Warum beißt ein Hund urplötzlich? LANG

  • Hallo
    ich habe mal ne Frage an Euch. Der Neue Chef meines Schwagers hat einen Jagdhund der 9 Jahre alt ist.
    Letzens erzählte mir mein Schwager sein Chef möchte den Hund weggeben, weil er plötzlich zu beissen angefangen hat.
    Der Hund ist seit Welpenalter bei seinen Besitzern, er "beißt" angeblich ohne zu warnen und aus unerfindlichen Gründen heraus.
    Er hätte bereits den Opa gebissen (der immer mit dem Hund gassi geht)
    den Sohn und ich weiß nicht genau wen noch alles.
    Wobei ich sagen muss diese "Bisse" habe ich nicht gesehen.
    Mein Schwager sagte erst es hätte geblutet dann er hatte einen ganz schönen Schrammen :irre:

    Das neueste ist jetzt sie möchten einen zweiten Hund anschaffen, damit es besser wird.

    Angeblich soll der Hund auch ausgelastet sein, was immer das bei einem Jagdhund heissen mag, der nicht zur Jagd eingesetzt wird.

    Auf meine Nachfrage hin, ob sein Chef bereits mit dem Hund beim TA war sagte er nicht nur das sondern auch bei einem Heilpraktiker usw.
    Es wäre nicht gefunden worden.

    Jetzt meine Frage:
    Ist es wirklich möglich, daß ein Hund der völlig gesund sein soll und keinerlei Aggresionen bisher gezeigt hat, der nicht geschlagen wurde, aus heiterem Himmel anfängt zu beissen?

    Mein Schwager meinte natürlich, ER würde Handschuhe anziehen und den Hund mal kräftig schütteln. Schließlich würden die Hundeführer bei der Polizei das auch so machen und diese Hunde würden ja aufs Wort "parieren". :kopfwand:

    Bin ich zu blauäugig oder gibt es gar eine andere Erklärung?

    Lieben Gruß
    Heike

  • Hallo!

    Ich kann schon vorstellen, das es das geben kann. Ich allerdings könnte mir nicht vorstellen, das das grundlos passiert. Sprich: Ich wäre nicht bei einem TA sondern in einer Klinik und hätte den Hund auf Herz und Nieren checken lassen und wenn die nix finden, ginge ich vermutlich noch zu einer zweiten Klinik. Außerdem würde ich die komplette Familie mal ins Gebet nehmen, ob denn da wirklich nicht mal was Schlimmes passiert ist, ein böser Vorfall auf einem der Spaziergänge, die derjenige, der mit dem Hund draußen war, sich nicht zu beichten traut. Ich könnte mir nämlich auch vorstellen, dass es da mal ein Schockerlebnis gegeben hat, dass aber Sohn oder Opa oder so sich nicht trauen, das zu erzählen, weil sie vielleicht den Hund abgeleint hatten, obwohl der Hund an der Leine bleiben sollte usw.

    Und dann würde ich mich auch noch fragen, ob der Hund irgendwann mal ausgebüxt ist, dabei vielleicht was erlebt hat, was nicht schön gewesen ist, nur dass man dann halt eh nicht rausfinden wird, was es gewesen ist.

    Wenn mir also zwei Kliniken sagen, dass der Hund absolut in Ordnung ist und nirgendwo Schmerzen hat, dann würde ich mir einen kompetenten Trainer suchen, dass der sich das mal anguckt und gemeinsam mit mir herauszufinden versucht, was da schief läuft. Man selbst merkt ja gar nicht, wenn man auf einmal etwas anders macht oder wenn sich Gegebenheiten geändert haben, mit denen der Hund auf einmal nimmer klarkommt. Also: Aufgegeben, geschweige denn den Hund abgegeben hätte ich noch lange nciht.

    LG, Henrike

  • hi,

    ich war gestern auf einem vortrag "angst und stress beim hund" und da war genau das auch thema.
    auch hier wurde gesagt: immer erst den hund auf links drehen lassen beim ta! weil häufig schmerzen für plötzlich auftretendet angst und damit verbundene reaktionen ( wie hier aggression) die ursache sind.

    ich kann mir nur vorstellen, das er irgendwo schmerzen hat oder das ein verhalten im negativen "geformt" wurde.

    es ist natürlich immer dramatisch, wenn ein hund sich nach so langer zeit auf einmal so verändert.

    lg
    vincisa

  • Das meine ich eben auch.
    Ein Hund bei dem gesundheitlich alles in Ordnung ist und es angeblich keinerlei Vorfälle gegeben haben soll wird doch nicht einfach so zum Beisser.
    Es muß etwas vorgefallen sein. Was immer es auch war.
    Ein normaler Hund verliert doch nicht aus dem nichts heraus seine Beisshemmung. Er denkt doch nicht eines Tages am Morgen wenn er aufsteht, jetzt werde ich ein aggressiver Hund.

    Leider kenne ich die Geschicht nur aus dritter Hand und kann mir somit leider kein genaus Bild machen.
    Hoffe nur für den Hund, daß die Besitzer ein einsehen haben und sich einen guten Trainer holen. (Jedoch einen ohne Stachelhalsband oder mit den Methoden die mein Schwager vorgeschlagen hat.)

    Lieben Gruß
    Heike

  • Über sowas kann man nur spekulieren...

    Ich kann nur allgemein was sagen: Wenn ich in meiner Hundeschule mit Fällen konfrontiert werden, in denen ein Hund laut Besitzer plötzlich gebissen hat, dann zeigte sich nach genauer Analyse, dass sich das Ganze angekündigt hat in irgendeiner Art oder Weise (also schon länger ein Problem vorlag) oder -weitaus seltener - der Hund ein gesundheitliches Problem hatte.

    Urplötzlich aus dem Nichts gibt es meiner Meinung nach nicht.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Hmmm, da fällt mir zu ein, dass unser früherer Hund mit 11 Jahren plötzlich gebissen hat. Und in einer Klinik haben sie einen Hirntumor festgestellt :/

    Wurde der Kopf denn schon durchleuchtet?

  • Angeblich wurde alles untersucht :???:

    Vielleicht kann ich mit dem HH mal Kontakt aufnehmen um genaueres zu erfahren. Wie gesagt kenne ich die Geschicht leider nur aus 2. Hand und kann somit nichts genaueres sagen.

    Das mit dem Hirntumor ist mir auch als erstes gekommen.
    Hoffe nur die HH sind nicht so ignorant und warten vielleicht bis wirklich was schlimmeres passiert.

  • Es könnte auch Borreliose, Arthrose, Mittelohrentzündung, Futtermittelunverträglichkeit, Schilddrüsenfehlfunktionen und noch drei Millionen andere Gründe sein.
    Das KANN alles noch gar nicht abgecheckt sein.

    Vielleicht hat der Hund aufgrund familiärer Veränderungen Streß.

    Und meistens, da stimme ich Corinna zu, wurden die Warnsignale entweder lange Zeit nicht wahrgenommen, oder als unwichtig abgetan.

    "Schütteln" wird hier nicht weiterhelfen, und auch ein zweiter Hund kann m.M.n. ehr weitere Probleme mit sich bringen.

    Ich würde der Familie den Besuch eines Kompetenten Trainers anraten, der NICHT über Konfrontation, Bestrafung etc arbeitet, sondern mit positiver Bestärkung.

    Ich denke, es ist was MEdizinisches, oder ein Kommunikationsproblem. An beidem kann man arbeiten!

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