Ausbildung zum Rettungshund, aber wie?

  • @ Agility-Shepherd:


    Ich hab hier noch nicht so den richtigen Überblick, sorry
    :)



    @ Murmel


    Das es bei dieser Sache nicht nur um die Hundeausbildung geht, war mir schon klar. Was die körperliche und seelische Belastung angeht, die auf einen zukommt wenn man nach einem Menschen sucht, kenn ich mich bestens aus, da ich tag täglich, berufsbedingt, in Situationen komme wo es um Menschenleben geht.


    Vielen Dank trotzdem für deinen ausführlichen Beitrag. Da ich leider beruflich Früh- Spät- und Nachdienst machen muß und nur ein freies Wochenende im Monat habe, denke ich hat sich das für mich schon erledigt.
    Da reicht einfach die Zeit nicht
    Schade eigentlich


    ;(

  • Hi Murmel,


    um so mehr ich von Dir lese, umso neugieriger werde ich, in welcher Staffel Du bist. Bist Du bei der Bergrettung oder so was.
    Würde mich ja gerne mal mit Dir E-Mailen (dann ist es nicht ganz so öffentlich ;-) ), da ihr ja scheinbar teilweise etwas anders arbeitet, als zB wir es tun.
    Bin wirklich neugierig.


    Bonnymaus


    Nachdem alle hier so den ernsthaften Hintergrund beleuchtet haben und einen förmlich damit erschlagen, wieviel Zeit man dafür aufwenden muß, möchte ich Dir hier mal Mut machen.


    Als ich angefangen habe, nach einer Staffel zu suchen, bin ich auch bei einer Staffel gelandet, die mir in den schillernsten Worten und sehr ausführlich beim allerersten Kontakt mitgeteilt hat, was mich das ganze an Zeit, Geld und Fahrerei kosten wird. Ebenso wurde mir gleich mitgeteilt, daß mein Hund zu fett sei (Sie hatte noch nichtmal 1 kg zuviel drauf und das im Winter, wo ich sowieso etwas mehr füttere) und was ich alles an mir und meinem Hund ändern müßte.
    Außerdem fand ich die erste Übungseinheit mit meinem Hund nicht so toll, auch wenn mir vielleicht nicht zustand, darüber schon ein Urteil zu fällen.


    Ehrlich, den Willkommensgruß fand ich nicht so toll. Eigentlich wollte sich die Staffel nochmal bei mir melden. Hat sie nie und ich mich auch nicht dort. Ein Jahr verging und mich reizte das Thema aufs neue. Ich war überzeugt, daß mein Hund für diese Arbeit geeignet sein und ich ihn damit auch gut beschäftigen könnte. Das sollte eigentlich nicht der Anstoß zur RTH Arbeit sein, ist er aber doch bei vielen. Wenn man dann dabei bleibt, ändert sich dann auch mit der Zeit die Einstellung.
    Ich versuchte mein Glück bei einer anderen Staffel, dort bin ich jetzt seit etwas mehr als zwei Jahren.
    Die Staffel sagte mir einfach eher zu und ich verstand mich nach einiger Zeit auch sehr gut mit den Leuten. Dort wurde mit dem Hund auch anders angefangen zu arbeiten, als ich es vorher erlebt hatte. Ich fand dies bei meinem Hund einfach sinnvoller.


    Was wirklich so nach und nach auf einen zukommt, erfährt man mit der Zeit. Aber meistens steht man nicht alleine da, sondern findet den Rückhalt bei den Staffelkollegen. Deshalb steht an erster Stelle, daß Du Dich bei der Staffel und der Arbeit mit den Leuten und den Hunden wohl fühlen mußt.
    Ich habe teilweise selber Schicht gearbeitet und wir haben einige Schichtarbeiter dabei. Es funktioniert recht gut.
    Bei uns ist es zB so, daß jeder den Gehorsam mit seinem Hund privat übt, meistens auf einem Hundeplatz, wo er/sie sowieso tätig ist. Das kann man sich als Schicharbeiter meistens besser einteilen, als bei einer normalen 40-Std.-Woche. (Ist meine Meinung/Erfahrung, allerdings habe ich 4er-Wechselschicht gearbeitet)
    Der Gehorsam wird dann zwischenzeitlich bei uns überprüft, wenn wir uns für UO und Gerätetraining mal unter der Woche treffen. Das ist sehr unregelmäßig und die Termine werden so gelegt, das möglichst viele und gerade diejenigen, die es nötig haben, auch können.


    Die eigentliche Sucharbeit ist bei uns an einem Tag am WE, entweder Sa oder so und geht meist den ganzen Tag (ca 10 bis 18 Uhr, momentan teilweise erst ab 11 Uhr). Das bedeutet, das auch die Schichtler meist morgens oder nachmittags dabei sein können. Wenn es mal nicht klappt, auch gut. Der Job geht ja immer noch vor.


    Die theoretische Ausbildung findet dann, wie Murmel schon beschrieben hat, an WE statt. Aber es ist ja auch so, daß man nicht alle Kurse innerhalb von 3 Monaten machen muß. Bis man mal Prüfungsbereit ist, gehen so ca 2 Jahre ins Land, in denen man seine Fortbildung erledigt und der Hund ausgebildet wird.


    Wenn man wirklich Interesse an der Arbeit hat, dann sollte man sich einfach mal eine oder mehrere Staffeln anschauen. Meist hat man sowieso eine gewisse Probezeit, in der man sich entscheiden kann, ob das wirklich was für einen ist und in der die Staffel antestet, ob man den überhaupt in die Staffel paßt.
    In dieser Zeit sieht man auch, ob man es zeitlich gebacken bekommt oder nicht. Aber wenn man Spaß daran hat, dann findet sich auch meist die Zeit.


    Was Einsätze angeht, hat ja Murmel und andere schon einiges dazu geschrieben. Der Arbeitgeber muß einen nicht frei stellen. Evtl. muß man für einen Einsatz auch mal Urlaub nehmen. Aber es gibt auch Situationen, wo man einfach nicht weg kommt.


    Vielleicht hilft Dir diese Darstellung ja weiter und gewährt Dir einfach mal einen Blich aus einem anderen Blickwinkel.


    Gruß Nadine

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