Peppers ausgeprägter Jagdinstinkt

  • Hallo an Alle...
    ich habe folgendes Problem:
    Pepper ist ein einjähriger Jacki-Mischling. Er zeigte von Anfang an ein ausgeprägtes Jadgverhalten, dummerweise haben wir es versäumt rechtzeitig mit der Schlepp anzufangen... Ich habe nun eine gekauft, der Nachteil: Wir haben drei Hunde... es ist einfach super anstrengend mit der Schlepp zu üben während zwei andere Hunde WEITERLAUFEN wollen und keinen Bock auf ständige Richtungswechsel haben. Ich halte sehr viel von der Schleppleine, aber gesagt: Mit drei Hunde ist es einfach purer Stress.
    Welche Möglichkeiten außer die Schlepp gibt es noch, das Jagdverhalten einigermaßen in den Griff zu bekommen? Ich will ihn nicht ständig an der Leine führen müssen. Aber sobald er nen Hasen oder Reh sieht hört er überhaupt nicht mehr :kopfwand:
    Neulich war er wieder 20 Minuten verschwunden, weil er plötzlich n Reh gesehen hat. Die anderen Beiden hören super! Die laufen drei Meter und kommen dann wieder zu mir. Irgendwie bin ich ganz schön verzweifelt. Wenn er dann nach einer Jagd wieder zu mir kommt bestrafe ich ihn natürlich nicht. Sonst kommt er am Ende gar nicht mehr wieder!!! Ich nehme ihn dann an die Leine und verhalte mich neutral.

    Pepper ignoriert eh sehr gerne. Wenn er an irgendnem Grashalm schüffelt, bin ich auch so interessant wie Knäckebrot. Er kommt wenn und wann er Lust hat. Der durchschaut einen einfach. Wenn ich fürs Kommen n Superleckerli einsetze, horcht er. Aber ich werde ihn sicherlich nicht IMMER mit nem Leckerli fürs Kommen belohnen.

    Wie gesagt, Pepper tickt einfach "anders". Mir ist bewusst dass ich an der Bindung arbeiten muss, weiss aber langsam nicht mehr wie. Pepper ist der rangniedrigste in unserem "Rudel". Könnte das ein Grund für sein Verhalten sein?

    Bin sher dankbar für Tipps, Erfahrungen, Anregungen... etc!!

  • oha!
    ja, blöde situation. meine lütte und ich sind gerade mitten in einem 3-tägigem anti-jagd-seminar. es macht nicht nur riesigen spaß - es bringt unheimlich viel. sowas könnte ich dir wärmstens empfehlen! gibt es in deiner nähe vereine, die sowas anbieten?

    am ersten tag haben wir 2beiner ca. 2 std. theorie gehabt.
    dann raus auf'n platz. dort haben wir lange geübt, die hunde vom spielen etc. abzurufen. und zwischendrin sollten/durften wir mit einem bestimmten spielzeug (unserer eigenen wahl) zerrspielchen machen. noch ein paar andere übungen folgten - u.a. das festlegen unseres eigenen zeitfensters. d.h. 5 mal wurde der einzelne hund (alleine auf'm platz und frei) abgerufen und ein dritter nahm die zeiten. aus diesen 5 zeiten ergab sich dann unser eigenen zeitfenster.

    dann ging es mit der 3m-leine raus in die natur (wald). hund durfte die leine nicht spannen. dafür mussten wir uns ein (eigenes) kommando ausdenken und ca. 1 m vor ende (also spannung) dieses rufen. damit wurde dem hund aufgezeigt: das ist jetzt dein radius. das wird jetzt unter der woche von uns auf fast jedem gang gefestigt (jedenfalls auf der hälfte des gassiganges z.b.)
    nächste woche nehmen wir die 10m-schleppe. auch da geht es genauso ab. was noch gemacht wird: keine ahnung! berichte bei interesse aber gerne weiter.

    unser trainer hat uns jedenfalls schon am vorgespräch versprochen: am ende des 3. tages gehen wir entspannt und mit lässigen hunden durch ein wildgehege.

    na dann: weidmanns heil!!!

  • So ähnlich bringen wir unserem Kleinen gerade bei, nicht wie ein Bekloppter zu zerren. Jedes Mal, wenn er los eiert, heißt es FUß!!!, und wir bleiben stehen. Er guckt, FEEIIIN!!, und Leckerchen. Klappt schon halbwegs.
    Ich hoffe, dass er damit nicht nur FUß lernt, sondern auch uns und nicht alles andere zu beachten.

  • wobei ja fuß schon seine taffe bedeutung hat.

    bei uns dürfen und sollen die hunde ja eben nicht bei fuß gehen, aber innerhalb ihres radius' bleiben. da meine nur nicht gezogen hat (hatten vorneweg mal ne einzelstunde deswegen) hab ich eigentlich immernoch kein kommando. bin noch am grübeln. kurz sollte es halt auch sein. einige sagen "langsam" oder "stop". nur stop haben wir schon: sofort anhalten heisst das bei uns. hab schon an die pferdefreunde gedacht: "hooh" wäre doch ganz gut, oder? achne, da gehts ja vorwärts. aber "brrr"... nunja!

  • ulliskaya
    Das hört sich wirklich klasse an! werde mich auf jeden Fall mal kundig machen ob s in unserer Nähe auch so etwas gibt. Ist gut nachvollziehbar... und besonders in ner Gruppe ist es nochmal ne Stufe schwieriger für den Hund... Find ich sehr gut!! Würde mich freuen mehr davon zu erfahren!!!

  • Hallo alle zusammen,

    Ich hab da ein Problem:
    Ich hab mir aus dem Tierheim vor einen halben Jahr einen Jagdhund aus Kreta geholt, genauer einer griechische Bracke ("Lautjäger"). Für die Griechen hatte er wohl nicht genug Jagdtrieb, für mich aber mehr als genug (nicht, dass das der erste Hund aus dem Tierheim wäre). Der Hund ist ca. 3 Jahre alt, ich gehe mit ihm regelmäßig an einer Schleppleine spazieren. Meine Kaninchen zuhause lässt er komplett in Ruhe, er springt zwar in das Gehege, aber nur um zu Kaninchenfutter zu fressen oder um dadrin im Stroh zu SCHLAFEN :irre: Also Jagdhund zwischen Kaninchen.
    Aber wehe draussen hat ein Kaninchen vor einer Woche seinen Weg passiert, dann dreht er völligst ab und nimmt die Fährte auf und schnüffelt los. Dank meiner Leine konnte er noch nie abhauen, aber trotzdem hört und sieht er nix mehr ausser seine Fährte.
    Wie kriege ich das hin, dass er mich trotz Fährte wahrnimmt UND dann auch auf mich hört? Im Garten hört er wie eine 1.
    Und kann man so einen Hund überhaupt von der Leine lassen?

    VlG Sandra (und Danke für alle Tipps und Kniffe im Vorraus!)

  • Nyrilla:

    du musst den hund schon bevor er die fährte "richtig" aufnimmt ablenken bzw. "abbauen". dazu gehört einiges, ich weiss. du musst erkennen können, ob der hund nun nur schnuppert - oder eben einer "beute" auf die spurt kommt. und dann solltest du den hund irgendwie ablenken. mit spielzeug, lekerlis, kommandos oder woran der hund eben spass hat.
    gut üben kannst du sowas mit einer schleppe. nimm z.b. eine 10 m-schleppe, mach dir zur orientierung 2 m vor ende einen knoten. d.h. 8 m hat der hund "zur freien" verfügung, kommt der knoten: kommando (z.b. "langsam", damit er weiss, gleich ist "game over"). damit soll dem hund beigebracht werden, sich innerhalb eines von dir festgelegten radius zu bewegen und nicht weiter wegzugehen.

    natürlich könntest du ihn auch direkt abrufen mit "hier" z.b. so dass er direkt zu dir kommt. und am anfang dieses trainings: nicht mit lekerlis geizen ;) es soll sich ja lohnen. später kannst du dann weniger geben. du könntest auch das "frühstück" so verfüttern oder eine andere mahlzeit.

  • @ Nyrilla

    darüber hinaus könntest du mit ihm gezielt Fährtenarbeit machen: "DEINE" Fährten darf er, andere nicht!
    Wichtig wäre, daß du ihn generell mit dem auslastest, was ihm an dem "Jagdspiel" eben Spaß macht. Dafür eignen sich übrigens auch andere "Suchspiele" (Futterbeutel etc.)

    LG
    der Miniwolf

  • Danke für eure Tipps!!! Ich werde gleich morgen losdüsen und jedemenge Leckerlis holen, da er sich für "totes" Spielzeug (zb bälle) gleich null interessiert :???:

    Ich werde dann Feedback geben, ob wir beide das hinbekommen haben :^^:

    Danke :smile:

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