Windhunde und Windhundmischlinge

  • Aragorn war völlig entspannt bei Wild, bis ihm mit etwas über einem Jahr eingefallen ist, daß er ja ein Jäger ist. So schnell konnte ich gar nicht gucken wie er das Reh gescheucht hat.
    Brienne ist da von Anfang an deutlich interessierter...

  • Tja, ich habe einen nicht-jagenden Windhund. Könnte sich noch ändern, da er noch jung ist, aber ich bezweifle es mittlerweile.
    Vielleicht liegt es daran, dass er mit Rehen aufgewachsen ist, die einfach nicht wegrennen? Oder daran, dass er mit einem Hund aufgewachsen ist, der sich bislang von jedem Wild abrufen lässt - und an dem er mehr hängt als an allem anderen?
    Vielleicht daran, dass er nie einen anderen Hund ernsthaft jagen gesehen hat?

    Ich denke, dass alles zusammenspielt. Dazu kommt, dass Deerhounds im Vergleich zu manch anderen Windhundrassen kontrollierbarer sind, noch dazu, wenn es sich um einen aus Showlinie handelt.


    Windhund ist natürlich nicht gleich Windhund. Ich habe mich als Zweithund für einen Whippet entschieden, weil ich einen Hund wollte, der kooperativer und vll. weniger triebig ist. Die Rechnung ging auf. Einen Galgo Espanol vom Züchter würde ich trotzdem immer wieder nehmen. Sie sind anders als die TS-Galgos und für mich persönlich eine gute Alternative zum selbständigeren Sloughi.
    Ein Racing- Grey käme allerdings auch in Frage.


    Wir sehen kaum Wild und wenn, wird sofort angeleint.


    Eneas ist der Galgo, Phelan der Whippet.

  • Hamilton war kurz vorm 2ten Geburtstag als das "Jagdgen" sich einschaltete. Jahrelang, auch mit dem Hund vor den beiden Jungs, bin ich durch diese Wiesen gelaufen und habe niemals, niemals ein Karnickel gesehen.
    Und an diesem Tag hat das dumme Tier beschlossen uns erst vorbeizulassen, wir haben es alle nicht bemerkt, um dann an uns von hinten vorbeizuschießen. In gerader Linie.
    Weg war der Whippet...


    Er hats nicht bekommen. Aber seitdem ist es anders und sieht er ein Karnickel isser weg. Das ist seine Beute, das weiß er.
    Zum Glück habe ich den Luxus zu einer Uhrzeit laufen zu können wo die Kanninchen sich nicht blicken lassen. Somit genießt der Whipp enorm viel Freilauf.
    In den nun bald 5 Jahren waren es nun 2 oder 3 Kanninchen die er gesehen hat. Ich kann damit leben das ich dann warten muss, diese furchtbar lange Minute denn länger ist es nicht. Gefühlt sind es Jahre!
    er hat keins der Tierchen bekommen und ich passe immer, immer auf. Aber ich bin bloß ein Mensch und seine Sinne sind soviel besser als meine...

  • Trifft man täglich (entspanntes) Wild, hat man viele Übungsmöglichkeiten und die Chancen einen gut kontrollierbaren Windhund zu haben steigen; trifft man selten Wild, hat man wenig (bis keine) Übungsmöglichkeiten und dementsprechend im Falle des Falles einen weniger gut kontrollierbaren Windhund; hat der Windhund schon Jagderfahrung, so hat man eine deutlich schwierigere Aufgabe vor sich, wenn man ihn ableinbar haben möchte; hat der Windhund jahrelang jagen dürfen, wird es richtig schwer.

    Wir haben hier massig Wild und somit Übungsmöglichkeit, aber das hat an Paulas extremer Triebigkeit in den letzten Jahren nichts geändert. Sie hatte, denke ich, vorher auch keine Jagderfahrung. Sie denkt draußen aber NUR ans Jagen.
    Sie ist allerdings auch kein Windhund, sondern ein Podencomix.


    @GhAres
    So wie du Eneas oft beschreibst, finde ich dich recht mutig, ihn so viel frei laufen zu lassen.

  • Zum Glück habe ich den Luxus zu einer Uhrzeit laufen zu können wo die Kanninchen sich nicht blicken lassen. Somit genießt der Whipp enorm viel Freilauf.

    Ja, das macht viel aus, finde ich. So ists bei mir auch, ich kann zu Uhrzeiten mit den Hunden raus, wo sich das Wild meistens zurückzieht. Am Abend/ bei Dämmerung lasse ich sie ungern von der Leine (und so früh am Morgen würde ich ohnehin nicht mit den Hunden rausgehen...)


    In fünf Jahren zwei/ drei Kaninchensichtungen ist eh super!


    Mir wärs auch lieber, wenn die Gassigänge sorgloser wären, aber mei...ich kann jeden verstehen, der sich das nicht antun will, absolut! Gerade zwei Windhunde sind nicht ohne und ich bin gottfroh, dass Phelan einfächer zu händeln ist als Eni. Abgeguckt hat er sich trotzdem einiges vom Galgo.

  • @friedapaula, ich habe einen Beitrag verfasst und jetzt ist er wäääg...argh. Auf ein Neues:


    Ich war mit Eneas bei einer Trainerin, die selbst Windhunde besitzt. Zudem habe ich einige wirklich gute Freilaufmöglichkeiten, auch wenn dies bedeutet, einige Km mit dem Auto zurückzulegen. Insgesamt kann ich diese an einer Hand abzählen.
    Sein Gehorsam ist mittlerweile zufriedenstellend, sodass er diese Freiheiten genießt. Er weiß, folgen lohnt sich sehr, bei Ungehorsam gibts Stress.


    Obwohl Eneas bei seinen Vorbesitzern viel gejagt hat und die Beute auch riss, bin ich mir unschlüssig, ob dies wirklich so große Auswirkungen hat, hm. Ja, er ist erfahren, aber letztendlich reagierte er gut auf das Training. Ohne dies könnte er nirgends freilaufen.

  • @GhAres jetzt bin ich aber wirklich interessiert, wie macht man dann Stress? Also auch rechtzeitig. Um oona das Jagen unangenehm zu machen, müsste ich sie wohl 90% der Zeit stressen |)


    Habe ja das gleiche "Problem" wie Friedapaula, wobei ich Oona schon moderat und lenkbar finde, nur halt nie ohne Schlepp. Allerdings hat sie ja auch noch ein Menschenproblem, weshalb ableinen für mich nun einfach raus ist. Uns stört es auch nicht mehr sonderlich, einzig ein Auslauf ohne Fremde in der Nähe wäre ein Traum xD

  • Wir haben hier massig Wild und somit Übungsmöglichkeit, aber das hat an Paulas extremer Triebigkeit in den letzten Jahren nichts geändert.

    es kommt halt auch immer auf den individuellen Hund an, ob man das unter Kontrolle bringen kann oder nicht - findet man gar keine (vertretbare) Motivation, den Hund vom Jagen abzuhalten, hat man natürlich schlechte Karten.
    Mit Jin hab ich das Glück, dass sie relativ leicht zu motivieren ist und ihre Frisbee liebt - hätten wir öfters Wildkontakt, so glaube ich, dass ich einen am Wild kontrollierbaren Whippet hätte. Wir haben aber praktisch nie Wildkontakt. Und wenn, dann ist das Wild zu nah/rennend und damit der Reiz für sinnvolles Training zu groß. Da ist es gut, dass Jin mir schon Wild anzeigt, dass sie noch nicht sieht - so habe ich wenigstens die Möglichkeit sie rechtzeitig anzuleinen...


    lg

  • Ich finde Eneas klingt, als solltest du viel öfter mit ihm zum Coursingtraining oder auf die Bahn. ;)



    Stimmt, Windhund ist nicht gleich Windhund. Es vergleicht ja auch niemand einen Corgie mit einem Working Kelpie nur weil beides Hütehunde sind, oder einen Boxer mit einem KNPV Herder nur weil beides Gebrauchshunde sind.


    Neben den grundsätzlichen Unterschieden in der Führbarkeit, die sich durch die ursprüngliche Verwendung schon ergeben (Whippet eher für Arbeit dicht beim Hundeführer und durchaus mit einem gewissen Rapport, die Orientalen eher für Arbeit außerhalb des EInflussbereiches des Hundeführers) sind manche Rassen auch einfach weiter weg von ihrem Ursprung und schon mehr zum Familien- und Begleithund umgezüchtet, zumindest in den Mainstream-Linien.

  • Prima dass es mit Eneas so toll läuft! Ich freu mich für euch dass es entspannter wird.


    Mit dem kleinen Wilden werd ich auch üben müssen... der dreht völlig am Rad wenn Wild im Umkreis von 20 Metern hoch geht und Stuart aufdreht.
    Das geht nach oben, nach unten, nach links und rechts und alles auf einmal!
    Sobald er ein ausbruchssicheres Geschirr hat muss er da auch mit Stress rechnen bis dort hin meiden wir Wild.

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