Hund bellt, wenn es klingelt

  • Hallo !


    Ich habe eine 5-jährige Laprador-Mischlingshündin, die ich aus Griechenland gerettet habe.
    Sie ist seit sie klein ist, ein sehr nervöser Hund, der Fremden gegenüber sehr kritisch ist. Immer wenn eine fremde Person mit ihr redet, fängt sie zu Bellen an. Das stört mich nicht wirklich, da ich es nicht gern sehe, wenn Fremde sie steicheln wollen.


    Was micht aber stört ist, dass sie auch jeden Besuch der in unsere Wohnung kommt verbellt, ca. 3-5min bellt sie lautstark und gibt erst eine Ruh, wenn sie sich ein Spielzeug geholt hat.


    Das ist sehr nervig, da sie in diesem Moment nicht auf eine Aus reagiert.
    Wer kann mir einen Tipp geben, wie ich ihre Kläfferei abstellen kann bzw. verkürzen kann.


    Liebe Grüße :winken:

  • Du kannst den Hund auf seinem Platz lassen, und er darf erst aufstehen, wenn der Besuch gemütlich im Wohnzimmer sitzt. Sobald der Hund wieder anfängt zu bellen, weil der Besucher z.B. aus irgendeinem Grund aufsteht o.ä. schickst du den Hund wieder auf seinen Platz oder am besten ganz raus.

  • Hallo,


    ich würde ihn auch einen festen Platz angewöhnen. Ist er aber zu nervös und es klappt daher so gar nicht versuch doch mal folgendes.
    Mach ihm ein Spielzeug super interessant (spiel selber damit, gib es ihn nur kurz...). Ist es für ihn was Besonderes gibt es das Spielzeug nicht mehr. Kündigt sich Besuch an, liegt es schon vor der Tür. Der Besuch wird instruiert, seitlich rein zu kommen, den Hund nicht anzuschauen und von unten das Spielzeug zu werfen. Dein Hund sollte dabei aber an einer langen Leine sein. Bellt er wird kurz an der Leine geruckt und Nein gesagt, hört er auf nimmst Du das Spielzeug und spielst kurz mit ihm. Aber wahrscheinlich wird er gleich dem Spielzeug hinterher rennen. Danach kannst Du ihn sicher besser auf den festen Platz schicken.


    Ferndiagnosen sind schwer bis unmöglich, deshalb übernehme ich hier keine Garantie. Ich müsste erst mal sehen, wie Dein Hund drauf ist.


    Verena

  • Hallo Komena,


    hier ein 2. Tipp falls die Methode von Verena nicht gleich greifen sollte.

    Besorg Dir einen Kong, den füllst Du mit seinem Lieblingshappen. (Ein Kong ist ein Plastikding, in das man Futter stopfen kann und wieder verschließen, der Hund kann es aber mit viel Arbeit herausholen.)
    Das verwendest Du statt dem Lieblingsspielzeug.


    Während er mit dem Ding zugange ist, läßt Du eine Freundin draußen klingeln, beobachte dabei, ob er trotzdem noch zur Türe läuft.


    Wenn ja, wird erst ein kleiner Zwischenschritt eingelegt. Es wird ein Zeitpunkt mit einer Freundin vereinbart, wo sie dann exact klingelt. In dem Moment wo sie klingelt, lenkst Du seine Aufmerksamkeit --sofort-- auf den Kong und wirfst ihn. Und das ganze solange, bis er auf das Klingeln überhaupt nicht mehr reagiert.


    Später kann dann auch zu einem unbestimmten Zeitpunkt geklingelt werden, er wird sich dann immer zuerst auf den Kong konzentrieren und freudig warten, bis Du ihn wirfst. Klingeln bedeutet dann etwas positives für ihn, denn bevor er bellen kann, wirfst Du ja den Kong.
    Sollte er wieder in seine alten Manieren zurückfallen, dann wieder mit Schritt 1 + Zwischenschritt beginnen und mit Freundin üben.


    Wichtig ist dabei sehr, daß Du immer einen kleinen s t i l l e n Augeblick erwischt, zwischen Klingeln und Bellen, damit er sich sofort auf den Kong konzentriert und losrennt.
    Die Phasen des Nichtbellens werden dann immer kürzer.


    Warum er auf "Aus" nicht reagiert kann ich mir gut denken, er muß das Kommando "Aus" erst separat lernen, damit er weiß, daß er in jedem Fall bei "Aus" still sein muß, erst dann´kann man es bei -verschärfter-- Situation, sprich Klingeln oder sonstigen nervigen Bellsituationen anwenden.
    Um jetzt aber den Akutfall zu behandeln, solltest Du auf jeden Fall mit dem Kong arbeiten, das motiviert den Hund in der Regel noch mehr als sein Lieblingsspielzeug, weil Futterbelohnung inklusive.


    Verteile die Trainingseinheiten auf mehrere Tage, und nicht zuviel am Anfang erwarten, er muß sich erst auf die neue Situation einstellen.
    Bitte die Geduld nicht verlieren, Du mußt jetzt die --stillen 100stel Sekunden" zwischen Klingeln und Bellen erwischen, damit Du das Stillsein belohnst und nicht das Bellen. Da muß man anfangs äußerst genau arbeiten.


    Viel Erfolg und liebe Grüße von
    LadyFrauchen

  • Hallo,


    ja super Idee. Man könnte sie auch verbinden. Klingeln = Kong, Besuch = Spielen. Je nach dem was Deinem Hund so am meisten liegt. Wichtig ist nur, dass er mit seinem Bellen nie wieder Erfolg hat und es am besten nie wieder macht (wenn ja, war die Ablenkung zu klein oder die Bedrängung vom Besuch zu groß).


    Zum "Aus" oft wird es nicht richtig gelert, weshalb der Hund dann sogar beim Signal "Aus" denkt er soll weiter machen. Man ruf es immer in sonen Bell-Situationen und der Hund verknüpft das Bellen mit dem Wort "Aus". Oft wird "Aus" auch doppelt und dreifach belegt: Aus = Gib mir den Ball, Aus = Spring nicht hoch, Aus = Hör auf zu bellen, Aus = Laß die Leute in ruhe .... Man muss sich für eines entscheiden. Soll ein Hund etwas nicht machen oder ist das, was er vor hat falsch hat sich ein "Nein" bewährt und das "Aus" als Signal für "Gib, was Du in der Schnauze hast". Aber das nur am Rande.


    Berichte mal was Du so versuchst und wie es läuft. Verena

  • Hallo!


    Also ich habe das Problem mit meiner 11jährigen Hündin auch.
    Da wir 10 Jahre lang in einem Haus gewohnt haben, hat es uns nie gestört. Jetzt habe ich eine Mietwohnung, Susi mitgenommen und Nachbarn und muss es auch aus ihr rausbekommen.
    Meine Methode:


    Ich habe mir einen Kennel besorgt (kannte sie nicht), hab sie daran gewöhnt. Immer Leckerle drin, Futter gibts auch nur im Kennel -> Kennel = Futter...
    Dann habe ich meinen Freund zum Klingler gemacht: Er klingelt -> das Ultra-Super-Leckerchen in die Box -> Hund hinterher -> Türchen zu.
    Hab dann auch einen gefüllten Kong benutzt, weil sie so länger beschäftigt ist. Ist sie ruhig im kennel, wird richtig gelobt, aber die Box bleibt trotzdem zu.
    Bellt sie, habe ich erst ein "nein!" und dann Disks vor die Box geworfen. Wenn sie ruhig war, richtig gut loben. Aber mit den Disks sollte man bei sensiblen Hunden sehr vorsichtig sein!!
    Das klappt bei mir zumindest einwandfrei.


    Ich hab dann noch das Problem, dass Susi, wenn ich sie dann rauslasse, bei Besuch immer auf die Leute zustürmt und auch anbellt.
    Also habe ich ihr gezeigt, dass ich IMMER ein Leckerchen habe, wenn sie nach dem Rauslassen gleich zu mir kommt.
    Um die "Spannung" zu lösen, hab ich sie zum Beispiel kurz absitzen lassen, oder Pfote geben, etwas, was der Hund eben gerne und gut macht!


    Dann war sie nicht mehr so aufgedreht, und durfte zum Besuch anschnuppern und beruhigen.


    Bei mir hat es super funktioniert, trotz das Hundi gute 11Jahre ist.
    Ich hoffe, ich habs verständlich erklärt :gruebel:


    LG Susi

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