Wurde um Hilfe gebeten, brauche tipps

  • Gestern Abend war ich mit Ayu unterwegs (zur Zeit die einzige Runde, die ich wegen der Arbeit noch mit ihr gehen kann), als mich eine Frau mit ihrem Hund ansprach.
    Sie fragte mich, ob ich ihr mit ihrem Hund helfen könnte, da sie gesehen hat, wie Ayu sich mit der Zeit gemacht hat. Hundeschule und –trainer möchte sie nicht mehr, da es dadurch angeblich nur noch schlimmer geworden ist.

    Zur Info: Ich wohne momentan ziemlich ländlich und hier kennt jeder jeden und bevor ich herzog, war ich öfters mit Ayu zu Besuch hier. Daher kennt man sie von Anfang an.

    Die Frau wirkte vollkommen überfordert und der Hund knurrte fast permanent. Ich bin also mit Ayu eine Runde mit der Frau und ihrem Hund gegangen. Wir waren zwar nur eine Stunde unterwegs, aber man sah schon, dass der Hund einfach überhaupt nicht ausgelastet ist und anscheinend auch kein vertrauen zu seinem Frauchen hat (sie reagierte manchmal vollkommen emotional und riß an der Leine herum, wenn Max knurrte oder irgendwie abgelenkt war). Außerdem hat er versucht alles mögliche zu jagen.
    Frauchen bezeichnete Max als aggressiv, aber wenn man genau hinsah, entdeckte man eine – wenn auch nur leicht – eingezogene Rute.

    Ich würde ihr gerne helfen, habe aber leider keine Zeit und die Zeit, die ich habe, möchte ich gerne allein mit Ayu verbringen. Ich sehe sie kaum noch, da ich von 5-20Uhr weg bin und morgens einfach nicht die Kraft habe, noch eher aufzustehen und mit ihr eine Runde zu gehen (zumindest noch nicht). Mir bleibt also nur die Runde abends. Den Rest des Tages verbringt mein Freund mit ihr.

    Bisher habe ich der Frau nur zwei Tips gegeben:
    Handfütterung (was sie aber angeblich schon versucht hat, aber Max hat nach ihrer Hand geschnappt) und Schleppleine.

    Allerdings würde ich persönlich nicht mit der Schleppleine arbeiten, ehe Max vertrauen zu ihr aufgebaut hat.
    Ich würde ihr nun gerne eine Liste schreiben mit guten Ratschlägen, wie man es in den Griff bekommen könnte. Wäre lieb, wenn ihr auch noch etwas dazu schreiben würdet.
    Vor Allem gute Ideen, um gegenseitiges vertrauen herzustellen.

    Achja: Max ist etwa 3 Jahre alt und seit 1 Jahr bei ihr. Er kommt aus dem Tierheim und seine Vergangenheit ist nicht bekannt. Außerdem ist er ein Mix aus Schäferhund und Labrador.

  • Ganz ehrlich: Ich denke, da wirst Du mit ein paar zufällig zusammengewürfelten Tipps nichts erreichen können. Das bisschen, was man jetzt über Hund und Frauchen weiß, hört sich nach einem massiven Kommunikationsproblem (überhaupt kein Vertrauen?) zwischen den beiden an...

    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich würde ihr das Buch "Damit wir uns verstehen" von Thomas Baumann ans Herz legen. Möchtest du ihr eine Freude machen, kannst du es ihr ja schenken.

    Ich denke auch nicht, dass es mit ein paar hilfreichen Tipps getan ist.

    LG Mona

  • Schliesse mich meinen Vorrednern an. Deine Hilfsbereitschaft finde ich süss, und auch das Buch ist sicher gut, aber ich glaube der arme Max braucht wirklich jemand der ihn verstehen lernt. Und wenn das schon ein Hundetrainer nicht geschafft hat...überzeuge sie am besten von einem guten Trainer.

  • Hallo.
    Deine Hilfsbereitschaft in allen Ehren.
    (Aber lade dir nicht mehr auf, als du tatsächlich bewätigen kannst)
    Jedoch scheint mir der Gang zu einem erfahrenen Trainer - auch wenn sie das eigentlich nicht möchte - eher angebracht.
    Was erwartet sie von einem Laien, was ein Trainer dem Hund nicht vermitteln konnte??

    Biete ihr die Adresse der HuSchu oder des Trainers an, mit dem ihr Ausbildung gemacht bzw. gearbeitet habt an.
    Denke, mehr kannst du, in Anbetracht deiner Zeitmangel, jetzt eh nicht tun.
    Und das solltest du der Dame auch klar und deutlich vermitteln.

  • Huhu, also ich habe auch einen Schäferhund-Labrador Mix und sie ist Angstbeißer bzw. will mich auch immer beschützen, deswegen muss ich jetzt versuchen Vertrauen aufzubauen und das sie merkt das ich selbst auf mich aufpassen kann. Es hat sich auch schon gebessert seitdem ich jeden Tag Unterordnung mit ihr mache und auch sehr Konsequent bin.

    Lg Joy und Stella

  • Ratschläge gebe ich immer gerne. :D Ob sie dann tatsächlich so verstanden und umgesetzt werden, wie sie gemeint waren, ist dann die andere Sache. Man kann einen Tipp auf ziemlich verschiedene Weise interpretieren. Wenn man z.B. jemandem einen Fehler aufzeigt, kann derjenige so übereifrig sein, dass er ins andere Extrem übergeht. Deshalb ist eine kontinuierliche Beobachtung und Kontrolle eines Trainers schon wichtig.
    Ich finde es voll gut, dass dir die Frau so viel Vertrauen entgegenbringt.
    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, würde ich die Tipps nicht zu präzise formulieren und eher allgemein fassen. Es sei denn du hast doch noch Lust, mit ihr regelmäßig, also mehrmals die Woche zu trainieren.
    Sieben Tipps:
    # sich selbstständig Wissen über das Lernverhalten des Hundes aneignen: Erziehungsbücher, Internet (dogforum), Hundezeitschriften. Hundeschulen oder Trainer in der Nähe suchen.
    # geht nicht ohne Tipp Nr 1: lernen, die Körpersprache des Hundes zu lesen, und die eigene Körpersprache richtig einzusetzen, so dass der Hund sie versteht.
    # netter werden zum Hund: sich möglichst komplett das schimpfen abgewöhnen, Leinenruck etc. abgewöhnen, Neinsagen und Hund mit Namen rufen von einemillionmal am Tag auf zwei bis drei mal herunterfahren
    # Fortführung von Tipp Nr 3: gelassener werden, und den Hund öfter einfach mal "lassen". Über Lapalien hinwgsehen, und den Hund nicht wegen jedem Furz heranrufen, ermahnen oder kontrollierend anstarren.
    # sich angewöhnen, den Hund im richtigen Moment zu bestätigen für gutes Verhalten: loben, Leckerli, streicheln, ein Spiel mit dem Menschen, ein Spiel mit Spielzeug und dem Menschen
    # dem Hund mehr Auslauf geben
    # das eigene (menschliche) Verhalten beobachten und sich fragen: warum mache ich das eigentlich gerade? ist das überhaupt nötig? macht das Sinn (für den Hund)?

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