Ein Welpe kommt ins Haus

  • Es folgt eine weitere Übung:


    Verteilen sie eine gute Menge Schokoladenpudding auf vier Untertassen.
    Gehen sie in das der Haustür am weitesten entfernte Zimmer
    und setzen sich auf den Boden.
    Springen sie die Teller balancierend auf, rennen sie zur Haustür und auf die Strasse.
    Stoppen sie die Zeit.
    Alles über 3,8 Sekunden bedarf intensiven weiteren Trainings.
    Leichte Verluste des Puddings sind normal und machen die Übung nur authentischer.


    Trainieren sie weiter bis die Atemnot sie zu einer Pause zwingt.
    Häufen sie den übrig gebliebenen Pudding auf einen Teller,
    gehen sie aus der Haustür und laufen sie mit dem Pudding bis zum Haus
    des Nachbarn der ihnen am unsympathischsten ist.
    Schütten sie den Pudding in seinen Vorgarten.
    Schlendern sie unauffällig herum bis der Mann zur Arbeit geht.
    Weisen sie ihn dann auf den braunen Klumpen der seine Scholle verunziert hin.
    Hören sie genau auf die entrüsteten Wutausbrüche und prägen sich
    die schlimmsten Litaneien zu ihrer Desensibilisierung ein.
    Warten sie bis der Nachbar ein Kehrblech oder eine Schaufel geholt hat
    um den Fladen zu beseitigen.
    Nun stippen sie einen Finger in den Pudding,
    stecken ihn in den Mund und erklären dass es doch nur eine wohlschmeckende Süßspeise ist.
    Holen sie etwas Riechsalz um den Mann wider zu beleben.


    Oder holen sie etwas Riechsalz für sich,
    falls sie während des Herumschlenderns Müllers Hündin Anka übersehen haben, die sich dringend erleichtern musste.



    ....immer noch kein Ende abzusehen...

  • Lieber Walter,


    Du bist schuld wenn hier User wirklich Riechsalz brauchen :D . Mein Erstickungsanfall hat grad meine beiden Männer blitzartig auf den Plan gerufen und nachdem ich die Tastatur vom Kaffee gesäubert habe muss ich Dich nun doch auf diesen Umstand hinweisen :shocked: . Ich bin ja selber schuld :motz: , ich hätte wissen müssen d. d. so ausgeht :lachtot: :lachtot: , selber schuld wenn man hier weiterliest. Lachende Grüsse. Burgit

  • :jg: Wie genial! Großes Gelächter erfüllt den Raum!


    :jump2: Eine neue Fortsetzungsgeschte :jump2: - da macht das aufstehen doch viel mehr Spaß!


    Wunderbar, Walter! Ich finde, das ist eine Werbeveranstaltung - muss sofort los, und Dein Buch kaufen!


    Dieses hier: Ein Hundebuch von Redbumper



    Sooo gespannt, wie es mit dem Welpentraining weitergeh!

  • Ich schmeiß mich hintern Zug... :lachtot:
    Ist klasse und treffend geschrieben!!!
    Mein Emil mittlerweile 15 Wochen erfüllte die Hälfte der Kreterien eines Welpen.
    Was er nicht erfüllt war: Er schläft durch mind. 7 Std. :gott:

  • Wir kommen zu einer weiteren Trainingseinheit.
    Sie erfordert nur geringe Vorbereitung und wenig Zeit.
    Wählen sie eine integre, aber nicht zu auffällige Garderobe.
    Nehmen sie eine kleine Schippe aus ihrem Garten-Werkzeug Bestand und
    stecken sie sich hinter den Hosenbund.
    Besuchen sie dergestalt ausgerüstet ein Naherholungsgebiet
    auf dem sich erfahrungsgemäß viele Hunde und ihre Halter tummeln.
    Nachdem sie ein paar Schritte getan und die friedliche Atmosphäre in sich aufgenommen
    haben, verlassen sie den Gehweg.
    Suchen eine Wiese oder einen Wald auf
    und graben mit ihrer Schaufel ein kleines Loch.
    Kneten und verreiben sie den Aushub kräftig mit ihren Händen.
    Das Ziel ist, ihre Finger so schmutzig und grindig wie möglich zu bekommen.
    Lassen sie bei dieser Arbeit große Sorgfalt walten.
    Gehen sie zurück auf den Fußweg, sehen sich um und suchen nach einem einzelnen
    Fußgänger in möglichst hellen Hosen.
    Rennen sie lachend und jauchzend auf diesen zu, reiben sie energisch ihre Hände an seinem Beinkleid und rufen:
    „Ich will nur spielen.“


    Bleiben sie noch einen Moment liegen und genießen die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht.
    Wählen sie für den nächsten Versuch einen älteren und kleineren Spaziergänger.


    Stehen sie auf, lächeln sie die Umstehenden an und erklären:
    „Das habe ich noch nie gemacht.“


    Gehen sie zurück zu ihrer Ausgrabung und panieren sie erneut ihre Hände.
    Wenn sie sich frisch eingesaut wieder zwischen die Promenierenden begeben haben,
    suchen sie nach einem leicht gebrechlichen, hell bekleideten Mitbürger, nicht größer
    als einen Meter Sechzig. Schließen sie aus gesundheitlichen Gründen Gehbehinderte aus dem Kreis der Zielpersonen aus.
    Häufig wissen diese Menschen auf virtuose Weise ihre Geh Hilfe zu handhaben.
    Haben sie ein Individuum entdeckt, dass ihrem Anforderungsprofil entspricht,
    zögern sie nicht freudig darauf zu zustürmen und ihre Hände fröhlich lächelnd
    an dessen Garderobe zu reiben. Vergessen sie nicht die Aktion mit der Zauberformel,
    „Ich tue nichts“, zu untermalen.


    Bleiben sie erneut einige Momente liegen.
    Achten sie in Zukunft darauf, dass ihre Zielperson nicht von untersetzt gebauten nahen Verwandten mit flacher Nase und auf die Glatze tätowiertem Toten Schädel begleitet wird.
    Wenn das Flimmern vor ihren Augen nachgelassen hat, versuchen sie langsam aufzustehen.
    Wenden sie sich an den Kreis der Neugierigen mit den Worten:
    „Ich weiß auch nicht was ich habe, sonst bin ich immer ganz lieb.“
    Gehen sie nach Hause und nehmen sie zwei Aspirin.




    ................Fortsetzung folgt...........

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