Sehr Ängstlicher Welpe brauche Hilfe

  • Hallo,
    es geht um meinen 14 Wochen alten Rottweiler Bernasennenmix Otto, der nun seit einer Woche bei uns lebt.
    Er ist eigentlich sehr aufgeweckt und spielt auch gerne in unserem Garten, wenn es nun aber darum geht einen kleinen Ausflug in ein nahe gelägenes Wäldchen zu unternehmen fangen die Probleme an.
    Sobald der Garten ausser Sichtweite ist bleibt er das erste mal stehen und beginnt den Schwanz einzukneifen. Mit locken schaffen wir es dann auch wieder angstfreier bis in den Hof.
    Nun führt ein kleiner weg bis zu einer Straße und die Autos sind von dort aus schon zu sehen, ab da bleibt der schwanz eingezogen und mein kleiner verliert jeden spaß, jedes Auto macht ihm Angst und es geht nur noch mit sehr geduldigem locken vorran.
    Wir brauchen für den Weg zum Wäldchen 20 min, und normal wäre er in 5 min erreicht.
    Ich habe mich auch schon eine ganze Zeit ein stück ab der straße mit ihm hingesetzt ganz in ruhe damit er sich an die geraüsche und so gewöhnt und habe ihn dabei gestreichelt und ihm gut zugeredet. Am nächsten tag ging dann der weg in den Wald schneller.
    aber auch nur dieses eine mal.
    Ich möchte ihm geren die angst nehmen, bin aber verunsichert weil ich gelesen habe das ich seine angst lobe wenn ich ihn in den arm nehme und ihm gut zu rede.
    an der Leine ziehen will ich ihn auch nicht, nicht das er all den spass verliert.
    Was kann ich tun wir wohnen so schön und er hätte so tolle möglichkeiten sich auszutoben, es macht ihm ja auch spaß wenn wir den Wald erreicht haben.


    Dann mein nächstes Problem, wenn ich ihn im auto mitnehme bekommt er auch ganz starke angst und einen ganz starken speichelfluss, aber es stehen tierarztbesuche an. Wie nehme ich ihm hier die angst???


    Mein drittes Problem ist das Otto sich sehr stark an mich gebunden hat er geht nur mit mir sein geschäft machen, bei meinem Lebenspartner macht er es einfach nicht, genause jault er schon ganz schlimm wenn ich aufs klo gehe und er folgt mir wie ein schatten, das ist auf die dauer sehr anstrengend, denn ich habe keine freie minute ausser ich entferne mich ganz aus dem haus, dann heult er eine 1/2 stunde und macht ein geschäft in die wohnung, danach ist es dann meist gut.


    Wenn mir jemand helfen könnte wäre ich sehr sehr dankbar, denn ich will bei dem süßen kerl echt nix falsch machen!


    Liebe Grüße
    candara

  • Meine Güte, das sind ja ne Menge Probleme auf einmal :lol:


    1. Problem:
    Der Hund hat wahrscheinlich in seiner Prägephase nichts kennengelernt und hat deshalb Angst vor allem und jedem.
    Von wo/wem hast du den Hund? Aus einem "Hintehofwurf" ohne jegliche Kontakte?


    Nun ist es deine Aufgabe dem Hund alles beizubringen und ihm alles zu Zeigen. (Das macht man eigentlich optimalerweise bis zur 12 Woche)
    Angefangen vom Auto bis zum Strohballen :wink:


    Stell dich in die Nähe einer Straße, nicht gleich mitten an eine Kreuzung, damit er die Autos sehen und hören kann, aber noch nicht so bedrohlich für ihn sind.
    Ist er entspannt, lobst du ihn.
    Dann langsam an immer "lautere" und befahrenere Strecken rantasten.
    Aber beobachte ihn, wann es zu viel für ihn wird. Dann entferne dich wieder ein Stück.
    Hat er Angst beachte ihn nicht. Auf keinen Fall streicheln oder trösten. Damit verstärkst du seine Angst.


    2. Problem:
    Gewöhne ihn an eine Box. Die gibt ihm Sicherheit im Auto.


    3. Problem
    Lass nicht zu, dass er dich überall hin begleitet. "Hau" ihm ruhig mal die Tür vor der Nase zu, und wenn es erstmal nur ein paar Sekunden sind. Danach machst du die Tür wieder auf und tust so als wenn nichts geschehen ist. Nicht loben. Damit gibst du dem Alleinsein zuviel Aufmerksamkeit, es soll aber normal für ihn werden.
    Das Alleinsein musst du langsam mit ihm üben. Erst nur kurz und dann immer Minutenweise steigern.


    Betüddel ihn nicht ständig. (Ganz wichtig, wenn er dir jetzt schon permanent am Rockzipfel hängt) Ignoriere ihn auch mal.


    Geh zusammen mit deinem Lebenspartner spazieren. Überlass ihm den Hund beim Gassigehen.


    Bei alldem bedenke aber, dass du den Hund erst eine Woche hast, er muss sich auch erstmal an euch gewöhnen.

  • Huhu!


    Warum candera diesen Hund hat und woher ist doch erst mal zweitrangig! ;) Wie du ja selbst auch schon gesagt hast, ist der Hund gerade mal ein paar Tage bei ihr!


    Also ist diese Angst durchaus noch im Rahmen dessen, was für manch einen Welpen normal ist! Nicht jeder ist ein Draufgänger und Raudi!



    Zum Autofahren! Du musst den Hund sehr langsam daran gewöhnen... Der starke Speichelfluss deuted darauf hin, dass deinem Hund schlecht ist vom Geschaukel und vielleicht auch vom Rausgucken!


    Heb deinen Hund ins Auto (ich vermute mal, springen soll er noch nicht so) gib ihm dort ein Leckerchen, versuch mit ihm ein lustiges Zottelspielchen! Alles ganz ohne Fahren! Wenn er das gut findet stell den Motor an und mach das gleiche! Dann erst solltest du eine runde um den Block drehen!


    Jegliche Aufregung ist ok! ;) Der Kerle ist noch ganz klein und alles ist neu! Aber versuch dich zusammen zu reißen und ihm die Chance zu geben zu sehen, wie du darauf reagierst. Nähmlich ganz normal, weil du machst es ja jeden Tag! Wenn du jetzt sagst: "ohhh, du bist ein armer armer Hund" dann bekommt der Hund das Gefühl "oh nein, Frauchen verhält sich auch anders als sonst, das muss eine angsteinflösende schlimme Situation sein weil sie auch Angst hat!" Das ist das gleiche beim Spazieren gehen! Sei cool, dann wird es dein Hund auch werden! Gelassene Menschen haben gelassene Hunde!


    Das Alleinsein musst du ganz behutsam üben! Ich an deiner Stelle würde da ein Ritual draus machen. Immer wenn du gehst legst du ihm seine Decke vor die Tür, damit er dort warten kann. Wenn du wieder kommst, nimmst du als erstes (vor dem Begrüßen des Welpen) die Decke und räumst sie wieder auf. Erst dann ist dein Hund dran. Das hat den Effekt, dass dein Hund nicht mehr auf dich wartet, sondern darauf, dass du die Decke weggeräumt hast und endlich er an der Reihe ist. Wenn er noch ganz so unerfahren ist knuddel und begrüße ihn erst, wenn er sich beruhigt hat. Sonst bekommt - wie Wauzelfan das schon geschrieben hat - das Wiederkommen eine hohe Wertigkeit und vermittelt dem Hund "Oh, Frauchen hat mich auch soo dolle vermisst!"


    Einen so jungen Hund würde ich nicht so lange allein lassen!


    Von Gudrun Feltmann gibt es ein tolles Buch "Welpentraining"! Dort steht alles sehr toll beschrieben drin, was man dem Hund bis zu welcher Woche zumuten kann, wie man ihm Sitzen, Liegen, Warten, Herankommen und Alleinbleiben beibringt. Auch wenn dein Hund schon etwas älter ist kannst du das Buch von vorne bis hinten durcharbeiten!


    LG murmel

  • :winken: Candara,


    erstmal wünsch ich allen ein frohes Neues Jahr und glückwunsch zu eurem Zuwachs. :wink:


    Ich hab selbst eine Rottweilerdame und eine jetzt 8 Monate alte Bernersennen Hündin. (wenn möglich poste mal bitte ein Bildchen von deiner Pelznase, dass muss ja ein herrlicher Mix sein)


    Als Nita (die Bernersennen Bärin) bei uns einzog, dachte ich auch erst, kenn ich alles schon, das wird sicher ein Klacks schließlich ist sie nicht der erste Welpe in diesem Haus. Weit gefehlt, bei Nita war alles anders. *grins* Bernerbären sind (so sagen es auch andere Besitzer von Bernersennen) im Welpen- und auch noch weit ins Junghundalter sehr ängstliche Genossen. (Scheint also so, dass bei eurem Hundchen der Bernersenne mehr anteile hat, denn Rottis sind alles andere als ängstlich) Sowas legt sich bei geduldiger Ranführung im Alter. Charaktermerkmal eines erwachsenen Bernerbären ist u. a. ihr Mut.


    Du hast schon wirklich die Besten Tipps von Wauzelfan und murmel hier bekommen, ich kann dazu nur sagen, Geduld, Geduld und nochmals Geduld.


    Wir haben Anfangs rechte Schwierigkeiten gehabt, sie überhaupt an Halsband und Leine zu gewöhnen und alles was sich vor unserem Gartentor abspielte war alles andere als toll und aufregend. Wir haben die Spaziergänge einfach mit Spaß verknüpft, Ballspiel wenn wir den Wald erreicht haben, oder Suchspielchen (welpengerecht) und jetzt kann sie es schon gar nicht mehr erwarten wenn wir uns nur die Schuhe anziehen und die Leine in die Hand nehmen. Strassen und der gleichen sind mittlerweile auch kein Problem mehr.


    Die kleine Pelznase ist auch heute noch allem Neuen und Fremden recht schreckhaft und es braucht auch seine Zeit bis sie sich dran gewöhnt hat. Wenn du daraus kein großes Ding machst dann wird dein kleiner Hausfreund mit der Zeit auch kein großes Drama draus machen. (Ist jedenfalls bei uns so)


    Liebe Grüße
    Pandora & die Weiberbande

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