Welche große Rasse ist geeignet?


  • Ahhhhh *schrei*
    Entschuldige, aber könntest du bitte von solchen Pauschalisierungen absehen?


    Ich habe seit 2 Jahren einen Grey und kenne mehr als ne Handvoll und inzwischen auch reichlich Galgos.
    KEINER davon hetzt kleinere Hunde. Das gibt es sicher, hat aber nix mit Rasseveranlagung zu tun, sondern nur mit mangelner Sozialisation der Hunde auf den Rennbahnen im Ausland. Viele leben mit Minis zusammen, meiner mit Katzen, Merrschweinen und Frettchen.
    Und er ist keine Ausnahmen, ich habe mehrere solcher Hunde im Bekanntenkreis!
    ALLE Greys (die ich kenne....) können auf geeignetem Gelände freilaufen (nicht alle Galgos), ohne Zaun und über Stock und Stein, wie jeder andere Hund auch.
    Manche brauchen völlig wildfrei, andere lassen sich von bestimmtem Wildarten abrufen, meiner z.B von allem was Federn hat sowie von Kaninchen und Katzen, nicht aber von Hase, Reh und Fuchs. Verletzungsgefahr ist gegeben, allerdings verletzen sich Hunde, die regelmäßig die Gelegenheit zum Freilauf auf schwierigem Terrain haben, sehr viel weniger, denn sie können sich an den Boden gewöhnen und haben auch nicht den Drang, bei jeder seltenen leinenlosen Gelegenheit gleich volle Kanone loszupreschen - wer täglich drei Stunden ohne Leine durch den Wald läuft, hat keine Selbstmordattacken nötig, nicht so viel uberschüssige Energie.
    Alles andere rechne ich zum normalen Lebensrisiko, das jeder Hundehalter mit Freilauf eingeht.
    Zwei haben Begleithundprüfung, meiner ist nur an der Straße und in Gebiet, wo ihm die Hasen vor die Nase springen angeleint, macht Besuche im Altenheim und Öffentlichkeitsarbeit auf historischen Märkten und trägt da teilweise ein ganzes WE keine Leine!


    Man steckt als Windhundbesitzer(in) irre viel Arbeit in die Erziehung, macht und tut und erreicht das ein oder andere - und kriegt dann meist von anderen Windibesitzern unterstellt, dass man halt einen "Ausnahmehund" hätte - mit anderen Windhunden würde das nicht gehen....
    Mit manchen vielleicht wirklich nicht - aber die wenigsten versuchen es überhaupt. Und das ist so schade drum und es macht den Ruf dieser Hunde kaputt!


    Mein Hund war in Irland Hasencourser, er hat lange auf der Straße überlebt (war bei der Vorbesitzerin regelmäßig streunen und wildern) und inzwischen geht er ab und an auf die Rennbahn. Er hat also Hetztrieb genug für 2 - und trotzdem kann er kleine Hunde von Häschen unterscheiden und konnte sich mit Arbeit (!) an Katzen gewöhnen.
    Und ich bin beileibe kein Ausnahmetalent in der Hundeerziehung, ich hab auch meine Fehler gemacht und lern dazu...


    Dass Galgos einfacher sind als Greys kann ich persönlich nicht bestätigen. MMn nimmt sich das nicht viel, wobei meiner Erfahrung nach Galgos noch etwas selbstständiger sind, sich weiter entfernen, eher mal stöbern/die Nase einsetzen (also als Jäger tauglicher, was ihrer aktuellen Verwndung ja entspricht), während beim Grey der reine Hetztrieb stärker ist und Greys uU etwas handfester sein KÖNNEN, also etwas grober spielen, etwas robuster sind.


    Was die Erziehung angeht geb ich Rolf aber Recht: Man muss schon umdenken, wenn man anderes gewohnt ist. Ich habs da gut, ich kenn nur Greyhounds. :D
    Allerdings sollten einige Windhundleute (und damit mein ich nicht dich, Rolf, ich weiß ja nix über den Ausbildungsstand deiner Hunde) mal von ihrem hohen Ross runterkommen: Auch Windhunde sind "nur" Hunde - auch wenn sie halt ein bisschen anders sind. :D
    Mit gängigen modernen Trainingsmethoden kann man viel machen und Kasernenhofton ist inzwischen bei den meisten Rassen verpönt...


    So, ein weiterer Monolog über Windhunde.... ich kann nicht anders, verzeiht mir.
    Rolf, ich möchte dich auch wirklich nicht persönlich angreifen, du hast deine Erfahrungen, ich hab meine. ;)
    Ich hab nur gerade ein WE Öffentlichkeitsarbeit hinter mir, wo ich versucht hab, den Leuten Greyhounds als Familienhunde näherzubringen und stattdessen gieren alle Leute nach den IWs meiner ebenfalls anwesenden Freundin. Groß = spektakulär, da kann man ihnen noch so oft von kurzer Lebenserwartung und hohen TA-Rechnungen aufgrund etablierter Erbkrankheiten erzählen.... die wissen gar nicht, was sie verpassen, wenn sie keinen Grey haben. :D

  • Hallo Marula,


    das freut mich wirklich, dass Du in der Hinsicht keine Probleme mit den Hunden hast. Ich kenne das gar nicht anders, als so wie ich es beschrieben hatte. Und ich kenne auch einige Galgos und Greys.


    Ich weiß, dass Greys menschenbezogener sind als Galgos und beim Spatziergang eher bei einem bleiben, aber dann macht es plötzlich "klick", wenn ein Kaninchen auf der Weide gesehen wird und der Hund ballert los. Wenn dann Löcher im Boden sind, bekommt der Hund das gar nicht mit und verletzt sich möglicherweise schwer. Auch vor einer Straße macht der Hund dann natürlich nicht halt.


    Mit der Sozialisierung hast Du möglicherweise Recht. Unser Grey stammt von der Rennbahn und kennt wohl nicht viel anderes. Sie war hier sehr verängstigt, als wir sie bekamen, taut aber mittlerweile erheblich auf und entwickelt Selbstbewusstsein. Vielleicht ist das auch so ein Ausläufer davon, dass er erst mal ausprobiert, was so alles geht...


    Ansonsten ist unsere Amy völlig lieb und kuschelig, so dass ich mich frage, wie ich jemals ohne diese Hunde leben konnte.


    Eine Katze haben wir auch, mit der es im Haus gut funktioniert. Draußen wird die Katze gejagt. Aber nach meinem Kenntnisstand vertragen sich lediglich 10 % der Grey mit Katzen, was ich mir gut vorstellen kann.


    Unser Diego (der Galgo) hat wirklich spanisches Temperament. Hundeschule war super. Das Wesentliche, was er zu lernen hatte, war Beziehung zu uns aufzubauen. Der Rest wurde automatisch immer besser.



    Öffentlichkeitsarbeit finde ich toll. Hatten wir auch schon mal drüber nachgedacht. Wie hast Du das aufgezogen?


    Grüße
    Rolf

  • Hm, Lawrence hat auch mal ne Weile versucht, andere Hunde verschiedener Größen zu mobben, als er anderen Rassen gegenüber selbstbewusster wurde.
    Anfangs hat er allem, was nicht Windhund hieß, nicht getraut und gerade an der Leine ganz schön Krach gemacht - er kannte es wahrscheinlich einfach nicht. Irgendwann konnte er dann immer öfter Freilaufen, das Sozialverhalten wurde allgemein schon besser aber er entdeckte, dass er sich Hunde, die ihm suspekt sind, mit wilder Rüpelei vom Leib halten konnte. War aber anscheinend nur ne Phase, wurde auch wieder besser. Wenn er es inzwischen nochmal versucht, kriegt er auch mal die Leine hinterhergeschmissen oä, ich geh davon aus, dass er mittlerweile weiß, dass ich mobbing nicht so gern hab....


    Öffentlichkeitsarbeit mach ich in der Form, dass ich mit einer Bekannten regelmäßig auf Mittelalterlichen Veranstaltungen, Gartenfestivals, Messen usw. unterwegs bin (sie macht das Hauptberuflich, ich GsD nur zum Spaß).
    Wegen ihrer Wölfchen wird man viel von Hundeleuten und Hundeinteressierten angesprochen, und ich verteil dann Adresszettelchen mit Orgas, Ansprechpartnern etc.
    Bisher fand ich es immer recht frustrierend, ich mach das schon fast 2 Jahre und irgendwie (hatte ich oben schon geschrieben) sind 90% der Leute auf dem "Je größer, desto toller"-Trip.
    Diesen Monat kam dann erstmals ein junges Pärchen auf mich zu, die sich, nachdem sie Lawrence vor einem Jahr kennengelernt hatten, den ersten Grey geholt hatten und nun noch eine Galga genommen haben und gerade die letzten Tage hats bei ein anderen Stelle geklappt. Das dann macht schon Spaß.
    Ich hab halt nicht die Möglichkeiten für einen Pflegehund, insofern ist das mein Beitrag - wenn ich 1000 Zettel verteile und einer deswegen auf den Gedanken kommt, dass ein Grey passend wär, ist das ja auch schon was!

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