Prof macht mir Sorgen
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Ich hatte das ja schon in Chanrocharlies Thread reingestell, weil ich Gemeinsamkeiten sah.
Prof und Wulfen, beide bald 3 Jahre alt. Wulfen war schon immer derjenige, der bei den beiden das Sagen hatte. Klappt aber sonst prima. Die ersten 3 Monate waren ein wenig stressig, seitdem gibt es keine größeren Reibereien mehr.
Seit 2 Monaten entzieht sich Prof dem Clickern in der Wohnung, wenn Wulfen präsent ist. Er schleicht förmlich davon und legt sich unter meinen Schreibtisch. Nun das fand ich zwar sch.... aber ich habe das gelöst, indem ich meine bessere Hälfte und Wulfen ins Bett schicke und dann mit ihm alleine in der Küche bin. Zuerst habe ich das darauf geschoben, daß ich zu hohe Anforderungen an ihn stelle und nur noch Sachen geklickert, die für ihn einfach sind. Das ist aber offensichtlich nicht der Grund, wenn ich mit ihm alleine klickere ist das Sensibelchen noch mehr dabei, als der eher lebhaftere Wulfen.
Seit 1 Monat ist es nun so, daß ich Probleme habe, Prof dazu zu bringen, sein Fressen anzurühren. Die Näpfe sind so 10m entfernt und es geht noch um eine Ecke. Also beide können sich nicht sehen.
Wenn ich Prof rufe, dann kommt er erst nicht und wenn dann endlich im Schneckentempo und total geduckt. Man könnte meinen, ich würde ihn prügeln wollen. In der Küche läuft er dreimal rum, irgendwann fängt er an zu fressen aber sobald er hört, Wulfen rührt sich draußen, hört er auf zu fressen und will sich wieder verkriechen.
Meine Trainerinnen wußten auch keinen Rat und ich bin mehr als ratlos.
Insgeamt habe ich aber den Eindruck, Prof läßt sich immer weniger auf Spiele, Training ein, er zieht sich insgesamt zurück. Irgendwie, ich weiß das ist vermenschlicht, ist er nur manchmal noch richtig fröhlich. Vielleicht bemühe ich mich auch zuviel und sollte ihn mehr ignorieren.
Heute hab ich das Futter, nach 10 Minuten einfach wieder weg gestellt.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee, wie ich ihm helfen kann.
LG
Angie - Vor einem Moment
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Hallo,
hast du hier Prof macht mir Sorgen schon mal geschaut ?*
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Des Rätsels Lösung habe ich zwar auch nicht, aber vielleicht könntest Du auch auserhalb Eurer Wohnung viel mehr mit Prof unternehmen, um sein Selbstbewußtsein zu stärken.
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Hast du beide Hunde schon länger ?
Gibt es denn offensichtliche Maßregelungen, wie wurde die Rangfolge entschieden ?
Verhalten sie sich drinnen anders als draussen ?Gruß, staffy
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Mal abgesehen, dass Wulfen schon immer "das Sagen" hatte, würde mich natürlich jetzt auch etwas genauer interessieren wie die Hunde miteinander umgehen.
Wie demonstriert Wulfen seinen höheren Rang?
Spielen sie zusammen?
Gibt es Kontaktliegen?
Gab es in letzter Zeit vermehrt Auseinandersetzungen?
Wie oft kommt es zu Auseinandersetzungen, wie sehen diese aus? -
Das mache ich schon, "Abenteuerspaziergänge", Dummy suchen etc. Eben alles was Prof kann und ihm Spaß macht. Sobald ich das Gefühl habe, ich überfordere ihn, mache ich etwas, was er bewältigen kann. Wenn er was geschafft hat. Z.B. eine unheimliche Plane über Holz im Wald zu beschnüffeln, ist er auch stolz wie Oskar.
Wir haben die beiden seit 2 1/2 Jahren. Sie sind aus einem Wurf, waren jedoch ab der 12. Woche nicht mehr zusammen und als wir sie mit einem halben Jahr bekamen, waren sie nicht besonders sozialisiert und kannten kaum was. Fremde Menschen, Hunde, Dinge machten ihnen Angst.
Am Anfang hat Wulfen nur gedroht und Prof hat sich auf den Rücken geworfen. Das ging ungefähr 3 Monate so und ziemlich häufig. Grummeln, steifbeinig mit erhobenen Schwanz dastehen, Prof hat dann beschwichtigt und sich zurückgezogen.
Wir haben uns da auch wenig eingemischt, nur wenn es zu viel war oder bei Gelegenheiten, wie: Wulfen will Prof von seinem Freßnapf wegknurren oder ich sitze auf der Erde und schmuse mit Prof und Wulfen droht Prof, da setzen wir Grenzen.
Spielzeug oder Kauknochen überläßt Prof Wulfen widerstandlos.
Uns haben beide Hunde noch nie angeknurrt. Sie geben auch alles ohne Murren her, so wir es denn von ihnen verlangen (Wie blutige zermatschte Teile eines toten Tiers, die sie auf dem Feld auflesen *grusel)
Draußen ist Prof "freier". Wahrscheinlich weil er Wulfen eher ausweichen kann. Hat Prof was Interessantes gefunden und Wulfen bekommt das mit und stürmt an, geht er ihm sofort aus dem Weg.
Wulfen droht Prof mit Grummeln, Fixieren und steht steifbeinig da. Prof beschwichtigt und weicht aus. Also heftige Auseinandersetzungen gibt es nicht. Das kommt vielleicht so 3-5 mal am Tag vor.
Als wir sie bekamen, haben sie gar nicht gespielt. Weder miteinander, noch mit uns, noch waren sie an Spielzeug interessiert. Sie mußten sich ja auch mit vielen für sie neuen Dingen auseinandersetzen.
Dann haben sie miteinander gespielt, das ist aber im Laufe der Zeit weniger geworden. Heute beschränkt sich das auf Zergeln am Tau und kurze Rennspiele. Wulfen spielt jedoch mit ihm bekannten Hunden. Prof nur mit wenigen. Er ist immer noch sehr unsicher.
Regelrechtes Kontaktliegen gab es nie und gibt es auch nicht. Normalerweise liegen sie mindestens 20 cm voneinander entfernt. Einzige Ausnahme, wenn sie gemeinsam unter dem Schreibtisch liegen. Das ist aber wohl mehr eine Frage des Platzes. Trotzdem scheint ihnen da die Nähe nichts auszumachen.
Mit uns kuscheln sie beide gerne. Prof könnte sich den ganzen Tag beschmusen lassen. Wulfen schmust und geht dann irgendwann wieder auf Distanz.
Ist ein bißchen lang geworden. Ich hoffe, ich habe Eure Fragen einigermaßen beantworten können.
LG
Angie -
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Hi Angie,
keine einfache Sache und m.E. hättet ihr da vieeeel früher reagieren müssen.
Wenn ich das richtig verstehe, dann habt ihr seid 2 1/2 Jahren zwei Rüden, die eigentlich nicht zusammengehören und bisher nie darüber nachgedacht, einen abzugeben ??Zwei Brüder sind (meist) die ungünstigste Konstellation, die man sich anschaffen kann. Auch, wenn sie kurz getrennt waren, sie kennen sich in und auswendig, alle Stärken und Schwächen. Reine Showkämpfe, Machogehabe gibt es da nicht, der eine weiß, daß der andere den kürzeren zieht und nutzt dies schamlos aus.
In freier Wildbahn hätte der unterlegene entweder schon lange das Weite gesucht, oder er hätte sich mit seine B-Rolle abgefunden - hätte ein extrem unterwürfiges Leben am Rande des Rudels geführt.In eurem Falle tut ihr Prof wirklich keinen Gefallen ! Hunde in diesem Verhältnis kann man nicht gerecht behandeln. Wenn du Wulfen bewußt wegschickst und Prof zu dir rufst, dann bringst du den ärmsten in eine ganz schon unangenehme und gefährliche Situation. Er weiß, daß er das aus Hundesicht nicht darf, du verlangst es aber von ihm ... klar, das er immer unsicherer wird.
Dies hier:
ZitatWulfen droht Prof mit Grummeln, Fixieren und steht steifbeinig da. Prof beschwichtigt und weicht aus. Also heftige Auseinandersetzungen gibt es nicht. Das kommt vielleicht so 3-5 mal am Tag vor.
ist mehr als normale Rudelkommunikation. Normalerweise, wenn der Rang geklärt ist, dann reicht ein dezenter Augenaufschlag vom "Chef" und die Meute pariert, das obige Verhalten ist schon eine massive Drohung, keine "Spaß" mehr.Hast du die beiden mal getrennt gehalten, einen zu Bekannten, Freunden gegeben, und wenn nur für ein Wochenende ??
Aus der Ferne, ohne Details zu wissen kann ich dir nur raten, dir einen wirklich kompetenten Trainer ins Haus zu holen, der die Verfahrenheit der Lage richtig einschätzen kann. Ob du an dem Punkt mit Erziehung, Managementmaßnahmen eine Besserung erreichen kannst ... schwierig.
Ganz ehrlich ! Ich würde mich mit dem Gedanken anfreunden, einem von beiden ein neues Zuhause zu suchen ... kannst gerne auf mich zurückkommen.
Grüße, staffy
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Hi Staffy,
vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Das geht nicht ununterbrochen seit 2 1/2 Jahren so. da wäre ich wohl auch ein nervliches Wrack.
Die ersten 3 Monate waren ziemlich stressig für alle Beteiligten. Danach haben sie friedlich nebeneinander und auch miteinander gelebt. Es gab mal von beiden Seiten Geknurre, wenn einer dem Knochen des anderen zu nahe kam aber das sehe ich persönlich als normal an.
Profs und Wulfens "Verhältnis" hat sich erst vor 2 Monaten geändert. Wenn ich Deine Gedanken lese und mich hier verbalisiere, fallen mir noch andere Sachen ein, die ich in diesem Zusammenhang irgendwie nicht als wichtig angesehen hatte.
Im Herbst hatte Prof mal so eine Phase, wo er Wulfen oft den Kopf oder die Pfote auf die Schulter gelegt hat. Beide standen steif und mit erhobenem Schwanz nebeneinander. Zu dem Zeitpunkt dachten wir, es würde irgendwann mal "knallen" Danach war wieder alles "normal".
Dann ist Prof von einem anderen Hund angerempelt worden, der dann obwohl er sich auf den Rücken gelegt hat, immer nachgebissen hat. Danach hing Prof bei Begegnungen mit anderen Hunden wieder in der Leine, sein Verhalten Wulfen gegenüber hat sich jedoch nicht geändert.
Dieses Zurückziehen ist erst seit 2 Monaten und ich kann es an nichts so richtig festmachen.
Als wir die beiden aus der Nothilfe geholt haben, sind wir auf die möglicherweise auftretenden Folgeschäden der Mangelernährung hingewiesen worden, das Ausmaß der psychischen Schäden ist uns jedoch nicht so bewußt geworden, weil sie sich in gewohnter Umgebung wie normale halbjährige Hunde verhalten haben.
Ein neues Zuhause finden, wäre in Konsequenz, wenn ich diese Lösung denn in Betracht ziehen würde: Ich müßte sie wieder in die Nothilfe geben wo ein Bruder immer noch ist und 2 Brüder und eine Schwester wieder sind, weil die neuen Besitzer nicht mit den Hunden klar gekommen sind.
Wir schließen seit 2 1/2 Jahren Baustellen. Ich bin mir bewußt, für Prof wäre besser ein Einzelhund zu sein. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich höchstens einen von den beiden genommen, wenn überhaupt.
Wenn es die ganze Zeit so gewesen wäre, hätte ich sicherlich schon länger über eine Abgabe nachgedacht. Aber so sehe ich es einfach als etwas, für das ich eine Lösung finden muß.
Wenn ich jemanden finden könnte, der kompetent ist und mir sagt: Hey so sehe ich die Sitituation, ich zeige Dir den Weg, den Du mit Deinen Hunden gehen mußt, wäre ich überglücklich. Nachdem ich jedoch in der dritten Huschu bin und bei den Baustellen Ratschläge in alle Richtungen bekommen habe und letzendlich meinen Weg gegangen bin, mit viel Dazulernen, vielen Fehlern zugegebenermaßen und Rückschlägen, habe ich mittlerweile etwas resigniert und das Vertrauen darauf verloren, daß ich so jemanden finde.
Übrigens gibt es auch manchmal einfache Lösungen, wenn es auch nicht die Endlösung sein soll.. Ich habe seit gestern ein Brett vor der Küche, wenn die beiden fressen (Wir haben die Türen vor der Küche und dem Wohnzimmer ausgehängt und durch Vorhänge ersetzt)
Gestern kam er nur zögerlich, hat aber entspannt gefressen und heute ist er gleich gekommen, als ich ihn gerufen habe.Zu Deiner Frage:
Ich habe Prof 2 mal mit nach Flensburg genommen für ein paar Tage. Wulfen ist bei meinem Freund zu hause geblieben. Das letzte mal letzten Sommer. Bei anderen Leuten sind sie noch nie alleine geblieben. Ich kenne auch niemanden, dem ich so weit vertrauen könnte, daß er die Hunde in unserem Sinne behandelt.
Fragst Du wegen der Trennung oder wegen der anderen Leute.
Vielen Dank für Deine Gedanken. Jedes Feedback bringt mich weiter und birgt die Möglichkeit andere Wege zu finden.
LG
Angie -
Hallo Angie,
sind die Rüden beide intakt oder kastriert?
LG
Claudia :^^: -
Hallo Claudia,
beide sind intakt.
LG
Angie -
Hallo Angie,
bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber mir scheint das der selbstsicherere Rüde permament versucht seinen Rang zu bestätigen, vielleicht liege ich aber falsch. Vielleicht könnte durch eine Kastration des anderen Rüden mehr Ruhe bringen. Man sieht ihn unter Umständen nicht mehr permanent als Konkurrenz. Aber ehrlich gesagt sollte mal ein Fachmann die Lage untersuchen. Es wäre aber eine Möglichkeit, der Nachteil ist, dass man nicht weiß, wie sich eine Kastration bei deinem Rüden ansonsten auswirken würde.
LG
Claudia

- Vor einem Moment
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