Halsband oder Brustgeschirr? Was ist besser?

  • Ich übe seit 3 Monaten mit meinem Welpen, dass er schön an der Leine geht - spicht - nicht zieht. Es geht mal besser, dann wieder gar nicht gut. Ich weiss auch nicht, an was es liegt, es tageweise verschieden. :???: Er hat ein ganz normales Halsband, das wurde mir geraten, weil er da am besten lernt, nicht zu ziehen. Ich kann mir aber vorstellen, dass so ein Brustgeschirr wesentlich angenehmer für den Hund ist. Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht?

  • hmmm. Meine Hundetrainerin war gegen das Brustgeschirr meines Hundes. Ich habe mich aber durchgesetzt. Mein jüngster Hund zieht überhaupt nicht (1 J.) und läuft immer auf meiner Höhe. Meine beiden älteren Hundis haben auch seit Anfang an nur Geschirre an - sie verhalten sich auch normal und zerren nicht. Mein Whippet hat einen sehr empfindlichen Hals und das angepasste Geschirr beeinträchtigt sie in keiner Weise. Ich würde wieder Geschirre wählen, bekäme ich nochmal einen Hund.

  • habe beides gehabt und genutzt.


    mit halsband: ist dem hund sicher unangenehmer und evt. (!!) lernt er schneller, nicht so arg zu ziehen (weils ja unangenehm ist).
    mit geschirr: ist für den hund viel angenehmer - auch für den, der die leine hält. ob er es dadurch schneller oder langsamer lernt: weiss net.


    hast du schonmal über richtungswechsel nachgedacht?
    zieht "fifi" nach vorne, drehst du um und gehst zurück.
    zieht "fifi" nach rechts, gehste nach links.
    sieht für unbeteiligte schon komisch aus - sollte dir aber wurscht sein. ;)

  • Danke erstmal für Eure Antworten.


    An Ulli: Mein "Fifi" heisst "Timmi" :lachtot: Fifi wäre aber auch nicht schlecht gewesen. Ich nur gelernt, dass ich stehen bleiben muss, wenn Timmi zieht, bis die Leine locker durchhängt. Himmelsrichtung ändern hab ich auch schon mal gemacht, aber wenn ich ehrlich bin, tut mir Timmi da immer etwas leid, weil ich ihm dann so einen Ruck geben muss und dass ist bestimmt nicht angenehm mit Halsband. Deshalb auch die Idee mit Brustgeschirr.

  • sorry, ich wollte ja timmy nicht degradieren - mir ist fifi nur so eingefallen, hätte auch "trulla" sein können :ops:
    ist ja ehrenhaft und lieb von dir, wenn du deinem timmy (ha!) nicht wehtun möchtest. doch denkt er auch so? ;)
    immerhin ziehst ja nicht du, sondern er. so habe ich es mir verinnerlicht, denn auch meine musste das lernen. glaube nicht, bei uns gab es sowas nicht auch...! :D
    und als ich das dann in mir drinne hatte, konnte ich auch die richtungen ändern. (wie im kindergarten: "du hast angefangen - nein du!") und denke an die zukunft!!! der hund wird stärker. lieber jetzt konsequent durchgezogen - als nachher du durch den matsch.
    musst ja nicht "volle kelle roppen" - vielleicht kriegst du es ja auch sachte hin. und sprech ihn vielleicht vorm richtungswechsel an oder geb vorher das kommando "fuß" (das hat meine auch so gelernt, das fuß mit richtungswechsel. sie sollte ja auf mich achten und nicht umgedreht)


    probiers mal und schreib hier nochmal. würde mich schon interessieren. doch erwarte nicht, dass es gleich nach 10 minuten gut ist ;)

  • Meiner läuft mit Geschirr um einiges besser als mit Halsband. Mit Halsband ist es ein einziges geziehe. Du solltest es einfach mal ausprobieren, da ist ja auch jeder Hund anders. Angenehmer ist aber sicherlich ein Geschirr.

  • Grundsätzlich ist ein Brustgeschirr immer die bessere Wahl! Wenn Du am Halsband ruckst ist das extrem schlecht für die Wirbelsäule deines Hundes und Gesundheits schädlich. Unser Dicker läuft nur noch mit Halsband rum wenn ich ganz sicher bin das ich keine Leine brauche ...
    Schau dir mal Clicker Training an oder ähliche sanfte Methoden. Kein Hund braucht dieses "Ich bin hier der Boss und zerr dich durch die Gegend".
    Wir habens früher auch auf die eher "harte" Tour gemacht, mit Leinenruck und so, und seit dem wir das Geschirr haben und freundlich unserem Hund erklären was wir von ihm erwarten haben wir einen extrem zufriedenen, gut gehorchenden Hund. So hat er nämlich Spaß dran auf dich zu hören und hört nicht um Schmerzen oder Druck auszuweichen.
    Und mit dem Brustgeschirr funktioniert genauso mit der Richtungsänderung und du brauchst keine Angst mehr haben das Du Timmi weh tust. Mach ihn kurz vor dem Richtungswechsel noch auf dich aufmerksam, dann wirds schon nach einer Zeit funktioniert. Musst halt konsequent bleiben :roll:


    Viel Erfolg!
    Anja

  • Guten Abend!


    Also meine Hunde lernen mit Halsband nicht an der Leine zu ziehen, da ihnen das Ziehen mit Geschirr ja eigentlich angenehmer gemacht wird...
    Und es hat super geklappt.


    Das mit dem stehen bleiben und warten bis der Hund nicht mehr zieht hab ich auch ausprobiert gehabt, aber schleunigst wieder verworfen, da die Methode unserer Treáinerin einfach besser funktioniert hat und seinen Zweck erfüllt hat.


    Bei uns gibt es den Unterschied zwischen langer und kurzer Leine. Lange Leine bedeutet, Zeit FÜR den Hund. Kurze Leine heißt, jetzt ist der MENSCH dran, z. B. wenn man in der Fußgängerzone ist.


    Bei der langen Leine kann der Hund mal hier, mal da schnüffeln, sein Geschäft erledigen, andere Hunde begrüßen. Bei der kurzen Leine geht er einfach neben einem her.


    Wir haben so begonnen:
    Wir starten im Stand mit langer Leine, sprechen den Hund freundlich an: Komm... , ja, klasse komm kleine Schatz (blabla)
    Dann bleiben wir stehen und ziehen den Hund an der Leine zu uns und machen sie kurz.


    Wir gehen weiter und bleiben stehen. (bei einem hund, der sich sofort in die Leine hängt geht das folgende ganz schnell): Noch bevor die Leine richtig stramm wird, ruckt man feste an der Leine (und hier meine ich FESTE) der Hund bemerkt dieses nicht bekannte Gefühl des kurzen Ruckes und wird sich umdrehen und zu dir schauen. In dem Augenblick geht man in die entgegengesetzte Richtung. Wichtig ist, dass dem Hund keine Beachtung gegeben wird (auch nicht anschauen). Komentar unserer Trainerin: Der Hund denkt dann, sowas wie HÄH was war das denn (in dem Moment wenn er guckt, wegen dem Ruck) wenn man in die andere Richtung geht (Achso, da wolltest du lang, OK ich komm mit).


    Der Hund hat natürlich beim ersten mal noch nicht verstanden, dass der Ruck kommt, weil er zieht. Das muss man öfter wiederholen. Die ersten paar male wird er sich bestimmt wieder beim Richtungswechsel in die Leine hängen.


    Meine haben aber ganz schnell begriffen, dass Sie, sobald ich stehen bleibe, auch stehen bleiben sollen und schauen sich dann auch ohne Ruck um. Wichtig: Wenn der Hund sich von alleine umdreht, NICHT rucken. Das wär unfair, denn dann hat man das Ziel ja erreicht. Er merkt, dass wir gerade das Sagen haben.


    Man merkt das auch an der ganzen Körperhaltung des Hundes. Bei meiner kleinen Emma (Jacky Dame) war das richtig krass. Lange Leine: aufrechter Gang, Schwanz hoch...
    Kurze Leine: Schwanz zwar aufrecht, aber etwas gebeugt, eher gebückte Haltung, Ohren angelegt und der Blick meistens immer in Richtung Mensch, um aufzupassen ob dieser stehen bleibt. Ein deutliches Zeichen für Unterordnung und Entscheidung abgeben, wohin es geht: Ok, du bist an der Reihe...



    Ich hoffe, nichts wichtiges vergessen zu haben und mit meinen Erfahrungen weiterhelfen zu können.


    LG
    Ramona

  • Zitat

    ...Der Hund hat natürlich beim ersten mal noch nicht verstanden, dass der Ruck kommt, weil er zieht. Das muss man öfter wiederholen. Die ersten paar male wird er sich bestimmt wieder beim Richtungswechsel in die Leine hängen.


    Meine haben aber ganz schnell begriffen, dass Sie, sobald ich stehen bleibe, auch stehen bleiben sollen und schauen sich dann auch ohne Ruck um. Wichtig: Wenn der Hund sich von alleine umdreht, NICHT rucken. Das wär unfair, denn dann hat man das Ziel ja erreicht. Er merkt, dass wir gerade das Sagen haben...


    Der gute alte Leinenruck :datz: .
    Das Vorgehen beim "lockere Leine" lernen ist unabhängig von Halsband oder Geschirr, wobei ich beim Welpen immer ein Geschirr wählen würde. Stehenbleiben wenn die Leine sich strafft, ist eine Variante, an der straffen Leine bis neben den Hund gehen, dann Leine entspannen und weiter, eine andere. Beide verlangen sehr viel Geduld, Zeit und Konsequenz, (ist anstrengend, wie jede sinnvolle Erziehung). Clickern bei entspannter Leine ist auch eine Variante.
    Der Leinenruck ist keine adequate Methode mehr. Ich kann nicht verstehen, wie man sich über die Gesundheit, Auslastung usw seines Hundes viele Gedanken macht, aber dann mit Leinenruck, wissentlich gesundheitlich schädigend auf ihn einwirkt (unabhängig davon, dass sowieso nur ein Meideverhalten gefördert wird) :irre:


    LG

  • Da frag ich auch gleich noch! Meint Ihr, das ich unserem Timmi (Zwergrauhaardackel) auch ein Geschirr anlegen kann? Wir haben ja schon probiert, mit Halsband, erstens ist das kleinste Halsband immer noch zu groß und zweitens gebährdet er sich, oh furchtbar. Für einen Tipp sind wir Euch ganz dankbar. Schönen Tag Euch allen und Grüsse

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