Beginn des Spaziergangs - DER HORROR!

  • Hallo Leute!

    Ich habe eine 4-Jahre alte Entlebucher-Sennenhündin. Ich habe sie echt total lieb und wir haben viel Spaß zusammen, doch manchmal ist es mit ihr der totale Horror. Ich habe im Forum jetzt schon ein bisschen gestöbert aber noch keine richtige Antwort auf mein Problem gefunden.
    Also: Immer wenn ich mit Emily einen Spaziergang beginne, das heißt mir die Schuhe anziehen, Halsband & Leine anlege, Jacke anziehe, dann rastet Emily total aus. Sie bellt mich an (wird aber nicht agressiv), rennt wild zur Tür usw. Sobald ich dann die Tür öffne bellt sie weiter laut rum und an der Leine ist sie kaum zu halten. Sie zieht total und ist irre aufgeregt, wenn ich dann auch noch einen andern Hund treffe ist die Situation komplett - komplett aussichtslos! Wenn ich dann mit ihr im Wald bin, sie abgeleind ist und ich die ersten 100-200 Meter mit ihr gegangen bin, hat sie sich einigermaßen beruhigt. Aber ich kann doch nicht immer mit ihr wie ne bekloppte in den Wald rennen?! :ops: Helft mir bitte!
    Danke schonmal!
    Liebe Grüße Janina! ;)

  • Hallo Janina,

    deine Entlebucherin freut sich halt daß es rausgeht.

    Was machst du denn mit ihr so über den Tag verteilt? Freddy war am Anfang genauso als ich ihn kennenlernte. Er hatte solche "Hummeln im Hintern" daß er noch nicht einmal still sitzen konnte, um ihm das Halsband anzulegen :irre:
    Er war damals allerdings auch von Grund auf nicht ausgelastet - mit der Zeit und der vermehrten Bewegung und Beschäftigung wurde es erheblich besser.

    Das "durchdrehen" vor dem Rausgehen kannst du versuchen abzustellen indem zu mal die Leine, mal den Schlüsselbund nimmst - aber dich wieder aufs Sofa setzt und ihr Verhalten komplett ignorierst bis sie sich wieder beruhight hat.. Mach ihr das Halsband dran, zieh dich wieder aus und setz dich in die Küche - usw....
    Irgendwann wird sie - hoffentlich - merken, daß ihre Temperamentsausbrüche die Zeit nur verlängern bis es rausgeht ;)

    Ich habe die letzen beiden Tage einen 19 MOnate alten Entebucher zur Pflege gehabt - der ist auch recht lebhaft und noch ungestüm. Aber ein netter Hund auf jeden Fall. Wahrscheinlich werde ich ihn jetzt öfters mitnehmen.

    LG

    Ines

  • Hallo Janina,
    das Problem würde ich einfach mal in drei Probleme aufteilen, und an denen einzelnd arbeiten:
    1- Aufregung noch bevor es rausgeht: Also unsere macht das auch, bzw. machte. Mir hat dabei ganz arg geholfen sie zu ignorieren. Sprich, wenn ich die Leine nehme und sie wie ne Irre tobt, dann hab ich die Leine wieder hingehängt und mich von ihr weggedreht.(immer mit dem Kommando "Sitz") Dann hat sie sich tatsächlich vor die Tür gesetzt und geguckt, so nach dem Motto "Was is denn nu los??" Dann wenn sie grad so ruhig ist loben und erneut die LEine versuchen. Ansonsten immer wiederholen. Mittlerweile, setzt sie sich schon ganz von alleine ruhig vor die Tür, wenn sie weiß es geht raus.
    2-Leinenführigkeit: Da gibt es hier schon ein paar ganz tolle Threads zu, guck mal unter der Suchfunktion, wir sind auch gerade mitten im erarbeiten, aber es dauert. Jetzt seit ca. 6 Wochen gibt es endlich mal Erfolgserlebnisse. Einfach hartnäckig bleiben!
    3-andere Hunde: hierbei kann ich dir leider keine persönlichen Tips geben, da unsere Hündin nicht auf andere Hunde reagiert, und wenn doch(was aber schon sehr aussergewöhnlich ist) dann bleibe ich selber ganz ruhig, und gehe mit einem "ist gut" "ganz ruhig" gelassen weiter.

    Ich hoffe das war jetzt nicht zu durcheinander erklärt. Hoffe es kommen hier noch die Profis zu Wort! Vielleicht gibt es da noch bessere Tips!

  • Danke für die Antwort ich werde es auf jeden Fall mal probieren.
    Vielleicht liegt es wirklich daran, dass sie zu wenig Bewegung hat. Ich hatte mir nämlich vor 4 Wochen den Fuß gebrochen, konnte also auch nicht besonders viel mit ihr gehen. Meine Eltern haben auch nicht all zu viel Zeit für sie, deshalb musste sie in den letzten Wochen mit dem Garten und "Bällchen-Spielen" vorlieb nehmen, weil ich einfach noch keine gewohnten großen Spaziergänge machen konnte. Ich hoffe es wird jetzt besser wenn ich wieder mehr mit ihr gehen kann, obwohl sie dieses Verhalten auch schon vorher manchmal an den Tag gelegt hat....
    Vielen Dank nochmal! =)

  • Vollkommen richtig, was die anderen schreiben.
    Ich möchte hierbei nochmal auf die ´Langsamkeitsmethode´ verweisen. :D Lass dich nicht von ihrer Hektik mitreißen. Je hektischer und ungestümer der Hund wird, desto ruhiger wirst du. Wegdrehen und warten warten warten, wenn der Hund herumspringt, und erst wieder zuwenden, wenn er gewünschtes Verhalten zeigt. Dann vorsichtig loben, nicht zu sehr, damit er nicht wieder hochgepusht wird. Aber trotzdem jedesmal und ausgiebig, damit der Hund weiß, was du von ihm willst. Achte darauf, dass sie auch während des lobens ruhig bleibt. Die Tür wird erst geöffnet, wenn sich der Hund geduldig ´hintenanstellt´. :^^: Behalte die ´Langsamanspannung´ während der ersten hundert Meter bei, bis sie toben kann.

  • Wir haben zurzeit - seit einigen Wochen - das gleiche Problem, jedoch nicht immer. Sobald Leika mitbekommt, dass wir uns für den Spaziergang fertigmachen, dreht sie auf, bellt herum, wuselt usw.

    Wir haben jetzt von unserer Hundetrainerin den Tipp bekommen, sie etwas zu "verwirren" - sprich, ihr zu vermitteln, dass Schuhe, Hose oder Jacke anziehen nicht zwingend mit dem Aufbruch zum Gassigang verbunden ist.

    Noch können wir nichts sagen, ob das klappt, aber den Gedankengang kann ich nachvollziehen. In Zukunft heisst es also: Socken anziehen, hinsetzen und weiter Zeitung lesen. Schuhe an, nochmal ins Bad, oder ein Glas Wasser trinken. Jacke anziehen, nochmal hinsetzen und irgend etwas anderes machen....

    Ich bin gespannt, obs klappt, denn das hektische Verhalten ist schon nervig....

    Gruss
    Gudrun

  • Hi,

    das kommt mir alles sehr bekannt vor. Mickie hat auch fast durchgedreht, wenn er erkannt hatte, dass es nun raus geht. Da es ziemlich nervig wurde (natürlich kann ich seine Vorfreude verstehen) haben wir ein kleines "Ritual" eingeführt.

    1. Ich lege mir die Sachen raus, die ich mit auf den Spaziergang nehme (Leckerlies, Handy, Jacke, Schlüssel etc.)
    2. Ich lege Mickie sein Halsband sowie sein Geschirr an.
    3. Anschliessend muss er auf seine Decke gehen und Geduldig warten, bis ich die Schuhe und Jacke an habe. Erst dann geht es los. Wenn er zu sehr drängelt gebe ich ihm das "Warte" Kommando und er muss warten, bis ich aus der Tür bin und ihn rufe.

    Wichtig ist, ihn für sein richtiges Verhalten zu belohnen, ob nun mit Leckerlies oder verbal spielt keine Rolle. Nach ein paar Tagen geht Mickie nun automatisch auf seine Decke, sobald er das Geschirr anhat und wartet geduldig. Bleib einfach Konsequent aber sei nicht zu hart, schließlich soll das positive bestärkt werden.

    Ist halt wie ein ungeduldiges kleines Kind, das würde ich auch nicht anschreien, wenn es vor Ungeduld herum hüpft.

    Greez

    inspiron

  • Hallo Janina,

    hier wurden dir ja schon ganz viele Tipps gegeben. Und so wirst du die Probleme auch sicherlich in den Griff kriegen, wenn du fleißig übst.

    Zwei Sachen hätt ich noch:

    1. Wenn ihr im Wald angekommen seid, mach sie nicht sofort von der Leine. Geh die ersten 100-200 Meter ruhig angeleint weiter. Sie kann natürlich ihr Geschäft verrichten und schnuppern. Momentan verbindet sie Spazierengehen mit "nix wie raus hier und erstmal Freiheit genießen".

    2. In Wohnung/Haus kannst du sie mit Kopf- und Suchspielchen auch prima auslasten. Das stärkt nicht nur eure Bindung, sondern sie ist auch ausgelasteter. Das kannst du auch auf den Spaziergängen machen, dann ist aufmerksamer zu dir. Bewegung ist längst nicht alles für den Hund.

    Gib hier mal Kopfspiele, Suchspiele, Nasenarbeit, Fährtentraining, Trickdogging, etc. ein oder google mal danach. Das macht nicht nur deinem Hund ne Menge Spaß, versprochen :-)

    LG,
    SaFla

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