich Benda impfen lassen habe.


      Kann natürlich sein, dass er "Läuse und Flöhe" hat, weil dieses plötzliche Auftreten aus der Bewegung heraus natürlich erstmal an Zerrung, Bandscheibenvorfall etc. denken lässt. Was im Endeffekt nun wirklich der Auslöser war, werdet ihr wahrscheinlich nicht klären können.


      Viel Erfolg weiterhin bei Eurer Therapie


      Ella

    • Hallo!
      Ich glaube nicht,daß das Lecken von den Medikamenten kommt.Bekommt euer Hund denn zur Zeit noch Antibiotika?
      Hab mal gelesen,daß Juckreiz und Hautentzündungen im Spätstadium der Borreliose vorkommen können.
      Würde auf jeden Fall nochmal den Borreliose-Titer bestimmen lassen!
      Ich glaube,daß Borreliose jetzt relativ häufig bei unklaren Krankheitsfällen diagnostiziert wird,weil TAs erst seit ein paar Jahren wissen,daß Borreliose gar nicht so selten ist.Daher ist die Borreliose in letzter Zeit auch eine wichtige Differentialdiagnose bei solchen Sachen wie Lahmheiten ohne erkennbare Ursachen und ZNS-Störungen geworden.Wenn also häufiger auf Borreliose untersucht wird,findet man auch häufiger eine.
      Viele Grüße,Tamora

    • Hallo Winni,
      ich bin mitlerweile der Meinung, das manche TÄ es sich zu einfach machen mit der Diagnose.


      Mein Gismo wurde ewig immer wieder mit AB gegen Boreliose behandelt,
      die tatsächliche Diagnose lautet, leichte ED und CE (Cauda Equina).


      Nur mit Röntgen kann man viele Urschachen gar nicht erkennen,
      da muß dann schon mal ein CT oder ein Kernspinn gemacht werden.


      Ich würde mich an deiner Stelle nicht auf der Diagnose Borreliose ausruhen,
      ich muß ganz ehrlich sagen, ich glaube bei den was Du geschrieben hast nicht an ein Borreliose Problem,
      bei dem was ich bisher über Cauda Equina gelesen habe würde ich bei deinem Hund mal in der Richtung untersuchen, und da langt kein Röntgen :flehan:


      Warst Du denn mal bei einem "wirklichen Knochenspezialisten"


      Grüße Christine

    • Es ist sicherlich verwirrend für Euch gewesen meinen Text zu lesen, aber die Tierklinik in der er am Anfang war, hat auf Borreliose getippt. Diese Tierklinik ist in Deutschland scheinbar recht bekannt für ihren Chirurgen. Nicht mein jetzt behandelnder Tierarzt. Der versucht alle Bereiche abzudecken. Er ist Tierarzt, hat aber vor einigen Jahren der Schulmedizin in seiner Praxis den Rücken gekehrt und arbeitet in erster Linie mit der traditionellen chinesischen Medizin. Er kennt sich sehr gut mit dem Bewegungsapparat aus. Er war derjenige der mir gesagt hat, das er nicht auf eine Bandscheibenvorfall tippt. Auch nicht auf in erster Linie die Borrelien. Er hat meinem Hund schon sehr gut geholfen, aber so 100%ig eben noch nicht. Die Frage ist ob ich 100% wieder erwarten kann, oder ob ich einfach damit Leben muss. Yoschi hat keine Schmerzen und es geht ihm gut. Von daher möchte ich ihm im Moment keine Narkose zumuten. Er läuft wieder am Fahrrad u.s.w., von daher ist es kein Vergleich mehr zum Zustand von vor einem halben Jahr. Cauda Equina ist es in jedem Fall nicht. Ich habe eher den Eindruck das es vom LWS-Bereich in die Hinterläufe geht, Knie o.ä., aber diese aufwendigen Untersuchungen sind für ihn im Moment Stress pur. Ich denke das wäre kontraproduktiv.

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