"Darf" man mehrere Tausend euro für eine Hunde-OP

  • Etwas unpassend finde ich die ständigen Vergleiche mit Autos, Pelzmänteln, großen Villen oder anderen Luxusgegenständen.
    Natürlich machen gesamtgesellschaftlich gesehen die Kosten der Hundehaltung wahrscheinlich nur einen Bruchteil aus - aber Leute, wir sind hier in einem Hundeforum und die Frage hier ist ja nicht die kritische Beleuchtung der Anschaffung einer 5000 Euro teuren Profikamera, sondern die Überlegung inwieweit Hundehaltung moralisch vertretbar ist.
    Verständlich, dass die Meinungen da sehr weit auseinandergehen und das der Eine die Anschaffung einer fünften Leine für völlig überflüssig hält, der Andere von der Notwenigkeit der 25. Leine allerdings vollkommen überzeugt ist. Verständlich auch, dass die meisten User schreiben, dass sie jedes Geld der Welt für die Gesundheit ihres Hundes ausgeben würden. Allerdings bestürzt es mich schon, dass die Überlegungen zur Moralität als Hundehalter damit beendet sind. Moral scheint sich bei den meisten wohl nur auf ihren direkten Lebensbereich zu beziehen und für den ganzen großen Rest kann ich ja eh nichts, sind sowieso andere Schuld etc.
    Und ich habs ja nun schon mehrfach geschrieben, es ging mir nicht um eine praktische Umsetzung dahingehend den schwerkranken Hund einzuschläfern und das gesparte Geld einer Spendenorganisation zu schicken! Meine Frage sollte nur zum Nachdenken anregen...
    Und es kann mir doch keiner hier erzählen, dass es nicht paradox ist, dass neben Millionen hungernden Menschen auf dieser Welt in einigen Ländern Barfportionen für die vierbeinigen Freunde exakt abgemessen werden, man möglichst exquisiete Fleischsorten für Fifi bestellt und bereit ist 50 Euro für 15 Kilo TroFu zu bezahlen - und bitte kommt jetzt nicht wieder mit dem "Todschlagargument" dass man seinen Hund ja wohl nicht mit billigem Discounterfutter ernähren soll, dass ist nicht die Frage, denn es gibt nicht nur schwarz und weiß!

  • Zitat

    sondern die Überlegung inwieweit Hundehaltung moralisch vertretbar ist.


    Jederzeit vertretbar. Wer hier den "Moralischen" raushängen lässt aber gleichzeitig so

    Zitat

    Und es kann mir doch keiner hier erzählen, dass es nicht paradox ist, dass neben Millionen hungernden Menschen auf dieser Welt in einigen Ländern Barfportionen für die vierbeinigen Freunde exakt abgemessen werden, man möglichst exquisiete Fleischsorten für Fifi bestellt und bereit ist 50 Euro für 15 Kilo TroFu zu bezahlen - und bitte kommt jetzt nicht wieder mit dem "Todschlagargument" dass man seinen Hund ja wohl nicht mit billigem Discounterfutter ernähren soll, dass ist nicht die Frage, denn es gibt nicht nur schwarz und weiß!


    argumentiert tritt das Moralische Denken mit Füssen.

    Klar sind wir hier in einem Hundeforum, aber jetzt so zu tun als wenn Hundehalter damit gleichzeitig nicht "moralisch" denken find ich schon ziemlich, mh, anmassend.

    Natürlich sind die meisten Zustände Menschwerk. Aber in anderen Bereichen wird es jedem überlassen wie er sein Geld ausgiebt (und damit die Zerstörung u.U. weiterfördert) aber sobald es um Tiere geht kommt man plötzlich damit das es doch "nur" ein Tier ist.

    Gleichzeitig wird hier suggeriert das den HH Alles andere egal ist. Find ich schon ein wenig "frech".

    Sehr schön von geena geschrieben

    Zitat

    Also kaufe ich nicht Waren, deren Art der Herstellung ich als unmoralisch empfinde. Sei es durch Ausbeutung, Umweltzerstörung, Kinderarbeit viele Unternehmen erwirtschaften ihre Gewinne damit.


    Und damit schliesse ich natürlich Artikel oder Gesundheit für den Hund mit ein. Und aus dem Grunde ist es sehr wohl nachvollziehbar wenn AUCH für den Hund KEIN Müll gekauft wird.

    Edit: was mir gerade noch einfällt > betr. Luxusgüter. Da ist es nicht notwendig zu hinterfragen? Wo kommen sie her, welche Resourcen wurden dafür verwendet (vernichtet?), wie wurden diese hergestellt usw.

    Wer sich für seine Umgebung und Umwelt interessiert und doch mal über den Tellerrand hinausschaut, wird feststellen das sehr viele Dinge, die wir verwenden (ob nun Luxusartikel oder nicht) unsere Welt mit zerstört, andere Menschen ins Elend schubst.

    Und wenn schon von Moral und damit auch von Respekt die Rede ist: wir haben dies auch im großen Maße Tieren gegenüber zu haben. Dies ist natürlich nicht festzumachen an dem Konsum aber wie weit Tiere als Mitlebewesen geachtet und geschätzt werden.

  • Aber Terry, all die anderen "unmoralischen" Dinge interessieren mich im Moment höchstens sekundär, denn (zum dritten Mal!) die Frage ist nicht, "darf ich mehrere Tausend Euro für einen Pelzmantel, eine Kamera, ein Sofa etc. ausgeben" sondern" darf man mehrere Tausend Euro für eine Hunde-OP ausgeben" und die Berechtigung dazu kann doch nicht sein, dass das i.O. ist, weil andere Menschen vergleichbar viel Geld für andere Hobbies ausgeben, oder? Das steht doch in keinem inhaltlichen Zusammenhang!

    Und erklär mir doch mal bitte, warum sich meine beiden Zitate in deinem letzten Posting wiedersprechen bzw. nicht zusammenpassen? Ich verstehs nämlich nicht!

    Zitat

    Gleichzeitig wird hier suggeriert das den HH Alles andere egal ist. Find ich schon ein wenig "frech".

    Mit Sicherheit nicht allen, aber wenn man sich nur in diesem (natürlich nicht repräsentativen) Thread die Häufigkeitsverteilung der Antworten anschaut, dann erweckt es sehr wohl den Eindruck, als käme erst der Hund, dann ganz, ganz lange gar nichts und dann...ja dann ist es doch die Schuld der anderen...überflieg doch nochmal die Antworten...

  • Zitat

    Etwas unpassend finde ich die ständigen Vergleiche mit Autos, Pelzmänteln, großen Villen oder anderen Luxusgegenständen.
    Natürlich machen gesamtgesellschaftlich gesehen die Kosten der Hundehaltung wahrscheinlich nur einen Bruchteil aus - aber Leute, wir sind hier in einem Hundeforum und die Frage hier ist ja nicht die kritische Beleuchtung der Anschaffung einer 5000 Euro teuren Profikamera, sondern die Überlegung inwieweit Hundehaltung moralisch vertretbar ist.
    Verständlich, dass die Meinungen da sehr weit auseinandergehen und das der Eine die Anschaffung einer fünften Leine für völlig überflüssig hält, der Andere von der Notwenigkeit der 25. Leine allerdings vollkommen überzeugt ist. Verständlich auch, dass die meisten User schreiben, dass sie jedes Geld der Welt für die Gesundheit ihres Hundes ausgeben würden.

    Allerdings bestürzt es mich schon, dass die Überlegungen zur Moralität als Hundehalter damit beendet sind. Moral scheint sich bei den meisten wohl nur auf ihren direkten Lebensbereich zu beziehen und für den ganzen großen Rest kann ich ja eh nichts, sind sowieso andere Schuld etc.

    Und ich habs ja nun schon mehrfach geschrieben, es ging mir nicht um eine praktische Umsetzung dahingehend den schwerkranken Hund einzuschläfern und das gesparte Geld einer Spendenorganisation zu schicken! Meine Frage sollte nur zum Nachdenken anregen...
    Und es kann mir doch keiner hier erzählen, dass es nicht paradox ist, dass neben Millionen hungernden Menschen auf dieser Welt in einigen Ländern Barfportionen für die vierbeinigen Freunde exakt abgemessen werden,
    man möglichst exquisiete Fleischsorten für Fifi bestellt und bereit ist 50 Euro für 15 Kilo TroFu zu bezahlen -

    und bitte kommt jetzt nicht wieder mit dem "Todschlagargument" dass man seinen Hund ja wohl nicht mit billigem Discounterfutter ernähren soll, dass ist nicht die Frage, denn es gibt nicht nur schwarz und weiß!


    Hallo Björn,

    diesen Post von Dir finde ich extrem anmaßend.

    Du versuchst hier Menschen zu manipulieren, mit den Aussagen die Du machst und mit den Behauptungen die Du aufstellst. Was willst Du damit erreichen ? Brauchst Du Futter für Deine Diplomarbeit ? Dann mach einen Thread auf und stell Deine Fragen.

    Diese Art manipulatives Verhalten ist für mich unmoralisch, weil unehrlich. Ach ja, bevor Du gegenargumentierst. Ich bin unter anderem auch Ausbilderin ( Rhetorik/Kommunikation ). Wenn ich jemanden wie Dich im Kurs sitzen hätte dann würde er fliegen. Ich kann diese Art Menschen manipulieren zu wollen nicht ausstehen.

    Burgit

  • Na, jetzt geht es ja richtig rund... :D
    Wo versuche ich denn Menschen zu manipulieren?
    Was ist denn an meinem Posting unehrlich? Weil ich eine andere Meinung vertrete als du? Ich dachte wir sind hier in einem Diskussionsforum...
    Du findest meinen Diskussionsstil anmaßend...na, und mich bestürzt halt die "Kurzsichtigkeit" einiger Hundehalter...so, und warum versuche ich nun zu manipulieren und du nicht?

  • Björn, ich habe noch immer keine Antwort auf meine Frage, warum du gerade bei den OPs ansetzt. Wo ziehst du die Grenze, dass bestimmte Dinge vertretbar sind und dass man bei 3000 Euro teuren OPs sagen muss, dass das moralisch nicht mehr vertretbar ist?

  • @ Sleipnir

    Ich finde sie nicht gerade unehrlich, aber dafür von einem großen Unwissen geprägt.

    Mit dieser dilettantischen Polemik wirst Du keinen Blumentopf gewinnen.

    Wie heißt es so schön: "Hoecker du bist raus!"

    Grüße

  • @ Niani:

    Ich denke, ich habe bei den OPs angesetzt, weil sie die potenziell teuersten Investitionen sind. Aber wie schon geschrieben finde ich auch 10 Leinen und Trockenfutter mit Perlhunfleisch für 50 Euro den Sack übertrieben, ich hätte ebenso gut da ansetzen können.
    Wo man eine Grenze ziehen soll...schwierig, ist ja immer eine sehr individuelle Entscheidung.
    Ich persönlich ziehe die Grenze dort, wo deutlich mehr für den Hund investiert wird als er wirklich benötigt. Ein Hund benötigt gutes Futter, aber muss es denn Perlhuhn oder Antilope sein, ein Hund benötigt eine Leine und ein Halsband (Geschirr), aber müssen es denn gleich 5 sein, ein Hund benötigt einen Lagerplatz, aber muss es denn eine Kudde für über 100 Euro sein...
    Und um hier wieder den Bogen zu den OPs zu schlagen: In wie weit werden sie benötigt?
    Ein Wolf mit schwerer HD wäre irgendwann eingegangen, mit einem Hof-, Bauern- oder Schäferhund am Anfang des 20. Jahrhunderts wäre kurzer Prozess gemacht worden, wenn er nicht mehr laufen kann, da er dann praktisch wertlos war und heute...heute wird alles getan um den Hund möglichst lang am Leben zu erhalten.
    Ich frage mich da allerdings, in wie weit entspringt das wirklich altruistischen Motiven (um dem Hund zu helfen) und in wie weit nur der Bedürfnisbefriedigung des Halters und ob die Möglichkeiten der Veterinärmedizin nicht einfach nur ein Auswuchs unserer übertriebenen (???) Fürsorge für unsere Haustiere sind.

    geena: Deswegen hab ich es zur Diskussion gestellt! Wo sind meine Wissenslücken, was habe ich unkorrekt dargestellt?

  • Zitat

    Ein Wolf mit schwerer HD wäre irgendwann eingegangen, mit einem Hof-, Bauern- oder Schäferhund am Anfang des 20. Jahrhunderts wäre kurzer Prozess gemacht worden, wenn er nicht mehr laufen kann, da er dann praktisch wertlos war

    Na, die Zeiten sind ja zum Glück vorbei. ;)

    Zitat

    und heute...heute wird alles getan um den Hund möglichst lang am Leben zu erhalten.
    Ich frage mich da allerdings, in wie weit entspringt das wirklich altruistischen Motiven (um dem Hund zu helfen) und in wie weit nur der Bedürfnisbefriedigung des Halters und ob die Möglichkeiten der Veterinärmedizin nicht einfach nur ein Auswuchs unserer übertriebenen (???) Fürsorge für unsere Haustiere sind.

    Solange der Hund bzw die Tiere im Allgemeinen von diesem Wandel profitieren, wie wichtig sind dann die wahren Motive?

    Ich sehe das eher pragmatisch. Siehe auch die Diskussion um die Pedigree-Werbung (wo übrigens das Gros der User ganz anderer Meinung war ;)). Meiner Meinung nach darf man Tierschutz und auch das Konsumverhalten als Hundehalter durchaus auch an egoistischen Motiven ausrichten, solange das Wohl der Tiere als Endergebnis im Vordergrund steht.


    Interessant finde ich, wie viele sich von dieser Fragestellung angegriffen fühlen. Manche Gedankenspiele dienen einfach dazu, das eigene Handeln mal zu überdenken. Ganz unabhängig von ihrer praktischen Umsetzbarkeit.

    Übrigens wurde auch mir früher vorgehalten, ich solle doch meinen Teller aufessen, weil die armen Kinder in Afrika nichts zu essen haben. :roll:
    Auch wenn das eine absolut unsinnige Argumentation ist, es führt doch dazu, das eigene Verhalten zumindest zu reflektieren.
    Welche Schlüsse man daraus zieht, ist dann jedem selbst überlassen.

    LG, Caro

  • Zitat

    sondern die Überlegung inwieweit Hundehaltung moralisch vertretbar ist.

    Dieser Satz bereitet mir wirklich Probleme,kann es sein,das ich Dir nicht mehr folgen kann. Würde es der sache dienen,wenn wir alle Hunde die täglich geboren werden uind denen die auf der Welt sind,sich selber überlassen würden? Das heisst,wie in anderen Ländern Strassenhaltung. Das, was wir versuchen zu ändern,indem wir die Tiere hier herholen.

    Ich versteh überhaupt nicht,was es mit Moral zu tun hat, wenn ich einen Hund halte. Sein Futter kostet mich umgerechnet immer noch nur 1 Euro etwas pro Tag.

    Es ist kein Unsinn,sich ein Tier zu halten,warum tust Du es? Du lässt keine Vergleiche gelten, aber es ist nun mal Unsinn,wenn sich jemand extra Kaviar einfliegen lässt,wenn andere hungern. da würde ich moralische Bedenken haben,weil es absolut überflüssig ist. Damit schadet man sogar noch anderen. Aber ein Hund?

    Ein Lebewesen zu unterhalten ist für mich etwas Gutes. Wir reden hier nämlich von Lebewesen,wie hier schon einmal ganz toll geschrieben,die jahrzehntelang ihren Kopf für die Menschen hingehalten haben, und es auch heute noch tun

    Alles andere sind Dinge, tote Gegenstände,die zu moralischen denken anregen.

    Und hier wurde einmal geschrieben,reiner Egoismus,einen Hund zu halten. das sehe ich auch nicht. Wenn jemand einen Fiffi,täglich duscht und föhnt,ihm den ganzen Tag mit Fürsorge zudröhnt,er draussen auf dem Arm getragen wird,damit die Pfötchen nicht schmutzig werden,kurz gesagt,er bietet einen Partnerersatz,dann mag es egoistisch sein.

    Aber was ist daran egoistisch,das ich meinen Hunden zuliebe kaum noch wegkomme, ich keine Auslandsreisen mehr mache,ich täglich zusehen kann,wie meine Wohnung nie eine "saubere " Wohnung wird,wo ich bei dem allergrössten Sauwetter raus muss,obwohl ich lieber im bett bleiben würde. Draussen ständig Streit mit irgendwelchen schlecht gelaunten Knochen habe,die ich nicht mal kenne,nur weil sie bei Hunden rot sehen. Ich mich beschimpfen lassen muss.
    Kurz,ich stecke viel zurück,und ich verzichte auf vieles.,also kein Egoismus.

    Wenn aber die Freude darüber,das wenn ich nach hause komme, meine Hunde zu begrüssen, oder aber diese absolute Treue meiner Hunde zu mir, Egoismus ist,dann bin ich im allerhöchsten Masse egoistisch. Denn ich ärgere mich zwar auch öfters,aber kein Hund hat mich je so geärgert oder verletzt, wie es Menschen getan haben. Ich freue mich schon,wenn ich morgens mit einem Schlappi geweckt werde. Ihre erwartungsvollen Blicke,wenn ich mit ihnen spiele,was zaubert Frauchen jetzt aus der Tasche. Ihren Trost,wenn es mir mal nicht so gut geht. Ihnen zuzusehen,wenn sie fröhlich durch die Wiesen springen,und dieses tiefe Gefühl von innerer Verbundenheit. Meine Hunde haben mein Leben trotz Einschränkungen so viel lebenswerter gemacht,mal davon abgesehen,wieviel ich von ihnen gelernt habe, ich würde um nichts auf der Welt darauf verzichten, Hunde zu haben,für sie da zu sein,wie sie für mich,und ich würde nicht im Mindesten überlegen,ob es die Moral erlaubt,ihnen eine hilfreiche Operation zukommen zu lassen,auch wenn es noch so viel kostet. Es ist für mich die selbstverständlichste Sache der Welt

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