Angst mit anschließender Aggression

  • Hallo ihr lieben,
    ich bin grad ein bissl traurig. Unser Hund (9 Monate, Schäfer-Rotti-Staff-Mix, männlich) war schon immer neuen Dingen gegenüber sehr unsicher. Er ist einfach nicht sehr wesensstark. Nun ist es so, dass wir das ganz gut gemeistert haben. Bis auf eins.

    Er hat Angst vor älteren Leuten. So ab 40 aufwärts gehts los, je älter je schlimmer. Das Problem ist eben auch, dass er in seiner Angst nicht wegläuft oder sich versteckt sondern auf Konfrontation geht.

    Wir waren gestern bei uns im Hof und da kam unsere Nachbarin raus und wollte Wäsche aufhängen. Ich hab es vor ihm bemerkt und ihn darauf aufmerksam gemacht. Dann wollte ich ihn ranrufen. Da war es schon zu spät wie ein irrer ist er auf die alte Dame zu und hat sie richrig angebellt und geknurrt. Ich glaube er war kurz davor sie zu beißen. Ich hab mich auch total erschreckt, damit hatte ich nicht gerechnet.

    Die Frau war natürlich total wütend und hat sich sehr erschreckt. Ich hab mich dann entschuldigt und so, aber as bringt ihr ja auch nichts.

    Ich möchte das abbauen. Diese Angst. Seitdem wir ihn haben (8 Wochen) hatte er nie ein negativ Erlebnis mit alten Menschen.

    Denkt ihr ich sollte einen Hundetrainer kontaktieren? Habt ihr Tipps wie ich seine Angst mit ihm zusammen abbauen kann?

    Traurige Grüße, Fine

  • Hallo
    Ähm eine Frage vorab warum machst du ihn denn aufmerksam, wenn du (guter Weise) die Frau zuerst siehst ??

    Ich würde es so machen wenn du die Frau vorher siehst, würd ich ihn ranrufen und dann anleinen und an der Frau vorbeigehen und wenn er lieb bzw. ruhig ist, LOBEN. Damit er immer gelassener wird und merkt das du die Situation im Griff hast und er keine Angst bzw. Aggressionen zeigen muss.

    Liebe Grüße Püppypower

  • Hätte er es gemerkt, beim ranrufen, hätte er nichtmehr gehört. Soweit ist er noch nicht. Bei großer ablenkung (und das ist ein Mensch vor dem er Angst hat) gehorcht er noch nicht hundertpro. Ich wollte nicht, dass er sich erschreckt, er war sehr beschäftigt mit seinem spieltau. Wäre auf einmal die Frau dagestanden, wäre das bestimmt nicht förderlich für seine Panik gewesen.

    Vielleicht hätte ich gleich zu ihm hingehen sollen, als ich bemerkt habe das jemand kommt. Aber ich lag auf der Decke und das hätte alles zu lange gedauert. Ich dachte so ist es am besten. Aufmerksam machen, zu ihm hingehen und schauen was passiert.

    Hat aber nicht geklappt, er ist ja wie ein blöder auf die Frau zu. Soetwas ist eben noch nie passiert. Es wird immer schlimmer, die Angst festigt sich. Ich weiß nur einfach nicht was ich dagegen tun kann, denn Leckerlis nimmt er von "diesen" Leuten nicht an, der Stress ist zu groß.

  • Aso, mmhh und er hat nie rgendwie schlehcte Erfahrungen mit dieser "Art" Mensch gemacht ?? Hast du irgendeine Erklärung wo diese akute Angst herkommen könnte ?? Oder hat er in seiner Kindheit keinen älteren Menschen kennen gelernt ?? Kann ja auch sein das er sich nur mal erschrocken hat vor einem

    Also ich würds so machen das du dir vllt. einen Partner suchst (in seiner Angstgruppe) und dann mehrmals an ihm vorbeigehst, der mensch darf sich anfänglich nicht hektisch bewegen etc. wenn er da ruhig vorbei geht (LOBEN) könnt ihr das immer weiter steigern, natürlich mit Pausen. Er darf nur gute Erfahrungen mit diesem Menschen machen (er könnte ja vllt. mal ein Leckerchen :???: werfen) und wenn das klappt neue Menschen und das gleiche und irgendwann (dauert ein bissel) wird er merken das diese Menschen ihm nichts tun

    Viel erfolg Püppypower

  • Ich habe ja mit Janosch ein ähnlich gelagertes Problem, allerdings besteht bei ihm die Angst bei Kindern und er wird nicht aggressiv dabei.
    Als erstes würde ich dir dringend ans Herz legen, deinen Hund um euer Haus (und damit auch auf dem Hof) nicht mehr ohne Leine laufen zu lassen - zumindest solange, bis du ihn einwandfrei abrufen kannst.
    Denn viele Hunde (und da gehört auch Janosch dazu) zeigen innerhalb des Umkreis, den sie für ihr Revier (erster Ordnung) halten eine nicht zu unterschätzende territoriale Verteidigungsbereitschaft, die auch unsichere Hunde veranlasst "nach vorn" zu gehen.
    Dann würde mich noch interessieren, wie groß die Angst vor älteren Menschen wirklich ist.
    Was ist wenn ihr Rentnern auf eurem Spaziergang begegnet? Bringt ihn schon deren bloße Anwesenheit aus dem Konzept, oder reagiert er erst, wenn er angesprochen bzw. angeschaut wird?
    Hast du Großeltern? Kennt er sie?

  • hallo Fine,

    ich kann mir vorstellen, dass Du traurig bis, ich kann aber die ganze Situation nicht verstehen. Wenn Du weisst, dass Dein Hund ängstlich ist, dann würde ich ihn nicht frei rumlaufen lassen. Und Dein "aufstehen und mal schauen was passiert"....... da kann die Frau ja schon am Boden liegen und schwer verletzt worden sein. In Deiner Verantwortung liegt es, dass Dein Hund keinen Menschen schädigt oder verletzt. Und indem Du dem Hund zurufst, machst Du ihn doch erst recht aufmerksam und das macht ihm sehr wahrscheinlich noch mehr Angst. Ich würde in solchen Situationen den angeleinten !!! Hund nehmen, ablenken und aus der Situation herausnehmen. Aus sicherer Entfernung kann er dann alles auf sich wirken lassen. So fasst er vielleicht Vertrauen zu älteren Menschen. Sehr wahrscheinlich überträgst Du eine Aversion gegenüber älteren(denn Du bezeichnest ja schon ab 40 Jahre, die Menschen als alt) auf Deinen Hund. Ich hoffe, dass Du alles in den Griff bekommst, denn gerade solche Situationen führen ja dazu, dass diese Rassen in Verruf kommen.


    LG Elblady und Shila

  • Also: Danke erstmal.

    Soweit ich es weiß, hat er nie eine schlechte Erfahrung gemacht. Wir leben in einer WG und er kennt deshalb vorwiegend junge Menschen. Aber von Anfang an hat er Leute aller Altersklassen kennengelernt. Er hatte da schon vor meinen Eltern Angst.

    Bei meiner Oma haben wir es ein paar Mal probiert, aber da hat er nur nach langer zeit mit meiner Oma freundschaft geschlossen. Mein Opa ist ihm immernoch sehr suspekt. Er bellt mir Grummeln. Da das sehr anstrengend ist und wir so viel Zeit auf seine Erziehung verwenden ist das in letzter Zeit ehrlich gesagt hinten runtegefallen.

    Auf der Straße geht er an älteren menschen tonlos vorbei. Er zeigt auch keine anderen anzeichen der angst. Nur selten bei bestimmten personen, Männer, ab 50 zeigt er manchmal Angst.

    Sobald Blickkontakt aufgenommen wird fängt es generell an. Er bellt und wird unsicher. Auch bei freundlicher Ansprache der Person beruhigt er sich nicht. Also ab Blickkontakt gehts los.

    Also, ich hab eingentlich nichts gegen "ältere" Menschen. Ich bin noch jung, deswegen erscheinte s mir schon recht alt 40 zu sein. Aber das ist in keiner Weise abwertend gemeint. Es war ja auch von Anfang an so, seit er 8 Wochen alt ist. Wir haben immer versucht ihn langsam an diese Situation ranzuführen, scheinbar haben wir zu wenig Wert auf dieses Problem gelegt. Es ist wohl von einer Welpenunsicherheit zu einer richtigen Angst gekommen.

    Wir waren bei uns im Hof, dort ist immer tote Hose. Bei uns Wohen nur noch sehr wenige Menschen. Außerdem ist bis getsern soetwas noch nie vorgekommen (in diesem maße) und irgendwo will ich meinen Hund auch mal ohne Leine lassen. Dieser Ort erschien mir sicher. Ich hab ja auch daraus gelernt. Nämlich, dass der Hof wenn es warm wird doch noch von anderen menschen genutz wird und ich mich dort nicht mit meinem Hund breit machen kann.

    Ich danke euch für alle Tipps und Antworten.

  • Du sagst er hat das schon von Anfang an gemacht, dann hat er vielleicht schon vorher schlechte Erfahrungen gemacht und konnte sein Verhalten im letzten halben Jahr in diese Richtung "ausbauen".

    Ich würde auch dringend HuSchu oder ähnliches empfehlen, denn bei der Mischung braucht er das nur ein mal beim falschen zu machen und ihr habt das Ordnungsamt am Hals - und dann muss er nicht nur an der Leine sondern auch noch mit Maulkorb spazieren gehen.

  • Mit neuen Monaten ist er ja nun auch in einem Alter, in dem ein Hund ein Gefühl für Revier entwickelt und dieses evtl. auch verteidigt... Und die Rassezusammensetzung lässt vermuten, dass er nun auch auf dem Verteidigungs-"trip" ist... Ich würde ihn an Deiner Stelle gar nicht mehr ohne Absicherung - also Leine - in eine solche Situation lassen. Schon gar nicht würde ich das in dem Augenblick mti Aufmerksam machen verknüpfen... wahrscheinlich kam das bei ihm an nach dem Motto "Schau mal und kümmer Dich drum..."

    Außerdem würde ich gezielt üben, dass er weggehen soll, wenn er sich nicht neutral verhält. So intensiv, dass es für ihn fast zum logischen Reflex wird in solchen Situationen. Das zum Schutz Deiner Mitmenschen.

    Viele Grüße
    Corinna

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