kann Vermieter Mietverhältnis kündigen?

  • Hallo liebe Foris,

    habe folgendes Problem.
    Ich wohne seit einem Jahr in einem Mehrfamilienhaus mit 6 Parteien.Das Haus, was direkt an unser angebaut ist hat insgesamt 4 Parteien und gehört ebenfalls meinem Vermieter. Mitlerweile haben wir in den gesamten 10 Haushalten insgesamt 10 Hunde. Jeder Hausbewohner hat quasi einen. Ausser mein direkter Nachbar gegenüber!!!
    Dieser ist nicht grade ein Hundefreund.
    Seit ca. 4 Wochen wohnt eine junge frau mit uns im Haus. Sie hat einen kleinen Dackel der leider großes Theater macht, wenn sie ihn alleine lässt. Er bellt ständig und über Stunden mit Ausdauer. Gestern bin ich mit Lotta nach unten, der Dackel meiner Nachbarin am Schreien und am jammern (das bereits seit Stunden). Da kam mir mein direkter Nachbar (der ohne Hund entgegen ) und sagte: ich wollte grad klopfen. Ich dachte es sei was passiert weil der Hund so am bellen und jammern wäre!
    Ich: das ist nicht mein Hund. Das ist der Hund von der Neuen!
    Warum auch immer er dies so falsch eingeordnet hat.
    Naja. Jedenfalls hat er mir gesagt, dass er sich bei unserem Vermieter beschwer hätte, weil die Hunde im haus immer so bellen würden und hat ihm damit gedroht auszuziehen wenn sich da nichts ändert. Wären ja kein Tierheim hier usw.
    Mache mir jetzt einwenig Sorgen darüber, dass er dem vermieter erzählt haben könnte, dass der bellende Hund meine Lotta ist!!!
    Nun meine Frage: Kann der Vermieter ein Mietverhältnis aufgrund solcher Aussagen einfach so kündigen?? Oder muss ich mir darüber keine Sorgen machen???
    Ich meine, es war ja definitiv nicht Lotta. Lotta bleibt nämlich NIE alleine zu Hause und sie bellt eigentlich nur, wenn es bei mir klingelt.

    Über eure Antworten würde ich mich sehr freuen.

  • Hallo,
    da alle ausser der eine Nachbar Hunde halten wird wohl der Vermieter eher auf den einen als auf alle verzichten...

    Ruf doch mal bei eurem Vermieter an und berichte ihm von deinen Sorgen- lieber vorbeugen als nachsorgen...

    Ich denke er darf dich unter der normalen Frist durchaus kündigen. Deher- mal mit ihm reen.

    Und dann versuch doch mal die Dackelhalterin anzusprechen ob sie das Alleinebleiben nicht zum Wohle des Hundes und des Hausfriedens üben möchte?!

    Ich drück dir die Daumen...

  • Zitat

    Ich denke er darf dich unter der normalen Frist durchaus kündigen


    Einfach so kann man heute keinem Mieter mehr kündigen. Selbst mit Eigenbedarf in deiner eigenen Wohnung hast du teilweise schon Schwierigkeiten. Und so wie sie schreibt, klingt es eher nach einer Baugesellschaft und die kann sowieso nicht so einfach kündigen. Mieter wird man heutzutage nicht mehr los (in der Regel ist das auch gut so, wenn man aber scheiss Mieter hast ist das eben dafür richtig mistig).

    Wenn Hundehaltung bei euch offiziell genehmigt ist (wovon ich bei 10 Hunden mal ausgehe), muss er euch erst mal nachweisen, dass es euer Hund ist, der stört. Und da habt ihr doch sicher die anderen Nachbarn (also ausser den Nicht-Hunde-Freund + die Dackelbesitzerin) auf eurer Seite.

    Mit ihm Reden kann gut und schlecht sein. Einerseits kann es helfen, andererseits kann es ihr als "ansschwärzen" der Dackelbesitzerin ausgelegt werden. Eventuell mal das Gespräch mit dem Nicht-Hunde-Möger suchen? Ihm erklären, dass es nicht dein Hund ist, dass du das auch nicht gut findest? (Ohne die Dackelbesitzer schlecht zu machen)

    Wie ist euer Verhältnis zu den Dackelbesitzern? Könntet ihr da ansetzen mal mit denen zu reden? Wenn du meist zuhause bist, könntest du anbieten nach dem Hund zu gucken, damit er nicht so lange alleine ist?

  • Vielen dank für eure schnellen Antworten.

    Zum einen denke ich auch das ein gespräch zwischen Vermieter und mir nicht grade rosig wäre. Irgendwie würde ich mir ja selber indirekt ein Schuldeingeständnis abliefern.

    Und was meinen direkten Nachbarn angeht: Wir verstehen uns sehr gut eigentlich. Als er mich auf das Thema gebell ansprach habe ich ihm gesagt, dass Lotta es nicht ist. darauf meinte er nur: das wüsste er!Komisch nur warum er dann bei mir klopfen wollte?!?!
    Hmm. Schwierige Situation...

    Die Dakelbesitzerin versuche ich schon seit gestern anzutreffen. Aber irgendwie scheint sie dauernd unterwegs zu sein. Werde aber versuchen ihr klar zu machen, dass sie das mit ihrem Dackel ändern muss.Wenn ich sie antreffe!
    Ich hoffe ich habe Erfolg und es kommt nicht negativ rüber!

  • Vielleicht wollte er bei dir klopfen, um seinen Frust von der Seele zu reden - oder dich um Hilfe zu bitten oder sonst was. Vielleicht war er für den direkten Weg (bei der Dame selber zu klopfen) zu "feige"?

    Find ich gut, dass du das Gespräch mit der Dackelbesitzerin suchst. Drück dir die Daumen daß das gut läuft und sie eine Lösung für ihren Hund findet (der ja offensichtlich unter der Situation des Alleine-Bleibens leidet).

  • Also irgendwie kann ich den armen Nachbarn schon verstehen - aber DEIN Mietverhältnis kann der Vermieter nicht einfach so kündigen.

    WAS er machen könnte, wäre die Hundehaltung-Erlaubnis zu widerrufen. Ob er sich wegen 1nes Mieters mit 10 anderen "anlegen" will ist eine andere Frage. Aber ich glaube, kaum ein Vermieter hätte darauf Bock.

    Vielleicht lässt sich ja das Dackel-Problem lösen. Wenn ihr soviele Hundehalterparteien habt, müsste es doch möglich sein vielleicht ein Sitting-System aufzubauen?

  • Ich denke das das Verhalten des Dackels andere Ursachen hat. Die Besitzerin hatte sich, so erzählte sie mir, kürzlich von ihrem Mann getrennt. Sie hatten jahrelang zwei Hunde. Leider mussten diese nun auch unter der Trennung leiden denn man trennte sie auch. Dackel´s bester Freund, mit dem er jahrelang ein Herz und eine Seele war, ist beim Exmann geblieben und er musste mit in die kleine Wohnung. Plötzlich alleine, ohne Garten usw. Habe sie selber schon gefragt,warum sie sowas machen würde allerdings kam da nur, dass sie nichts dafür könnte wenn ihr Mann den anderen Hund nicht hergeben würde :irre:

    Und was das Sitting untereinander angeht: Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das hier irgendwie miteinander hinbekommen könnte. ich hatte das Thema schonmal angesprochen und es gab nur eine Nachbarin, die von der Idee angetan war.
    Vielleicht sollte man sich aber jetzt, wo die Situation ja schon ernst zu werden scheint, nochmals zusammen hinsetzen und Lösungen finden, wie alle Miteinander friedlich zusammen leben können!

  • Hm, dann dran bleiben.
    Wenn er sagt er wüsste das dann denke ich auch, dass er von dir einen hilfreichen Tipp erwartet hätte. Und wenn du sagts so versteht ihr euch relativ gut- keine Bange, dann schwärzt der dich nicht einfach an?!
    Das mit dem "Mietverhältnis nicht einfach beenden können" habe ich vorhin auch gelernt- hab mit meinem Freund und meiner besten Freundin über dieses Thema gesprochen- sehr interessant!

  • Hi ihr lieben,

    habe heute bevor ich zum Dienst bin die Dackelbesitzerin aufm Hof getroffen und sie direkt drauf angesprochen. Und jetzt haltet euch fest:

    Ja, das hätte sie schon gewusst das ihr Dackel Theater macht wenn sie nicht daheim wäre aber das hätte nun alles ein Ende, da sie einen Hundetausch mit ihrem Mann (Ex) vorgenommen hätte. Sie habe jetzt den großen und der Dackel wäre bei ihrem Ex. Der große Hund wäre super lieb. Man hätte sie schon gefragt, ob man ihm die Stimmbänder rausgenommen hätte....Ausserdem würde er auch viel besser alleine bleiben. Sie würde morgens ne halbe Stunde mit ihm Rad fahren und dann könnte sie beruhigt von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr zur Arbeit. Das würde er locker schaffen.. :irre: Die hat se doch nicht alle. Habe mich so darüber geärgert. Vom Üben, den Hund alleine zu lassen, wollte sie erst garnichts wissen. Weg mit dem "Viech" wenn man es grade mal nicht gebrauchen kann. habe mir jetzt überlegt sie erneut anzusprechen. Vielleicht gibt sie mir ja ihren Wohnungsschlüssel und ich kann den großen Hund zum Spaziergang am Mittag (wenn ich sowieso mit meiner Lotta gehe) mitnehmen. Dann wäre er wenigstens nicht ganz sooo lange auf sich selber gestellt und müsste wohl oder übel blasentraining machen.Hoffe sehr sie lässt sich darauf ein und der Hund versteht sich mit Lotta.
    Das wäre zu schön!
    So. Wieder ein langer text geworden. Hoffe ihr lest ihn trotzdem. Hoffe, das meine Sorge mit meinem Vermieter nun auch aufgehoben ist wenn kein Kläffer mehr im Hause ist...Obwohl es mir unendlich leid tut für den kleinen!!!

  • Zitat

    da sie einen Hundetausch mit ihrem Mann (Ex) vorgenommen hätte.

    Da Du ja gerne eine harmonisches Verhältnis in Eurem Mietshaus anstrebst und Du Dich ja auch zu Unrecht von Deinem hundelosen Nachbarn verurteilst fühltest, sei durchaus auch ein wenig langsamer in Deinen Urteilen. :D

    DENN, Du bist der Dackelbesitzerin immer nur zwischen Tür und Angel begegnet, sie ist eh schon sicherlich 'zig Mal wegen dem Radau angesprochen worden und hat wahrscheinlich genügend mit ihrem schlechtem Gewissen (Partnerhund weg, kleine Wohnung, kein Garten mehr) zu kämpfen, ganz zu Schweigen von ihrem persönlichen enormen Stress, den sie gerade durchmacht, Trennung, Umzug, wie reagieren Freunde/Bekannte/Famile, vielleicht auch finanzielle Schwierigkeiten ....

    Ich habe mit meinen Ex durchaus auch die Hunde getauscht, da unsere beiden richtige Scheidungswaisen gespielt haben. Wir haben sie zwar nur so lange ab und an ausgetauscht, bis sie sich daran gewöhnt hatten, wer zu wem gehört, allerdings haben wir uns dafür zu Gunsten unserer Hunde richtig zusammenreissen müssen, um ein entsprechenendes Level der Small-Talk-Kommunikation zu finden und nur für sie aufrecht zu erhalten. Nach ein paar Wochen/Monaten durften wir endlich unsere eigenen Wege gehen und waren unseren Hunden echt dankbar, dass sie uns nun "entlassen" hatten und wir nix mehr miteinander zu tun haben mussten. :D

    Deine Nachbarin hat ihren Weg gefunden, dass sie mit dem Großen vielleicht besser klar kommt. Immerhin scheint sie ja noch mit ihrem Ex über die Hunde zu sprechen und beide scheinen nach der besten Lösung für alle zu suchen. Und duchaus kann ein Hund, wenn er es kennt, von 8:30 bis 17:30 aushalten.

    Ich finde es klasse, dass Du ihr anbietest, ihren Hund auszuführen. Aber, wie ich schon sagte, mach mal halblang mit irgendwelchen Vorwürfen oder gut gemeinten Ratschlägen, denn damit wirst Du nix erreichen. Lerne sie, ihre Situation und ihre Hunde besser kennen, dann kannst Du ihr sicherlich richtig gut unter die Arme greifen.

    Zu Deiner Ausgangsfrage: Ja, Dein Vermieter kann die Hundeerlaubnis nur für Deinen zurückziehen und Dich, da Dein Hund den Hausfrieden angeblich stört, kündigen, wenn Du ihn nicht abschaffst.

    Ich denke mal, dass sich Deine Ausgangsfrage erledigt hat, aber sollte man diesem Vorwurf entgegen wirken wollen, hilft ein "Bellprotokoll": wann hat mein Hund gebellt, wann die anderen. ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!