Windhunde und Windhundmischlinge

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    Er verhält sich mir gegenüber distanziert. Dieses Verhalten kann ich noch nicht recht einschätzen. Auch in der Nacht will er keine Nähe. Ich glaubte, Welpen haben ein großes Bedürfniss nach Zuneigung, aber meiner kaum. Waren eure Welpis auch so?


    Ich hatte noch keinen Welpen, auch keinen Greyhoundwelpen. Meine beiden erwachsenen Greys sind beide nicht so die Kontaktlieger. Sie waren/sind wahnsinnig schmusig, aber beim schlafen wollen sie sich frei entfalten und brauchen ihren Platz für sich. Also nicht so die typischen Bettschläfer-Windhunde.


    Distanziert sind bzw waren meine Jungs gar nicht, die schmusen bei jedem gleich an und würden am liebsten bei den Schmuseeinheiten auf den Schoß.


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    Der Rückruf klappt bisher gut, ich übe fleißig, damit er immer freudig zu mir zurückkommt. Wie übt ihr den Rückruf? Ich gehe davon aus, dass dies bereits im Welpenalter spielerisch aufgebaut werden sollte. Jedes Mal, wenn ich Ares rufe und er zu mir kommt, wird er gelobt und bekommt ein Leckerchen. Das tun wir über den Tag verteilt. Meine Hundetrainerin empfiehlt ein Training mit Schleppleine.


    Im Grunde ists schon richtig so: Immer fleißig loben und belohnen.


    Am bestem die Belohung etwas variieren: Mal nur ein verbales Lob, mal ein Häppchen was ganz tolles, mal "nur" nen normalen Keks, mal nen Spiel... oder ruf ihn mal, wenn du nen toten Vogel oder so gefunden hast, das finden die meisten Hunde ja auch geil. :D Auf jeden Fall sollte es nicht langweilig und berechenbar werden, sondern immer interessant sein zu dir zu kommen.


    Anfangs nur rufen, wenn der Hund eh schon unterwegs zu dir ist.
    Vermeiden, dass er lernt, dich zu ignorieren. Also lieber nicht rufen, wenn er eh mit der Aufmerksamkeit ganz woanders ist und du schon denkst, dass er eh nicht kommen wird. Dann lieber schweigen und wenn es geht weggehen, sonst hingehen, Hund einsammeln und fertig.
    Dabei sich nicht hinterherrennen und Fangen spielen einlassen. Manchmal, wenn ein Hund nicht kommt und sich nicht fangen lässt, bringt es auch was, sich auf den Boden zu setzen und irgendwas anderes zu machen (mit der Leine spielen, Gras ausrupfen...). Dann werden sie neugierig und kommen an, man kann belohnen und einsammeln.


    Immer mal zwischendurch anleinen und gleich wieder laufen lassen, damit er nicht lernt: Leine dran = Spaß vorbei.


    Auf dem Spaziergang kann man beim Freilauf gut kleine Aufgaben einbauen: Verschwinde auch mal hinter nen Busch, ohne es vorher anzukündigen, und lass ihn nach dir suchen (steigert die Aufmerksamkeit auf dich), wirf Leckerlies ins hohe Gras (am Anfang ganz einfach, nur ein paar cm vor seiner Nase und so, dass er sieht wo es hinfällt, später schwieriger), lass ihn auf Parkbänke hüpfen oder drunter herschlüpfen, balancier mit ihm auf alten Baumstämmen...


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    Man liest/ hört ja immer wieder, dass Windhunde "unerziehbar" seien. Ich lege Wert auf einen (mehr oder weniger... ;) ) guten Grundgehorsam. Habt ihr das mit euren Windhunden erreicht? Ares` Züchter sind der Meinung, dass man Greyhounds gut erziehen kann. Ich bin zuversichtlich, aber viele sagen das Gegenteil. Ich möchte die rassespezifischen Eigenschaften respektieren.


    Meine Greys sind/waren sehr gut zu erziehen. Von laufendem Wild konnte und kann ich sie nicht abrufen, aber es wären auch komische Windhunde wenn das ginge. Sonst hören sie aber wie jeder andere Waldi und Bello auch.



    Von welchem Züchter ist dein Ares denn, wenn ich fragen darf? Ist Ares auch sein eingetragener Name? Dann vielleicht von Resch Wind?

  • Danke für die ausführliche Antwort!
    Okay, bzgl. Belohnen werde ich dann so vorgehen, dann zeige ich ihm Kadaver! :D
    Zu: "Hund einsammeln":an der Leine ein bisschen Druck ausüben? Tragen? Ich stehe dann etwas ratlos daneben und... warte...und warte... :muede: .
    Die Ideen beim Spazierengehen werde ich umsetzen. Ich sollte beim Gassigehen den Alleinunterhalter spielen, nichts ist toller als Frauchen, oder? Bis jetzt bin ich mit ihm zusammen über Wiesen gerannt, habe ihn zu mir gerufen (dann überschwänglich gelobt, Guddi gegeben, usw.), Wälder erkundet...unsere "Spiele" sind ohnehin: ich laufe, er läuft mit...ich werfe ihn z.B. selten einen Ball, da ich den Hetztrieb nicht fördern will (?).
    Den Namen habe ich ihm gegeben, er stammt von einer Zucht aus München. Wenn es erlaubt ist, kann ich ja den Link reinstellen.

  • Na, ich würd halt anleinen, weggehen und ihn einfach mitnehmen. Ich mein, es mag Härtefälle geben, die sich auf den Popo setzen, sich nen Zentner schwer machen und die man wirklich gewaltsam wegschleifen müsste, wenn sie irgendwo nicht hinwollen. Wenn der Hund sich nun mit Händen und Füßen sträubt und man ihn würgend wegziehen müsste... dann muss man sich was anderes einfallen lassen.
    Aber die meisten Hunde zieht man halt maximal mal ein paar m hinterher und dann merken sie schon, dass mitkommen angesagt ist. Man darf da nur keinen großen Deal draus machen - wo Chef oder Chefin hingeht, da kommt Hund halt mit und aus die Maus.
    Ich weiß, ist nun nicht ganz im Sinne der "OMG, packt den Hund BLOß NICHT AN, jeder Zug an der Leine ist GEWALT!"-Fraktion. Bei mir hat's bisher noch keinem geschadet und der Groschen fiel immer sehr flott.



    Naja, zum Balljunkie machen wär nun nicht so toll, aber das muss man mit nem Greyhound erstmal schaffen. Alles in Maßen halt, spiel ruhig Ball mit ihm wenn's Spaß macht. Wenn der Hund ein bisschen spielzeugfixiert ist, ist das doch später toll zum üben, dann kann man das auch mal als Motiovationsmittel nehmen (kann ich bei meinen z.B. vergessen...).


    Rumford/Kesslers?

  • Danke! Kein Wunder, dass ich mit meiner Methode nicht weit gekommen bin...
    Ui, du scheinst viele Züchter zu kennen! Ja, Ares ist ein Rumford- Showgreyhound, T-Wurf :D.

  • Wie ist das....Windhund-Wild?!? Ich lese hier immer fleißig mit, da ich die Windhunde einfach wunderschön finde. Als Kind hatte unsere Nachbarin IMMER Windhunde ( Stadthunde). Da wir nun fast ausschließlich im Wald unterwegs sind, meine Frage: Kommt ein Windhund NIE für uns in Frage?!? Ich lese hier so oft, dass viele eurer Vierpfoten nicht abrufbar sind bei Wild. Also....nie ein Windhund für uns?!? Danke für eure Antwort! :smile:

  • Leni, ich finde, das kommt ganz drauf an.


    Ich kann jetzt nur vom Weasley sprechen, weil alles andere nur Hörensagen wäre. Ich bin mit dem Weasley auch öfter mal im Wald unterwegs, aber der ist mir noch nie durchgebrannt.
    Grundsätzlich ist er manchmal an Vögeln auf der Wiese interessiert, aber sobald die auffliegen, hält er an.


    Allerdings ist er auch sowieso eher auf mich fixiert (oder aufs Schnüffeln oder auf Stöckchen) als darauf, den Horizont nach Bewegungen abzuscannen.


    Vor den Hirschen im Richmond Park hatte er Angst, da wäre er nicht freiwillig hingegangen. Ich glaube, er war sogar etwas besorgt um mich, weil ich so verhältnismäßig nahe bei denen war. Man hat richtig gesehen, wie er hin und her gerissen war zwischen "zu Frauchen laufen" (Herrchen stand weiter entfernt) und "Hilfe, die Ungeheuer da sind gruselig".

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    Wie ist das....Windhund-Wild?!? Ich lese hier immer fleißig mit, da ich die Windhunde einfach wunderschön finde. Als Kind hatte unsere Nachbarin IMMER Windhunde ( Stadthunde). Da wir nun fast ausschließlich im Wald unterwegs sind, meine Frage: Kommt ein Windhund NIE für uns in Frage?!? Ich lese hier so oft, dass viele eurer Vierpfoten nicht abrufbar sind bei Wild. Also....nie ein Windhund für uns?!? Danke für eure Antwort! :smile:


    Also bei uns sind Waldspaziergänge "einfacher" als Feldspaziergänge, denn wenn auf dem Feld unerwartet Wild auftaucht dann ist es viel schlimmer weil es ewig in Sicht bleibt bis es verschwindet, d.h. da ist der Reiz normalerweise viel zu groß um einen Windhund abrufen zu können. Ich finde Wild im Wald deutlich weniger oft sichtbar & wenn dann quert es meist den Weg und ist direkt wieder aus dem Blick, da drehen meine Zwei deutlich weniger hoch.
    Ich denke aber, WENN Windhund, dann muss man sich einfach klar sein dass es kein "ich schlendere mal dahin und mein Hund trabt offline nebenher" ist, sondern dass man meist wirklich 100% Aufmerksam sein muss & mögliches Wild einfach vorher zu sehen oder die Anzeichen fürs Durchstarten beim Hund früh genug zu erkenne.
    Man sollte sich auch überleben ob man, wenn es schlecht läuft, damit leben könnte immer mit Leine unterwegs zu sein & ansonsten eingezäunte Flächen fürs Rennen zu suchen.
    Für jemanden den eine Leine stört und der gerne gemütlich Gassi geht und seinen Gedanken nachhängt ist ein Windi vermutlich nichts.

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