Fragen zum Antijagdtraining

  • Ich hab vor 3 Tagen mit Kora das AJT nach Pia Gröning angefangen. Allerdings bin ich mir bei manchen Sachen nicht ganz sicher, wie ich mich verhalten soll.
    Also in dem Buch heißt es ja man soll ca. 2 m vor Ende der Schleppleine einen Knoten rein machen und an einer Stelle heißt es dann, ich soll, sobald der Knoten meine Hand erreicht hat dem Hund das Komando "Ende" geben, an einer anderen aber, dass ich den Hund mit einer aktiven oder passiven Übung stoppen soll. Was ist jetzt am Anfang sinnvoller? Oder ist das egal?
    Ich habs jetzt mal mit dem Kommando "Ende" probiert. Wenn ich das sag schaut sie sich meistens nicht mal um, sondern setzt sich dann einfach an Ort und Stelle hin und die Leine ist dann natürlich noch gespannt. Ist dass Sinn der Sache? Soll ich dann einfach clicken und weitergehen nachdem sie sich hingesetzt hat?
    Und noch eine Frage zu den Leckerlies:
    Wie finde ich raus was sie besonders mag? Ich weiß, dass sie Käse viel lieber mag als TroFutter, aber so richtig abfahren tut sie darauf nicht.
    Was gebt ihr eurem Hund als "Superleckerlies"?
    Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :ops:

  • Zitat

    Was gebt ihr eurem Hund als "Superleckerlies"?

    gern genommen Leberwurst (die Minis), katzennahrung, Babybrei


    Dafür ist einen Futtertube supi

  • Hallo Rike,


    ich habe anfangs mit einem Stopp-Kommando gearbeitet.


    Als Attila auf mein STOPP reagierte, versuchte ich es mit Sitz und Platz.


    Ich denke, Du solltest das machen, was dem Hund am besten liegt. Gerade am Anfang des Trainings.


    Später habe ich ihn dann, wenn das Ende der SL bald erreicht war, zurückkgerufen.


    Da Dein Hund auf "Ende" gut reagiert, würde ich ersteinmal dabei bleiben.


    Ist doch toll, dass er sich direkt setzt.


    Ein Buch ist ja mehr als Wegweiser gedacht und jeder Hund reagiert und lernt anders.


    Verlasse Dich auf Dein Bauchgefühl. Das ist oftmals die beste Lösung.


    Leckerchen musst du ausprobieren. Unser Jägermeister steht voll auf Käse, wenn möglich, einen der stinkt.

  • Danke für die Tips ;)
    Wie lange habt ihr denn so mit dem AJT gebraucht, bis ihr euren Hund freilaufen lassen konntet?
    Und ich hätte noch eine Frage:
    Wie schaffe ich es mehr aufmerksamkeit von ihr zu bekommen?
    Ich üb das momentan so, dass ich Kora an einer 2 m langen leine an einen Baum anbinde, mich vor sie stelle und jedesmal wenn sie mir in die augen schaue klicke+leckerchen; das mache ich seit ca. einer woche täglich 4-5 mal à 3-5 min. Das klappt auch in der Situation und an der Schleppe ganz gut, aber sobald wir auf die Hundewiese gehen (wo ich sie freilaufen lass) denkt sie nicht im entferntesten daran, sich ohne Kommando mal umzudrehen.
    Und dann war heute auf der HuWiese noch was komisches.. Sie ist bellend einem Radfahrer nachgerast! :| Sie hat das vorher noch nie gemacht! Ich wusste dann auch gar nicht so genau, was ich genau machen sollte. Der Radfahrer ist jedenfalls zum Glück stehen geblieben und ich konnte Kora, die immer noch bellend vor ihm stand, einfangen. Ich hab sie dann an die Leine genommen, ihr ein "NEIN" gesagt/rufen und sie anschließend mit völligem ignorieren bestraft, sie hat damit allerdings mit gegenignoranz reagiert.:motz: Wie hättet ihr euch verhalten? Was hätte ich anders machen sollen?

  • Hi,


    wegen des Radfahrers: Warum war sie denn ohne Schleppe?
    Die wäre beim AJT als Dauereinrichtung sinnig.


    Ich klicke bei meiner Huskyhündin Blickkontakte und Rückorientierung.
    Ein bloßes Stehenbleiben bei "Ende" gäbe bei uns nichts. Ich warte dann auf Rückorientierung und provoziere diese nach kurzer Wartezeit ggf. mit Rückwärtsgehen.


    Nachdem du erst so kurz trainierst: Steigere deine Ansprüche langsam, um Frust bei die und Unverständnis beim Hund zu vermeiden.
    Es klingt doch schon vielversprechend!


    Viel Erfolg weiterhin!
    Tina


    PS: Ich erwarte mir keine Abruferfolge bei Wildsichtung, das halte ich bei uns nicht für realistisch. Aber mehr Kontrolle im Alltag stellt sich schon deutlich ein. Und das ist mein Ziel: Gute Abrufbarkeit im Alltag.
    In wildreichen Gebieten bleibt sie an der Leine.

  • Zitat


    Wie lange habt ihr denn so mit dem AJT gebraucht, bis ihr euren Hund freilaufen lassen konntet?


    ca 1 Jahr


    Rieke, Du hast eine kleinen Münsterländer im Alter von ca 1 1/2 Jahren. Ich habe gerade mal nachgeguckt, weil ich neugierig geworden bin.


    Durfte er bisher freilaufen und jagen?


    wir haben einen Border-Münsterländer-Mix, den wir als 1 jährigen bekamen. Von daher dauerte das AJT auch länger, denn der Hund durfte seiner Jagdleidenschaft bei den Vorgängern nachgehen.


    Zitat

    Wie schaffe ich es mehr aufmerksamkeit von ihr zu bekommen?


    Du trainierst ja schon den Blickkontakt und das ist richtig. Gibst Du das Kommando "Guck mal" oder etwas in der Art?


    Ich machte es damals so, dass ich ein Leckerchen in die Hand nahm und das Leckerchen weit von mir weghielt. Der Hund guckte anfangs nur auf meine Hand und dann beim ersten Blickkontakt, click und loben.
    Auch wenn er Dich draußen anguckt, immer den Blickkontakt loben.


    Weiterhin kannst Du mit spontanen Richtungswechseln arbeiten.


    Ist der Hund unaufmerksam, gleich ob an der kurzen oder langen Leine, kommt der Richtungswechsel.


    Zitat


    Ich hab sie dann an die Leine genommen, ihr ein "NEIN" gesagt/rufen und sie anschließend mit völligem ignorieren bestraft, sie hat damit allerdings mit gegenignoranz reagiert.:motz: Wie hättet ihr euch verhalten? Was hätte ich anders machen sollen?


    So mache ich es ebenfalls. Nur ist es für Attila eine Höchststrafe, wenn ich ihn nicht beachte.


    Wenn es Deiner Hündin vollkommen egal ist, ob Du sie beachtest oder nicht, mache ein paar Unterordnungsübungen.

  • Sie war deswegen nicht an der Leine, weil wir einmal am Tag auf eine HuWiese mit ihr gehn, wo sie mit anderen Hunden mal richtig rennen und spielen darf.
    Bis jetzt hat es auch dort eigtl immer gut mit dem Abrufen/gehorchen geklappt; weil das dort ein völlig wildarmes Gebiet ist. (Außer, dass er ab und zu mal kurz vor dem Auto nicht mehr kommen wollte; hatte ich auch schon in einem anderen Thread beschrieben).
    Sollte man seinen Hund während der SL-Zeit gar nicht mehr Freilaufen lassen?
    BorderPfoten
    Jein, am Anfang als sie nur selten abgehauen ist, haben wir den Fehler gemacht und haben sie trotzdem immer wieder Freilaufen lassen. Seitdem es sich allerdings sehr gehäuft hat, lassen wir sie nicht mehr frei (außer auf der HuWiese).
    Nein, ich geb ihr kein Kommando. Aber mach es sonst so wie du es beschrieben hast (Leckerchen weit weghalten und sofort klicken+Belohnung, wenn sie aufgehört hat die Leckerchen zu fixieren und mich anschaut.)
    Ist es besser ihr dazu noch ein Kommando zu geben?

  • Zitat


    Jein, am Anfang als sie nur selten abgehauen ist, haben wir den Fehler gemacht und haben sie trotzdem immer wieder Freilaufen lassen. Seitdem es sich allerdings sehr gehäuft hat, lassen wir sie nicht mehr frei (außer auf der HuWiese).


    Wenn sie schon mal Jagderfolg hatte, ist es etwas schwerer, den Jagdtrieb unter KOntrolle zu bekommen.
    Jedes, noch so kleine Jagen ist für den Hund selbstbelohnend und es produziert sooooooviele Glückshormone. :D


    Immer Schleppleine????
    Weiß nicht.....ich habe es nicht so eng gesehen. Da wir 2 Hunde haben, machte ich die Schleppleine beim Spielen immer ab und auch da, wo ich genau wusste, dass es keine Hasen und Co gibt.



    Zitat

    Nein, ich geb ihr kein Kommando. Aber mach es sonst so wie du es beschrieben hast (Leckerchen weit weghalten und sofort klicken+Belohnung, wenn sie aufgehört hat die Leckerchen zu fixieren und mich anschaut.)
    Ist es besser ihr dazu noch ein Kommando zu geben?


    Ob es besser ist, weiß ich nicht.
    Ich habe es so gemacht, alledings habe ich nicht von Beginn an geclickert.

  • Blickkontakt:


    Du solltest sowohl freiwilligen Blickkontakt bestärken, als auch ein Signalwort dafür einführen (meins ist der Hundename).
    Und geclickert habe ich das so (Anfangs ohne Ablenkung - diese laaaangsaaaam steigern):
    Hund sieht mich an, Click, Belohnung (ich werfe ein Leckechen auf den Boden, weil Hund dann weg sehen muß)
    ein paar mal wiederholen
    Dann:
    Hund sieht mich an, ich sage seinen Namen, Click, Leckerchen werfen.
    WEnn du das ein paar mal gemacht hast, läßt Du einfach den Click weg und gibst gleich das Leckerchen - im Pronzip machst Du so den Namen (oder das Wort, dass Du als Schau mich an-Signal konditionieren möchtest) zu einem weiteren Markersignal - wie den Clicker! Der Name /Schau-Signal wird super-Positiv belegt.



    Schleppeleine:


    Ende oder Aufgabe? Kannst Du beides machen. Offenbar setzt sie sich hin - dann ist das erst mal das einfachste für sie, und dann würde ich das auch erst als so weiterarbeiten, bis Sie Dir mehr aufmerksamkeit geben kann - und dann schwenkst Du auf eine andere Aufgabe um.
    Wenn Du möchtest, dass sie sich hinsetzt ohne die Leine auf Spannung zu machen, könntest Du versuchen das Ende-Signal früher zu geben (mach den Knoten auf 2,5 oder 3,0 m vor Leinenende).


    Allgemein mehr Aufmerksamkeit:


    in einem anderen Thread habe ich eben einen genialen Einfall gelesen. Die Schreiberin läßt ihren Hund auf einen Umgefallenen Baumstamm klettern und sich umdrehen - dabei muß Hund sich konzentrieren (auf seine Beine :p ), sonst fällt er runter - und schon ist er mit dem Kopf jedenfalls nicht mehr beim Hasen oder Reh. Ich finde das genial!


    Ich finde, es macht auch sehr viel aus, wie sehr der Hund gewöhnt ist, dass man ihn unterwegs "anspricht". Crispel muß ja zwischendurch immer man wieder bei mir "antanzen" und irgendwelche Zirkusnümmerchen machen - was natürlich immer sehr bestärkt wird. Dadurch ist er es gewohnt, zwischen durch immer mal wieder "gestört" zu werden und was mit mir zusammen zu machen. Viele Leute die den Hund einfach "laufen lassen" (man mag diese "Nümmerchensache" nicht, weil das den Hund ja in seinem natürlichen Verhalten einschränkt ( :???: )= jeder trottet seines Weges - und wundern sich dann, dass der Hund auch "seines weges" hinter dem Reh (allerdings nicht) trottet.



    ich habe es mir ausserdem angewöhnt, ihn für jeden Radfahrer zu mir zu rufen - wenn wir viele treffen (was nicht immer der Fall ist) kommt er nach einigen Wiederholungen dieses Spiels oftmals selber heran, weil er verknüpft hat, Fahrradfahrer --> Leckerchen bei Frauchen.

  • Shoppy
    Den Thread hab ich mir auch gerade durchgelesen ;) Ich finde auch, dass das eine wirklich gute Idee ist, werds auf meiner Abendrunde mit Kora gleichmal ausprobieren.
    Es wird auch vorgeschlagen, den Hund eine Zeitlang nur noch aus der Hand zu füttern. Werde ich auch mal eine Woche probieren und schauen, obs was nützt. Allerdings hab ich mich auch gefragt, wie ich das machen kann, weil Kora bekommt bei uns ihr Futter immer gemischt (mal mit Quark, Ei, Nudeln etc.) Soll ich ihr dann eine Zeitlang nur noch TroFutter geben? Welches wäre denn da am besten geeignet?

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