Begrüßt jeden Passanten (überdreht und kaum abrufbar)

  • Zum Anspringen:
    Ich finde die Übersetzung von Martin Rütter ("Eine Couch für alle Felle") ziemlich griffig: Er nennt das "Pöbeln". Würdest du einem Menschen gestatten, dass er dich anpöbelt? Ich glaube nicht.
    Anspringen ist kein Ausdruck von Freude, sondern von schlechtem Benehmen und bestimmt kein Ausdruck von Angst ;-)

    Ein paar Möglichkeiten:
    Jeden Tag Grundgehorsam üben. (="ich hab hier das Sagen, nicht du").
    Wenn Dritte einem begegnen, Ansatz zum Anspringen frühzeitig erkennen und rechtzeitig mit "Nein" zurückrufen. Wenn das nicht hilft: Schnauzgriff und "Nein" (So erzieht die Hündin auch ihre Welpen).
    Setzt euch durch!

    Folgende Ideen fand ich auch sehr gut:

    Zitat

    ein Alternativverhalten, was sich nicht mit Begrüßen und hochhüpfen vereinbaren lässt, trainieren. Man könnte z.B. üben, dass der Hund sich immer Hinsetzt, wenn er den Gedanken hat jemanden zu begrüßen. Das muss natürlich ordentlich belohnt werden.

    Zitat

    Schleppleinen- und Rückruftraining lohnt sich wirklich, denn noch vor wenigen Wochen hätte der Kleine nicht im Traum daran gedacht, überhaupt zu mir zurück zu kommen. Jedenfalls nicht so schnell und schon gar nicht so freudig.

  • Zitat

    Schnauzgriff

    Den hast Du aber sicherlich nie beim Rütter gesehen.

    Zitat


    (So erzieht die Hündin auch ihre Welpen)

    Und das hast Du sicherlich nie vom Rütter gehört. :roll:

    Denn wir sind Menschen und keine Mama-Hündinnen und beherrschen das nicht so perfekt wie sie. Daher lassen wir das mal besser sein und besinnen uns auf unsere Stärken: Ignoranz und Gehorsamstraining. ;)

    Aber alles nutzt manchmal nix, wenn das Gegenüber nicht mitspielt und den Hund lockt, ruft und umtüddeln will. Dann gilt es, erst einmal das Gegenüber zu ermahnen, den Hund gefälligst zu ignorieren, und wenn der artig gehorcht, kann man auch mit seinem Hund wieder weiter trainieren. ;)

  • Zitat

    Zum Anspringen:
    Ich finde die Übersetzung von Martin Rütter ("Eine Couch für alle Felle") ziemlich griffig: Er nennt das "Pöbeln". Würdest du einem Menschen gestatten, dass er dich anpöbelt? Ich glaube nicht.
    Anspringen ist kein Ausdruck von Freude, sondern von schlechtem Benehmen und bestimmt kein Ausdruck von Angst ;-)

    Das ist ein bisschen zu pauschal gesagt. Anspringen kann ersteinmal alles mögliche sein - Unterwürfigkeitsgeste, Übersprungshandlung bei Konflikt, Erlerntes Verhalten (Lob durch Zuwendung) usw... usw...

    Wenn der Hund auf Nein nicht reagiert, dann sollte man es dort auch nicht verwenden. Besonders bei jungen Hunden wird das nicht funktionieren, da sie oftmals keine Idee einer Alternative haben. Daher übe ich da gleich ein Alternativverhalten, was sich eben mit Anspringen nicht vereinbaren lässt.

    Ich übe es mit Schleppleine. Wenn zuviele "Opfer" anwesend sind, würde ich den Hund gar nicht von der Leine lassen. Damit macht man sich das Training nur wieder kaputt, weil es immer Leute gibt, die das mit Entzücken quittieren - also Lob für den Hund.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Anspringen rein als pöbeln sehen?? Also aus den Augen des Menschen mit Sicherheit, aber der Hund`??

    Ich denke, das kommt einfach auf den Hund an...
    Jack zum Beispiel ist auch so ein Fall, wir haben das alles weggearbeitet und was passiert?? Seit einer Woche fängt er wieder an...allerdings hüpft Jack aus reiner Freude. Er muss immer jeden begrüßen (er darf auf Kommando) und freut sich so extrem...bei gewissen Menschen (die er kennt und mag und solche die zum Beispiel Statur von meiner Mutter, Männe etc hatten) hüpft er dann hoch...bei uns macht er es gar nicht mehr, nur gestern als Männe heimkam.... :irre:
    Mit Schleppe trainier ich mit Jack nicht mehr, da hab ich keinerlei Einwirkung auf ihn, weil ich so mit Leine beschäftigt bin...dabei bin ich mit Benji 2 Monate Schlepp gelaufen, aber Jack ist sich nur am Verheddern...

    Seitdem er wieder hochspringt kommt er an die kurze Leine und darf, wenn der andere Mensch das dann erlaubt hin und wird halt extrem gelobt.... und siehe da, heute hat schon wieder alles geklappt.

  • Hallo Corinna,

    hab dich ja auch zitiert ...
    Was ich grad in diesem Thread z.T. an Unverstand gelesen habe, treibt einem echt die Tränen in die Augen.., aber natürlich gabs auch prima Vorschläge, die von Hundeverstand zeugen, wie den deinen... ;-), ein Alternativverhalten zu trainieren.

    na ja, das Wörtchen "nein" sollte ein junger Hund natürlich auch kennen...
    und das muss man ihm halt beibringen. Dabei ist das Timing wichtig: nicht, wenn er unerwünschtes Verhalten schon zeigt, sondern, wenn man beobachtet, dass er im Begriff ist, es auszuführen. In diesem konkreten Fall: Wenn der Hund den Menschen angesprungen hat, ist es eigentlich zu spät. Das "Nein" muß kommen, wenn er ansetzt zum Sprung.
    Und um es nochmal zu verdeutlichen (besonders souma ..): Das wichtige ist nicht der Schnauzgriff, (der kann ein Mittel zum Aufbau des Kommandos sein), sondern, dass der Hund "Nein" kennenlernt!

    Alternativverhalten und tabu-Wort schließen sich nicht aus.
    Ich möchte meinen Vorschlag nicht als entweder oder verstanden wissen, sondern als "sowohl als auch"


    .

    zu souma:

    Zitat

    bungee hat Folgendes geschrieben:
    Schnauzgriff

    Kommentar von souma:
    Den hast Du aber sicherlich nie beim Rütter gesehen.

    lies das mal..

    Zitat

    Ebenfalls neu ist die DVD zum Buch. Hier werden im Grunde genommen die Übungen und Situationen aus dem Buch klar verständlich dargestellt. Es kann allerdings ohne weiteres beides einzeln betrachtet werden (Buch und DVD).
    Es wird ein ruhiges und freundliches Arbeiten dargestellt. Allerdings auch der Aufbau des "Tabu"-Wortes über den Schnauzgriff.

    "Hundetraining mit Martin Rütter" von Martin Rütter (DVD)
    Kosmos Verlag, 100 Min., ASIN 3440108910, EUR 34,90
    Bestellung bei Amazon

    Ich denke, es ist Hunde- und Situationsabhängig.
    Selbstverständlich muss ein HH, unerwünschtes Verhalten im Ansatz unterbinden können, mit "Pfui" oder "Nein". (und wenn dein Hund auf ein drohendes "Nein" reagiert, brauchst du auch keinen Schnauzgriff ;-) in unserem Thread gings darum, Möglichkeiten aufzuzeigen, um einem kleinen Racker im Pflegelalter Manieren beizubringen.) Hier lasse ich unerwünschtes Verhalten gar nicht erst zu.

    Ich hab eine Bekannte mit einer Foxterrierhündin, die sie immer bellend anspringt, um an "Beute" in ihrer Hand zu kommen, auch auf kein "Nein" reagiert (nicht gelernt?). Da hilft in der Tat nur ignorieren, um sie nicht noch weiter hochzufahren ;-) . Es hat beim Spaziergang ungefähr 40 Minuten gedauert, bis sie ihre Versuche aufgab, mir ihr Spielzeug aus der Hand zu reißen, nicht mehr kläffte.
    Hier bleibt durch das Ignorieren der Erfolg, nämlich die Beute aus.

    dasaennchen:
    so wie du deinen Hund beschreibst, ist der gut erzogen: der zeigt das Verhalten, wenn er es darf, und eben nicht, wenn er es nicht darf:
    Du bist diejenige, die entscheidet. Und wenn er mal wieder über die Stränge schlägt reagierst du auch gleich wieder indem du korrigierend eingreifst. So soll es ja auch sein!
    "Pöbeln" ist, wenn die Aktion (vom Herrchen unkontrolliert) vom Hund ausgeht. Das ist doch was ganz anderes ;-)
    Es ist eben nicht, wie weiter oben oft gesagt wurde, "Freude" und eine "nette Begrüßung", sondern ein Fehlverhalten, dass man als HH kontrollieren muss. Und so wie du das ja auch augenscheinlich machst. Also, ich denke, wir sind uns einig ;-)

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